Junge
Liebe
Kapitel 2
Eine Geschichte
über die Jugend, die Liebe und erste Male.
© 2012/2013 Coyote/Kojote/Mike Stone
*****
Als
Entschädigung für die lange Pause zwischen Teil 04 und Teil 05 des zweiten
Kapitels gibt es diesmal so richtig was auf die Augen. Quantitativ, meine ich.
Ob es qualitativ taugt, könntet ihr mir gerne sagen. ;-)
Die anderen Teile
aus Kapitel 2 hatten so zwischen 6.500 und 8.500 Worte. Dieser hat 25.000. Man
könnte ihn also auch als Teil 11 bis 13 (oder so) der Gesamtgeschichte
betrachten. Aber irgendwie… erscheint es mir nicht richtig, ihn aufzusplitten.
Ich würde mich aber
einem Mehrheitsentscheid beugen. Wenn ihr als meine Leser findet, dass ich
mehrere Teile daraus machen sollte, würde ich vermutlich Subkapitel XXII (22)
bis XXVI (26) und dann XXVII (27) und XXVIII (28) und zum Abschluss XXIX (29)
bis XXXI (31) zusammenfassen.
Ähm… Jap. Ist
korrekt. Es sind neun Subkapitel aus den Blickwinkeln von insgesamt sieben
Personen.
Also… Have fun with it!
;-D
Und lasst mich eure
Meinung wissen. Egal wozu und egal ob positiv oder negativ.
*****
Teil 01
Teil 02
Teil 03
Teil 04
Teil 05
Teil 06
Teil 07
Teil 08
*****
Herzlichen Dank an René für Feedback und Korrekturvorschläge.
Und ich möchte darauf hinweisen, dass er nichts - aber auch wirklich rein gar nichts - mit einem gewissen Rene zu tun. Nicht einmal der Name ist gleich. Man beachte den französischen accent bei dem einen, bitte...
(Zufrieden, Bro? ;-D)
*****
XXII.
Renate Bübler spuckte beinahe den Schluck Kaffee wieder
aus, den sie gerade genommen hatte, als ihr Enkelsohn Peter mit seiner Freundin
in ihrer Küche erschien.
Sie hatte durch die geschlossene Verbindungstür zum
hinteren Teil des Hauses gefragt, ob die Kinder vielleicht mit ihr frühstücken
wollten, als sie die ersten Geräusche von dort hörte. Es war zwar reichlich
spät dafür, aber sie nahm es mittlerweile mit der angemessenen Frühstückszeit
auch nicht mehr so genau. Und außerdem war schließlich Urlaubszeit.
Die Rentnerin hatte sich für den Fall gestählt, dass die
kleine, freche Blondine oder schlimmstenfalls sogar ihr Peter ein wenig… nun…
unangemessen bekleidet erscheinen würden. Diese Sorge erwies sich als
unbegründet, wenn man heutige Maßstäbe für angemessene Kleidung ansetzte.
Aber die beiden wohlbekannten Gesichter im Schlepptau des
Paares waren eine gehörige Überraschung. Und zwar nicht nur, weil Renate sich
absolut sicher war, dass niemand den Hof überquert hatte, seitdem sie wach war.
Patrizia Pfaffer und Kenneth Euler betraten ein wenig
zögerlich ihre Küche. Wie Peter und Nadia gingen sie Hand in Hand und wie die
beiden sahen auch sie so aus, als wäre ihre Morgentoilette eher kurz
ausgefallen.
Tatsächlich sah die ganze Rasselbande so aus, als hätte
sie eine wilde Nacht gehabt.
‚Ruhig bleiben‘, ermahnte sie sich still.
Nachdem sie verhindert hatte, dass sich ihr Kaffee über
den Tisch verteilte, musterte sie die Kinder aufmerksam. Der betretene Ausdruck
zeigte sich auch auf Peters Gesicht, als sie nichts weiter tat und keine Miene
verzog. Nur Nadia schien recht unbekümmert.
„Hallo… Oma“, sagte sie mit einem ganz leichten Zögern.
„Guten Morgen“, gab Renate kühl zurück. „Du weißt ja, wo
alles ist, Peter. Ich habe nur für uns drei gedeckt.“
„Wir… ähm… Wir könnten… Wir wollen nicht…“, stammelte der
schlaksige Kenneth - oder Kenni, wie Peter ihn nannte.
Tatsächlich nannte sogar sie selbst ihn so, wenn sie ihn
ansprach. Seine Mutter hatte ihm einen englisch gesprochenen Namen gegeben und
dieses ‚th‘ wollte ihr so gar nicht von der Zunge gehen. Und die deutsche
Aussprache schien jedermann zu befremden. Also benutzte sie die nur im Geiste -
und dort mit einer gewissen Sturheit auch ganz absichtlich, egal wie falsch das
angeblich war.
„Wenn du keine ganzen Sätze zustande bringst, hältst du
lieber die Klappe und setzt dich, bis du dich dazu imstande fühlst“, belehrte
die Rentnerin den besten Freund ihres Enkels.
Ihr barscher Ton dabei war mehr ein Automatismus als
Absicht. Sie war ein wenig verblüfft und da fiel es ihr am Leichtesten, sich so
zu verhalten. Außerdem brauchte die heutige Jugend harte Führung. Und zwar so
lange, bis sie wirklich bereit war, sich davon freizumachen und den Platz unter
Erwachsenen aus eigenem Antrieb einzunehmen.
Beinahe musste sie kichern, als der Kerl den Kopf
zwischen die Schultern zog und ein wenig eingeschnappt drein blickte. Er war
noch nicht ganz so weit, was das Erwachsensein anging.
Ohne ein weiteres Wort nahm er Platz. Und Nadia und die
kleine Patrizia taten es ihr gleich, während Peter zwei weitere Gedecke holte.
„Also hat die kleine Teufelin dich nun auch in ihren Bann
geschlagen?“, fragte Renate beiläufig die Enkelin ihrer Jugendfreundin Elvira
Pfaffer.
Totenstille war die unmittelbare Reaktion. Selbst Peter
verharrte mitten in der Bewegung.
Dann prustete Nadia plötzlich und fing an, aus vollem
Hals zu lachen. Und Renate musste einstimmen, auch wenn sie es eigentlich nicht
wollte.
Verfluchtes Gör!
Es war wirklich schwer, diesem Wirbelwind gegenüber böse
Miene zum unanständigen Spiel zu machen. Und das kleine Früchtchen schien das
unglücklicherweise zu durchschauen. Sie mochte ein wenig leichtlebig sein, aber
ein Kind war sie ganz eindeutig nicht mehr.
Die Stimmung löste sich etwas, obwohl weiterhin drei
Gesichter verstört wirkten. Nur Nadia musste an sich halten, um nicht gleich
wieder loszulachen.
Dann war es an Peter, Renate völlig zu überraschen.
„Ich hab dich lieb, Oma“, sagte er und gab ihr einen Kuss
auf die Stirn. „Trotzdem…“
„Trotzdem?“, japste sie. „Nun wird mal nicht frech,
Bürschlein. Ich kann dich noch immer übers Knie legen.“
„Wie viele Kochlöffel soll dich das diesmal kosten?“,
fragte er völlig gelassen. „Oder hast du wieder einen Schirm zu viel, den du
loswerden willst?“
Renate zeigte sich empört, aber sie ahnte bereits, dass
neben Nadia auch Peter nicht entging, wie wenig davon echt war. Lieber Himmel
wurde es Zeit, dass der Junge aus seinem Schneckenhaus kam. Was ihm noch zum Erwachsensein
gefehlt hatte, war eindeutig nur ein wenig Selbstbewusstsein. Und das impfte
Nadia ihm offensichtlich gerade ordentlich ein.
„Sie spielt den Drachen“, erklärte Peter derweil den
beiden fassungslosen Anderen. „Aber ich glaube, sie meint es gar nicht so.“
„Sabbel nicht, iss!“, bestimmte Renate, bevor dieses
Thema zu sehr vertieft wurde.
Während die Rasselbande sich über Wurst, selbstgemachte
Marmelade und Brot hermachte, blickte die Rentnerin in die Runde.
Sie konnte das Band zwischen Peter und Nadia sehen. Nur Tage,
nachdem die beiden zueinandergefunden hatten, waren sie sich schon so wunderbar
nah. Sie konnten keine Minute verstreichen lassen, ohne den anderen wenigstens
einmal kurz zu berühren. Und ihre Augen suchten ständig nach ihrem Gegenpart.
Für jemand anderen hätten die kurzen Berührungen der
Finger oder die schnellen Seitenblicke vielleicht zufällig gewirkt, aber Renate
wusste es besser. Diese beiden gehörten zueinander. So wie es richtig war für
Mann und Frau.
Nun… Vielleicht nicht ganz so, wie es richtig war. Sie
sah hinüber zu Kenni und Patrizia, die eher jeder für sich aßen.
Was zwischen den beiden vorging, entsprach eher dem
üblichen Bild. So wie bei ihnen war es gewissermaßen ‚normal‘ Sie mochten
einander. Vielleicht waren sie sogar dabei, sich ineinander zu vergucken. Und
in einer anderen Zeit hätten sie gut und gerne in einigen Jahren eine Familie
gründen mögen.
Zuneigung, Sympathie und dieses jugendliche Kribbeln im
Bauch mochten vorhanden sein oder sich entwickeln können. Aber Liebe auf den
ersten Blick war das nicht.
Unbemerkt seufzte Renate ganz leise in sich hinein. Wahre
Liebe und das, was am Ende zu einer Ehe führte, waren nicht immer das Gleiche.
Schließlich hatte sie selbst auch ihren Ernst geheiratet. Und den Rudolf
insgeheim wirklich geliebt.
Vielleicht wäre alles anders gewesen, wenn der Krieg ihn
nicht fortgeführt hätte, damit er an irgendeinem unaussprechlichen Ort in
Russland den Tod fand. Und erst vierzig Jahre später zufällig in einem
Massengrab gefunden wurde, wo er letztlich dank des Rings identifiziert werden
konnte, den Renate ihm zum Abschied gegeben hatte.
Nun… Immerhin hatte er keine andere geheiratet, wie sie
all die Jahre befürchtet hatte. Welch ein Trost…
Natürlich hatte ihr Ernst niemals erfahren, dass ihr Herz
für einen anderen geschlagen hatte. Er hatte den Unterschied nicht gekannt.
Niemals erfahren, wie es aussah, wenn sich wahre Liebe in Augen widerspiegelte.
Das erlebten nur die wenigsten.
Aber wenn man es einmal erlebt hatte, sah man es auch in
den Augen von anderen. So wie Renate es in Nadias und Peters Augen erkennen
konnte. Andere Zeiten und Sitten mochten es mittlerweile sein, aber Liebe war
und blieb Liebe.
Zufrieden beobachtete die Rentnerin die Kinder beim Essen
und freute sich innerlich darüber, dass ihr Junge dieses Glück hatte. Insgeheim
beneidete sie die kesse Blondine, die sein Herz erobert hatte, sogar ein wenig.
Wie wäre ihr Leben wohl verlaufen, wenn sie es an der Seite von jemandem
verbracht hätte, der ihr Herz so berührte? Der… ihre Leidenschaft so zum Kochen
brachte?
Na… So oder so hätte sie nicht ihre Tochter bekommen und
Peter hätte es nicht gegeben. Also waren die Dinge schon gut so, wie sie waren.
Auch wenn es manchmal noch aus der Ferne schmerzte.
Beinahe hätte sie den Arm ausgestreckt und die Hand auf
den Unterarm ihres Enkels gelegt. Als kleine Wiedergutmachung dafür, in Gedanken
von einem anderen Mann als dem Vater seiner Mutter geschwelgt zu haben.
Aber in dem Moment fing sie einen Blick von der kleinen
Patrizia zu Nadia auf. Und verschluckte sich beinahe an dem, was sie im Mund
hatte.
Wie in Zeitlupe entfaltete sich vor ihr, was sie einfach
nicht fassen konnte.
Die schüchterne und früher leider auch oft ein wenig
ungepflegte Enkelin ihrer Jugendfreundin blickte den blonden Wirbelwind mit
solcher Sehnsucht und Hingabe an, dass es ihr den Atem raubte. Und Nadia
erwiderte diesen Blick… wissend!
Aber das war noch nicht alles. Danach berührte sie Peter
und er sah erst sie und dann das andere Mädel an und schien ebenfalls zu
wissen, was vor sich ging.
Es war nicht die gleiche Liebe in diesem Blickwechsel.
Aber da war so einiges, was unter Freunden mehr als ungehörig sein sollte. Da
war eine große Leidenschaft…
Lieber Himmel! Wenn Patrizia ihrem Peter und seiner Nadia
zugeneigt war und die drei - oder gar vier, auch wenn Kenneth von diesem
Blickwechsel nichts mitzubekommen schien - auch nach diesen Impulsen handelten,
dann…
Nadia blickte nun zu ihr und unterbrach diesen Gedanken
dadurch. Sie sah ihr in die Augen und schien zu erkennen, was Renate dachte.
Schien ihre Überlegungen zu durchschauen. Doch sie zeigte keine Scham, sondern
hielt dem Blickkontakt stand.
‚Ich hoffe, du weißt, was du tust‘, dachte Renate und
machte keine Anstalten, ihre Sorge zu verbergen.
Und Nadia hielt auch diesem Blick stand und glaubte
offenbar tatsächlich zu wissen, was sie tat. Oder bildete sich zumindest ein,
damit fertigwerden zu können.
Was womöglich sogar der Fall war…
Schließlich war es Renate, die der stummen Zwiesprache
ein Ende setzte, indem sie den Blick abwandte.
Sie würde irgendwelchem unmoralischen Treiben nicht ihren
Segen geben. Das konnte sie nicht. Aber was für sie gut und richtig war, mochte
nicht für die Kinder gelten. Andere Zeiten, andere Sitten. Aus diesen Dingen
würde sie sich heraushalten.
Und das fiel ihr gar nicht so schwer, wie sie sich
eingestand, denn die kleine Blondine war ein berechnendes Miststück. Sie würde
über Leichen gehen, um sich und ihre Liebe zu Peter - der sich Renate weiterhin
todsicher war - zu schützen. So wie es sich für eine Frau auch gehörte.
Vielleicht spielte sie mit der kleinen Patrizia. Aber die
sah ihrerseits nicht so aus, als würde ihr das schaden. Sie wirkte hingegen so
gepflegt und lebhaft, wie seit ihrer frühesten Kindheit nicht mehr. Sie wirkte
richtiggehend glücklich als ein drittes Rad am Fahrrad.
Selbst als Anhängsel war Patrizia bei Nadia und Peter
zumindest besser aufgehoben als bei ihren missratenen Brüdern. Und deren
trinkender Mutter. Elviras Tochter hatte ihren Saustall eindeutig nicht im
Griff.
Pah!
Als hätte Renate das gerade von ihrem Haus behaupten
können. Das eine Kind schnitt sich die Arme auf und das andere machte ein
Freudenhaus daraus.
Aber immerhin kam bei dem unmoralischen Treiben niemand
zu Schaden. Wie es aussah, tat es allen Beteiligten eher gut. Sie schienen alle
ihre Freude daran zu haben.
Vielleicht war es wie diese wüste Idee von freier Liebe,
die Anfang der Siebziger aus Amerika gekommen war. Es schien nicht gut, dass
die Kinder damals plötzlich alle herumhuren wollten, aber am Ende hatte es sich
doch ausgewachsen und nichts Schlimmes war passiert.
Alle Sorgen bezüglich ihrer eigenen Tochter hatten sich
als unbegründet erwiesen. Auch wenn die ganz eindeutig reges Interesse an
dieser sogenannten Bewegung gehabt hatte.
Und dennoch hatte sie Peters Vater getroffen und sich in
ihn verliebt. Wäre er nicht gestorben, hätte sie ihn ohne Zweifel geheiratet.
Trotz all des Geredes über freie Liebe.
Wem schadete es schon? Niemand wurde gezwungen und
niemand wurde verletzt. Nicht wie in Pommern…
Nein. Sie würde mit den Gedanken in der Gegenwart bleiben
und nicht noch einmal abirren. Vor allem nicht dorthin. Niemals dorthin!
Verfluchtes Alter. Es machte den Geist schwach…
XXIII.
Schwach im Geist fühlte sich Rene nicht, als er sich mit
der Frage auseinandersetzte, wie das nächste Bier wohl am besten aus dem Keller
in seine Hand gelangen konnte. Nur ein wenig schwach in den Beinen war ihm
zumute. Und deswegen tat er das einzig Richtige in dieser Situation.
„Patze!“, brüllte er lautstark. „Schwing dein Arsch her!“
Dann wandte er sich wieder seinem brandheißen Amiga zu
und vergaß beim Spielen schnell, was um ihn herum geschah. Oder nicht geschah,
wie er feststellte, als er einen Schluck Bier nehmen wollte und die Flasche
leer war.
„Patze! Schwing die Hufe, dumme Kuh! Bring mir Bier!“
Noch immer regte sich nichts im Haus. Und das passte ihm
ganz und gar nicht.
„Wenn du gleich noch im Bett liegst, schlag ich dich grün
und blau“, motzte er und quälte sich hoch.
Mit wenigen Schritten war er an der Zimmertür seiner
Schwester und öffnete sie, um ihr dann einen festen Stoß zu geben. Aber das
Knallen, als sie gegen die Wand schlug, schreckte niemanden hoch.
Bevor die Tür mit gehörigem Restschwung wieder zuknallte,
sah Rene nur ein leeres Bett. Und viel mehr als das und ein Schrank war ja auch
nicht in Patrizias Kabuff untergebracht.
Was zum Teufel?
Andre zu fragen war völlig überflüssig, denn der lag noch
im Koma von der Flasche Korn, die er sich am Abend zuvor genehmigt hatte. Also
blieb nur die Alte. Und die war sicher in der Küche. Schließlich war sie immer
in der Küche.
Missmutig stapfte er Treppe ins Erdgeschoß hinunter. Das
Knarzen der Stufen ließ ihn dann aber doch vorsichtiger auftreten. Die Treppe
war in keinem guten Zustand. Das ganze Haus war ziemlich baufällig. Und er
wollte sich keinesfalls die Knochen brechen, weil wegen seiner Trampelei das
Holz nachgab.
Irgendwer sollte sich dringend mal um die notwendigen
Arbeiten kümmern. Nur wer?
Unten angekommen verschwand das Thema Bausubstanz so
schnell wie jedes andere Thema, das auch nur im entferntesten mit Arbeit zu tun
haben mochte, aus seinem Kopf.
„Wo ist Patze?“, schnauzte er barsch, noch bevor er die
Küchentür ganz geöffnet hatte.
„Du sollst deine Schwester nicht so nennen“, gab seine
Mutter müde und leise zurück.
„Ich nenn die, wie ich will. Wo is‘ die Schlampe?“
„Rene!“, ermahnte seine Mutter nun erheblich lauter und
sehr schneidend.
Sie wachte nicht oft aus ihrem Rausch auf, aber wenn sie
es tat und diesen Ton anschlug, war Rene besser ein wenig netter. Ob seine
Mutter ihm wirklich noch gewachsen war, wusste er nicht genau, aber er
erinnerte sich an reichlich Prügel von ihrer Hand in früheren Zeiten. Und das
wirkte noch nach.
„Ich mach mir nur Sorgen“, behauptete er in betont
normalem Tonfall.
„Ich habe sie heute noch nicht gesehen“, sagte seine
Mutter wieder ruhiger. „Wenn sie nicht oben ist, muss sie schon seit heute früh
unterwegs sein.“
„Und wo?“, fragte Rene irritiert.
„Warum gehst du nicht los und versuchst, es
herauszufinden?“, kam noch einmal leicht schneidend die Antwort. „Schließlich
bist du ihr großer Bruder und solltest auf sie aufpassen.“
Rene verkniff sich eine passende Antwort. In ihrem Suff
bekam seine Alte nicht mit, was der große Bruder so alles mit der kleinen
Schwester trieb. Und das war auch ganz gut so, denn es würde ihr nicht
gefallen.
„Äh… Ja klar. Gute Idee“, meinte er stattdessen.
Und dann malte er sich aus, wie er später auf Patze
‚aufpassen‘ würde, während seine Mutter langsam wieder den Kopf hängen ließ und
eine ungeöffnete Flasche Apfelkorn auf dem Tisch anstarrte.
Schnell trat er den Rückzug an und baute fest darauf,
dass seine Mutter in wenigen Minuten schon vergessen haben würde, was sie
gerade besprochen hatten. Sie war schließlich nicht nur eine Säuferin, sondern auch
noch irgendwie plemplem. Dämänz oder sowas.
Die Frage, wo seine nichtsnutzige Schwester steckte,
wurde dadurch aber nicht beantwortet. Und das würde wohl auch erst geschehen,
wenn die nach Hause kam und er die Scheiße aus ihrem dummen Arsch geprügelt hatte.
Wichtiger war, dass er sich so viele Bierflaschen wie
möglich auflud, als er notgedrungen selbst in den Keller marschierte. Damit er
nicht dauernd wieder los musste.
Und diesmal vergaß er seine Wut auch beim Computerspielen
nicht ganz.
„Die dumme Futt wird sowas von bluten, wenn ich sie in
die Finger kriege“, murmelte er vor sich hin. „Diesmal ist ihr Arsch fällig.
Aber so richtig…“
XXIV.
Tanja starrte an die Zimmerdecke.
Seitdem sie im Krankenhaus aufgewacht war, fühlte sie
sich nicht in der Lage, etwas anderes zu tun. Also tat sie auch nichts. Sie
redete mit niemandem, antwortete nicht auf Fragen und aß nicht.
Die Ärzte sprachen von Katatonie oder etwas in der Art. Sie
hatten veranlasst, dass ihr ein Tropf gelegt wurde. Sie hatten ihr jemanden geschickt,
der in sanften Worten Schwachsinn redete und sie hatten ihre Arme fixiert, um
‚Zwischenfälle zu vermeiden‘.
Aber es war ihr egal.
Der Beschluss, ihr Leben zu beenden, hatte sie beinahe
befreit.
Es hatte anfangs wehgetan. Und das war richtig gut gewesen.
Eine gerechte Strafe. Aber es hatte nachgelassen. Und mit dem Schmerz ging… der
Hass.
Als sie im warmen Wasser der Badewanne fühlte, wie sie
immer schwächer und müder wurde, stellte sich Frieden in ihrem Inneren ein. All
die Besessenheiten, die sie immer angetrieben hatten, verblassten. Alle
Menschen verblassten. Alles verblasste.
Mit Ausnahme von Peter. Und Nadia.
Als sie im Sterben lag, hatte sie gewusst, dass die
beiden ohne sie glücklich werden konnten. Und das hatte sich… gut angefühlt.
Seit so vielen Jahren brachte sie nur Unglück über ihren
Cousin. Und auch gegenüber Nadia hatte sie sich oftmals ganz und gar nicht fair
verhalten. Und nun hatten diese beiden wichtigsten - einzigen - Personen in
ihrem Leben eine Chance darauf, glücklich zu werden. Nur sie stand ihnen noch
im Weg.
Ja. Es war richtig gewesen. Aber… es hatte nicht
funktioniert.
Tanja war nicht wütend auf ihre Oma. Ihr tat die alte
Frau sogar ein klein wenig leid.
Völlig außer sich war sie gewesen, wenn sie ihre Enkelin
besucht hatte. Eindringlich und nachdrücklich hatte sie gefordert, dann gebeten
und schließlich gefleht.
Aber Tanja konnte nicht mit ihr reden. Die Zeit zum Reden
war vorbei.
Sie wusste genau, dass Peter sie nicht besuchen würde.
Nadia würde das verhindern. Sie würde in dem Selbstmordversuch einen
verzweifelten Racheakt vermuten und ihn davon abhalten. Und das war gut so.
Aber außer Peter gab es niemanden, mit dem sie reden
wollte. Nicht einmal Nadia, auch wenn die sicherlich ebenfalls eine…
Entschuldigung verdient hatte.
Schon am Tag nach ihrer Einlieferung hatte Tanja sich
entschieden, ihre Entlassung abzuwarten.
Dann würde sie einen Brief schreiben. Für Nadia und
Peter. Und danach würde sie sich an einen Ort begeben, an dem niemand sie
finden würde, bis es zu spät war.
Diesmal würde sie es richtig machen.
An dem Gefühl des Friedens, das die erfüllte, wenn sie an
diese nahe Zukunft dachte, hielt der Rotschopf fest. Nichts anderes durfte in
ihre Gedanken dringen, denn sonst würde sie zusammenbrechen.
Sie hatte sich wie der letzte Mensch verhalten. Und die
Last dieser Schuld lauerte irgendwo im Hintergrund auf eine Chance, sie zu
zerquetschen. Also klammerte sie sich an ihren Plan und blendete alles andere
aus.
Bis…
„Die Ärzte sagen, dass du katatonisch bist“, sagte Peter
ruhig.
Tanja schluckte. War das ein Traum?
„Sie sagen, du reagierst kaum auf irgendetwas. Vielleicht
nimmst du nicht einmal deine Umgebung wahr“, murmelte er wie zu sich selbst.
Und dann wieder lauter: „Ist das so, Tanja? Nimmst du mich wahr?“
Gegen ihren Willen schluckte sie hart und Tränen traten
in ihre Augenwinkel.
Sie versuchte, es zu verhindern, aber sie fühlte, wie ihr
Kinn anfing zu zittern und wie sich ihr Kopf leicht bewegte.
„Also hörst du mich doch“, stellte ihr Cousin fest. „Dann
habe ich eine Frage an dich.“
Sie stählte sich. Oder versuchte es zumindest.
Er würde nach dem Grund für ihren Selbstmordversuch
fragen. Oder nach ihrem Hass auf ihn. Und sie würde ihm nicht antworten.
Peter musste sicher sein, dass sie nichts weiter als
verachtenswert war, damit ihr Tod einen Sinn machte. Er war so mitfühlend und
weich. Er musste sie aus seinem Herz verbannen, auch wenn sie darin sowieso niemals
den Platz eingenommen hatte, den sie sich wünschte.
Es musste sein!
„Was hat Rene Pfaffer dir angetan?“, fragte er gepresst.
Was?
Nein!
Ein Schluchzen rutschte ihr aus der Kehle, als ihr Kopf
unwillkürlich herumflog. Fassungslos starrte sie ihn an.
Er durfte davon nichts wissen. Nicht einmal Nadia wusste
davon. Niemand wusste…
Kenni!
Die Schuld hatte auf diesen Moment der Schwäche gewartet
und brach über sie herein. Schnell konnte sie ihren Cousin nur noch schemenhaft
erkennen. Aber sie hatte gesehen, dass er… gereift war. Sicherer als zuvor.
Nicht dank ihr. Soviel stand fest.
So sehr sie es auch versuchte, Tanja konnte dem Schmerz
nicht die Stirn bieten. Sie versank in einem Meer aus Scham, Schuld und
Selbsthass. Nur mit Mühe konnte sie verhindern, dass sie hemmungslos anfing zu
schluchzen.
Dann war da seine Hand an ihrer Wange. Ohne Rücksicht auf
die Tränen. Und seine Stimme…
„Warum hast du mir nichts gesagt, Tanja?“
Weinte er?
Hilflos presste sie ihr Gesicht gegen die Berührung und
konnte das Schluchzen nicht mehr unterdrücken.
Plötzlich wollte sie ihm so viel sagen. Wollte ihn um
Verzeihung bitten. Sich erklären. Ihm alles beichten. Aber es ging nicht.
Ihre Kehle war zugeschnürt und nichts als krampfartiges
Schluchzen drang daraus hervor. Die Worte wollten einfach nicht an dem Knoten
in ihrem Hals vorbei. Egal wie hart sie es auch versuchte.
Verzweifelt bäumte sie sich gegen die Fesseln an ihren
Armen auf, aber die gaben nicht nach.
Hektik brach im Raum aus, als Leute hinzukamen. Sie
zerrten Peter von ihr fort und Tanja wollte schreien. Doch sie konnte nicht.
‚Nein! Bleib bei mir!‘, wollte sie ihm zurufen. ‚Verzeih
mir!‘
Aber er wurde fortgerissen und Fremde bemühten sich, sie
auf das Bett zurückzudrücken.
Tanja kämpfte. Gegen ihren eigenen, verräterischen
Körper, der sie daran hinderte, zu sprechen. Und gegen die Menschen, die sie
von Peter fernhalten wollen.
Sie kämpfte, bis das dumpfe Gefühl der Betäubung über ihr
zusammenschlug und die Kraft sie verließ.
Bis alles um sie herum schwarz wurde.
Bis sie allein war in der Dunkelheit. Allein mit ihrer
Schuld…
XXV.
Kenni saß auf einer niedrigen Mauer im Eingangsbereich
des Krankenhauses und wartete. Patty stand vor ihm und er hatte seine Arme um
sie gelegt. Sie war besorgt und er versuchte, ihr ein wenig Ruhe zu spenden.
Aber er wusste auch, dass sie in Gedanken bei Peter war.
Ihre leichte Unruhe war allerdings nichts im Vergleich zu
Nadias Nervosität. Die Blondine war nicht einfach angespannt, sie war außer
sich. Sie konnte nicht stillstehen, während sie alle warteten.
Kenni wusste in etwa, was ihr vermutlich im Kopf
herumging.
Peter war entschlossen gewesen, seiner Cousine allein
gegenüberzutreten. Nadia hatte versucht in umzustimmen, aber er war eisern
geblieben. Und nun sorgte sich Nadia darüber, was dort drinnen geschehen
mochte.
Normalerweise hätte Kenni ihre Sorge sogar geteilt. Tanja
hatte immer gewusst, wie sie die Schwäche von Peter ausnutzen konnte. Sie hatte
seine Weigerung, ihren seltsamen Hass zu erwidern, gegen ihn verwendet. Und ihn
damit in gewisser Weise für viele Jahre daran gehindert, endlich erwachsen zu werden.
Nadia kannte Tanja noch besser als Kenni. Sie wusste
vermutlich, wie durchtrieben der Rotschopf sein konnte. Und wie eiskalt sie
wirklich war. Aber trotzdem war er eigentlich unbesorgt.
Es war die Art, wie Peter zu Nadia gesagt hatte, dass er
dieses Gespräch allein führen musste. Die Art, wie er dem Bitten, Flehen und
Drängen widerstanden hatte.
Er war nicht mehr der Kerl, den man vor einer Woche noch
mit einem boshaften Kommentar völlig aus der Bahn werfen konnte. Das eine,
fehlende Puzzlestück zum Erwachsenwerden, das ihm gefehlt hatte, war ihm von
seiner neuen Freundin gegeben worden. Und jetzt war er genau so, wie ihn Kenni eigentlich
schon immer gesehen hatte.
Nadia mochte sich Sorgen machen, aber Tanja würde diesen
neuen Peter nicht mehr um den Finger wickeln. Und ihn auch nicht verunsichern.
Nicht, solange sie selbst da war und auf ihn wartete, um ihn auf jede
erdenkliche Weise zu stützen.
Ob es den beiden bewusst war oder nicht - sie waren genau
der Stützpfeiler, den der jeweils andere gebraucht zu haben schien. Ganz zu
Beginn war es Kenni erschienen, als wäre Nadia eine etwas andere Version von
Tanja. Und nun, wo er langsam ein wirklich umfassendes Bild davon hatte,
weswegen Tanja so war, wie sie war…
Lange betrachtete er die auf und ab tigernde Blondine und
fragte sich, was ihr wohl zugestoßen sein mochte. Irgendwas Schreckliches von
der Art, wie Tanja es mit sich herumschleppte, musste auch in ihrer
Vergangenheit lauern.
Sie schien immer dominant und selbstsicher, aber Kenni
verstand langsam, dass sie sich dabei so sehr auf Peter stützte, wie sie sich
zuvor an das geklammert hatte, was ihren Schmerz verursachte. So wie Tanja sich
auch an ihr Erlebnis geklammert und an ihrem Hass festgehalten hatte.
Der Unterschied war, dass es nun kein Hass mehr war, der
Nadia stützte. Es war Liebe.
Langsam wanderten Kennis Gedanken weiter zu der jungen
Frau, die er im Arm hielt. Auch Patty kämpfte mit schrecklichen Erfahrungen.
Ihre Hinweise waren es gewesen, die das Mosaik am Ende zusammengefügt hatten.
Sie war nicht wie Tanja und Nadia. Sie war klein gehalten
worden. Und nun blühte sie auf. Und zwar nicht dank ihm selbst, wie er sich
eingestand.
Vielleicht spielte er gerade mit ihr ein wenig ‚miteinander
gehen‘, aber im Grunde war er nur ein unbeteiligter Beobachter. Patty stützte
sich auf Nadia und Peter und er war nur zufällig anwesend und durfte daran teilhaben.
Beinahe lächelte er, als ihm bewusst wurde, wie wenig es
ihm ausmachte. Er liebte Patty nicht und sie liebte nicht nur einen, sondern
gleich zwei andere. Aber solange er mitspielen durfte, würde er nicht Nein
sagen.
Die einzige Person, von der er einmal geglaubt hatte, er
würde sie lieben, lag dort im Krankenhaus. Und dass es mit ihr nichts werden
würde, hatte Kenni schon vor Jahren akzeptiert. Also presste er dem Leben
einfach so viel Vergnügen wie möglich ab, wenn er den ‚Hauptpreis‘ schon
knicken konnte.
„Vielleicht solltest du dich um sie kümmern“, murmelte er
leise in Pattys Ohr. „Sie dreht gleich durch vor Sorge.“
Patty zögerte nicht. Es war, als hätte sie nur auf seine
Erlaubnis gewartet. Kaum hatte er es gesagt, war sie schon auf dem Weg, Nadia
in den Arm zu nehmen und leise und beruhigend auf sie einzureden.
Es war nicht überraschend, dass es in seinen Augen sogar
richtig aussah, wie die beiden Arm in Arm dastanden. Peters zwei Freundinnen,
die einander trösteten.
Sollte er nicht eigentlich Neid empfinden bei diesem
Anblick?
Die Frage blieb unbeantwortet, denn Peter erschien im
Ausgang des Krankenhauses. Sofort musste Kenni schlucken.
Sein Freund ging langsam und bedacht. Aber die fast schon
stoische Ruhe, mit der er normalerweise Widrigkeiten begegnete, war wie
weggewischt. Er war außer sich. Das konnte Kenni allein schon an der Art sehen,
wie er die Schultern hielt. Und wie sich seine Fäuste immer wieder ballten. Und
sein Kiefer mahlte.
So hatte Kenni ihn noch niemals zuvor gesehen…
Statt zu den Mädels zu gehen, kam Peter direkt auf ihn
selbst zu. Und sein Gesichtsausdruck war so einschüchternd, dass Kenni zum
ersten Mal in seinem Leben Furcht vor seinem besten Freund verspürte.
Er sah so aus, als würde er gleich jemandem die Fresse
polieren. Was allein schon eine Premiere bei Peter war. Und leider war Kenni
der Einzige, der gerade infrage kam…
Nun auch nervös schob er sich von der Mauer, um seinem
Kumpel stehend zu begegnen. Dass er ohne Vorrede am Kragen gepackt wurde, kam
dennoch überraschend.
„Du sagst mir jetzt, was du weißt“, grollte er mit fest
zusammengebissenen Zähnen.
„Peter…“, schnaufte Kenni beschwichtigend.
„Alles, Kenneth!“, unterbrach ihn Peter sofort.
„Okay“, keuchte er. „Du kannst mich loslassen. Ich
erzähls dir.“
Peter ließ ihn tatsächlich los. Und stellte ihn dabei
gewissermaßen wieder auf die Füße. Vage war er sich bewusst, dass Nadia sich
wie eine Raubkatze im Bogen langsam auf die beiden zubewegte. Ihr Blick
funkelnd vor… Begeisterung?
Patty hingegen zögerte noch, sich dazu zu gesellen. Und
Peter war eindeutig nicht in der Stimmung, ihm lange Zeit zu lassen, sich zu
fangen.
Als er anfing zu erzählen, was Tanja ihm einmal
anvertraut hatte, als sie zusammen einen Joint durchzogen, lauschten alle
aufmerksam.
Im Grunde war es, was allen schon klar war. Aber Peter
wollte offenbar die konkrete Bestätigung, die er vermutlich von Tanja nicht
bekommen hatte. Und auch wenn Kenni es lieber vermieden hätte, der Überbringer
dieser Nachricht zu sein, musste es nun doch endlich einmal gesagt werden.
„So, wie ich es verstanden habe, wollte Tanja dich
eifersüchtig machen, indem sie mit einem anderen Sex hatte. Und sie wollte dir
eins auswischen, weswegen sie zu jemandem ging, mit dem du so gar nicht kannst.
Aber die Sache lief anders, als sie es sich vorgestellt hat…“, erzählte er.
„Ich kann das nicht so wiedergeben, wie sie es gesagt
hat. Aber sie war ziemlich fertig, als sie davon gesprochen hat, dass sie es dann
doch nicht mehr wollte. Und dabei hat er ihr heftig wehgetan. Viel mehr als
sowieso schon, weil es ihr erstes Mal war.
Seitdem, sagte sie, hätte sie Schmerzen beim Sex. Und
weil sie es wegen dir getan hat, hat sie dir die Schuld gegeben.“
Nadia schnaubte missbilligend, aber Patty mischte sich
ein, bevor die Blondine etwas über die geistige Verwirrung ihrer einstigen
Freundin sagen konnte.
„Ich habe einmal gehört, wie Rene Andre davon erzählt
hat“, sagte sie.
Schon zuvor hatte sie eröffnet, dass sie wusste, wer
Tanja zugestoßen war. Nun stellte sie klar, dass sie auch wusste, was dabei
passiert war.
„Er hat nicht einfach Sex mit ihr gehabt“, erklärte sie.
„Er hat seinen Frust an ihr ausgelassen und sie dabei auch geschlagen. Und wenn
er nicht gelogen hat, dann hat er ihn auch… in ihren… Hintern gesteckt.“
„Das passt“, meinte Nadia nun etwas weniger ablehnend.
„Aber trotzdem hat sie sich die Suppe selbst eingebrockt.“
„Egal wie dumm sie sich verhalten haben mag“, knurrte
Peter, „so etwas hat niemand verdient.“
„Und eine Behandlung, wie du sie danach von ihr erhalten
hast, auch nicht“, protestierte Nadia.
„Das ist nicht der Punkt!“, fuhr Peter auf. „Wie sie sich
verhalten hat, ist eine Sache. Aber was ihr zugestoßen ist, steht auf einem
anderen Blatt. Niemand
hat sowas verdient. Und egal wie scheiße sich jemand verhält, das ist keine
rückwirkende Rechtfertigung dafür!“
Nadia zuckte nicht zusammen, als er sich ihr zuwandte und
so energisch wie niemals zuvor sprach. Sie sah ihn an und Kenni wollte einen
Besen fressen, wenn sie ihn dabei nicht ganz offen anhimmelte. Sogar - oder
vielleicht auch gerade - seine Wut schien sie richtig anzumachen.
Und Kenni musste sich eingestehen, dass er das sogar
irgendwie verstehen konnte. Das Gefühl der unmittelbaren Bedrohung durch Peter
war nämlich vorübergezogen.
Sein Freund war stinksauer, aber diese Wut richtete sich
nicht gegen irgendwen, sondern gegen eine ganz bestimmte Person. Und diesem
Dreckskerl stand nun eine Lektion ins Haus.
„Mach keine Dummheiten“, sagte Kenni jedoch genau
deswegen mahnend.
„Ich mache, was längst jemand hätte tun sollen“, gab
Peter zurück.
„Genau deswegen habe ich es dir nicht erzählt, Peter“,
appellierte Kenni noch einmal. „Der Dreckskerl ist es nicht wert, für ihn in
den Knast zu gehen!“
„Ich werde ihn nicht umbringen, Kenni“, erwiderte Peter
erstaunlich beherrscht. „Aber ich werde ihm die längst überfällige Tracht
Prügel verpassen…“
Niemand sagte etwas darauf. Nicht einmal Kenni konnte
dazu noch Einwände vorbringen, denn im Grunde stimmte er Peter von Herzen zu.
Und außerdem war er beeindruckt. Es gab eine jähzornige
Seite an Peter, die manchmal aus der Verzweiflung geboren ausgebrochen war. Bei
solchen Wutausbrüchen hatte Peter durchaus auch etwas Mobiliar zerlegt. Und
genau diese Art von Reaktion hatte Kenni befürchtet, wenn sein Freund die
Wahrheit erfuhr.
Aber Peter war nicht jähzornig, sondern entschlossen.
Wütend, aber beherrscht. Dagegen konnte - und wollte - er beim besten Willen
nichts sagen.
Und die anderen beiden waren weit davon entfernt, ihm
Einhalt gebieten zu wollen. Nadia betrachtete ihren Freund voller Bewunderung
und Patty himmelte ihn auf ihre Weise an. Ob es seine Gewaltbereitschaft oder
sein Gerechtigkeitssinn oder die überwältigende Präsenz war, die er gerade
ausstrahlte, war für Kenni unklar, aber trotzdem verstand er es irgendwie.
Er fühlte sich ja sogar selbst irgendwie gut dabei, einen
Kumpel zu haben, der so offensichtlich bereit war, im Falle eines Falles
zuzuschlagen. Selbst - oder gerade - in dieser Situation bewies Peter wieder
einmal seine Verlässlichkeit.
Wäre er selbst nur ein wenig mehr wie Peter, hätte Tanja
vielleicht sogar sein Interesse erwidert. Und es wäre niemals zu alldem
gekommen.
Ein Jammer…
XXVI.
Patty schlug das Herz bis in den Hals, als sie Peter zu
seinem Wagen folgte.
Vermutlich war er nicht begeistert, aber sie könnte ihm
sagen, wie er am besten zu ihrem Bruder gelangen konnte. Und deswegen musste er
sie mitnehmen. Egal was er davon hielt.
Und sie musste
dabei sein, wenn Rene endlich bekam, was er verdiente. Für das, was er Tanja
angetan hatte. Und stellvertretend dadurch auch für all das, was sie durch ihn
erlitten hatte.
Als Peter einstieg, blickte er sie an. Kurz machte der
entschlossene Zug einer gewissen Sanftheit Platz. Was ihr Herz noch einmal
etwas höher hüpfen ließ.
„Du musst nicht mitkommen“, sagte er. Und an ihr vorbei:
„Keiner von euch muss das.“
„Glaubst du, wir würden dich allein gehen lassen?“,
fragte Nadia von direkt hinter ihr.
Das konnte sie nur nickend bestätigen.
Er diskutierte nicht darüber. Auch wenn es ihm vielleicht
nicht gefiel. Und Patty musste sich auf die Lippe beißen, um nicht unpassender
weise zu lächeln. Weil sie sich nie zuvor so sehr als Teil einer… Familie
gefühlt hatte, wie in den letzten knapp vierundzwanzig Stunden. Und ganz
besonders jetzt.
Als sie einstieg, traf ihr Blick den von Nadia und sie
sahen sich einen Moment lang an. Auch die unfassbare Blondine war nicht so
finster entschlossen und ernst wie Peter. Auch sie hatte ihre eigenen
Hintergedanken. Ihre Augen glitzerten eher freudig erregt.
Der Einzige, der angemessen ernst und besorgt aussah, war
Kenni. Und auch wenn sie seine Hand ergriff, als sie mit ihm zusammen auf der
Rückbank saß, war sie in Gedanken nicht bei ihm.
Es war ganz sicher nicht fair, aber für Patty waren es
Peter und Nadia, die sich wie eine Familie anfühlten. Die eine, weil sie sich
um sie kümmerte, wie es ihre Mutter nie getan hatte. Und der andere, weil er
sich schützend vor sie stellte, wie es der Vater hätte tun sollen, den sie
niemals gekannt hatte.
Ihre konkreten Gefühle mochten ein wenig unpassend für
eine Familie sein, wenn man nicht das, was Rene immer wieder mit ihr getan
hatte, als Maßstab anlegte. Aber der Rest fühlte sich genau so an, wie sie es sich
immer vorgestellt hatte.
Die Fahrt verlief schweigend. Jeder hing eigenen Gedanken
nach. Bald schon waren sie wieder im Dorf. Und dann schnell am ziemlich
baufälligen Haus der Pfaffers.
Sie stiegen alle aus und Patty hielt sich an Nadia, die
sich beeilte, Peter zu folgen. Der ging zielstrebig und unaufhaltsam zur
Vordertür. Er klingelte oder klopfte nicht. Er probierte, ob die Tür sich
öffnen ließ, und trat ein, als sie sich als unverschlossen erwies. Erst dann
hielt er inne und drehte sich um.
Noch immer wurde kein Wort gesprochen. Patty, die sich
direkt hinter Nadia befand, beantwortete die stumme Frage in seinem Gesicht mit
einem Fingerzeig nach oben.
Die Treppe knarzte und ächzte unter dem Gewicht von
zwischenzeitlich vier Leuten, als wolle sie gleich zusammenbrechen. Aber sie
hielt. Und oben vertiefte sich der abgetakelte und versiffte Eindruck, den das
Innere des Hauses machte, um ein Vielfaches.
Die Pfaffers hausten in Dreck und Gestank. Es wäre Patty
peinlich gewesen, dass die anderen erlebten, wie sie selbst noch vorgestern
gelebt hatte. Aber Nadia ergriff ihre Hand und schenkte ihr einen mitfühlenden
Blick, der alles in ein anderes Licht rückte.
Sie hätte sagen können, dass sie so oft auf der Flucht
vor ihren Verwandten war, dass sie niemals Zeit zum Aufräumen fand. Aber das
war unnötig. Niemand machte ihr einen Vorwurf.
Der Widerwille auf dem Gesicht ihrer Freundin richtete
sich nicht gegen Patty, denn die war nicht länger Teil dieser Familie.
Es war nicht nötig, noch einmal einen Hinweis auf den
Aufenthaltsort von Rene zu geben. Der verriet sich selbst.
„Patze?“, schnauzte er aus seinem der Zimmer, das an den
engen Flur angrenzte.
Patty zuckte mächtig zusammen. Zu oft hatte sie diesen
Tonfall gehört und wusste, welchen Ärger er bedeutete. Aber diesmal musste sie
sich nicht fürchten. Das zeigte ihr der erneute, feste Druck von Nadias Hand.
Aber noch deutlicher zeigte ihr das die Art, wie Peter sich versteifte und ihr
ganz kurz einen beruhigend gemeinten Blick zuwarf.
Sein Gesicht war dabei zwar alles andere als sanft. Es
war im Gegenteil so hart, das einem angst und bange werden konnte. Aber genau
das gab ihr ein Gefühl absoluter Sicherheit.
Sie musste sich keine Sorgen mehr über ihren Bruder
machen. Denn noch, bevor der ein zweites Mal schreien konnte, verschwand Peter
durch seine Zimmertür.
Aufgrund der Enge konnte Patty nicht sehen, was geschah.
Sie konnte an ihm vorbei nichts erkennen. Sein Rücken war einfach zu breit.
Also hörte sie nur, was vor sich ging. Und das war
aussagekräftig genug.
„Bübler!“, japste Rene erschrocken.
Dann gab es ein Poltern - von einem umfallenden Stuhl
vielleicht - und gleich darauf ein hartes, dumpfes Klatschen gefolgt von einem
jammernden Stöhnen.
Peter beugte sich über Rene, der offenbar nun auf dem
Boden lag. Darauf folgte noch mehrmals das gleiche Geräusch wie zuvor. Und sie
sah die Bewegungen seiner Schulter und Arme.
Es war der Klang einer Faust, die einen Körper traf.
Peters Faust und Renes Körper.
Das Jammern steigerte sich zuerst zu zwei kurzen Schreien
und wurde dann zu einem Winseln.
„Ich hab dich gewarnt!“, schnauzte Peter laut. „Das gilt
auch rückwirkend.“
Rene wimmerte nur und Patty sah einen Teil von ihm. Es
schien, als rolle er sich hilflos zusammen.
„Du hast Tanja wehgetan, du Schwein“, grollte Peter und
schlug noch mehrmals zu. „Und deiner eigenen Schwester!“
„Was ’n hier los?“, maulte eine Stimme von der Seite.
Patty fuhr zusammen mit Nadia und Kenni wirbelten herum. Die
gedrungene Gestalt von Andre trat auf den Flur. Er trug nur Unterhose und
Unterhemd - wie üblich schon einige Tage lang die gleichen - sah mächtig
verkatert aus und rieb sich die Augen.
Patty schrie vor Schreck. Kenni wollte aktiv werden,
stand aber noch halb auf der Treppe. Es war einfach zu wenig Platz.
„Patze?“, wunderte sich Andre. „Euler?“
Dann hörte er Peters Schläge und Renes Wimmern. Und zog
die richtigen Schlüsse daraus.
Er war zwei Jahre älter und etwas größer und schwerer als
sein ohnehin schon stabiler Bruder. Und im Gegensatz zu Rene war er ein
richtiger Schlägertyp. Auch dann, wenn sein Gegenüber nicht kleiner und
schwächer war als er. Nur Pierre war noch schlimmer.
Wäre Peter auf dem Flur gewesen, hätte sich Patty dennoch
keine Sorgen gemacht. Der Kraft und Entschlossenheit ihres… Freundes konnte
vermutlich wirklich nur Pierre überhaupt etwas entgegensetzen. Nur war Peter
nicht auf dem Flur…
Andre stapfte, ohne zu zögern auf Nadia zu, die ihm am
Nächsten stand. Und Patty schrie auf, denn sie wusste, dass ihr Bruder keinen
Unterschied zwischen Mann und Frau machen würde.
Schon holte er aus, um Nadia mit der Faust aus dem Weg zu
wischen. Sein Blick war direkt auf seine Schwester fixiert und seine Wut schien
grenzenlos. Schon sah sie sich von ihm verprügelt werden, wie er ein paar Mal
getan hatte, wenn sie seiner Meinung nach so richtig Mist gebaut hatte.
Dann beobachtete sie allerdings mit weit aufgerissenen
Augen, wie er plötzlich stoppte und in die Knie ging. Seine eigenen Augen so
groß, dass sie fast aus den Höhlen traten.
Nadia zog ihr Bein zurück, mit dem sie Andre gezielt und
kraftvoll zwischen die Beine getreten hatte. Aber sie beließ es nicht dabei,
sondern holte nur Schwung, um ihm mit voller Wucht unters Kinn zu treten.
Das Krachen dieses Treffers klang ohrenbetäubend laut
und… unglaublich befriedigend. Ebenso wie es der Anblick seines nach hinten
kippenden Körpers war.
All das hatte nur Sekunden gedauert. Peter streckte
gerade seinen Kopf aus Renes Zimmer, als Andre nach hinten kippte.
„Alles okay?“, fragte er besorgt.
„Alles bestens“, gab Nadia grinsend zurück.
Er nickte und drehte sich wieder um.
Statt sich noch einmal über Rene zu beugen, der eindeutig
wie ein Häufchen Elend auf dem Boden lag, sprach er ihn nur an: „Zwing mich
nicht, dich noch einmal zu besuchen, Arschloch.“
Danach wandte er sich zu Patty und fragte sie: „Willst du
ihm auch noch etwas sagen?“
Sie nickte und blickte an ihm vorbei auf den Menschen,
den sie bislang immer so sehr gefürchtet hatte. Plötzlich sah er gar nicht mehr
so bedrohlich aus.
„Sein Schwanz ist riesig“, zischte sie. „Und er darf ihn
auch in meinen Arsch stecken!“
Dann spuckte sie auf die Gestalt und fuhr herum.
Als die anderen drei sie verblüfft anstarrten, wurde sie
rot. Aber bevor sie sagen konnte, dass sie ihrem Bruder nur eins auswischen
wollte, legte Nadia einen Finger auf ihre Lippen und gab ihr dann einen Kuss
darauf. Und ihre Augen funkelten vergnügt dabei.
„Brauchst du noch etwas von hier?“, fragte die Blondine
danach leise. „Ich bin nämlich nicht sicher, ob wir dich jemals wieder
herlassen…“
Nach einem langen Moment, in dem Patty versuchte, ihre
plötzlich sehr zittrigen Glieder unter Kontrolle zu bekommen, nickte sie
leicht.
Rasch holte sie die wenigen Dinge, die ihr am Herzen
lagen, aus ihrem Zimmer. Aber als sie anfangen wollte, Kleidung
zusammenzupacken, hinderte Nadia sie daran.
„Die wirst du nicht mehr brauchen“, sagte sie mit einem
Blick auf all die abgelegten Sachen von Pattys Brüdern. „Ich leihe dir was von
meinen und Peters Sachen, bis wir uns darum kümmern können, dich neu
einzukleiden.“
Natürlich hätte sie dem eigentlich widersprechen sollen. Aber
alles an diesen Klamotten widerte sie plötzlich an. Und sie fühlte, dass Nadia
es nicht einfach so dahin sagte.
Sie wollte etwas dazu sagen, aber wieder legte Nadia ihr
den Finger auf den Mund und sagte leise: „Später.“
Schnell schnappte sie sich die Kleinigkeiten, die ihr
wichtig waren und sie verließen Pattys ‚Elternhaus‘.
Für immer, hoffte sie.
XXVII.
Alle hingen ihren eigenen Gedanken nach, als Peter sie
zurück zum Haus seiner Oma kutschierte. Zurück zu der Wohnung, die sie mit
ihrem Freund bewohnte, wie sich Nadia gleich im Geiste berichtigte. Nach Hause.
Alle dachten über das nach, was geschehen war. Aus
unterschiedlichen Gründen. Nur Nadia hielt sich damit nicht lange auf. Für sie
war diese ganze Geschichte erledigt.
Was auch immer diese widerlichen Volltrottel an Plänen
gehabt haben mochten - wenn sie diese
Lektion nicht verstanden hatten, würde Peter ihnen noch eine erteilen. Und noch
eine, wenn es nötig war. Bis sie es lernten.
Nadia kannte Typen wie die Pfaffer-Brüder zur Genüge.
Halbstarke Spinner, die hervorragend auf Schwächeren herumhacken konnten, aber
den Schwanz einzogen, wenn sie ebenbürtigen Gegnern gegenüberstanden. Und Peter
war ihnen meilenweit über.
Aus dieser Richtung befürchtete sie nichts mehr. Und
deswegen war es auch keine weiteren Überlegungen wert.
Statt also darüber zu brüten, richtete sie ihren Blick
auf ihren Peter. Sein Gesichtsausdruck war ernst. Noch mit einer Spur dieser
Entschlossenheit, die er zuvor an den Tag gelegt hatte. Diese sexy Härte, die sie
beinahe um den Verstand brachte, weil sie so unglaublich männlich war.
Vorsichtig berührte sie seinen Arm. Ließ ganz sanft ihren
Fingernagel seine Haut streifen. So leicht, dass er es ignorieren konnte, wenn
er noch zu sehr mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt war. Aber auch
spielerisch genug, um ihm eine Alternative anzubieten.
Und zu ihrer Freude ging er auf das Angebot ein.
Kurz blickte er zu Nadia und dann lächelte er flüchtig.
Noch waren da Wolken um seine Stirn, aber es klarte bereits auf. Und den
passenden Sonnenschein zum Durchbrechen lieferte vielleicht sogar das
unwillkürliche Strahlen, das auf ihr Gesicht trat, als er seine Hand auf ihr
Bein legte.
Wie sollte man auch nicht aussehen, als würde man vor
Glück platzen, wenn er das tat?
„Ich muss noch mit Oma darüber sprechen“, sagte er leise.
Fast als wolle er sich dafür entschuldigen, dass er die
Sache noch nicht ablegen konnte. Fast als wäre es ihm unangenehm, wie
verantwortungsbewusst er war.
„Machen wir gleich als Erstes“, versicherte sie ihm.
Natürlich würde sie ihn begleiten und ihm zur Seite
stehen. Auch wenn sie sich keine Sorgen wegen Oma Renate machte und Peter
sicherlich keinen Beistand brauchen würde.
„Vielleicht gehen wir am besten alle zu ihr?“, schlug er
vor.
Nadia nickte, ohne lange darüber nachzudenken. Das war
eine gute Idee. Schließlich war unter anderem auch Patty unmittelbar betroffen.
Nach der Ankunft ging daher die ganze kleine Gruppe
zusammen in den vorderen Teil des Hauses. Sie mussten nicht lange suchen.
Peters Oma war in der Küche und nähte. Und bei ihr wirkte es überhaupt nicht
ungewöhnlich, dass sie Socken stopfte, die jeder andere Mensch längst
weggeworfen hätte.
Als sie aufblickte und die Gesichter studierte, bewies
Renate wieder einmal ihre Auffassungsgabe. Sie legte ohne zu zögern das Nähzeug
beiseite und faltete die Hände in ihrem Schoß. Erwartungsvoll sah sie Peter an,
wartete aber, bis er bereit war anzufangen.
„Ich habe Rene Pfaffer verdroschen“, sagte er schlicht.
Kurz zog seine Oma die Augenbrauen zusammen. Aber dann
musterte sie Peter und danach Patty. Und schließlich seufzte sie.
„Was hat er getan?“, fragte sie ruhig.
Da war keine Missbilligung in ihrer Stimme oder ihrem
Blick. Nicht einmal Resignation. Sie akzeptierte ganz einfach, was Peter ihr
sagte. Und nach Nadias Einschätzung auch die Richtigkeit seiner Entscheidung.
Was die Blondine nicht überraschte. Im Gegensatz zu Peter…
„Er… Er hat…“, stammelte der, etwas aus dem Konzept
gebracht.
„Hat er dir wehgetan?“, fragte sie an ihrem Enkel vorbei
die betreten zu Boden schauende Patty.
Die nickte. Und Kenni schnaubte unwillig.
„Und damit hat er nur dem Fass die Krone ins Gesicht
geschlagen“, murmelte Peters Freund leise.
„Vielleicht erzählt ihr die Geschichte von Anfang an“,
schlug Renate noch immer recht gelassen vor.
„Er hat Tanja vergewaltigt!“, platzte es aus Peter heraus.
Nicht nur seine Oma schnappte hörbar nach Luft, als es
das erste Mal wirklich richtig in Worte gefasst wurde. Sogar Nadia musste
schlucken.
Ja. Das war es, was Tanja zugestoßen war. Auch wenn sie
sich die Suppe selbst eingebrockt hatte, war ihr letztlich genau das passiert.
Und wo sie vorher einen mittelschweren Dachschaden gehabt hatte, war sie danach
völlig durchgedreht.
Die Schuld hatte der Rotschopf Peter zugeschoben. Weil
Tanja einfach nicht in der Lage war, Verantwortung für ihre eigenen Taten zu
übernehmen. Und weil das in diesem Fall auch wirklich zu viel verlangt gewesen
wäre.
Peter erklärte mit Kennis und Pattys Hilfe die groben
Zusammenhänge. Aber Nadia war in Gedanken bei der Frage, ob ihre ehemals beste
Freundin sich vielleicht wirklich hatte umbringen wollen. Vielleicht war sie
einfach letztendlich übergeschnappt, als klar wurde, dass Peter und Nadia sich
gefunden hatten. Und dadurch etwas gewannen, wonach sich Tanja immer verzehrt
hatte.
Sie bekam nur mit halbem Ohr mit, wie die anderen
ähnliche Schlüsse zogen. Und wie sie darüber sprachen, dass Tanja es erfahren
sollte. Aber dass Peter Besuchsverbot erhalten hatte, weil sie völlig
durchgedreht war, als er mit ihr gesprochen hatte.
„Ich rede mit ihr“, versprach Renate schließlich.
„Vielleicht hört sie mir jetzt ja zu.“
„Aber sag ihr nicht, welche Vorwürfe sich Peter dafür
macht, dass er es nicht verhindert hat“, platzte Nadia heraus.
Alle wandten sich ihr zu und starrten sie irritiert an.
„Wenn die davon Wind bekommt, schnappt sie entweder
völlig über und versucht es nochmal, oder sie macht sich wieder Hoffnungen…“,
erklärte sie rasch.
Schließlich kannte sie Tanja besser als jeder andere
hier.
Niemand fragte nach, was sie mit ‚sich Hoffnungen machen‘
meinte. Peter wusste es, Kenni wusste es, Patty ahnte es vielleicht und Renate…
wusste es auch. Auch wenn sie unglücklich das Gesicht verzog und
augenscheinlich froh war, dieses Thema nicht vertiefen zu müssen. Sie wusste,
wovon die Rede war.
Das allerdings reichte Nadia aus. Wichtig war nur, dass
Renate verstand. Wie sie davon erfahren hatte und was sie darüber dachte, war
bedeutungslos, weil… es für Peters Leben keine Rolle mehr spielte.
„Gut“, meinte Peter. „Außerdem müssen wir uns noch um
Patty kümmern. Sie wird nicht zurückgehen in dieses Haus.“
Er war offensichtlich selbst froh, die Sache nicht
vertiefen zu müssen. Niemand hatte etwas gegen den Themenwechsel einzuwenden.
„Zu Kenni kann sie nicht“, fuhr er fort. „Seine Mutter
würde durchdrehen. Aber…“
Fragend sah er Nadia an. Und sie verstand ihn perfekt.
„Aber wir haben Platz“, nahm sie den Faden auf. An Patty
gewandt sagte sie dann: „Und wir hätten dich gerne bei uns. Wenn du willst…?“
Patty wurde erst blass und dann rot. Sie hatte sich offensichtlich
noch keine Gedanken darüber gemacht, wohin sie nun gehen sollte. Und nun wurde
ihr bewusst, was das bedeutete.
„Ist das eine gute Idee“, zweifelte Renate.
Nadia sah ihr an, dass sie Bedenken hatte. Und wenn sie
nicht alles täuschte, hatte es etwas mit ihrem Riecher dafür zu tun, wie sehr
Patty nun nicht mehr nur Peter, sondern auch Nadia selbst bewunderte.
„Ich weiß, was sie jetzt braucht“, versicherte die
Blondine ernst. „Und bei uns wird sie es bekommen.“
Nadia war die Einzige, die auf diese Worte hin nicht
zumindest ein klein wenig rot wurde. Und beinahe hätte sie gelacht und gesagt,
dass die anderen sich was schämen sollten für ihre schmutzige Fantasie. Aber
dann biss sie sich auf die Zunge.
Sie hatte etwas anderes gemeint. Sie hatte an Bestätigung,
Freundschaft, Vertrauen und Zuneigung gedacht. Aber angesichts der letzten
vierundzwanzig Stunden war es kein weiter Weg mehr, noch einen Schritt weiter
zu denken.
Dennoch fühlte sie weder Scham, noch Verlegenheit. Wenn
überhaupt fühlte sie ein leichtes Kribbeln…
„Ich will euch nicht zur Last fallen“, murmelte Patty zu
Boden blickend.
Nadia antwortete gar nicht erst darauf, sondern zog die
Kleine zu sich und nahm sie in den Arm. Glasklar wusste sie nun, dass sie
diesem Mädchen die Freundin sein würde, die sie selbst vor Jahren gebraucht
hätte. Sie würde ihre große Schwester sein und Peter ihr großer Bruder.
Naja… Vielleicht nicht exakt das, aber etwas in der Art…
Fest begegnete sie Renates forschendem Blick. Und wieder
hatte sie den Eindruck, nicht wirklich etwas vor der alten Dame verbergen zu
können. Als würde die Frau ihre Gedanken lesen und sie völlig durchschauen.
Und tatsächlich war da auch ein deutlicher Hauch von
Missbilligung. Aber den schluckte sie offenbar ganz gezielt und nickte dann feierlich.
Als wollte sie sagen, dass es nicht ihre Entscheidung war und ihr auch nicht
gefallen musste, was daraus erwachsen mochte.
Mit der Direktheit von Peters Oma hatte sie allerdings
nicht gerechnet.
„Wenn die Nachbarn etwas von eurem Lotterleben mitbekommen,
dann Gnade euch Gott“, waren ihre nächsten Worte.
Und sie hatte dabei eine Härte in Stimme und Blick, die
keinen Zweifel daran ließ, wie ernst sie das meinte. Am Rande registrierte
Nadia, dass hier der Ursprung für den Stahl verborgen lag, der Peter vom Wesen
her so aufrecht und unbeugsam in den wichtigen Dingen machte.
„Der Erste, der es wagt, sich das Maul darüber zu
zerreißen, das wir Patty bei uns aufgenommen haben, wird mich kennenlernen“,
knurrte Peter völlig überraschend und keinen Deut weniger eisern. „Das ganze Dreckspack
im Dorf konnte jahrelang wegsehen, während Patty Zuhause in einer Besenkammer
gehalten und misshandelt wurde. Wer jetzt das Maul aufreißt, dem werde ich
heimleuchten.“
Nadia riss selbst die Augen auf. Aber Renate traten sie
fast aus dem Kopf. Sie schnappte nach Luft und erkannte für einen Moment ihren
Enkel scheinbar nicht wieder.
Sie selbst musste sich hingegen zurückhalten, nicht vor
Stolz zu platzen. Das
war ihr Peter!
Trotzdem zuckte sie zusammen, als Peters Oma laut
knallend mit der flachen Hand auf den Tisch schlug. Alle fuhren sie zusammen.
Und die alte Dame fand zu ihrer Souveränität zurück.
„Werde nicht frech, Freundchen“, schnappte sie. „Und
jetzt Abmarsch, bevor ich dir die Hammelbeine langziehe.“
Peter sah so aus, als wäre er bereit es darauf ankommen
zu lassen. Aber Nadia erkannte, dass Renate nicht noch einmal auf ihrer
Forderung beharrt hatte. Und sie verstand plötzlich, dass es nun nur noch um
ihre Würde ging.
„Gehen wir, Großer“, sagte sie sanft und griff nach
seiner Hand.
Wie erhofft atmete er sofort ein wenig aus und entspannte
sich eine Winzigkeit. Zwar drehte er sich etwas steif um, aber
höchstwahrscheinlich war er froh, diese Konfrontation nicht fortführen zu
müssen.
Die anderen beiden ergriffen schon schleunigst die
Flucht. Und Peter stapfte ein wenig auf dem Weg nach draußen. Nur Nadia
unterdrückte ein Lächeln und blickte über die Schulter zurück.
Und wie sie erwartete, war Renates Gesicht nicht
steinern. Ihr Blick ruhte auf dem Rücken ihres Enkels und war voller Stolz und
Liebe. Sie machte nicht einmal Anstalten, es zu verbergen, als sie dabei
ertappt wurde. Sie schüttelte nur etwas hilflos den Kopf und erwiderte
schließlich schwach Nadias sanftes Lächeln.
Verdammt war diese Familie dickköpfig. Fast so schlimm wie sie selbst…
Draußen kickte Peter fast ein wenig bockig einen Stein
weg, um seinem aufgestauten Ärger Luft zu machen.
„Du weißt, dass sie unglaublich stolz auf dich ist?“,
fragte Nadia ihn leise.
Er grunzte nur und zog die Schultern etwas hoch. Aber als
ihm bewusst wurde, wie kindisch er sich verhielt, entspannte er sich sichtlich.
Schließlich lächelte er sogar reumütig.
„Sie hat selbst schuld. Was hat sie mir auch ihren
Dickkopf vererbt…“
„Na… Selbsterkenntnis ist der erste Schritt“, seufzte die
Blondine übertrieben erleichtert.
Kenni und Patty schafften es daraufhin, ihre betretenen
Mienen auch langsam abzulegen. Sie mochten ein wenig verwirrt über die
Geschehnisse sein, aber da Peter wieder locker wurde, gab es keinen Grund mehr,
in Deckung zu gehen.
„Und jetzt?“, fragte Kenni schließlich etwas ratlos.
„Jetzt gehen wir endlich duschen und waschen uns den
Sexschweiß von heute Nacht und den Gestank von vorhin ab“, bestimmte Nadia
fröhlich. „Und danach hätte ich Lust zu grillen. Vorschläge?“
Während sie über den Hof zum Eingang der Einliegerwohnung
schlenderten, ließ sie Kenni und Peter das erörtern. Hand in Hand mit Peter
griff sie mit der anderen Hand nach der von Patty. Und die blickte auf und sah
sie dankbar an.
„Wir könnten zur Grillhütte fahren“, überlegte Kenni.
„Aber da sind garantiert andere…“
„Andere sind doch toll“, mischte sie sich wieder ins
Gespräch ein. „Ihr habt zwei heiße Mädels, die sich sexy zurechtmachen wollen,
um dann von euch vor Annäherungsversuchen beschützt zu werden.“
Den fassungslosen Blick von Patty ignorierte sie
gepflegt.
„Oder habt ihr was dagegen, mit euren heißen Freundinnen
vor anderen anzugeben?“, hakte sie nach.
„Wer sollte denn mit mir angeben können“, murmelte Patty
daraufhin leise. Aber nicht leise genug.
„Wenn ich mit dir fertig bin, wird jeder Mann sich
wünschen, mit Kenni zu tauschen. Und jede Frau wird sich an deinen Platz
wünschen…“, prophezeite sie diabolisch grinsend.
Und in der folgenden Stunde setzte Nadia alles daran,
diese Worte in die Tat umzusetzen.
Die Jungs scheuchte sie los, um alles zu beschaffen, was
man zum Grillen benötigte. Und Patty schleifte sie ins Bad, um mit ihr zu
duschen. Was eigentlich nur den Zweck hatte, die andere durch reichlich
zärtliche Berührungen an den Rand des Wahnsinns zu treiben.
Denn wie Nadia ganz genau wusste, war die kleine Süße
kochend vor Geilheit leichte Beute für ihre Vorschläge, was Kleidung oder einen
Verzicht darauf anging.
Patty war dahingehend natürlich keine harte Nuss. Selbst
die kleinsten Liebkosungen machten sie schon zu Wachs in den Händen der
Blondine. Sie hatte ein dermaßen großes Defizit in Sachen Zärtlichkeiten und
Bestätigung von außen, dass keine große Überzeugungsarbeit notwendig war. Und
nach der Dusche vibrierte sie ohnehin vor Erregung und war ohne zu Zögern zu
jeder Schandtat bereit.
So schüchtern Patty normalerweise auch sein mochte, wenn
sie nicht mehr klar denken konnte, reagierte sie nur noch instinktiv. Und ihr
Instinkt sagte ihr deutlich, wie aufregend die Jungs ihren Anblick fanden, als
sie nackt mit Nadia aus dem Bad kam.
Das Einzige, was sie sonst noch brauchte, war ein wenig
Ermutigung und hin und wieder eine beruhigende Berührung. Oder eine von der
anregenden Sorte…
Nadia nahm sich vor, Patty später oder am nächsten Tag zu
erklären, was sie da eigentlich mit ihrer Freundin anstellte. Aber für den
Moment konzentrierte sie sich allein auf den Effekt. Und der war wirklich
sehenswert.
Normalerweise war sie eine unscheinbare, mittelblonde
Person mit einem unauffälligen Gesicht, recht flachem Brustkorb und im
Vergleich dazu unverhältnismäßig breitem Becken. Und sie versteckte all das mit
Vorliebe unter weiter Kleidung.
Nackt und erregt war sie allerdings etwas ganz und gar
anderes…
Von unten bis zu ihrer Taille war der Körper von Patty so
oder so prachtvoll, wenn er richtig in Szene gesetzt wurde. Ihr Po war die
klassische Birne. Ihre Schenkel waren fest und vielleicht einen Tick zu
kräftig, aber absolut ansehnlich. Und ihre schmale Hüfte kontrastierte sehr schön
dazu.
Darüber hatte sie einen flachen Bauch und dann kamen die
nicht sehr großen Hügel ihrer ganz leicht spitzen Brüste. Wenn sie erregt war,
schwollen allerdings nicht nur ihre Brustwarzen an, sondern auch ihre Vorhöfe.
Und das sah ziemlich scharf aus.
Am eindrucksvollsten war die Wandlung jedoch noch eine
Etage höher.
Erregt bis in die Haarspitzen glühte Pattys Gesicht und
von ihrer eigentlichen Blässe war kaum noch etwas zu erahnen. Ihre Wangen
nahmen von ganz allein eine anziehende Röte an. Und ihre grünen Augen
leuchteten richtig. Es war fast unmöglich, sich ihrem Blick zu entziehen. Vor
allem, wenn der hungrig jede noch so kleine Bewegung verfolgte.
In diesem Zustand war Patty nicht mehr unscheinbar,
sondern unendlich niedlich. Ihre Augen waren so groß, dass man von ihrem
Gesicht fast nichts mehr sah. Sie hatte diesen natürlichen ‚beschütz mich‘
Blick, für den jede Frau ihre Seele verkaufen würde.
Und sie hatte keine Ahnung von alldem…
„Vertraust du mir?“, fragte Nadia überflüssigerweise im
Schlafzimmer angekommen.
Hastig nickte Patty. Ihr Blick ruhte dabei zwar auf dem
Gesicht ihrer Freundin, aber er ging einem trotzdem unter die Haut, so intensiv
war er.
„Dann sorgen wir jetzt dafür, dass deine drei größten
Stärken niemandem mehr entgehen können“, erklärte die Blondine. „Auch wenn das
sowieso nicht passieren kann, wenn du so guckst, wie gerade…“
„Wie… ich gucke?“, fragte Patty ratlos und selbst
verwirrt ging nichts von ihrer Ausstrahlung verloren.
„Schau hin“, forderte Nadia sie auf und drehte sie zum Ankleidespiegel.
„Was siehst du?“
„Deine wunderschönen Brüste“, antwortete die andere
sofort und wurde rot.
„Schau mal auf deine eigenen. Schau mal darauf, wie prall
und groß alles um die Brustwarzen ist. Wie deutlich man sehen kann, dass du
spitz wie Nachbars Lumpi bist.“
Patty wurde tiefrot und schluckte hart.
„Was glaubst du, wie das auf Männer wirkt?“, wollte Nadia
wissen. „Was denkst du, was sie sehen, wenn sie dahin gucken?“
„Kleine, Spitzmaustittchen?“, fragte Patty kleinlaut.
„Geilheit, Süße. Sie sehen Geilheit. Und wenn Männer
sowas sehen, fängt ihre Hose an, für sie zu denken.“
„Bei dir vielleicht…“
„Nein, immer!“, wiedersprach sie energisch. „Tolle Brüste
sind schön anzusehen, aber so sichtbar erregte Brüste lassen die Typen
durchdrehen. Weil sie wissen, dass nur das, was du gerade am Leib trägst, sie
davon trennt, dich zu vögeln.“
„Aber wer sollte mich denn vögeln wollen…“, zweifelte
Patty.
„Eine erregte Frau will jeder Mann vögeln, der noch alle
Tassen im Schrank hat. Weil Geilheit viel wichtiger ist als die Details.“
Patty war natürlich noch immer skeptisch. Sie hatte
ähnlich viel Zeit damit verbracht, sich selbst zu verachten, wie Peter. Aber
wie der hatte sie jetzt auch Nadia, um sie auf den rechten Weg zu führen. Als
die Blondine hinter ihre Freundin trat und ihren Körper an deren Rücken
presste, erschauerte sie.
„Fühlst du meine Nippel“, raunte Nadia ihr gegen den
Hals.
Das rasche Nicken war weniger wichtig als die Art, wie
Patty sich auf die Unterlippe biss.
„Macht es dich nicht an, dass sie hart sind? Weil du
genau weißt, dass ich scharf bin. Und dass du dafür verantwortlich bist…“
Nur kurz zögerte Patty, bevor sie wieder nickte.
„Siehst du…?“
„Aber… Ich kann doch nicht oben ohne…“
Grinsend verbuchte Nadia ihren Sieg und wandte sich der
nächsten Schlacht zu.
„Nicht ganz, aber fast, würde ich sagen“, sinnierte sie.
„Ich habe da ein Bikinioberteil, das ich wirklich nur zum Sonnen tragen kann.
Aber bei dir würde es passen. Deine Brüste hüpfen nicht dauernd durch die
Gegend.“
„Leider…“
„Diesmal kannst du von Glück reden, denn so kannst du
mehr von deinen Brüsten zeigen als jede andere“, meinte Nadia fröhlich.
Rasch holte sie die beiden Stoffdreiecke, die mit dünnen
Schnüren verbunden waren. Und im Handumdrehen hatte sie Patty damit
‚angezogen‘.
„Oh mein Gott“, stöhnte die, als sie sich betrachtete.
„So kann ich nicht vor die Tür gehen!“
Nadia wusste, was sie meinte. Aber sie sah das anders.
Die prallen Vorhöfe wurden durch den Stoff bedeckt, aber die restlichen Brüste
lagen frei. Und das war insgesamt ein sauscharfer Anblick.
„Das ist doch unanständig“, zweifelte ihre Freundin
weiter.
„Eben“, bestätigte Nadia. „Und weil wir furchtbar
unanständige Mädchen sind, passt das perfekt.“
Patty wirkte nicht überzeugt. Und Nadia dachte kurz nach
und öffnete dann das Oberteil wieder.
„Das Problem ist“, dachte sie laut, „dass wir dir keine
Hotpants anziehen können. Und was anderes kannst du dazu nicht tragen.“
„Oh…“, machte Patty und plötzlich wirkte sie doch etwas
enttäuscht.
„Keine Sorge. Ich habe eine andere Idee…“
XXVIII.
Zusammen saß Peter mit Kenni im Wohnzimmer. Sein Kumpel
nuckelte an einer Flasche Bier und starrte ins Leere. Schweigend warteten sie
darauf, dass die Mädels fertig wurden.
Aber im Grunde war es ihm ganz recht, dass sie sich Zeit
ließen. Nach dem seltsamen Verlauf des Tages konnte er ein paar Minuten Ruhe
gut gebrauchen.
Gemütlich zurückgelehnt genoss er das Schweigen und den
gelegentlichen Anblick nackter Körper jenseits der Schlafzimmertür.
Einmal huschte Nadia auf dem Weg in der Küche vorbei und
hielt kurz inne, um ihn zu mustern und sich grinsend über die Lippen zu lecken.
Mehr brauchte er nicht, um sich in seiner Kleiderwahl bestätigt zu sehen. Auch
wenn die denkbar einfach war. Er trug nämlich nur Jeans und eines seiner Hemden
offen über dem nackten Oberkörper.
Das Outfit der Frauen würde ohne jeden Zweifel
raffinierter ausfallen. Oder auch einfach nur sparsamer. Bei Nadia wusste man
das ja nie so genau. Und das machte das Zusammensein mit ihr auch so aufregend.
Ohne darüber nachdenken zu müssen, war ihm bewusst, dass
er nur dank seiner unglaublichen Freundin die Ereignisse des Tages einfach so
ad acta legen konnte. Es war einiges passiert, aber der Großteil lag jetzt
hinter ihm. Ganz automatisch richtete sich sein Geist nun auf die unmittelbare
Zukunft aus. Und die bestand aus Nadia, einem Grillabend und ohne Zweifel auch
Sex.
Was so einfach klang, war doch das ganze Rezept zum glücklich
sein für ihn.
Als es schließlich soweit war, machte Nadia natürlich
eine Show daraus, die Outfits vorzuführen.
Zuerst kam sie selbst in den Raum. Und für Peter sah sie
wie immer atemberaubend aus, auch wenn ihm durchaus auffiel, dass sie nicht
alle Register gezogen hatte.
Sie trug ebenfalls eines seiner Hemden. Es war vorne
offen und unter ihrer Brust einfach verknotet. Und durch den entstehenden
Ausschnitt sah man eine Menge von ihren Brüsten. Sexy war daran allerdings
vorrangig die Offenherzigkeit. Peter wusste, dass Nadia ihre Oberweite
wesentlich aufsehenerregender und auch aus der Ferne erkennbar in Szene setzen
konnte.
Vermutlich verzichtete sie auf diese Art der Betonung
Patty zuliebe, denn die war in dem Bereich einfach etwas benachteiligt.
Nadias restliches Outfit bestand aus ultrakurzen
Jeans-Hotpants und Turnschuhen. Sportlich, jugendlich und sexy. Sehr sexy, wie
sie bewies, als sie sich einmal um die eigene Achse drehte und er einen Blick
auf die freilegende Unterseite ihrer Pobacken erhaschte. Diese Jeans war
wirklich so kurz abgeschnitten, wie irgend möglich.
Und wahrscheinlich trug sie nicht viel darunter.
Irgendwie hatte sie dieses ‚keine Unterwäsche‘ Glitzern in den Augen, als sie
ihn ansah. Und es verfehlte seine Wirkung auf seinen Unterleib nicht, obwohl er
sich eigentlich schon hätte daran gewöhnen können.
Hoffentlich passierte das nie und er würde es immer so
genießen können, wie jetzt gerade…!
Zufrieden lächelnd drehte sich Nadia noch ein paar Mal
leicht von einer Seite zur anderen und wandte sich dann ab. Aber Peter
bemerkte, wie ihr Lächeln dabei zu einem wirklich diabolischen Grinsen wurde.
Und er stählte sich gegen was auch immer.
Trotzdem stockte ihm beinahe ebenso hörbar der Atem wie
Kenni, als Patty sich zögerlich vorwärts wagte und haltsuchenden nach Nadias
Hand griff.
Das war ein echter Augenöffner!
„Wow!“, keuchte Kenni und sprach Peter aus der Seele.
Als die beiden aus dem Bad gekommen waren, hatte Patty
erhitzt gewirkt. Und dieser Look stand ihr gut. Aber jetzt glühte sie richtig.
Und sie strahlte von innen heraus, obwohl sie kaum wagte, den Blick zu heben.
Nadia hatte wirklich ganze Arbeit geleistet.
Auch die neue Mitbewohnerin des Paares trug Turnschuhe.
Und darüber folgte ein ungefähr knielanger, weiter Sommerrock, der sie
vielleicht zum ersten Mal in Kleidung wirklich weiblich aussehen ließ. Und dann
kam eine ganze Weile lang nichts.
Nicht nur Pattys Bauch war frei, sondern der gesamte Weg
von ihrer Taille bis hinauf zum Ansatz ihrer rechten Brust. Deutlich sah man
die leichte Wölbung.
Obenherum hatte sie ein Shirt mit weitem Halsausschnitt
an, das zur Seite geschoben eine Schulter freilegte. Und irgendjemand hatte das
Teil so abgeschnitten, dass es auf der anderen Seite fast die Brust freiließ.
Über der nackten Schulter reichte es dafür etwas tiefer.
Peter musste nicht grübeln, um zu wissen, dass Nadia
dieses Teil nicht tragen konnte. Es würde nicht über ihre Brustwarzen reichen.
Das schaffte es ja bei Patty nur eben so.
Und dadurch wurde der Blick auch natürlich auf die
erkennbare Wölbung direkt über dem Saum gelenkt. Dort, wo Pattys Nippel
sichtbare Ausbeulungen im Stoff verursachten und zeigten, wie aufgeregt sie
gerade war.
Unwillkürlich pfiff er leise durch die Zähne.
Als Patty daraufhin aufblickte und zu ihm sah, versuchte
er nicht, seine erneute Verblüffung zu verbergen.
Nadia benutzte nur wenig Schminke und er war ohnehin kein
Experte, aber diesen Unterschied konnte selbst ein Blinder mit Krückstock nicht
übersehen. Das… war nicht mehr Patrizia Pfaffer. Keine Chance.
Irgendwie hatte Nadia es geschafft, die Augen von Patty
so zu betonen, dass sie wirklich riesig wirkten. Gepaart mit dem inneren
Leuchten der Erregung, das dem Mädchen… oder eher der Frau ohnehin schon
wunderbar zu Gesicht stand, war der Effekt wirklich umwerfend.
„Ich geh bekloppt!“, japste Kenni völlig zutreffend.
„Ich komm mit.“
Die komische Formulierung war einer dieser privaten
Scherze, über die normalerweise nur Eingeweihte lachen konnten. Aber diesmal
lockerte er bei allen Anwesenden die Stimmung auf. Sogar Patty lächelte nicht
mehr ganz so unsicher.
„Findet ihr es wirklich okay?“, erkundigte sie sich
verlegen.
Es war so schmerzlich offensichtlich, wie verzweifelt sie
sich nach ein wenig Anerkennung sehnte und wie sie die Begeisterung geradezu
aufsog. Weder Peter noch Kenni hielten sich zurück.
„Du siehst einfach unglaublich scharf aus!“
„Absolut außerirdisch!“
„Galaktisch!“
„Hyper-Galaktisch!“
„Geil?“, schlug Nadia vor.
„Absolut!“, antwortete Kenni sofort. „Ich könnte ihr so
die Klamotten vom Leib reißen.“
„Wozu?“, meinte Peters Freundin grinsend. „Zeigs ihnen,
Süße.“
Patty zögerte nicht eine Sekunde. Sie zog einfach den
Rock nach oben, bis man klar erkennen konnte, dass sie keine Unterwäsche trug.
Und ganz nebenbei auch, dass ihr Schoss feucht glänzte.
„Da wir keine passenden Höschen gefunden haben, muss
dieses arme Mädchen ganz ohne gehen“, kommentierte sie. „Ich hoffe doch sehr,
dass ihr perfekte Gentlemen sein werdet und ihr nicht zu nahe tretet…“
Ein wenig verblüfft starrte auch Peter sie an.
„Jedenfalls solange, bis sie bereit ist, sich auch vor
Dutzenden Zeugen flachlegen zu lassen, weil sie es nicht mehr aushält…“
„Das wäre dann ungefähr jetzt“, fügte Patty kleinlaut
hinzu.
Es kam so überraschend, dass alle sie anblickten und
große Augen machten.
„Was denn?“, fragte sie fast ein wenig trotzig und wurde
knallrot. „Ich glaube, ich war im Leben noch nie so scharf. Ich würde sogar
Peters Riesenlümmel nehmen.“
Das Schweigen und die fassungslosen Blicke brachen nicht
ab, als sich herausstellte, dass Patty ab einem gewissen Level der Erregung
einen Teil ihrer Schüchternheit ablegte. Das war eine wirklich unerwartete
Entdeckung.
„Das wird nicht passieren“, sagte Nadia rau.
Auch an ihr ging die plötzliche Aufladung der Atmosphäre
im Raum ganz und gar nicht spurlos vorüber.
„Wir werden uns jetzt nicht gegenseitig die Kleider vom
Leib reißen und es jede mit jedem treiben, wie es sich gerade ergibt. Wir
werden jetzt die Sachen holen und in den Wagen steigen. Und dann fahren wir zu
dieser Grillhütte und lassen uns alle davon in den Wahnsinn treiben, wie die
Leute da uns anstarren. Uns begehren… Uns haben wollen…“
Sogar Peter musste sich kurz an den Lehnen des Sessels
festhalten, als Nadia immer leiser werdend ihren Plan offenbarte. Sie sah aus,
als würde sie jede Sekunde über Patty oder irgendwen sonst herfallen und genau
das Gegenteil von dem tun, was sie sagte. Und das war nur teilweise Berechnung.
So wie Peter sie kannte, stand sie wirklich kurz davor, es sich anders zu
überlegen.
Die größte Wirkung hatte es allerdings auf Patty, die
ihre riesigen Augen halb schloss und sich haltsuchend an Nadias Hand
festkrallte, während ihre andere Hand noch immer ihren Rock hochhielt.
Deutlich konnte Peter das Glitzern der Feuchtigkeit im
Licht sehen, die langsam an ihrem Bein hinab lief.
Diesmal war er es, der die Spannung brach, indem er
aufstand. Ohne Scham ruckte er seinen steifen Schwanz in der Hose in eine
halbwegs erträgliche Position und tat dann genau das, was Nadia gesagt hatte.
Nicht, weil er nicht gerne auch die Alternative erlebt hätte, sondern weil er
sich vage vorstellen konnte, wie aufregend dieser Abend werden mochte.
Das war etwas, was er nicht verpassen wollte.
„Kommt ihr?“, fragte er aus der Küche, als er seine
Stimme wieder im Griff hatte und sie nicht klang wie ein Reibeisen. „Ich habe…
Hunger.“
Wie es wirklich um Nadia bestellt war, erfuhr Peter dann,
als sie zu ihm kam. Schon auf dem Weg zum Auto packte sie seinen Arm und grub
ihre Fingernägel tief in seine Haut. Was ihm gar nicht unwillkommen war, denn
der Schmerz lenkte ihn von seiner eigenen Erregung ein wenig ab.
„Ich glaube, ich habe ein Monster geschaffen“, wisperte
sie kurz vor dem Einsteigen.
„Glückwünsch, Doktorin Frankenstein“, antwortete er
grinsend.
„Eher Frankenfick“, murmelte sie irgendwie selbst ein
wenig erstaunt.
„Auch gut“, meinte er.
Nadia sah ihn forschend an und suchte ganz offensichtlich
nach Vorbehalten in seinem Gesicht und seinen Augen. Aber Peter hatte keine.
Und er wusste selbst nicht warum.
Vielleicht lag es daran, dass eigentlich alles ganz
natürlich erschien. Vor Kenni hatte er im Grunde keine Schamgefühle. Auch wenn
die gemeinsamen Experimente schon eine Weile zurücklagen. Und Nadia hatte ihm
jede Scham und alle Vorbehalte ihr gegenüber ausgetrieben. Patty war in diese
Konstellation irgendwie hineingerutscht. Und nun war es eben einfach so.
Rasch küsste er seine Freundin und schob sie dann auf die
Autotür zu.
Auf der Fahrt erwies es sich als schwierig, sich auf den
Verkehr zu konzentrieren.
Nadia riss sich zusammen, aber Patty und Kenni hatten auf
der Rückbank eigentlich keinen Grund dazu. Und daher hielten sie keine Minute
durch, bevor sie anfingen, wild zu knutschen und ihre Hände auf
Entdeckungsreise zu schicken.
Mehr aus einem Impuls heraus herrschte Peter sie jedoch
an, das bleiben zu lassen. Und damit eröffnete er ein grausames Spiel zwischen
den Vieren.
Im ersten Moment waren die beiden anderen so verblüfft
über seinen barschen Ton, dass sie auseinanderfuhren. Verblüfft starrten sie
nach vorne. Und das tat auch Nadia. Allerdings mit strahlenden Augen.
Zielsicher griff sie in seinen Schoss und fand seinen
Schwanz weiterhin unvermindert hart vor. Woraufhin sie stöhnte und die Augen
verdrehte.
„Hey!“, beschwerte sich Kenni sofort. „Dann dürft ihr
auch nicht!“
Und so ging das dann während der ganzen fünfzehnminütigen
Fahrt weiter...
Mit Ausnahme von Peter, der sich wirklich bemühte, keinen
Unfall auf der momentan recht vielbefahrenen Bundesstraße zu fabrizieren,
lauerten alle nur auf eine Gelegenheit oder eine Entschuldigung für
irgendwelche Berührungen. Bei anderen oder notfalls auch bei sich selbst.
Darauf zu achten und dem Einhalt zu gebieten, fiel dann
den restlichen Anwesenden zu. Und alle litten ebenso sehr dabei, wie sie
irgendwie Spaß hatten. Sofern man bei solcher Folter wirklich von Spaß sprechen
konnte.
Als sie an der Grillhütte ankamen, waren die Gesichter
der drei anderen gerötet. Und Peter hatte noch immer einen knallharten Ständer.
Es herrschte bereits Betrieb, aber im Auto
sitzenzubleiben hätte sehr seltsam gewirkt. Und außerdem wäre die Situation
dann vermutlich eskaliert. Also stieg er rasch aus und die anderen machten es
ihm nach.
Die meisten Leute blickten neugierig auf, als die vier
ausstiegen. Und dann blickten sie neugierig weiter zu ihnen hinüber, denn der
Anblick war neu.
Peter kannte mehr als die Hälfte der Gesichter vom Sehen.
Kenni vermutlich fast alle. Aber niemand kannte Nadia. Und den Blicken nach
erkannte auch niemand Patty. Und Peter kannte auch niemand… so.
Für einen Moment fühlte er einen Hauch der alten
Selbstzweifel aufkochen, als er sich bewusst wurde, dass er ein offenes Hemd
und nichts darunter trug. Aber dann war Nadia um den Wagen herumgekommen und
klammerte sich an ihn. Und das lenkte ihn sehr effektiv ab.
„Küss mich!“, bettelte sie. „Ich halte es nicht mehr aus.
Scheiß auf den Plan. Scheiß auf Essen. Setz mich auf die Motorhaube und besorgs
mir gleich hier…“
Sie klang so ernsthaft verzweifelt, dass Peter
tatsächlich grinsen musste. Er nahm sie in die Arme und drängte sie gegen den
Wagen. Ein Bein zwischen ihren Schenkeln, was sie mit einem lauten Aufstöhnen
kommentierte, während sie den Kopf in den Nacken warf.
Die Welt um ihn herum verblasste, als er sie im Nacken
packte und zu sich zog, damit er sie küssen konnte. Tief, hart und
leidenschaftlich. Aber auch nicht lange genug, dass sie sich entschließen
konnte, ihre Beine um ihn zu legen.
„Später“, raunte er. „Vielleicht…“
Nadia starrte ihn fassungslos an, als er sich von ihr
löste. Sie machte abgehackte, ungläubige Geräusche und ihr Mund stand offen.
Peter musste sich ein Lachen verkneifen.
Nadia erleichterte ihm das allerdings, indem sie sich an
den Knoten des Hemds griff und ihn aufzog. Ohne einen Hauch von Scham öffnete
sie es und zeigte ihre Brüste ihm - und der Welt.
„Sag das nochmal!“, zischte sie mit einem gefährlichen
Glitzern in den Augen.
Peter schluckte und blickte kurz in die Runde. Kenni
grinste und Patty starrte verblüfft. Und genau das taten natürlich auch alle
anderen der gut zwanzig Anwesenden, soweit sie nicht in seinem Rücken standen.
Dann suchten sie nämlich schleunigst nach einem bessern Blickwinkel, nachdem
jemand „Titten!“ gebrüllt hatte.
Entschlossen trat er wieder an Nadia heran. Eine Hand nun
unter dem Hemd an ihrer Seite direkt neben ihrer Brust, deren Nippel ihm so
hart wie noch nie zuvor erschienen.
Langsam beugte er sich ihr entgegen und jede Härte
verschwand aus Nadias Blick. Mit jedem Zentimeter schmolz sie weiter, bis sie
langsam die Augen schloss.
Peter küsste sie fest, aber sanft auf die Lippen. Und
dann löste er sich wieder, streifte mit dem Daumen über ihren Nippel, dass sie
japsend nach Luft rang, und richtete sich wieder auf.
„Später vielleicht“, wiederholte er fest. „Aber nur, wenn
du hübsch unartig bist…“
Nadia starrte ihn nur völlig sprachlos und mit riesigen
Augen an, als er sich dann wieder abwandte und zur Motorhaube ging. Für einen
langen Moment stand sie einfach da und gewährte ganz nebenbei wirklich jedem
einen ganz passablen Blick auf ihren Busen. Auch wenn die Seiten des Hemds, die
sie losgelassen hatte, sie nun wieder ein wenig bedeckten.
„Ich glaube nicht“, sagte sie laut und deutlich, „dass es
mit Worten möglich ist zu beschreiben, wie sehr ich dich anbete, du… blödes
Arschloch!“
Peter grinste breit, denn er hörte an ihrem Tonfall, dass
sie es nicht ganz so böse meinte, wie es klang. Und er sah sie kopfschüttelnd
zu den anderen beiden treten und hörte ihre Worte, die ihm das bestätigten.
„Ist er zu fassen?“, fragte sie. „Ich reiße mir das Hemd
auf und er lässt mich einfach stehen.“
„Ich kann nicht fassen, dass du es getan hast“, meinte
Patty.
„Hab ich ja eben nicht. Er wollte ja nicht…“, verstand
Nadia sie sicherlich absichtlich miss. „Und dabei wäre ich wahrscheinlich
gekommen, wenn er mir noch mal über den Nippel gerieben hätte.“
„Soll ich…?“, bot sich Patty an.
Sogar Peters Kopf fuhr zu ihr herum, weil sie schon
wieder völlig uncharakteristisch forsch war. Aber Patty bemerkte das nicht
einmal. Ihre Hand war bereits unter dem Hemd verschwunden, das Nadia einfach so
ließ, wie es war. Ungeachtet dessen, was schon ein kleiner Windstoß dadurch
anrichten würde. Oder vielleicht auch ganz bewusst deswegen…
„Wenn du nicht willst, dass ich den letzten Rest Würde
verliere, weil ich laut schreiend vor dir zusammenbreche und komme wie ein
D-Zug, dann bewegst du deine Hand jetzt keinen Millimeter mehr nach oben“,
warnte Nadia scharf.
Nicht einmal Peter war sich sicher, ob sie es abwehrend
oder auffordernd meinte. Ihre Stimme war völlig indifferent und sie starrte in
die Ferne, ohne sich zu rühren.
Patty wagte offenbar nicht, es herauszufinden und zog
ihre Hand wieder zurück.
Nach dieser Vorstellung und angesichts der Show, die
Nadia gerade abzog, war Peter sich nicht sicher, wie sie reagieren würde, als
er an ihr vorbeigehend einladend seinen Arm hob. Aber rückblickend betrachtet
hätte er wohl nicht zweifeln müssen. Denn egal welches Spiel sie gerade
spielten, wenn Peter sie an seiner Seite haben wollte, schien es genau das zu
sein, was Nadia auch wollte.
Ohne Zögern schlüpfte sie in seine Umarmung, legte ihren
Arm um seine Hüfte und schob ihre andere Hand direkt über seiner Gürtelschnalle
auf seinen nackten Bauch.
Und so gingen sie auf die hölzerne Hütte zu, die der
Dorfjugend aus der ganzen Verbandsgemeinde als Treffpunkt diente, an dem man
Ruhe vor wachsamen Elternaugen und dergleichen hatte.
Sofort wurde ihm bewusst, dass mit Nadia nichts in seinem
Leben mehr war wie zuvor. Normalerweise hätten die anderen Leute ihn mehr oder
minder fröhlich begrüßt. Auch wenn er zu den Älteren gehörte, war er einer von
ihnen. Und auch wenn man ihn als eine Art verbalen Prügelknaben kannte, gehörte
er doch dazu.
Aber heute war alles anders. Heute starrten zwanzig
Augenpaare zwischen fünfzehn und allerhöchstens zwanzig ihn und die anderen
staunend an. So wie sie es auch taten, wenn andere Fremde zur Grillhütte kamen.
Fremde, wie beispielsweise ältere Jugendliche aus der Stadt mit ihren
aufgemotzten Autos.
Und ihren schicken Freundinnen, wie er für sich ergänzte.
Was natürlich der eigentliche Knackpunkt war. Denn den Unterschied machten
nicht Kenni und er, egal wie viel Selbstbewusstsein er auch zulegen mochte. Den
Unterschied machten Nadia und Patty, deren Wirkung auf die anderen er sich kaum
vorzustellen vermochte.
„Sind die immer so ängstlich?“, fragte Nadia ohne die
Stimme zu senken. „Hätten wir Möhren oder sowas mitbringen sollen, um sie
anzulocken?“
Womit sie es natürlich nicht besser machte. Auch wenn
Peter nicht anders konnte, als darüber zu grinsen und darauf einzugehen.
„Sie sind scheu, aber sie gewöhnen sich schnell an
Eindringlinge. Und dann trauen sich ein paar von ihnen manchmal nah genug ran,
dass man sie streicheln kann.“
Patty kicherte und Nadia prustete unverhohlen.
„Aber wenn man sich zu hektisch bewegt, rennen sie auch
ganz schnell wieder weg“, ergänzte Kenni. „Also versucht, euch ganz ruhig und
natürlich zu geben. Dann wird das schon…“
„Haha“, meinte jemand von weiter hinten.
Peter erkannte einen Typen in seinem Alter, der früher in
seiner Parallelklasse gewesen war. Und der keine Gelegenheit ausgelassen hatte,
sich an jeder Stichelei zu beteiligen.
„Schaut mal“, versuchte der sich zu produzieren. „Moppel
hat sich eine Tussi gemietet, um einen auf cool zu machen!“
„Oh bitte…“, stöhnte Nadia genervt. „Das wieder? Müssen
wir heute noch jemanden verprügeln? Haben diese dämlichen Flachwichser vorhin nicht
ausgereicht?“
Peter lächelte nur und stellte den Korb mit dem Essen in
die Hütte, während sich nun auch Patty einschaltete.
„Die waren keine Gegner für Peter und dich“, meinte sie.
„Vielleicht fühlt der da sich ja stärker…“
„Er sieht aber nicht nach viel aus“, kommentierte Nadia
und wandte sich demonstrativ von der Menge ab. Peter bemerkte, wie sie ganz
offen Patty mit dem Finger zu sich lockte.
„Und außerdem will ich mich jetzt nicht prügeln. Ich bin
geil. Und wenn Peter nicht will…“
Mit diesen Worten legte sie Patty die Hände auf die Schultern
und zog sie langsam zu sich. Und zum hörbaren Erstaunen der Zuschauer küsste
sie ihre Freundin dann. Und zwar nicht kurz oder flüchtig.
„Willst du dazwischen gehen oder soll ich das erledigen“,
meinte Kenni grinsend, während er die mitgebrachte Holzkohle neben dem Grill
abstellte. „Schlimm, dass man die beiden wirklich keine Sekunde aus den Augen
lassen kann, oder?“
Peter musterte ihn kurz. Seinem Kumpel schien dieses
ganze Spiel einen Heidenspaß zu machen. Und das traf ja auch auf ihn selbst zu.
„Muss ich?“, fragte er theatralisch seufzend.
„Knobeln wir aus wer muss?“, schlug Kenni vor.
Unter ihnen beiden bedeutete das eine dreifache Runde
Schnick, Schnack, Schnuck. In der zivilisierten Welt besser bekannt als Stein,
Schere, Papier.
Peter nickte und sie fingen unmittelbar an. Dieses Ritual
hatten sie schließlich schon tausend Mal durchexerziert. Und fast jedes Mal
versuchte Kenni dabei zu mogeln. Weswegen Peter es gewöhnt war, darauf zu
achten.
Nur nutzte sein Kumpel die minimale Verzögerung im richtigen
Moment diesmal ganz offensichtlich, beinahe schon demonstrativ aus. Und Peter
verstand, dass er ihm damit anbot, zu gewinnen. Und dementsprechend beim Grill
zu bleiben.
Er zog kurz die Augenbraue hoch, aber Kenni hielt seinem
Blick stand und zuckte mit keiner Wimper. Also akzeptierte er.
Noch einmal laut und deutlich stöhnend wandte er sich als
der ‚Verlierer‘ der Aufgabe zu, die beiden Mädels zu trennen. Und das war auch
wirklich höchste Zeit, denn sie hatten die Zwischenzeit genutzt, um alles um sich
herum völlig zu vergessen.
Zur Freude der Umstehenden küssten sich sie sich wild und
leidenschaftlich und erforschten gegenseitig ihre Oberkörper mit den Händen.
Patty unter Nadias offenem Hemd noch halbwegs dezent und Nadia unter dem
abgeschnittenen Shirt ihrer Freundin für wirklich jeden deutlich sichtbar.
Ihre Begeisterung war nicht gespielt. Da war er sich
sicher. Sie waren beide so erregt und aufgedreht, dass sie so langsam wirklich
ernst machten. Egal, wie viele Leute darum herumstanden.
Kein Wunder, dass sich seine Erektion mit Macht
zurückmeldete…
Angestachelt von seiner eigenen Erregung packte er die
beiden sehr energisch im Nacken und zog sie auseinander. Mit roten Gesichtern
und schwer atmend wehrten sie sich einen Moment und gaben dann widerwillig
quengelnd nach.
Eigentlich hatte er nun vorgehabt, etwas zu sagen. Sie
irgendwie zurechtzuweisen und ihnen eine Strafe anzudrohen. Aber beide wandten
ihre Gesichter ihm zu und sahen ihn so voller Verzweiflung und Begierde an,
dass er das nicht auf die Reihe bekam.
Stattdessen beugte er sich hinunter und küsste erst Nadia
und danach auch Patty. In beiden Fällen so, wie es ihm vielleicht noch vor
Stunden bei Patty niemals eingefallen wäre. Und beide erwiderten den Kuss
vorbehaltlos.
Demonstrativ schob Peter die beiden Frauen in
unterschiedliche Ecken der geräumigen Holzbude mit dem steinernen Grill und dem
metallenen Rauchabzug. Folgerichtig zogen beide einen Schmollmund und Nadia
strecke ihm die Zunge heraus. Aber sie blieben für den Augenblick an ihren
Plätzen.
Und als die Kohle verteilt und angezündet war und es hieß
darauf zu warten, dass sie das Fleisch auflegen konnten, waren schließlich alle
wieder ein wenig abgekühlt. Sodass sie sich sogar halbwegs gesittet an einen
der fest installierten Holztische mit integrierten Sitzbänken vor der Hütte
setzen konnten.
Die anderen Anwesenden hatten mittlerweile aufgehört, sie
offen anzustarren. Nur die Jungs blickten weiterhin immer wieder in ihre
Richtung, um ja keine mögliche Show zu verpassen. Was ihnen einigen Ärger
seitens der Mädels einbrachte.
„An solchen Tagen habe ich später, wenn es dunkel wurde,
immer mindestens eine in die Büsche locken können“, meinte Kenni leise. „Wenn
sie sauer genug auf ihre Macker sind, ergreifen sie jede Gelegenheit zur
Rache.“
„Kann ich mir vorstellen“, erwiderte Nadia. „Aber nett
ist das nicht…“
„Die Netten müssen am Ende wichsen“, rezitierte er zur
Antwort eine Art moderner Bauernweisheit.
Dann blickte er entschuldigend zu Peter und fügte hinzu:
„Anwesende seit Kurzem ausgenommen.“
„Kein Problem“, beschwichtigte Peter lächelnd. „Ich war
nie ein Freund der Büsche…“
„Mist“, sagten Nadia und Patty daraufhin absolut
gleichzeitig.
Sie alle lachten über diesen spontanen Ausbruch. Aber
dann wurde Kenni wieder ernst und sah die Frau an, die offiziell seine Freundin
war. Langsam nahm er ihre Hand.
„Von mir aus kannst du“, erklärte er. „Nicht, dass ich da
irgendwas zu sagen hätte, aber nur, falls es dich aufhalten würde, meine ich.“
„Was…?“, fragte Peter verblüfft.
„Er meint, dass sie es mit dir tun kann“, raunte ihm
Nadia leise zu.
Als er daraufhin noch einmal Luft holte, legte sie ihm
den Finger auf die Lippen.
Patty sah Kenni an und blickte dann auf den Tisch. Die
Art, wie sie rot wurde, sprach selbst für Peter eine deutliche Sprache.
„Ich…“, murmelte sie verlegen.
„Nein“, unterbrach Kenni. „Es ist okay. Glaub mir das.
Mich, Peter, Nadia. Du kannst uns alle haben, wenn du willst.“
„Ich glaube nicht, dass Peter das will“, wisperte sie
fast unhörbar.
„So wie er dich geküsst hat, glaube ich das für dich
mit“, flüsterte Nadia verschwörerisch und legte ihre Hand ebenfalls in die
Mitte.
Peter schluckte. Es war die Wahrheit. Auch wenn ihm das
erst jetzt bewusst wurde. Er hatte
Patty geküsst, wie er Nadia geküsst hatte. Auch wenn er glasklar wusste, dass
er sie nicht liebte.
„Ich bin verwirrt“, gab Patty zu. „Ich kenne das alles
gar nicht. Ich weiß nicht, wie ich mich verhalten soll.“
„Da bist du nicht die Einzige“, sagte Peter ruhig und
legte seine Hand zu den anderen. „Das hier ist nicht gerade normal, weißt du… Ich glaube,
es ist sogar ziemlich ungewöhnlich.“
„Naja…“, meinte Kenni. „Es ist so ähnlich, wie die Dinge,
die passieren können, wenn Alkohol oder Gras im Spiel ist. Nur nüchtern.“
Dieser Vergleich brachte sie alle zum Lächeln und
lockerte die zusätzliche Spannung ein wenig. Mit den Händen in der Mitte
übereinander kam es Peter fast vor, als wären sie eine eingeschworene
Gemeinschaft. Wie ein Geheimbund. Wie die vier Musketiere.
Er behielt diesen kindischen Gedanken lieber für sich…
„Eine für alle“, sagte Nadia im nächsten Moment zu seiner
großen Verblüffung. „Du bist unsere Kleine und wir kümmern uns um dich. Und du
kannst zu jedem von uns kommen. Zum Reden, zum Kuscheln und zum… Bumsen.“
Patty schniefte, aber als sie aufblickte, wirkte sie nicht
unglücklich, sondern dankbar.
„Nicht weinen, Süße“, ermahnte Nadia sofort.
„Wasserfester Eyeliner ist ein Mythos.“
Und damit löste sich der Knoten, als alle darüber lachen
mussten, dass ausgerechnet das
Nadia als Erstes eingefallen war. Während die sich damit verteidigte, dass für
eine Frau der Zustand der Schminke auf der Liste der Prioritäten noch vor einem
Platz im Rettungsboot auf der Titanic stand.
Dass sie selbst schon seit Tagen kaum Make-up benutzte,
wurde von ihr nicht als Einwand akzeptiert.
Zwischenzeitlich ging Peter nach dem Grill sehen und kam
zu dem Schluss, dass er das Fleisch auflegen konnte. Und damit beschäftigte er
sich dann auch, während die anderen drei weiter sichtlich Spaß beim Herumalbern
hatten.
Jedenfalls bis zwei Mädchen sich aus dem Pulk der anderen
Anwesenden lösten und an den Tisch der Freunde traten. Das war ungewöhnlich
genug, um auch ihn neugierig zu machen. Auch wenn er sich verkneifen konnte, sich
dazu zu gesellen, nur um etwas mitzubekommen.
Aber das musste er auch gar nicht, denn Nadia winkte ihn
rasch heran.
Damit das Fleisch nicht unbeaufsichtigt blieb, stellte er
sich einfach hinter seine Freundin, die sich sofort zurücklehnte und den
Kontakt zu ihm suchte.
„Mein Typ wird verlangt?“
„Immer“, bestätigte Nadia und grinste ihn von unten
hinauf an. „Und genau darum geht es auch gerade.
„Aha…?“
„Britta und… ähh…“
„Rike“, half eines der Mädchen aus.
„Also Britta und Rike hier glauben nicht, dass du mich für
meine Anwesenheit bezahlst, wie… ähh… wer noch mal behauptet?“
„Bernd sagt das dauernd“, erklärte diejenige, die nach
dem Ausschlussprinzip Britta sein musste.
„Bernd ist ein Vollidiot“, meinte Kenni ein wenig
aufgebracht.
„Ich glaube, dass vermuten die beiden auch“,
beschwichtigte Peter ihn. Und an die Mädchen gewandt sagte er: „Ich habe sie
nicht gemietet, sondern gekauft.“
Fassungslos starrten die beiden ihn an, aber Peter
blickte zu seiner Freundin hinab.
„Ich habe mit meinem Herz und meiner Seele bezahlt und
ich glaube, es war eine verdammt gute Investition.“
„Awww“, seufzte Nadia selig. „Du weißt wirklich genau,
wie man einer Frau ein feuchtes Höschen macht.“
Trotz ihrer Frotzelei konnte er allerdings sehen, wie sie
schluckte und er fühlte auch, wie sie sich noch etwas mehr an seine Beine
drängte. Und Patty auf der anderen Tischseite verschlug es sogar glatt die
Sprache. Ebenso wie den beiden Überraschungsgästen.
„Ehrlich gesagt musste ich sie erst in Lebensgefahr
bringen, damit ich sie retten konnte, bevor das mit uns was geworden ist“, meinte
Peter dann grinsend.
„Glaubt ihm kein Wort“, protestierte Nadia sofort. „Das
ist gelogen! Das war ganz anders.“
Rasch rutschte Nadia ein wenig auf der Bank zur Seite,
und als Kenni und Patty es ihr nachmachten, entstanden zwei Sitzplätze für die
Mädchen. Die zögerten nur kurz, bevor sie sich dort hinsetzten. Und zu einem
Bier sagten sie auch nicht Nein. Was Peter selbst dann nichts ausgemacht hätte,
wenn sie nicht deutlich schon über sechzehn gewesen wären.
„Ich war diejenige, die an dieser verdammten Nuss
Ewigkeiten herum knacken musste“, beschwerte sich Nadia nun. „Er hat mich
praktisch ignoriert, also habe ich ihn dazu gebracht, mir diese Burgruine zu
zeigen.“
„Die alte Zollfeste“, ergänzte Peter und erntete wissendes
Nicken.
„Ich hatte meine zweit-unmöglichste Hotpants an. Bei
dieser hätte er ja sofort alles gesehen und wäre wahrscheinlich vor lauter
Anstand stiften gegangen. Und mein engstes Shirt, damit er auch wirklich ohne
jeden Hauch eines Zweifels mitbekommt, dass ich nichts drunter trage.
Und er hat auch artig alles angestarrt, was ich ihm
teilweise direkt ins Gesicht gehalten habe, während ich vor ihm her geklettert
bin. Aber er hat nicht ein einziges Mal - nicht ein einziges verdammtes Mal -
irgendwelche Annäherungsversuche gestartet. Nicht einmal, als ich
durchgeschwitzt oben gestanden habe und man durch das weiße Shirt praktisch
meine Blutgruppe hätte erkennen konnte. Sofern man denn mal mehr als eine
Sekunde hingesehen hätte.
„Ich habe schon Versuche gestartet“, widersprach Peter
lächelnd. „Ich habe dich über die Brennnesseln gehoben.“
„Oh… Ja… Das…“, murrte sie. „Da fegt er mich von den
Beinen und ich liege in seinen Armen. Praktisch wehrlos und zu allem bereit.
Nur ein Schild auf meiner Stirn, auf dem steht ‚Küss mich endlich‘ hat noch
gefehlt.
Ich hatte die Lippen befeuchtet, die Augen halb
geschlossen, meine Arme um seinen Hals. Alles stimmte.
Und was macht er? Er setzt mich wieder ab. Ich dachte,
ich flippe aus…“
„Sie übertreibt“, meinte Peter zu den Mädchen, die ebenso
wie Patty und sogar Kenni an Nadias Lippen hingen.
„Minimal“, gab sie zu. „Aber wirklich nur um eine
Winzigkeit. Du warst nämlich so verdammt ritterlich, dass ich schon anfangen
wollte, nach einem Dosenöffner zu suchen, um dich aus diesem verdammten Panzer
zu schälen.
Nicht einmal, als ich ihn gefragt habe, ob meine Brüste
ihm gefallen, hat er irgendwas gemacht.“
„Du hast gefragt, ob mir die Aussicht gefällt“,
korrigierte er. „Und ich dachte, ich kriege einen Hitzschlag, weil sie mich beim
Starren erwischt hat. Was hätte ich da antworten sollen?“
„Na beispielsweise, dass du sie geil findest“, schlug
Nadia vor.
„Das wusstest du da schon ganz genau.“
„Stimmt“, gestand sie grinsend. „Und zumindest wusste ich
da, dass er mich nicht für eine hässliche Schabracke hält oder gar nicht auf
Frauen steht. Also war ich nicht völlig entmutigt. Und erwischt habe ich ihn ja
auch noch…
Er hat mich nämlich auf irgend so eine Mauer gezogen und da
sah ich diesen unglaublich gemütlich wirkenden Weg, der von der blöden Burg bis
runter zum Auto führte. Und er hat mich die Klippe rauf gescheucht, wie eine
Bergziege.“
Peter zuckte nur mit den Schultern. Schließlich war er
schuldig im Sinne der Anklage und alle wussten, wie diese ‚Klippe‘ wirklich
aussah.
„Ich dachte, ich habe ihn endlich“, fuhr Nadia fort. „Er
stand hinter mir und hielt mich quasi im Arm. Und ich musste ihn nur noch dazu
bringen, es zuzugeben. Also habe ich ihn beschuldigt, das nur getan zu haben,
um mir auf den Arsch zu glotzen.
Und was macht er? Er streitet es ab!“
„Das war wirklich nicht der Grund…“
„Das ist
ja das Schlimme“, beschwerte sie sich. „Wie konntest du es wagen, einen anderen
Grund zu haben? Ich war so sauer, dass ich nur noch von dieser blöden Mauer
runter wollte. Wenn er wirklich hinter mir ging, um mich aufzufangen, anstatt
mit auf den Arsch glotzen zu wollen, war ich mit meinem Latein am Ende.
Ich war so sauer, dass ich nicht aufgepasst habe und
abgerutscht bin. Und dann hing ich plötzlich an den Ranken in der Luft und
hatte den Halt verloren.“
„Was meine Schuld war, denn ich hätte dich niemals da
rauf bringen sollen. Das ist aus gutem Grund verboten.“
„Ach papperlapapp“, wischte Nadia den Einwand beiseite.
„Ich hab versucht, mich aus lauter Verzweiflung in den Tod zu stürzen, aber er
springt von der Mauer. Und das lassen wir uns kurz auf der Zunge zergehen: Er springt von der Mauer, an der
ich hänge. Was ziemlich viel über deren Höhe und meine Lebensgefahr aussagt.“
„Ich bin auf den großen Stein gesprungen, der im Burghof
liegt…“, wollte Peter den anderen erklären.
„Hältst du vielleicht mal die Klappe? Jetzt kommt mein
Lieblingsteil“, maulte Nadia. „Also er springt und stellt sich unten auf und
sagt mir, dass er mich auffangen wird. Und ich denke mir: Der spinnt doch. Aber
ich verliere den Halt und habe keine Wahl. Und er fängt mich wirklich auf,
während um uns herum die halbe Mauer einstürzt.“
„Es waren nur ein paar kleine Steinbrocken…“
„Klappe! Es war die halbe Mauer. Auch wenn ich das da
noch gar nicht gescheckt habe. Ich war einfach nur erleichtert und auch
ziemlich beeindruckt, weil er mich wirklich gefangen hat. Als er vorgeschlagen
hat, mich zum Auto zu tragen, fand ich die Idee ziemlich gut. Auch so als
kleine Strafe.
Ich hätte doch niemals erwartet, dass er das wirklich
schafft…“
Peter fühlte die Hitze in sein Gesicht steigen, als ihn
die fünf Leute am Tisch und die vier anderen, die mittlerweile näher gerückt
waren, respektvoll ansahen. Es war ihm ein wenig peinlich, aber es fühlte sich
auch durchaus nicht schlecht an.
„Aber der Hammer kommt ja erst noch“, fuhr Nadia
begeistert fort. „Beim Wagen stelle ich nämlich fest, dass die Nässe an meinem
Arm, den ich um seine Schulter gelegt hatte, gar kein Schweiß ist. Mein ganzer
Arm war voller Blut.
Als er mich gefangen hat, hat er nämlich den ganzen
Steinschlag abbekommen. Und einer davon hat ihm die Schulter aufgerissen. Und
trotzdem hat er
mich noch diesen kilometerlangen Weg zum Auto getragen, ohne auch nur ein
einziges Mal zu klagen.
Ich… Ich konnte nur noch heulen!“
„Und trotzdem musste sie mir dann noch in aller
Deutlichkeit unter die Nase reiben, dass sie sich zu mir hingezogen fühlt“,
ergänzte Peter. „Weil ich es einfach nicht gepeilt habe. Und mir auch nicht
vorstellen konnte, was so eine Wahnsinnsfrau von mir wollen sollte.“
„Was kann sich eine Frau mehr wünschen, als einen Mann,
der sie praktisch einarmig von einem Berg runterträgt, ohne auch nur mit der
Wimper zu zucken.“
Jedes einzelne der nun schon acht Mädchen in der Runde
nickte bestätigend.
„Es war nur ein Kratzer…“, wiegelte er ab.
„Das ist nur das erste Beispiel für deine Großartigkeit“,
hielt sie dagegen und grinste ihn an. „Zwing mich nicht, davon zu erzählen, wie
die Polizei auf uns aufmerksam geworden ist, weil du mir nur mit deiner Hand im
Auto den Orgasmus des Jahrtausends verpasst hast. Oder wie du dich für mich vor
der Disko mit einem Dutzend Typen geprügelt hast…“
„Es waren vier.
Und einen davon hast du verprügelt,
während ein anderer stiften gegangen ist…“
„Oder wie du mich danach im Mondschein und unter den
Sternen in genau dieser Burgruine da entjungfert hast. Und wie es so himmlisch
war, dass ich nur deswegen nicht gestorben bin, weil ich dich dann hätte
verlassen müssen“, zählte sie unbeirrt weiter auf und seufzte dann tief. „Gott…
Das war wie im Märchen. Und ich bin nicht nur völlig weggetreten, sondern auch
noch in deinem Bett aufgewacht, ohne zu wissen, wie ich dahin gekommen bin.“
Peter gab es auf. Er reichte die Fleischzange an Kenni
und legte seine Hände auf Nadias Schultern. Jeder Versuch, dagegen anzukämpfen,
war zum Scheitern verurteilt. Die Gesichter um ihn herum sprachen eine
deutliche Sprache.
Vor allem die Mädchen schienen Nadia einfach glauben zu
wollen. Er war
chancenlos. Auch wenn er nicht der strahlende Held war, als den sie ihn
darstellte.
„Für mich bist du wie ein Gott“, sagte sie leise, als
hätte sie seine Gedanken gelesen. „Das habe ich sogar geträumt…“
„Und du bist für mich mehr als eine Göttin“, gab er
zurück. „Du lässt keinen Tag vergehen, an dem ich mich nicht ganz allein dank
dir wie der Größte fühle. Obwohl ich das ganz sicher nicht bin.“
„Ich wäre bereit, darauf zu wetten, dass du hier den
Größten hast“, erwiderte sie frech.
„Ich auch!“, platzte es sofort aus Patty heraus.
Sofort setzten auf diese Äußerung hin die üblichen
Gespräche ein. Darüber, dass es nicht auf die Größe ankäme, sondern auf die
Technik. Und dass nicht unbedingt diejenigen den Größten hätten, die auch am
höchsten gewachsen wären.
Die Mädchen schwiegen dazu, aber die Jungs, die sich
eingefunden hatten, versuchten natürlich, ihren Stolz zu retten. Der war
schließlich schon angeknackst genug, weil ihre Freundinnen gerade durchaus
begehrlich auf Peter blickten.
Peter selbst sah das, was daraufhin passierte,
überdeutlich kommen. Er sah es in Nadias Augen. Und er wusste auch einfach,
dass es passieren würde. Er wusste, dass sie es tun würde.
Warum er nichts dagegen unternahm, würde vermutlich für
immer ein Rätsel bleiben. Schließlich war er doch kein Angeber, oder?
Es hatte möglicherweise damit zu tun, dass er einer Reihe
von Gesichtern gegenüberstand, von denen er sich einige Gemeinheiten hatte
anhören müssen. Auch wenn beispielsweise dieser Bernd nicht mehr anwesend war.
Aber vielleicht lag es auch einfach daran, dass es fast natürlich wirkte, wenn
Nadia so etwas tat.
Breit grinsend ließ sie die Jungs ihre Argumente
vorbringen, während sie mit der Hand sachte überprüfte, wie es um den Inhalt
von Peters Hose bestellt war. Und auch wenn er gerade keine Erektion hatte,
reagierte er doch sofort auf die Berührung. Das war die ganz eigene Magie ihrer
Hände.
Und die verstärkte sich, als sie seinen Hosenstall
öffnete und hineingriff. Und noch mehr, als sie erfreut quetschte, weil sie
keine Ahnung gehabt hatte, dass er keine Unterhose trug.
Natürlich lenkte das die Aufmerksamkeit auf das
Geschehen. Und es wurde schlagartig totenstill.
Mit weit aufgerissenen Augen verfolgten alle, wie die
kesse Blondine mit dem offenen Männerhemd ihrem Freund in die Hose griff und
seinen Schwanz herausholte. Und die Augen wurden nicht kleiner, als er sichtbar
wurde.
Mehr als das geschah nicht. Aber es reichte aus. Den
Gesichtern entnahm Peter eindeutig, dass niemand ihn klein fand. Und das fühlte
sich verdammt noch mal gut an. Er war tatsächlich zufrieden, als er Nadia dabei
half, das… ‚Ungetüm‘ wieder zu verstauen.
Als Patty allerdings ansetzte, davon zu schwärmen, wie
unglaublich grotesk und gleichzeitig erregend es aussah, wenn dieses Gerät in
den Körper der Blondine eindrang, ergriff er die Flucht.
Bevor er sich das anhörte und seinen Ständer gar nicht
mehr unter Kontrolle bekam, kümmerte er sich lieber um das Fleisch. Sollte
Kenni sich dazusetzen und sich quälen lassen…
XXIX.
Nadia lächelte zufrieden, als Peter wieder zum Grill
ging.
Sie hatte erwartet, dass er sie davon abhalten würde,
seinen Schwanz aus der Hose zu holen. Aber seine Hände waren liegen geblieben.
Er gab sich einfach in ihre Hand. Buchstäblich.
Und es hatte ihm nicht einmal etwas ausgemacht. Seine
Hände auf ihren Schultern waren völlig ruhig geblieben. Sie hatten nicht
ansatzweise Anspannung signalisiert. Er blieb ganz gelassen.
Von nun an - das wusste sie mit absoluter Sicherheit -
würde sich sein Ruf in der Gegend verändern. Es waren zwar nur wenige
Jugendliche, aber auf Dörfern machten Geschichten schnell die Runde. Und diese
Geschichte war ganz besonders erzählenswert. Sie würde wahrscheinlich bald fast
allen Mädchen von fünfzehn bis fünfundzwanzig bekannt sein.
Es war eine Geschichte über Romantik und Ritterlichkeit
und eine Menge Sex. Bessere Geschichten gab es nicht. Und wenn ein Typ aus der
Gegend der Star war, machte es das nur noch interessanter.
Sicherlich würden die Kerle niemandem davon erzählen.
Aber die waren auch bedeutungslos. Wenn sie irgendwann bei einem Gespräch wieder
anfangen würden, über Peter herzuziehen, würde schließlich irgendeine Frau
fragen, ob sie neidisch auf seinen Schwanz wären.
Die Lektion würde sich dann ebenfalls schnell
herumsprechen.
Erstaunt war Nadia - wenn überhaupt - nur von der Lockerheit,
mit der diese Dorfmenschen der Freizügigkeit begegneten, die sie mittlerweile
als eine Art neue Neigung bei sich verstand. Wo sie bisher gelebt hatte, hätten
sich die Jugendlichen ganz sicher nicht so schnell an den Anblick ihres offenen
Hemds gewöhnt. Oder so still fasziniert auf einen ausgepackten Schwanz
reagiert.
Und vor allem hätten sie nicht so einfach ihre Vorbehalte
über Bord geworfen. Jemand mit einem bestimmten Ruf war abgestempelt. Praktisch
für immer. Besonders, wenn es etwas war, worüber man sich lustig machen konnte.
Sicherlich war das auch hier auf dem Land nicht wirklich
anders. Aber die Leute schienen irgendwie pragmatischer. Eher bereit,
angesichts überzeugender Argumente oder Beweise… eine Veränderung einfach zu akzeptieren.
Verblüfft realisierte Nadia, dass sie ihre Perspektive um
hundertachtzig Grad gedreht hatte. Urlaub auf dem Dorf war ihr wie das
allerletzte erschienen, was sie interessant finden konnte. Beinahe hätte sie
Tanja nicht begleitet.
Und nun saß sie hier unter jungen Leuten vom Land und
spielte nicht einmal die weltgewandte Großstadtgöre, wie sie es ursprünglich
mal geplant hatte. Sie spielte gar nicht mehr. Sie war die Freundin von einem von
ihnen. Vom Besten unter ihnen.
Und sie war… Zuhause!
Nachtclubs, die Uni und das Stadtleben schienen plötzlich
so weit weg. Viel weiter in der Vergangenheit als keine zwei Wochen.
Wollte sie wirklich dahin zurück? Wollte sie Peter von
hier fortbringen, wo er so perfekt hinpasste? Wo sie so perfekt hinpasste, wenn
er an ihrer Seite war…
Dort würde sie niemals in einem solchen Aufzug
herumlaufen können. Dort schien ihr nur Finsternis und Kälte - grauenerregende
Kälte - zu warten. Auf sie zu lauern, dass sie zurückkam und sich wieder davon
verschlingen ließ.
Rasch und fast unbemerkt von den anderen, die nun gebannt
an Pattys Lippen hingen und sich eine detaillierte Schilderung von Nadias und
Peters letztem Sex anhörten, stand sie auf. Sie musste zu Peter. Sie musste es
ihm sagen.
„Genug Unruhe gestiftet?“, fragte er lächelnd.
„Kann ich bei dir einziehen?“, erwiderte sie und fühlte
sich auf einmal ganz nervös.
Er runzelte die Stirn und schien im ersten Moment sagen
zu wollen, dass sie das doch längst war. Aber dann hielt er inne und musterte
sie genau.
„Für immer?“, fügte sie mit einem Kloß im Hals hinzu und
fühlte ihr Kinn zittern.
Für einen langen Moment starrte er sie an und sagte
nichts. Aber dann zog er sie so schnell zu sich, dass sie aus dem Gleichgewicht
geriet. Was unwichtig war, denn Peter fing sie natürlich auf.
„Das bist du schon längst“, raunte er.
Nadia schmolz. Was eine vertraute Erfahrung war. Aber
diesmal war es besonders schön.
Sie schmolz in seine Arme und in seinen Kuss und in sein
Leben. Und sie fühlte sich da wieder einmal von ganzem Herzen willkommen. So
wie nie zuvor irgendwo.
Diese kleine, große Sache ihrer jeden Tag näher rückenden
Abreise, die sie fast erfolgreich verdrängt hatte, war plötzlich fort. Und eine
zentnerschwere Last fiel ihr von den Schultern.
„Was willst du machen?“, flüsterte er ihr ins Ohr,
nachdem sie mit einem langen, leidenschaftlichen Kuss erneut besiegelt hatten, dass
sie zusammengehörten.
„Ich weiß nicht…“, gab sie zu.
Aber dann musste sie grinsen und presste sich noch ein
wenig fester an ihn.
„Vielleicht will ich ja Hausfrau sein“, säuselte sie.
„Und Mutter…“
Schon während sie es aussprach, blieb ihr der Atem weg.
Nicht das hatte sie sagen wollen! Wie konnte sie so etwas
auch nur denken. Obwohl sie es ja eigentlich gar nicht gedacht hatte… Es war
einfach aus ihrem Mund gekommen.
Es war noch viel zu früh, um über so etwas zu sprechen. Jedenfalls,
wenn man nicht gerade mitten beim Sex war und es sagte, um einen Kick zu
bekommen. Und jemand so gestörtes wie sie sollte vielleicht besser sowieso
niemals…
Aber…
Wieso drückte Peter sie einfach nur weiter fest an sich?
Wieso erstarrte er nicht auch? War er nicht… völlig schockiert?
„Was denkst du jetzt?“, presste sie mühsam hervor.
Und sie wusste wirklich nicht, welche Antwort sie sich
erhoffte.
„Ich denke, du hast mir gerade das größte Kompliment
gemacht, das du mir machen konntest“, murmelte er sanft.
Gott! Wie machte er das nur? Wieso wusste er genau, was
los war? Wie konnte er immer dann zum Gedankenleser werden, wenn es wirklich
drauf ankam? Dieser Kerl war doch nicht real…!
„Und allein, dass du darüber auch nur nachdenkst, macht
mich stolz, weil ich glaube, dass du das noch niemals getan hast.“
Gott - im - Himmel…!
Sie löste sich von ihm weit genug, um ihn anzusehen. Und
sie wusste nicht, ob sie vorwurfsvoll drein blickte oder in anhimmelte.
Wahrscheinlich eine Mischung aus beidem.
„Hör sofort auf damit“, hauchte sie. „Sonst…“
Er küsste sie, als sie es nicht wagte, die Drohung
auszusprechen, die ihr durch den Kopf gegangen war. Mit dem Absetzen der Pille
drohte man nicht…
„Du würdest bestimmt unglaublich sexy aussehen, mit
meinem Baby in deinem Bauch“, flüsterte er.
„Peter!“, quengelte sie lautstark und schlug ihm auf den
Arm.
Einige der anderen Leute sahen zu ihnen. Sie sahen ihn
grinsen. Und sie sahen ihr leicht vorwurfsvolles Gesicht und wie sie darum
kämpfte, nicht ebenfalls zu grinsen.
Aber was keiner sah, war der Ausdruck in ihren Augen. Den
sah nur Peter. Und nur er verstand die Worte, die ihr gerade durch den Kopf
gingen.
‚Ich würde nichts lieber tun, als dein Kind in mir zu
tragen“, dachte sie.
Und es war die absolute Wahrheit.
Der Zauber brach, als Kenni kam, um sich nach dem Fleisch
zu erkundigen.
Glücklicherweise, wie sich Nadia eingestehen musste. Denn
wenn sie zu lange in diesem Zustand blieb, würde sie womöglich wirklich eine
Dummheit beschließen, die sich nicht mehr ungeschehen machen ließ.
„Was macht ihr?“, wollte er wissen.
„Liebe“, meinte Peter leichthin.
Nadia zuckte ein wenig zusammen, als ihr das Wort direkt
in den Unterleib fuhr.
„Ähm… Du sollst dich aber um das Fleisch kümmern“,
beschwerte sich Kenni gespielt genervt.
„Ganz genau…“, hauchte sie daraufhin unwillkürlich.
Es dauerte einen Moment, bevor sie verstand, wieso nach
einem kurzen Stutzen erst Kenni lauthals loslachte und dann sogar Peter
gluckste.
Sie wurde sogar ein klein wenig rot, als ihr aufging,
dass sie es so fiebrig und sehnsüchtig gesagt hatte, das es keine
Missverständnisse geben konnte, an welches Fleisch sie dachte. Und dann musste
sie ebenfalls lachen.
Etwas gelöster streckte sie Kenni die Zunge raus und
löste sich dann widerwillig von ihrem Mann.
„Garer wird das nicht“, kommentierte sie den leicht
angebrannten Look von Steaks, Bauchfleisch und Bratwurst.
„Du hast mich abgelenkt“, verteidigte sich Peter.
„Nicht gut genug“, seufzte sie. „Ich bin immer noch
ungefickt…“
„Und hoffentlich hungrig?“
„Nja… Das vielleicht auch…“, gestand sie widerwillig ein.
„Mmh… Sollen wir…?“
Sowohl Kenni als auch Peter verstanden die leichte
Neigung ihres Kopfes zu den anderen ohne Probleme. Und mit einem Blick auf die
reichliche Fleischmenge fiel die Entscheidung leicht.
„Will außer uns noch jemand etwas essen?“, fragte Peter
laut.
Die Antwort fiel kollektiv erfreut aus, wie zu erwarten
gewesen war.
Beim Essen hätte
Nadia dann durchaus neben Peter sitzen und einen eigenen Teller haben können.
Aber auf seinem Schoß und mit einer gemeinsamen Portion war er darauf
angewiesen, dass sie ihn fütterte, weil er entweder den Teller sehen oder etwas
schneiden konnte. Und das gefiel ihr besser.
Außerdem saß sie auf diese Weise auf seinem halbsteifen
Schwanz und konnte immer wieder mit dem Hintern darüber reiben. Und er konnte
mit seinen Händen ihren Rücken und ihren Bauch unter dem Hemd streicheln. Oder
sogar ziemlich ungeniert gelegentlich ihre Brust.
Auf diese Weise war also jedem optimal gedient…
Davon abgesehen verlief das Essen allerdings gesittet und
die Gespräche wandten sich vom Sex den allgemeineren Themen zu. Vor allem die
üblichen halbwahren Anekdoten des Mädchens aus der Großstadt waren dabei der
Renner.
Wobei Nadia sich durchaus der Tatsache bewusst war, dass
sie auch ein furztrockenes Gedicht hätte vortragen können, wenn es nach den
anwesenden Jungs gegangen wäre. Sobald sich unter ihrem Hemd Peters Hand
bewegte, hörten die ohnehin nichts mehr.
Als es gegen Ende der geselligen Mahlzeit - die trotz
gewisser Verbrennungserscheinungen gar nicht so schlecht schmeckte - allerdings
laut und deutlich aus der Ferne donnerte, entging das selbst dem abgelenktesten
Spanner nicht.
Wie es aussah, war ein Sommergewitter in raschem Anmarsch
und das animierte die Jugendlichen zu einem schnellen Abmarsch. Aber immerhin
bedankten sie sich und ein oder zwei Leute ließen durchblicken, dass man
eigentlich jeden Tag auf der Hütte sein würde.
Was ja im Grunde eine ziemlich offene Einladung war.
Die Einzigen, die es nicht eilig hatten, waren die Vier
selbst. Im Gegensatz zu den meisten hatten sie ein Auto und konnten darin
natürlich dem bevorstehenden Regen leicht entkommen. Also ließen sie sich Zeit
mit dem Zusammenräumen des Abfalls.
„Das werden einige so schnell nicht vergessen“, meinte Kenni,
als sie schließlich allein waren.
„Was genau?“, wollte Peter wissen.
„Deinen Lümmel, du Lümmel“, gab Kenni grinsend zurück.
„Keins von den Mädels wird das in absehbarer Zeit
vergessen“, sagte Nadia zu niemandem im Bestimmten und grinste dabei.
„So aufsehenerregend war das nun auch nicht“, wiegelte
Peter ab.
„Hast du nicht aufgepasst?“, meinte sein Kumpel sofort.
„Hast du die Gesichter nicht gesehen?“
„Das in Kombination mit der Geschichte über unser
Kennenlernen hat gehörigen Eindruck gemacht“, bestätigte die Blondine.
Dann sah sie zum Himmel, als ein dicker, kühler
Wassertropfen sie auf der Stirn traf.
„Es fängt an zu regnen“, kommentierte Peter. „Wir
sollten…“
Weiter kam er nicht, denn nach einem Blick zum Himmel
entdeckte er, was vor sich ging. Und es verschlug ihm die Sprache.
Nadia grinste gelöst und genoss das Gefühl, den leichten
Wind auf ihrem nackten Oberkörper zu fühlen und ein paar weitere Tropfen damit
aufzufangen. Gerade die letzten Minuten waren zunehmend drückend und
unvermindert warm gewesen. Es war erfrischend.
Und natürlich war es auch erregend, denn sie fühlte drei
Augenpaare, die sich auf sie richteten. Die ihre harten Brustwarzen und ihre
festen Brüste anstarrten. Die sie begehrten…
„Ich will bleiben“, seufzte sie und reckte das Gesicht
dem einsetzenden Regen entgegen. „Ich will nackt im Regen stehen. Mich im Gras
wälzen. Liebe machen, während mir das Wasser auf den Rücken trommelt…“
Ohne auf eine Antwort zu warten oder zu hoffen, öffnete
sie auch ihre Hotpants und streifte sie ab. Zusammen mit dem Hemd und den
Schuhen, die rasch folgten, bildeten ihre Klamotten einen kleinen Haufen auf
dem noch staubigen Boden.
Aus dem Augenwinkel sah sie Peter herantreten und sich
bücken. Er nahm die Sachen auf und brachte sie in die Grillhütte. Und dann
drehte er sich um und streifte sein eigenes Hemd ab.
Nadia war nach Jubeln zumute, als immer mehr Tropfen sie
trafen und sie erfrischten, während sie ihrem Liebsten dabei zusah, wie er sich
auszog. Wo auf der Welt war so etwas möglich? Wo konnte man am Rand eines
kleinen Wäldchens auf einem Hügel stehen und auf die Dörfer hinunter blicken,
während man splitternackt war? Das war das Paradies!
Sie bemerkte, dass ihre Idee auch bei den anderen beiden
auf fruchtbaren Boden fiel. Die Kleider wanderten unter das Hüttendach und die
Körper von Kenni und Patty fanden zueinander. So wie ihre Lippen und ihre
Hände.
Sehnsüchtig blickte sie zu Peter und fand ihn auf dem Weg
zu ihr. Wie es sein sollte.
„Du bist verrückt“, murmelte er, als er hinter sie trat
und seine Arme um sie legte.
„Ja, nicht wahr?“, freute sie sich. „Gott… Es ist so
schön hier. Zuhause…“
Dann keuchte sie, weil Peter von unten ihre Brüste fasste
und sie sanft nach oben drückte. Sie stützte, anhob und in Händen wog. Wie
etwas, was man sehr schätzt. Liebevoll und zärtlich.
Der Platzregen setzte ein. Aber er war ihr willkommen. Er
würde die Freudentränen wegwaschen, die sie nicht erklären mochte. Sie wollte einfach
genießen, dass sie vor Glück heulen musste.
Das Gefühl des Regens auf ihrer Haut, der in dicken
Tropfen kraftvoll vom Himmel fiel, bildete einen scharfen Kontrast zu der
Wärme, die sie dort fühlte, wo Peter sie berührte. Sie war vollkommen entblößt
und schutzlos den Elementen ausgeliefert und gleichzeitig fühlte sie sich so
sicher und geborgen in seinen Armen und mit seinem Körper in ihrem Rücken.
Einerseits hätte sie stundenlang so dastehen können und
es wäre ihr nicht langweilig geworden. Es war einfach nur wunderschön. Selbst
das Gefühl, wie der Dreck um ihre Füße herum aufweichte und zu Matsch wurde,
war einfach berauschend.
Aber andererseits stieg das heute so oft wieder
zurückgedrängte Bedürfnis nach ihrem Mann in ihr auf und dehnte sich immer
weiter aus.
Es übernahm einfach die Kontrolle über ihre Arme und ließ
sie sich heben. Ohne ihr bewusstes Zutun legten sie sich um seinen Nacken, der
so weit über ihr war. Viel zu weit, weswegen sie ihn zu sich hinunterziehen
musste.
Und damit das auch nur den geringsten Sinn ergab, musste
sie natürlich ihren Kopf drehen und ihm ihr Gesicht entgegen recken. Bis sein
Kopf über ihr war und die schweren Tropfen abfing, die ihr eben noch ins
Gesicht gefallen waren.
Sein Atem und seine Lippen waren so wunderbar heiß nach
dieser kurzen Abkühlung. Und sein Timing war perfekt, als er mit seiner Zunge
ihre Lippen teilte und gleichzeitig seine Hände über ihre steinharten Nippel
gleiten ließ.
Stöhnend ergab sie sich seinem Kuss und ließ sich einfach
von ihm in Besitz nehmen. So wie er sie gleich auf andere Weise in Besitz
nehmen würde. Nicht einmal ein Dritter Weltkrieg würde das verhindern können.
Willig ließ sie ihn ihre Zunge jagen und ihren Mund
erkunden, während ihr Atem schneller wurde und ihr Puls in die Höhe schnellte.
Ihr wurde schwindelig und ihre Knie wurden weich. Aber Peter hielt sie ohne
Mühe aufrecht.
Und er schaffte es dabei auch noch, zärtlich ihre Brüste
zu kneten und an ihren Brustwarzen zu zupfen. Während der Rest ihres Körpers
vom Regen wunderbar massiert wurde.
Hitze breitete sich von ihrem Schoss ausgehend durch alle
Glieder aus. Ein neues Drängen forderte Aufmerksamkeit und wurde zu einer Sehnsucht.
Und dann zu einer unbefriedigten Sucht, die ihr fast körperliche Schmerzen
bereitete.
Sie schluchzte und packte fester den Nacken ihres
Geliebten. Und der verstand ihr Flehen und ließ eine Hand langsam über ihren
Bauch hinunter gleiten. Schrecklich langsam… Herrlich langsam…
Unwillkürlich ging Nadia auf die Zehenspitzen, um ihm
schneller zu begegnen. Und Peter verlangsamte sein Vordringen entsprechend. Bis
sie wieder schluchzte und ihre Fingernägel in seinen Nacken grub. Bis sie
schreien wollte, aber nicht konnte, weil er sie ja küsste.
Diesmal gab er ihr, wonach sie sich verzehrte. Legte
seine riesige Hand auf ihre Muschi und bog die Finger etwas nach innen. Sodass
zwei von ihnen ohne den geringsten Widerstand zwischen ihre Schamlippen glitten
und ein wenig in sie schlüpften.
Ein spitzer, glücklicher Schrei rutschte aus ihrer Kehle
und ließ ihn den Kuss unterbrechen.
„Nimm mich bitte“, wimmerte sie.
Nur halb öffnete sie sie Augen und sah in sein
wunderbares Gesicht direkt über ihrem. Sah den Hauch von Nachdenklichkeit
darüber huschen. Sah seinen Blick zur Seite und erkannte seine Gedanken.
„Hier, mein Herz. Leg mich in dem Matsch und gib mir
deinen Saft. Mach mir Kinder… Viele…“
Vage war sich Nadia bewusst, dass sie Unsinn plapperte.
Aber Peter verstand glücklicherweise auch diese Sprache. Ein Lächeln huschte
über seine Züge und dann schloss er sie wieder in die Arme. Er fasste ihren
Körper, wie nur er es konnte, und drehte sie, während er sie gleichzeitig zu
Boden sinken ließ.
Für eine Weile war sie wie schwerelos und schwebte. Und
dann war da der weiche, nachgiebige Grund an ihrem Rücken, der sich warm und glitschig
und weich und… einfach genial anfühlte.
Fast so genial wie der große, starke Körper, der sich
über sie senkte und zwischen ihre Schenkel glitt. Aber wirklich nur fast…
Ein halber Tag Vorspiel und die Magie des Moments
schalteten Nadias Kopf einfach aus. Sie war so unfassbar bereit für Peter. Mehr
noch… Sie würde sterben, wenn sie ihn nicht gleich in sich spürte. Ohne jeden
Zweifel.
Ihr ganzer Körper würde zum Sinnesorgan und fühlte den
Untergrund, den Regen, der ihre Beine und Arme traf, seine Präsenz, wie sie
sich über sie senkte und seinen Schwanz, wie er gegen ihre Muschi drängte.
Sie dachte nicht nach, sondern zog einfach die Beine an.
So weit es irgend ging. Bis sie merkte, wie er innehielt und seine Arme unter
ihre Schenkel legte.
Es war perfekt, denn was da Einlass begehrte, fand
während dieser Bewegung ins Ziel. Seine Eichel teilte ihre Schamlippen und fing
an sie zu dehnen. Dieser köstliche Moment, wenn er sich in sie schob, nahm wie
immer kein Ende. Und diesmal schob er sich dabei auch über sie und öffnete sie
immer weiter, indem er durch seine Arme ihre Beine weiter auf ihren Oberkörper
zuschob.
Nadia riss die Augen auf und schrie. Es war einfach das
Größte, wenn er so langsam in sie eindrang. Sie musste es tun. Und sie musste
sich mit den Händen in den schlammigen Boden krallen, um nicht den Halt in der
Realität zu verlieren.
Peter füllte sie aus und es gab nicht einen Winkel in
ihrem Inneren, den er nicht erreichte. Ihre Knie berührten den Boden neben
ihren Brüsten und er kam an den Punkt in ihrem Inneren, der das Ende markierte.
Ganz sachte nur. Aber trotzdem reichte es aus, um sie Sterne sehen und in
unkontrollierbare Zuckungen ausbrechen zu lassen.
Sie war so bereit, dass sie in dem Moment, in dem er ganz
in ihr war, explodierte. Einfach so, ohne Vorwarnung, zuckten tausend Blitze von
dem Punkt in ihrem Inneren aus durch ihren Körper. Aber anstatt sie
auszulaugen, fütterten sie nur ihren Hunger.
So lange, wie sie brauchte, um ihre Lust
herauszuschreien, schloss sie die Augen. Und Peter verharrte tief in ihr war
bei ihr, während sie es genoss.
Aber sie wollte nicht, dass er wartete. Mit aller
Willenskraft zwang sie ihre Augen sich wieder zu öffnen und bohrte ihren Blick
in seinen. Sie konnte nur entweder nach Luft ringen oder sprechen. Also
entschied sie sich für das Wichtigere.
„Fickmich!“,
keuchte sie. „Ramm - deinen - Schwanz - in - mich - bisdukommst!“
Peter schnaubte und sie sah in seinen Augen, wie sein
Instinkt die Kontrolle übernahm. Wie die Vernunft verschwand und etwas Primitives
trat an ihre Stelle.
„Ja!“, schrie sie.
Rasch zog er sich zurück, bis er sie ganz verlassen
hatte. Bis nur noch die Spitze seiner Eichel an ihrer Muschi stand. Und dann
schob er sich wieder hinein. Schnell, hart und so tief es möglich war.
„Jaaah!“, schrie sie noch einmal, bis ihr die Luft
wegblieb.
Rasend vor Lust wie Nadia sich gerade fühlte, war es das
absolut Größte, wenn Peter sich gehen ließ. Wenn er seine Selbstbeherrschung
ablegte. Wenn sie
ihm die Kontrolle raubte und er sich nicht mehr zurückhalten konnte.
Ihr Körper war für seinen Schwanz gemacht. Wie auch immer
das möglich war - es funktionierte einfach. Und sie genoss die unbeschreibliche
Mischung aus leichtem Schmerz und unermesslicher Lust, die sie jedes Mal
durchzuckte, wenn er den tiefsten Punkt erreichte.
Jede Art, mit ihm Sex zu haben, war einzigartig. Und
diese war unfassbar wild. Sein Gesicht wurde zu einer Grimasse, als jeder Stoß
ihn weiter auf seinen Höhepunkt zutrieb. Nadia fühlte, wie sie selbst die Zähne
fletschte und ihn wild angrinste.
Sie beherrschte sich ebenfalls nicht. Ließ ihre Hände an
seinen Armen hinauf gleiten, beschmierte ihn mit Schlamm und grub ihre Nägel in
seine Haut, bis sie den nötigen Halt fand.
Mehr konnte sie nicht tun. Peter nagelte sie auf den
Boden. In jeder Hinsicht. Ihre Beine waren gefangen. Sie konnte sich nicht
wehren. Und hätte das auch nicht gewollt, denn sie liebte jede Sekunde.
Er war wie ein Dampfhammer, der immer wieder in sie fuhr
und es dauerte nicht lange, bis sie nicht mehr unterscheiden konnte, wie oft
sie einen Höhepunkt erlebte. Nicht von der allumfassenden Sorte, die er ihr
ebenfalls bescheren konnte, sondern kurz, intensiv und elektrisierend. Wie das,
was sie mit ihren Händen selbst erzeugen konnte. Nur von innen.
Und zugleich erlebte sie Höhepunkte im Kopf, weil er sich
so gehenließ. Weil er sich ihr so sehr hingab und gleichzeitig keine und die
ganze Kontrolle hatte. Sie war seine Frau und er war ihr Mann. Jede einzelne
Bewegung bewies ihr das.
Im Regen auf dem matschigen Boden liegend war es leicht,
völlig zu vergessen, in welcher Zeit sie sich befanden. Sie taten es, wie
Menschen es schon von Anfang an getan hatten. Vor Millionen von Jahren oder so…
Sie taten es wie Tiere!
Dieser Gedankenblitz war es, der Nadia einen wesentlich
stärkeren Höhepunkt bescherte. Sie verkrampfte sich und bog ihren Rücken das
kleine Stück durch, das noch möglich war, während Gluthitze durch ihre Adern
raste und sie von innen verbrannte.
Sofort war das Bedürfnis übermächtig, sich ihm
entgegenzubiegen und sich an ihn zu pressen. Aber sie war in ihrer Haltung
gefangen. Und dadurch wurde das Gefühl noch viel intensiver. Beinahe
unerträglich und gleichzeitig atemberaubend schön.
Als Nadias Muskeln keinen Weg fanden, der Spannung
nachzugeben, übertrug sich das Zucken auf ihr Innerstes. Dorthin, wo Peter
unermüdlich seinen Schwanz in sie rammte. Jedenfalls bis ihre Pussy anfing, ihn
zu packen und zu massieren, ohne dass er auch nur noch einen Muskel rühren
musste.
Fast kam sie noch einmal, obwohl sie noch mitten in ihrem
Höhepunkt steckte, als er tief und laut aufstöhnte und sich fest an sie
presste, nur um im nächsten Moment zu explodieren.
Ihr Orgasmus war dafür verantwortlich! Und nun pumpte er
sein heißes Sperma in ihren Körper. Und könnte ihr dort ein Kind machen, wenn
sie nicht diese verfluchte Pille schlucken würde…
Peter sackte ein wenig zusammen und gab ihr ein wenig
Raum, ihre Beine etwas zu entspannen. Aber das reichte nicht. Mit einer Hand
drückte Nadia sich vom Boden ab und mit der anderen drückte sie gegen seine
Brust. Bis er nachgab, ohne zu wissen, was sie im Sinn hatte.
Trotzdem schaffte sie es, ihn dazu zu bringen, sich auf
den Rücken zu legen. Und dabei schnell genug zu folgen, um mit ihm zu rollen
und ihn in ihrer Muschi zu behalten.
„Bleib in mir“, bettelte sie schwer atmend.
Dann seufzte sie, weil sie ihre Beine ausstrecken und
ihren Oberkörper auf seiner Brust ablegen konnte. Und weil sie nun langsam
wieder den Regen wahrnahm, der ihr jetzt auf den Rücken trommelte und ihren
überhitzten Leib kühlte.
XXX.
Peter blickte ein wenig staunend auf Nadias Körper, der
sich an ihn schmiegte. Ganz langsam breitete sich ein Grinsen auf seinem
Gesicht aus.
„Wenn… du dich jetzt… sehen könntest“, schnaubte er amüsiert.
„Alles… voller Matsch…“
„Wie ein Höhlenmensch“, murmelte seine Freundin leise und
klang dabei sehr zufrieden.
„Hm?“, meinte er.
„Wir haben es getan wie Tiere, Peter“, erklärte sie sanft.
„Deswegen bin ich auch so hart gekommen…“
„Ich dachte, es hätte an mir gelegen“, gab er sich ein
wenig beleidigt, während er innerlich vor Zufriedenheit fast platzte.
„Ich bin gekommen, weil du mich gefickt hast wie ein
Stier“, murrte sie. „Als wäre ich Jane und du Tarzan. Im Dschungel, umgeben von
Tieren, weit weg von der Zivilisation.“
Sie stockte kurz und bettelte dann: „Oh, lass mich nie
zurück in die Zivilisation, okay? Sorg einfach dafür, dass ich immer hübsch
schwanger bin und nicht weglaufen kann…“
Peter stutzte kaum, als er ihre Wortwahl hörte. Sie sagte
gerne solche Dinge, wenn sie glücklich war. Und er hatte stark den Eindruck,
dass sie genau das jetzt gerade war.
Nadia hingegen zuckte im nächsten Moment zusammen.
Offenbar fiel ihr jetzt erst auf, was sie gesagt hatte. Wünschte sie sich nun,
es zurückzunehmen? Oder fragte sie sich eher, was er darüber dachte?
„Mach ich“, brummte er.
Als ein leichter Schauer durch ihren Körper ging, war
klar, dass ihr diese Antwort sehr behagte.
Im darauffolgenden, kurzen Schweigen hörten sie beide zum
ersten Mal etwas von Patty und Kenni. Oder besser gesagt von Patty, denn es war
ihr rhythmisches, abgehacktes Wimmern. Peter gluckste leicht und Nadia
kicherte, während sie wieder ihre Hüfte kreisen ließ.
„Aha“, meinte sie dann. „Hört da jemand gerne zu?“
Peter wusste, dass er zwar nicht richtig steif war, aber
auch nicht richtig schlaff. Und es fühlte sich nicht so an, als würde die
Spannung unbedingt nachlassen.
„Eigentlich liegt das an dir“, meinte er. „Wenn du damit
weitermachst, werde ich kaum zur Ruhe kommen.“
„Guuut…“, seufzte sie. Und dann: „Ach verdammt!“
„Was?“, wollte Peter sofort wissen.
Nicht wirklich alarmiert, weil Nadia weiterhin ruhig auf
ihm lag.
„Ich muss mal“, erklärte sie. „Und ich kann es ja kaum
einfach laufen lassen. Also wird er
in den Regen kommen und frieren und…“
„Warum nicht?“, unterbrach er, ohne großartig darüber
nachzudenken.
Nadia erschauerte wieder. Heftiger diesmal. Viel
deutlicher spürbar und bis hinein in ihr Inneres.
„Sag das nochmal“, hauchte sie.
„Naja… Es gießt sowieso wie aus Eimern. Niemand wird je
davon erfahren und…“
„Oh - mein - Gott“, keuchte sie. „Du bist einfach
unglaublich!“
„Gut unglaublich?“, wollte er etwas zögerlich wissen.
„Göttlich, Peter. Einfach göttlich!“
Dann sagte sie nichts mehr. Aber sie spannte sich an. Und
sie fing an, ganz leicht ihren Unterkörper mal hierhin und mal dorthin zu
bewegen. Ohne richtiges Ziel, wie es schien. Mehr… testend.
Peter hatte keine Vorstellung davon, wie es wohl sein
mochte, mit einem Schwanz im Körper zu versuchen zu pinkeln. Er wusste nur,
dass er mit einer Erektion praktisch chancenlos war. Und wie lange es manchmal
morgens dauern konnte, bis er die schmerzende Blase entleeren konnte. Also ließ
er sie in Ruhe experimentieren.
Auf seinen Schwanz hatte die Vorstellung davon, was
vielleicht passieren mochte, eine wenig entspannende Wirkung. Er merkte
deutlich, wie er sehr schnell wieder völlig hart wurde.
„Nicht - hilf - reich!“, keuchte Nadia irgendwann
angestrengt gegen seinen Hals.
„Entschuldige“, meinte er verlegen.
„Geil!“, japste sie. „Aber nicht… Mmhh…“
Hitze umfing ganz plötzlich seinen Schaft und ließ ihn
ebenfalls leise aufstöhnen. Das war unerwartet. Und zu wissen, was es war,
machte es nur noch erregender.
„Heiß!“, kommentierte er rau.
„Mh-hmm…“, bestätigte sie abwesend und weiterhin recht
angestrengt.
„Geht’s?“, wollte er wissen.
„Nicht wirk-lich“, schnaufte sie.
„Soll ich…“
„Nein!“
Sie atmete kurz auf und der zunehmende Druck auf seinen
Schwanz ließ nach, während die Wärme ganz langsam hinab kroch und seine Hoden
erreichte.
„Es ist geil, Peter“, wisperte sie. „So voll, so schwer,
etwas hinaus zu bekommen. Das fühlt sich irre an.“
Beruhigt legte Peter seine Hände auf ihren Po und zog sie
kurz ein wenig zu sich heran, sodass er sich in ihr bewegte.
„Ahh!“, keuchte sie. Und dann unter einem Atemzug: „Dasistsogeil!“
Er fühlte es selbst. Spürte, wie die Hitze nun seinen
Schoß flutete. Nur für einen kurzen Moment, aber das reichte, um ihn mit der
Hüfte nach oben zucken zu lassen und sich so schnell und hart in Nadias Muschi
zu bohren.
Sie kommentierte das mit einem erfreuten Japsen. Daher
festigte er seinen Griff an ihrem Po spontan und hob sie etwas an. Nur, um sie
gleich wieder auf ihn fallen zu lassen.
Gemeinsam stöhnten sie, als wieder die Hitze seinen Schoß
buchstäblich überschwemmte und sein Eindringen die vertraut schönen Gefühle
verursachte. Nur in etwas verstärkter Form.
„So voll…“, staunte sie. „Es fühlt sich an, als würde es
aus mir spritzen, wie wenn ich einen dieser Orgasmen habe, wenn du mich
anhebst. Nur anders…“
Peter grunzte, denn sie drüber reden zu hören, machte es
nur noch erregender.
„Das gefällt dir, nicht wahr?“
Er nickte so deutlich, dass sie es fühlen konnte.
„Willst du, dass ich dich gleich sauberlecke“, wisperte
sie dann.
Diesmal stöhnte er laut auf.
„Oh ja, das gefällt dir“, raunte Nadia nun mit diesem
begeisterten Unterton in ihrer Stimme. „Aber vielleicht gefällt dir das hier ja
auch…?“
Sie hob ihren Unterleib so weit, dass er nur noch zur
Hälfte in ihr war, um sich dann rasch wieder fallenzulassen.
Nicht nur er stöhnte daraufhin ein weiteres Mal laut. Sie
taten es gemeinsam.
„Uh-huh“, beantwortete Nadia ihre Frage selbst. „Das
gefällt uns sehr, nicht wahr?! Scheiße gefällt uns das!“
Mittlerweile hatte sie den Kopf gehoben und sah ihm ins
Gesicht. Er konnte in ihren Augen das Funkeln erkennen, dass ihre Erregung
verriet. Wenn Nadia eines mochte, dann ihn an den Rand des Wahnsinns zu treiben
mit immer neuen Spielen. Und nun hatte sie wieder eines entdeckt.
Aber da war noch mehr. Da war diese Begeisterung darüber,
etwas zu tun, was ihm Lust bereitete. Ein Gefühl, das er so gut verstand und
das trotzdem immer das Bedürfnis in ihm weckte, den Spieß umzudrehen. Sich ganz
auf sie zu konzentrieren.
Als würde sie diesen Impuls in seinem Blick erkennen,
richtete Nadia sich auf. Und damit nahm sie seinen Gedanken für einen langen
Moment den Fokus.
Sie anzusehen, wie sie im dämmrigen Licht vor den
schweren Wolken ihren Oberkörper dem Regen entgegen reckte, der dann in kleinen
Rinnsalen kreuz und quer über ihre Haut floss… Diese Art von Aussicht ließ
keinen Platz für Überlegungen. Er beanspruchte alle Gehirnkapazität.
Das Wasser ließ ihre Haut schimmern und an den Kronen
ihrer Brüste konnte er sehen, wie kühl es sein musste. Oder wie erregt sie war.
Oder beides.
Ihre Brustwarzen standen jedenfalls so hart ab, dass er
seinen Blick kaum von ihnen losreißen konnte…
„Jaa…“, seufzte sie. „Genieß die Aussicht, Baby. Und lass
mich spüren, wie sie dir gefällt.“
Damit rief sie ihm in Erinnerung, dass er ganz und gar in
ihr steckte. Und dass es dort weiterhin kochend heiß war.
Es fühlte sich nicht so an, als wäre sie noch dabei,
dieses erregende Spiel von vorher zu spielen. Die Hitze war nun wieder die Glut
der Lust.
Etwas prustend schnappte er nach Luft und kniff die Augen
zusammen, weil ihm Wasser hineinlief. Und dann legte er seine Hände auf ihre
Hüften.
Es war so atemberaubend, wie eine so gewöhnliche
Kleinigkeit manchmal Nadias Verhalten komplett umschlagen lassen konnte.
Gerade noch schien sie entschlossen, ihn zu ihrer beider
Vergnügen zu reiten und ihm Schweinereien zuzuflüstern - wogegen er absolut
nichts einzuwenden hatte. Und als seine Hände ihre Taille umfassten, war das
plötzlich wie weggewischt.
Leise stöhnend ließ sie den Kopf in den Nacken sacken und
wölbte ihren Oberkörper noch weiter vor. Ihre Hände fanden stützende Positionen
auf ihren eigenen Fesseln. Ganz und gar öffnete sie sich ihm so. Und sie gab
sich in seine Hand.
Es war großartig, sich Nadia auszuliefern. Aber es war
ebenso grandios, wenn sie sich auslieferte. Und das tat sie ohne das geringste Zögern.
In vollem Vertrauen darauf, dass er genau das Richtige tun würde, um ihnen
beiden Lust zu bereiten.
Wie sollte man da noch an Zweifeln festhalten?
Spielend leicht konnte er sie anheben, ohne dass sie ihm
auch nur im Geringsten half. Er hob sie an, bis nur noch seine Eichel in ihr
steckte. Und dann senkte er sie wieder ab. Etwas schneller als auf dem Weg nach
oben. Aber doch so langsam, dass er in vollen Zügen genießen konnte, wie ihre
Pussy seinen Schaft beim Eindringen überall so wunderbar massierte.
Gern hätte er noch zwei weitere Hände gehabt, um sich um
ihre Brüste zu kümmern, die nach Aufmerksamkeit schrien. So blieb ihm nur, sie
anzustarren und zu bewundern. Während er sie festhielt.
Peter fand einen Rhythmus. Einen gleichmäßigen,
langsamen, köstlichen Rhythmus, dem sich wunderbarer weise Nadias Atemzüge
anpassten. Langsam atmete sie ein, während er sie aufspießte. Bis er die
letzten Zentimeter härter und schwungvoller überbrückte und sie beinahe das
letzte Stück fiel. Dann stieß sie keuchend die Luft aus und hielt sie an,
während er sie wieder anhob. Auch wenn es jedes Mal eine kleine Ewigkeit
dauerte.
Ihr ganzer Körper schien sich auf diesen stetigen Takt
einzustellen. Ihre Muschi vibrierte sagenhaft um seinen Schaft und massierte
ihn auf dem Weg nach unten, schnappte nach ihm und wollte ihn festhalten auf
dem Weg nach oben. Selbst ihr Puls schien sich einzufinden. Deutlich konnte er
ihn bei diesem langsamen Liebesspiel in ihrem Inneren fühlen.
Es war, als würde sich sogar die Natur diesem Rhythmus
beugen und den Regen auf sie einstimmen. Alles fand sich zu einem perfekten
Ganzen zusammen, als Peter seine Liebste immer wieder zum Himmel hob und sie in
einem langen, heißen Gleiten zu ihm zurückfand.
Zeit verlor an Bedeutung, als er sich einfach nur darauf
konzentrierte, sie in immer gleichem Rhythmus auf seinem Schoß zu bewegen. Und
darauf, wie großartig es sich anfühlte. Aber irgendwann erregte eine Bewegung
am Rand seines Gesichtsfeldes seine Aufmerksamkeit.
Ohne innezuhalten drehte er den Kopf und sah Kenni und
Patty in der Nähe. Oder besser gesagt: Er sah Patty. Kenni lag schwer atmend im
Regen hinter ihr. Aber ihr neuester Familienzuwachs kniete dort und starrte
Nadia an, während sie ganz langsam ihre Hand in ihrem Schoß kreisen ließ.
Es war ein so andächtiger Anblick. Die zierliche junge
Frau saß auf ihren Fersen und ihre Beine waren weit genug gespreizt, um ihrer
Hand perfekten Zugang zu gestatten. Trotz des Regens und der Lichtverhältnisse
konnte Peter sehen, dass es weißlich hinter ihren Finger hinab tropfte. Und er
konnte immer wieder ihre stark geschwollenen Schamlippen erkennen.
Ihr Oberkörper war aufgerichtet. Ihre Brüste zeigten zum
Himmel und ihre Nippel reckten sich den Schlägen der Regentropfen entgegen, die
sie immer wieder auch dort trafen und sie kurz zucken ließen. Nie zuvor hatte
Peter so lange Brustwarzen gesehen. Viel länger als jeder vorstellbare
Bleistiftradierer. Und auch noch ein wenig dicker.
Vielleicht wirkten sie noch größer wegen der kleinen
Brüste mit den stark geschwollenen Vorhöfen. Aber vielleicht waren sie auch
einfach wirklich sehr lang.
Es war ein ganz neues und sehr erregendes Bild, diesen
nackten Körper dabei zu beobachten, wie er vor Lust, Sehnsucht und Begierde
vibrierte.
Die grünen Augen schienen von innen heraus zu leuchten
und der Blick wanderte immer wieder über Nadias bebenden Körper. Am häufigsten
aber ruhte er auf deren Brust, die auch in Peters Augen nach Aufmerksamkeit
schrie.
Jetzt gerade war Patty nicht die kleine Pfaffer und auch
nicht unerwartet attraktiv. Sie war eine Schönheit.
Ganz anders als Nadia natürlich. Aber nicht weniger. Sie
trug nur soviel davon in sich und ließ es so selten zum Vorschein kommen.
Sie wirkte so verletzlich und liebesbedürftig, dass es
einem in der Seele wehtat. Insbesondere, als sie schließlich Peters Blick
begegnete und bemerkte, dass er sie ansah.
Scham und Sehnsucht kämpften überdeutlich auf ihrem
Gesicht. Ihre Bewegungen kamen zum Erliegen und sie rang damit, nicht die Augen
niederzuschlagen. Niemals würde dieses Mädchen sich zwischen ihn und Nadia
drängen.
Aber das war auch gar nicht möglich. Ihre Zurückhaltung
war liebenswert. Aber… unnötig. Der Platz, nach dem Patty sich sehnte, war frei
für sie.
Langsam und betont nickte Peter mit dem Kopf in Nadias Richtung,
ohne den Blickkontakt mit Patty zu unterbrechen. Dann richtete er ihn auf die Brüste
seiner Freundin. Und wieder zurück in die großen, grünen Augen.
Sie schluckte. Aber als er noch einmal nickte, stand sie
langsam auf und kam wie in Trance zu ihnen.
Nicht eine Sekunde hatte er damit aufgehört, Nadias
Körper weiter in diesen Rhythmus zu bewegen, der sie so entrückte. Ihr Hals und
der Ansatz ihrer Brüste waren gerötet. Sie war völlig verloren in ihrer Lust
und schien fast hilflos den Gefühlen ausgeliefert.
Sie bemerkte nicht, wie Patty um sie herum ging und sich
hinter der Blondine über Peters Beine kniete. Sie bemerkte nicht, wie die
Achtzehnjährige näher rückte, ihre Arme hob oder sich zu ihrer Halsbeuge
neigte. Aber Peter sah all das und fühlte, wie sein Unterleib anfing zu
kribbeln.
Es waren so langsame, zärtliche Bewegungen, noch bevor
Nadia überhaupt berührt wurde. So wie man sich einer unbezahlbaren Vase
näherte, noch bevor man sie anfasste. Ehrfurchtsvoll…
Nadia erzitterte innerlich wie äußerlich am ganzen
Körper, als Patty sich von hinten an sie schmiegte. Es war fast, als würden die
beiden verschmelzen.
Die kleinen Hände legten sich über die emporgereckten
Brüste, die blassen Lippen auf den geröteten Hals und Haut fand zu Haut. Aber
Pattys Blick war auf Peters Gesicht gerichtet. So als wolle sie ihn an dem
teilhaben lassen, was sie von seiner Freundin fühlte.
Nadia rang nach Luft, aber sie schien unfähig, auch nur
die Augen zu öffnen. Lediglich ihre Hände glitten haltsuchend auf Pattys Schenkel.
Und die fand sich perfekt in den Rhythmus ein. Presste
sich von hinten an den bebenden Körper und hob und senkte sich im perfekten
Gleichtakt. Ihre Finger legten sich um die süßen Nippel und zogen sie in die
Länge, wenn Peter Nadia anhob. Und wenn er Nadia wieder aufspießte, lösten sie
die Spannung, nur um dann fest zuzupacken, wenn er die letzten Zentimeter in
einem schnelleren, härteren Tempo überbrückte.
Nadia erreichte eine neue Ebene der Lust. Peter fühlte es
daran, wie sie stärker im Inneren pulsierte. Er fühlte, dass sie nicht mehr
weit von einem Höhepunkt entfernt war. Und er erkannte ihre Entrückung.
Die Welt drehte sich nun um sie. Und das war gut so. Aber
es ging vielleicht noch besser…
Als teilten sie diesen Gedanken, musste Peter nur Pattys
Hand berühren, um sie zu einem Tausch zu bewegen. Seine Hände legten sich über
die vollen Brüste seiner Freundin und Patty legte eine Hand auf deren Bauch, um
sie an ihren Körper zu drücken, mit dem sie nun den Takt vorgab. Die andere
wanderte hinab zu Nadias Schoß und fand dort mit den Fingerspitzen ein neues,
süßes Ziel.
Ein Ruck ging durch Nadia, als sie die Veränderung
erfasste. Aus ihrem seligen Gleiten würde offenbar ein rascher Aufstieg zum
Gipfel. Und das war ein so unfassbar erotischer Anblick.
Sie spannte sich an. Ein Arm kam nach oben, um in Pattys
Nacken nach Halt zu suchen. Die andere Hand fand einen von Peters
ausgestreckten Armen. Hart klammerte sie sich an die beiden Körper, die sie in
den Wahnsinn trieben.
Sie öffnete den Mund und ihr Gesicht verzog sich. Aber
zum Schreien fehlte ihr längst die Luft.
Es war ein magischer Moment, als sie anfing, im Takt
ihres Herzschlags zu zucken. Ihr Orgasmus kam so überdeutlich. Er ließ sie laut
japsend nach Luft schnappen, ließ ihre Brust beben, ihren Körper zucken und
ihre Muschi fest seinen Schwanz packen.
Fest presste Peter sich von unten gegen sie und klemmte
ihre Brustwarzen zwischen seinen Fingern ein. Nur Patty bewegte ununterbrochen
weiter ihre Hand in winzigen Kreisen auf dem Kitzler. Und schien damit alles
unendlich in die Länge zu ziehen.
Aus dem raschen Zucken wurde ein langsamerer Takt. Aber
es hörte nicht auf. Wieder und wieder schien alles zusammengenommen Nadia ein
weiteres Mal über die Klippe zu stoßen. Ihr Gesicht wurde knallrot, ihre
Atemzüge immer lauter und verzweifelter. Und schließlich sah er trotz des
Regens deutlich Tränen in ihren Augenwinkeln.
Aber noch immer hielt Nadia eisern seinen Arm und kratzte
ihm unbewusst die Haut auf. Noch vereitelte sie mit aller Kraft jeden Versuch,
ihr Frieden zu geben. Strafte jedes Nachlassen seiner Bemühungen mit Schmerz.
Bis sie noch einmal in rasendem Takt in ihrem Inneren
zuckte und schließlich zusammensackte. Woraufhin Patty sie sanft vorwärts
gleiten ließ, bis sie auf Peters Brust ruhte.
Es war ein endloser Moment völliger Andacht gewesen.
Niemals würde Peter diesen Anblick vergessen, wie Nadia zwischen ihm und Patty
den Gipfel erreichte. Wie sie zu dritt einander so nahe gewesen waren, wie er
es sich davor nur mit Nadia überhaupt vorstellen konnte.
Als Patty sich zurückziehen wollte, griff er daher nach
ihr und hielt sie fest. Bedeutete ihr, bei ihnen beiden zu bleiben, wenn sie
das wollte. Und als er sie nicht mehr hielt, entfernte sie sich auch nicht.
Dann legte er seine Arme um Nadias Rücken und drückte sie
an sich. Und Patty lehnte sich von hinten über sie und wärmte sie so noch
zusätzlich.
Erst nach einer Weile, in der Nadia auf seiner Brust nach
Luft rang und wimmernde, aber glückliche Laute machte, würde ihm bewusst, dass
es vielleicht Zeit war, aus dem Regen zu kommen.
Er war nicht eisig, aber kühl. Und im Gegensatz zu ihm,
der noch nicht wieder gekommen war, mochten beide Frauen langsam auskühlen. Vom
erschöpft herumliegenden Kenni ganz zu schweigen.
Aber Nadia erkannte seine Intention im Ansatz und stoppte
ihn sofort.
„Du… bist noch nicht…?“, keuchte sie ihm ins Ohr.
„Das ist nicht schlimm“, versicherte er wahrheitsgemäß.
„Wir können später…“
„Ja… Werden wir“, bestätigte sie. „Und jetzt braucht
meine Maus eine Pause. Aber du wirst trotzdem kommen…“
Peter holte Luft und wollte es mit Vernunft versuchen.
Auch wenn er Nadias entschiedenen Tonfall der absoluten Entschlossenheit schon
kannte. Aber was passierte, raubte ihm Atem und Denkfähigkeit.
Anstatt - wie er es erwartete - zu spüren, wie Nadia
anfing, sich auf ihm zu wiegen, um ihn trotz ihrer Überbeanspruchung zum
Orgasmus zu bringen, schob sie sich vorwärts und gab ihn dadurch frei. Aber
ihre nach hinten verschwundenen Arme sorgten dafür, dass sein Schwanz
unmittelbar mit der nächsten Muschi in Berührung kam, als sie Patty mit sich
vorwärts bewegte.
Zu schnell gingen ihm zu viele Dinge durch den Kopf, die
er aussprechen und denken wollte, als es passierte. Und so kam nur ein Krächzen
aus seiner Kehle.
Nadia hob den Kopf und blickte über ihre Schulter.
Kommunizierte offenbar stumm mit Patty, denn die schob sich zuerst zögernd,
aber dann zielgerichtet in Position.
Bevor er sich fangen konnte, war der Mund seiner
Freundin, die nun über seinem Bauch kniete, auch schon wieder an seinem Ohr.
„Fick sie“, wisperte sie. „Mach es langsam und sanft, bis
ich dir sage, dass du dich gehenlassen kannst. Lass sie entscheiden, wie tief
sie dich nehmen kann…“
Zusammen mit den Worten erreichten die Informationen
seiner Nervenbahnen Peters Hirn und verursachten einen kleinen Kurzschluss.
Patty fühlte sich anders an als Nadia. Und er wusste, dass sich das falsch
anfühlen sollte. Aber er fühlte nur Hitze und glitschige Feuchtigkeit und ein
zunehmendes Zittern in dem Körper, der ihm immer näherkam.
Er atmete zischend ein, als kleine Finger, die er einfach
nicht zuordnen konnte, seinen Schwanz anhoben und in Position rückten.
Vielleicht war es Nadia. Oder es war Patty selbst…
Eindeutig Patty war es allerdings, die sich über ihn
kniete und unendlich langsam gegen ihn drückte. Seine Eichel gegen ihren
Eingang presste und versuchte, ihn in ihre Gluthitze aufzunehmen.
Sie schien überzulaufen. Was zum Teil sicherlich daran
lag, dass Kenni in ihr gekommen war. Und vielleicht hatte sie das auch ein
wenig auf den noch größeren Eindringling vorbereitet. Oder sie hatte einfach
für den Moment ihre Scheu vor ihm abgelegt.
Jedenfalls schlossen sich ihre Schamlippen erstaunlich
schnell um seinen Schaft, als er in sie eindrang. Und er musste gehörig nach
Luft schnappen, weil es sich fast noch enger anfühlte, als beim ersten Mal mit
Nadia.
„Ist sie eng, Geliebter?“, hauchte Nadia an seinem Ohr.
„Kannst du dich kaum beherrschen, weil sie deinen Schwanz so fest packt?
Gefällt dir diese kleine, enge Mausefalle…?“
Er grunzte und stöhnte dann unwillkürlich, als er ein
Stück weiter in Patty hinein glitt, weil die sich etwas schneller absenkte,
bevor sie wieder innehielt.
„Fühlst du, wie sie zittert?“, wisperte sie weiter. „Ich
glaube, sie kommt, noch bevor sie dich halb in sich hat. Hörst du sie japsen
und stöhnen?“
Tatsächlich fühlte Peter nur wenig, weil Patty ihn kaum
anderswo berührte als an seinem Schwanz. Aber dort bemerkte er das Flattern
ihrer Pussy sehr deutlich. Und hören konnte er gar nichts, außer Nadias Stimme
und dem Rauschen des Bluts in seinen Ohren.
„Wenn sie gekommen ist, kann sie dich noch tiefer
aufnehmen“, raunte sie ihm zu. „Vielleicht sogar ganz. Obwohl ich daran noch
zweifle… Aber ganz sicher weit genug, dass sie es tiefer in sich spüren wird,
als sie sich vorstellen kann, wenn du in ihr kommst. Wenn du sie mit deinem
heißen, geilen Saft überschwemmst.“
Wieder konnte Peter nur laut stöhnen, als Nadia sein Hirn
mit noch größerer Intensität fickte, als Patty es mit seinem Schwanz tat. Und
das war ein verdammtes Kunststück, denn die Hitze und Enge dort ließ ihn schon
mit den Zähnen knirschen.
Ganz wie Nadia es prophezeit hatte, fühlte er dann Pattys
zuckende Explosion noch, bevor sie den halben Weg geschafft hatte. Und die
Kontraktionen ihrer Muskeln ließen ihn dabei rasch tiefer vordringen. Was
wiederum das Zucken der Muschi um seinen Schwanz verstärkte.
„Gott, wie sie schreit…“, freute sich Nadia. „Halt ganz
still jetzt, Baby.“
Peter tat es. Ihm blieb auch gar nichts anderes übrig,
denn er konnte sich sowieso kaum bewegen.
Irgendwann hatte er Nadias Hüften gepackt und hielt sich
nun daran fest. Unwillkürlich zuckend, wenn Patty noch einmal besonders stark
pulsierte.
„Mmh…“, machte seine Freundin einmal genießerisch. „Ja,
pack zu, mein Herz. Halt dich fest an mir. Das tut so wunderbar weh...“
Ungeachtet der besorgniserregenden Worte hielt er sich
weiter fest, denn er konnte gar nicht anders.
„Jetzt kannst du dich gehenlassen, Baby“, flüsterte sie
schließlich. „Hör auf, dich zurückzuhalten. Halt mich so fest du willst und
lass es kommen, wenn sie dich reitet…“
Peter klingelten die Ohren vor Anspannung, als er nach
Luft ringen musste. Langsam, aber ohne Zögern fing Patty an, ihr Becken kreisen
zu lassen. Und das brachte ihn fast um den Verstand. Er würde kommen. Aber die
Intensität war fast zu viel.
Um Nadia nicht zu zerquetschen, packte er ihren Nacken
und legte den anderen Arm um ihren Rücken. So konnte er sie an sich pressen und
würde sie vielleicht ‚nur‘ ersticken.
„Oh, Gott! Ja!“, keuchte sie aber sofort. „Halt mich
fest, während sie dich fickt. Ich glaube, ich komme auch gleich noch mal. Ich
liebe es, wenn du mich so fest hältst!“
„Liebe - Dich!“, presste er unter Aufbietung aller Kraft
durch die Zähne.
„Und ich liebe dich, mein Herz. Aber wenn du ihr ein Kind
machst, bevor ich schwanger bin, töte ich euch beide…“
Das war es.
In dem Moment, als diese Worte über ihm zusammenschlugen,
passierte es. Gegen den Druck der fast schmerzhaften Enge bahnte sich sein
Sperma den Weg hinauf. Eindeutig schmerzhaft war es, als es aus ihm
hinausgeschleudert wurde in den zierlichen Körper von Patty. Schmerzhaft, aber
auch wirklich befriedigend.
Und lange andauernd, wie sich herausstellte. Schnell sah
er Sterne, während, den Zuckungen nach zu urteilen, Patty mit ihm den Gipfel
erreichte. Nadias Worte an seinem Ohr taten wiederum nichts, um das zu
verkürzen oder die Intensität abzuschwächen.
Ganz im Gegenteil…
„Schwör es mir, Peter“, bettelte sie schluchzend. „Schwör
mir, dass du mir zuerst ein Kind machst. Dass ich die Nummer eins bin.
Versprich mir, dass du mich schwängerst.
Ich will dein Kind in meinem Bauch. Patty kann gleich
danach eins haben. Aber das Erste gehört mir!“
Unfähig zu reden konnte er nur ihren Kopf so lenken, dass
ihre Stirn auf seiner lag. Noch immer musste er die Zähne aufeinander beißen,
aber ihr in die Augen sehen konnte er. Nur war zu befürchten, dass neben dem
ewigen Versprechen, dass sie seine Nummer eins war, auch viel zu viel
Einverständnis zu ihrem völlig überdrehten Geplapper darin stand.
In diesem Moment hätte er es nämlich ohne Zögern und
wider besseres Wissen - oder zumindest gegen jede Vernunft - getan. Wäre es
möglich gewesen, dann hätte er Nadia in diesem Augenblick ein Kind gemacht…
Und er wusste, dass sie es sehen konnte, als ihre Augen
aufleuchteten wie zwei Sterne.
XXXI.
Zur gleichen Zeit hätte das Zeugen eines Kindes ebenfalls
eine theoretische Konsequenz der Aktivitäten darstellen können. Aber wäre das
passiert, hätte es eine Tracht Prügel für die werdende Mutter bedeutet. Und
danach hätte die etwas zu dünne Brünette mir den eindeutig unnatürlich großen
Brüsten sich jemand anderen suchen müssen, der ihr das Heroin bezahlte.
Natürlich drohte ihr Letzteres auch, wenn ihr Stecher
irgendwann die Schnauze voll von ihr hatte. Und deswegen konzentrierte sie sich
auch voll und ganz darauf, dass es ihm gefiel.
Was ihr tatsächlich gar nicht mal so schwerfiel, denn er
war zur Abwechslung mal ein Typ mit einem sehenswerten Schwanz. Und im
Gegensatz zu hundert anderen Idioten erwartete er nicht von ihr, dass nach all
den OPs ihre Brüste noch irgendwelche Berührungen empfinden konnten. Also
benutzte er seine Hand stattdessen zwischen ihren Beinen an ihrer Fotze, wenn
er wollte, dass sie kam. Was er beim Sex gern mochte…
Aber das Leben war niemals fair, wie die Frau mit dem
bürgerlichen Namen Hildegard wusste, die sich heute Candy nannte. Ganz
besonders zu ihr war es das nicht.
Deswegen war klar, dass kurz vor ihrem Abgang das Telefon
klingeln musste. Und weil ihr Stecher in der anderen Hand sein Bier hielt, war
es wohl Essig mit ihrem kleinen Gipfelchen.
Scheiße!
Natürlich ließ sie sich nichts anmerken. Wenn sie zickte,
bekam sie schon mal eine verpasst. Und das brauchte sie nicht unbedingt jeden
Tag.
Daher bemühte sie sich weiter darum, ihre
Beckenbodenmuskeln immer wieder anzuspannen, damit ihre doch recht ausgeleierte
Fotze seinen Schwanz gut massierte, während er nach dem Hörer griff. Und bloß
keinen Mucks…
„Wer?“, grunzte der Typ, der nur den Hosenstall seiner
Lederhose geöffnet hatte, um Candy kurz aufsatteln zu lassen.
Aber ganz ausgezogen hätte auch noch mehr Arbeit
bedeutet, also wollte sich die Brünette auch darüber nicht beklagen.
„Andre?“, fragte er verblüfft. „Was willst du denn?“
Einen Andre kannte Candy nicht. Aber es konnte ihr auch
egal sein, mit wem er telefonierte. Solange es keine andere Tussi war, ging es
sie nichts an. Und wenn es eine wäre, könnte sie auch nur ihre Sachen packen
und gehen, bevor er sie an die Luft setzte, ohne sie ihren Kram mitnehmen zu
lassen.
Trotzdem lauschte sie. Einfach, weil sie nichts anderes
zu tun hatte, als ihn zu reiten und zuzuhören.
„Weißt du, wie egal es mir ist, was Rene passiert?“,
grollte ihr Stecher mit einem deutlichen Anflug von Zorn in der Stimme. „Ich
bin von euch weg
und nicht nur von der Alten.“
…
„Von einer Tussi? Du Waschlappen!“
…
„Ach ja…? Und? Ich kann ihr nicht übelnehmen, dass sie
bei euch Versagern nicht bleiben wollte…“
…
„Du kannst mir viel erzählen. Wahrscheinlich ist die
hässlich wie die Nacht, wenn sie sich mit dem Bübler einlässt. Und ich hab hier
eine direkt auf meinem Schwanz, die gut genug ist…“
Candy fühlte einen Schauder über ihren Rücken laufen.
Jetzt gerade ging es um eine Frau. Und sie machte sich keine Illusionen, was
ihre Qualitäten jenseits ihrer Möpse anging. Hässlich wie die Nacht war sie
nach fünf Jahren Drogensucht auch…
Sie tat das Einzige, was sie tun konnte: Sie stieg ab und
sank vor ihm in die Knie, um ihn daran zu erinnern, dass sie schluckte. Und ihn
nahm, egal wie lange er nicht geduscht hatte…
„Das ist mir scheißegal, Andre“, schnauzte ihr Macker nun
aufgebracht. „Ich pisse auf euch. Von mir aus könnt ihr alle verrecken…
Was? Ja, du Kinderficker. Natürlich komme ich trotzdem,
um eure Babyärsche abzuwischen. Aber wenn ich fertig bin, könnt ihr froh sein,
wenn ich euch nicht auch über den Jordan befördere.“
Damit knallte er den Hörer auf die Gabel und pfefferte im
nächsten Moment das Telefon so heftig vom Tisch, dass es sein Kabel aus der Dose
riss und an der Wand in einige Teile zerbrach.
„Fuck!“, brüllte er daraufhin. „Hör auf. Bin nicht mehr
in Stimmung.“
„Fährst du weg?“, fragte sie leise und vorsichtig.
„Geht dich zwar ‘n Scheiß an, aber ja. Ich fahre für
meine Brüder ‘nen Milchbubi um die Ecke bringen. Weil die sogar zum Scheißen zu
blöd sind.
Und ob ich deine Visage noch sehen kann, überlege ich mir
danach…“
„Soll ich meine Sachen packen?“
Der Faustschlag traf sie völlig unvorbereitet im Gesicht.
Sie hatte offenbar seine Wut unterschätzt.
„Wenn ich will, dass du klugscheißt, sag ich dir
Bescheid“, schnauzte er. „Und jetzt sieh zu, dass du mir ‘n neues Telefon
beschaffst. Ich muss Tommy anrufen.“
Langsam richtete Candy sich wieder auf und wischte sich
das Blut von ihrer aufgeplatzten Lippe.
Ein Schlag war erstaunlich wenig. Vielleicht durfte sie
ja bleiben, während er weg war…
Rasch suchte sie nach ihrem Oberteil und murmelte:
„Ja, Pierre.“
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