Kojotenhöhle

Was dich hier erwartet, ist nicht der Versuch, irgendetwas zu umschreiben. Ich nenne die Dinge durchaus beim Namen, auch wenn ich versuche, das niveauvoll zu tun. Und ich versuche außerdem, Geschichten zu erzählen, in denen der Sex ein Teil des Ganzen ist und nicht der einzige Teil. Man findet hier wohl auch Grenzwertiges für manche Geschmäcker. Ob man es als BDSM-artig oder als abartig empfindet, liegt dabei ganz im Auge des Betrachters.

Wenn es dir gefällt, lass es mich wissen. Wenn es dir nicht gefällt, gerne auch. Hinterlass mir einen Kommentar oder schreib es mir per Mail an Mike.Stone bei gmx.net .

Mittwoch, 5. Juni 2013

Soulmates - Teil 06

Soulmates
Eine Westside-Story - irgendwie...
© 2012-2015 Coyote/Kojote/Mike Stone


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VI. - Loser

Soy un perdedor.
I’m a loser baby, so why don’t you kill me?
Know what I’m sayin’?

Beck - Loser (1993)

Nach dem, was Jo an diesem Morgen binnen weniger Minuten mit mir anstellte, hätte ich ein oder zwei Jahre ungestörten Nachdenkens zum Sortieren meiner Gedanken ganz gut gebrauchen können. Aber ich erhielt nicht einmal dreißig Minuten.
Im Grunde war ich noch nicht einmal damit fertig, die Eindrücke, Empfindungen und alle daraus erwachsenden Wunschfantasien aus meinem Kopf zu pflücken, um irgendeinen konstruktiven Gedanken zuwege zu bringen, als es an der Tür klopfte.
„Ja?“, brummte ich irritiert.

Das hübsche Latina-Gesicht des Hausmädchens schob sich durch den sich öffnenden Spalt. Kurz musterte sie mich, dann lächelte sie. Und zwar nicht mit Blick auf mein Gesicht, sondern…
Ohh… Shit!
Blitzschnell bedeckte ich meine völlig im Freien stehenden Erektion mit der Bettdecke. Und ich versuchte ganz fest, mir nicht vorzustellen, wie tot ich wäre, wenn es Jos Mutter gewesen wäre…

„Die Señora lässt fragen, ob du dich in der Lage fühlst, am Frühstück teilzunehmen“, sagte sie betont gelassen.
Und dann leckte sie sich mit der Zunge demonstrativ über die Lippen und drückte als Nächstes ihre Zungenspitze von innen gegen die Wange, sodass die sich ausbeulte. Mir fielen fast die Augen aus dem Kopf, so stumpf und direkt war diese nonverbale Aussage.
„K-klar…“, stammelte ich völlig neben der Spur.
„Dann berichte ich ihr das und komme zurück, um dir beim Anziehen zu helfen“, drohte sie mir an.

Nun… Vielleicht meinte sie es nicht als Drohung, aber mir kam es so vor. Nicht, dass ich sie unattraktiv fand oder nicht auch ein Teil von mir ihre scheinbare Begeisterung begrüßte. Aber wenn irgendwas ganz und gar nicht und unter keinen Umständen auf dem Programm stand, dann war das ein Stelldichein mit dem Dienstmädchen von Jos Mutter.
Mal davon ab, dass ich das nicht wollte, wäre ich sowas von Toast, wenn eine der beiden Frauen davon Wind bekam…
Verfluchte Scheiße… Was war das für eine Argumentation? Ich wollte Jo und irgendwelche anderen Schnallen konnten mir den Buckel runterrutschen. So klang das besser.
Nur nackt auf den Bauch binden sollte man sie mir vielleicht nicht. Schließlich war ich nicht ganz Herr meiner Sinne…

Meine einzige Option, gewissen Peinlichkeiten und Eventualitäten aus dem Weg zu gehen, war also, selbst Hand anzulegen. Und zwar nicht an meinem Schwanz, sondern an der Aufgabe, mich anzuziehen.
Nur… Wo zum Henker waren meine Klamotten?
Ich erinnerte mich, dass Estella sie mir ausgezogen hatte. Aber was war danach damit geschehen?
Zugegebenermaßen waren sie völlig verdreckt, aber was sollte ich sonst anziehen?

Unter leisem Ächzen durchsuchte ich den Raum und fand dabei heraus, dass sowohl meine Niere, als auch meine Hand und mein Kopf noch schmerzten. Aber das hielt mich nicht davon ab, selbst unter dem Bett nachzusehen. Wo sich nebenbei bemerkt nicht ein einziger Staubfussel versteckte.
Während ich damit beschäftigt war, ereilte mich das befürchtete Verhängnis dann auch schon. Natürlich von mir erst einmal unbemerkt.

„Was machst du da?“, fragte Estella, während ich vor dem Bett kauerte und den Kopf auf dem Boden liegen hatte.
Ruckartig rammte ich meinen Schädel gegen das Bett, stöhnte auf und legte ihn wieder auf den Boden. Und weil mir danach war und es wie eine gute Idee schien, legte ich den Rest meines Körpers dazu, während ich auf den Rücken rollte.
Von unten blickte ich dann hinauf zum amüsiert wirkenden Gesicht der Latina. Und zu ihrer haarlosen Pussy, die unter ihrem klassisch schwarzen Dienstmädchenkleid mit der weißen Schürze völlig nackt war.
What the…?

„Falls du was zum Anziehen suchst…“, meinte sie und lächelte nun eindeutig siegesgewiss.
Sie wusste offenbar, was für eine Show sie mir lieferte. Und ich war zu groggy, um mich zu fragen, was der Scheiß sollte. Ich war sogar zu durcheinander, um zu verstehen, was sie meinte, bis sie den Stapel Stoff auf ihrem Arm aufs Bett warf.
„Setz dich langsam auf, wenn du kannst“, sagte sie dann sanft und ging neben mir in die Knie. „Wenn du dir noch ein paar Mal den Kopf anstößt, brauchen wir einen Hausbesuch vom Arzt und die Señora wird das nicht erfreulich finden.“

Ich konnte dem nur beipflichten und war dankbar, dass sie mir half. Obwohl sie diesen Gesichtsausdruck hatte, der mir alle Nackenhaare zu Berge stehen ließ, brauchte ich eindeutig Hilfe. Und für den Moment erhielt ich die auch. Sogar fast ohne besorgniserregende Zwischenfälle.
Was mir übergezogen wurde fiel eindeutig in den Bereich von Sportkleidung. Und zwar durchaus für einen Mann. Sogar von meiner ungefähren Statur. Nur vielleicht in den Schultern ein Stück breiter.
Meine Verwirrung darüber, dass in diesem Haus solche Kleidung vorhanden war, überdeckte sogar noch die Irritation über den Umstand, dass ich keine Unterhose erhielt.

„Das sind Sachen vom Personal Trainer der Señora“, erklärte Estella auf meine scheinbar offensichtliche Verwunderung hin. „Es ist in Ordnung. Sie hat mich angewiesen, dir das zu bringen und dir zu helfen.“
‚Hat sie dich auch angewiesen, mich mit Blicken zu ficken?‘, lag mir auf der Zunge, aber ich biss mir darauf.
Und ich nahm mir vor, ganz besonders sorgfältig darauf zu achten, was ich beim Frühstück sagen würde. Schon zu meiner eigenen Sicherheit. Aber natürlich auch wegen Jo, deren nächtlicher Besuch sicherlich nicht in den Bereich von akzeptablem Verhalten fiel.

Ein kurzer Abstecher an das Wachbecken im Bad und ein rätselhafter Kommentar darüber, dass die Dusche noch warten musste, war dann alles, was vor dem Verlassen des Zimmers noch passierte. Ich atmete also erst einmal auf. Aber nur, bis wir das Esszimmer im Erdgeschoss erreichten.
Dort wartete nämlich eine hässliche Überraschung in Form meines Schuldirektors auf mich, der mit Jos Mutter am Küchentisch saß und ganz gelassen mit ihr plauderte. Jedenfalls, bis ich, gestützt von Estella, eintrat.

Es hat eine ganz besondere Qualität, von einem Mann, der eine gewisse Macht über das eigene Leben hat, angestarrt zu werden, als wäre man ein Leprakranker. Und das wurde auch nicht besser durch die gleichzeitige, leicht spöttische Musterung meines Aufzugs durch die Dame des Hauses.
War ich gerade auf dem Weg zu meiner Henkersmahlzeit? Hoffentlich war die gut…

„Er ist ein wenig schmaler als Fernando“, kommentierte Jos Mutter meine Ankunft amüsiert. „Bitte entschuldige den Aufzug meines Gastes, Warren“, sagte sie dann zum Direktor. „Wir mussten improvisieren, nachdem er so überraschend und in ziemlich schmutziger Kleidung hier ankam.“
Warren Allister lächelte säuerlich und verkniff sich eine Antwort. Er nickte ihr nur zu. Und sie nickte Estella zu, die mich zu einem der Sitzplätze führte.
Erleichtert setzte ich mich und konnte ein leichtes Seufzen nicht unterdrücken.

„Noch Schmerzen?“, fragte die Hausherrin.
„Viel besser als gestern“, log ich sofort. Und auf den wütenden Blick des Direktors hin ergänzte ich noch rasch: „Madam.“
„Sag ruhig Helen zu mir“, erwiderte sie fast schon freundlich. „Und du bist Matt, wie ich erfahren habe?“
Mein Nicken kam automatisch und mein Körper verweigerte sonstige, unwillkürliche Reaktionen sicherheitshalber. Aber im Grunde war ich ebenso platt wie Allister ob ihres völlig unerwarteten Verhaltens mir gegenüber. Und ich war leicht alarmiert…

„Also…“, meinte sie und ignorierte Allisters fragenden Blick in ihre Richtung. „Wir waren gerade dabei, über diesen Zwischenfall zu reden.“
Ich nickte langsam und vorsichtig. Nicht wegen meines Kopfes, sondern weil wir damit praktisch sofort auf dem Glatteis angekommen waren. Da half auch der wirklich unfassbar gute Kaffee nicht, den mir Estella einschenkte.
Aber… Scheiße war das Zeug gut. Da kam die handelsübliche Ersatzplörre mit angeblich absolut authentischem Aroma nicht in tausend Jahren ran…

„Bist du sicher, dass du dich nicht an Details erinnerst?“, fragte Allister mich eindeutig mit einem drohenden Unterton.
Auch ein wenig angeschlagen war mir klar, dass er sich nicht einfach ein Ja erhoffte, sondern es einforderte. Rasch blickte ich zu… Helen, aber die gab die Sphinx. Also war ich drauf und dran zu nicken. Aber dann erinnerte ich mich daran, dass Jo auch ihre Version der Geschichte erzählt haben musste. Und wie sie im Auto klargestellt hatte, was ihr Plan war.
Natürlich wäre es schlauer, auf Nummer sicher zu gehen. Und die Gedächtnisverlust-Masche war sogar fast glaubwürdig angesichts einer Gehirnerschütterung. Aber damit würde ich Jo allein im Regen stehen lassen. Und das… konnte ich nicht.
„Bradley, Kevin und Norman aus meinem Jahrgang“, sagte ich leise und nicht ohne Zögern. „Heute erinnere ich mich wieder besser…“

Die Züge des Direktors erstarrten zu Stein. Helen zog ganz leicht eine Augenbraue hoch, hielt sich aber ansonsten völlig indifferent. Im Gegensatz zu Allisters Meinung hierzu war es einfach unmöglich, sie zu durchschauen.
„Wie kannst du dir da sicher sein“, schnauzte er aufgebracht. „Es war doch schon dunkel.“
„Sie haben nicht gerade ein Geheimnis aus ihrer Identität gemacht, als sie mir erklärten, wofür ich meine Abreibung bekomme“, antwortete ich ruhig.
Ja. Nachdem ich meinen Kurs erst einmal eingeschlagen hatte, war ich tatsächlich ziemlich gelassen. Jetzt war ich sowieso am Arsch. Also konnte ich es auch genießen.
„Und es war noch nicht so dunkel, Mr. Allister. Jo hat sie schließlich auch erkannt, nicht wahr?“

Der Direktor sah aus als wäre Zitronensaftkonzentrat in seiner Kaffeetasse. Und ich bekam - wie mir nebenbei auffiel - verdächtig frisch gepresst aussehenden Orangensaft in einem Glas auf den Tisch gestellt. Als ich dem auf den Grund ging, war ich wirklich beeindruckt von dem Luxus, den man sich für Geld kaufen konnte. Kein Wunder, dass die alle so versessen darauf waren, nichts davon zu teilen. Kein Schwein hätte die billigen Ersatzprodukte aus den Supermärkten noch gekauft, wenn man auch das echte Zeug haben konnte.
War das wirklich erst zwei Jahrzehnte her, dass noch die Mehrheit echtes Fleisch und Obst und echten Kaffee bezahlen konnte? Unfassbar…

„Dieser Kaffee und dieser Saft…“, sagte ich schwärmerisch zu Helen - vermutlich hatte ich wirklich einen Gehirnschaden erlitten… Anders lässt sich das nicht erklären. „Sie ahnen gar nicht, wie dankbar ich Ihnen dafür bin, das genießen zu dürfen.“
„Warte nur, bis du die Marmelade probiert hast“, antwortete sie mit dem perfekten Hauch ausgelassener Fröhlichkeit in der Stimme, um alle meine Instinkte Alarm schlagen zu lassen.
Aber statt panisch die Flucht zu ergreifen, wie alle meine Sinne es mir rieten, kam ich dieser Aufforderung einfach nach. Schließlich war ich sowieso am Arsch, richtig?

„Du wirst verstehen, dass ich beunruhigt bin“, wandte sich Helen dann wieder an Allister. „Meine Tochter an einer Schule, ja sogar in einer Klasse mit solch subversiven Elementen. Ich denke, das wird vielen Eltern Sorgen bereiten.“
„Ich verstehe“, erwiderte der Direktor kühl und fast schon niedergeschlagen. „Ich… werde die notwendigen Schritte einleiten. Aber… ist es wirklich notwendig, die Behörden damit zu belästigen?“
„Meinethalben wäre das nicht erforderlich“, antwortete Helen diplomatisch.
Daraufhin wandten sich beide Gesichter mir zu.
„Ich kann da nichts zu sagen“, plapperte ich munter drauf los. „Ich habe keine Anzeige erstattet.“

„Was wirst du im Falle eines Falles vor Gericht aussagen?“, wollte Allister wissen und blickte mich düster an.
„Die Wahrheit“, gab ich zurück. „Schließlich ist das meine Pflicht, nicht wahr?“
„Natürlich…“, brummte er sichtlich unglücklich und verärgert. „Nun… Wenn das so ist, werde ich mich besser aufmachen, die Formalitäten in die Wege zu leiten. Du entschuldigst mich, Helen?“
„Selbstverständlich, Warren. Ich hoffe, bei unserem nächsten Treffen sind die Umstände angenehmer.“

Zugegeben: Ich war groggy und rein wahrnehmungstechnisch nicht auf der Höhe. Aber selbst mir fiel auf, wie leicht man diese Aussage auch auf die Gesellschaft und nicht nur auf den Grund für das Zusammentreffen beziehen konnte. Nur gab sich Helen nicht eine Millisekunde lang die Blöße, durchblicken zu lassen, ob sie das damit meinte.
Wahrscheinlich war das aber auch nicht notwendig. Allister fasste es nämlich offenbar einfach so auf. Und vermutlich wurde von mir erwartet, es genau anders zu verstehen. Also spielte ich den Trottel und nickte ebenfalls beiläufig.

Minuten später verließ uns der Direktor dann und eigentlich hätte mit ihm auch das Gefühl verschwinden sollen, mit dem Kopf in einer Mausefalle zu stecken, die jeden Augenblick zuschnappen würde. Aber… das tat es nicht.
Tatsächlich wurde es sogar schlimmer, als Helen wieder am Tisch saß und sich nun ganz und gar mir zuwenden konnte. Rasch schmierte ich mir noch ein Brötchen mit dieser Marmelade, die wirklich unendlich lecker war, bevor ich gleich eventuell meinen Kopf verlieren würde.

„Nun…“, setzte sie betont liebenswert an. „Hast du gut geschlafen, Matt?“
„Ziemlich“, bestätigte ich. „Auch wenn diese Pille von Ihnen seltsame Dinge mit den Tapeten angestellt hat.“
„Ja, diese Tabletten sind sehr stark.“ Sie schmunzelte. „So stark, dass man vielleicht nicht einmal aufwachen würde, wenn man nächtlichen Besuch erhält.“

Wären mir nicht ohnehin die Gesichtszüge entgleist, wäre das laute Klirren meines Brotmessers auf dem Tellerrand trotzdem vielsagend genug gewesen. In meinem Zustand war ich einfach unfähig, sie nicht erschrocken und verflucht schuldbewusst anzustarren.
Und sie hatte mich im Blick wie eine… eine… eine verfluchte Gottesanbeterin, die mir gleich den Kopf abbeißen würde. Ihr Gesicht war noch immer ausdruckslos, aber ihre hellgrauen Augen spießten mich auf und schienen direkt in meinen Kopf einzudringen, wo sie meine Gedanken lesen würde.
Fuck, fuck, fuck!

„Mir war heute Morgen so, als hätte ich die Tür des Gästezimmers gehört“, drang sie weiter vor. „Ich hoffe sehr, dass du nicht so leichtsinnig warst, ohne Hilfe aufzustehen. Mit einer Gehirnerschütterung ist nicht zu spaßen, weißt du?!“
„D-das war ich, Señora“, kam es völlig überraschend von Estella, die scheinbar ebenfalls wie erstarrt neben mir stand.
Für einen Sekundenbruchteil sah ich die Überraschung in Helens Augen. Und ich warf einen Blick auf ihr Misstrauen, ihre Verschlagenheit und… ihren Hass.
Wow! So also sah die Hölle aus, ja?!

„Estella?“, fragte Helen scharf und fixierte ihre Angestellte.
„Ich entschuldige mich, Señora“, brachte die Latina schnell vor. „Sie sagten, ich solle mich um sein Wohlergehen kümmern. Und… unter der Dusche kamen wir uns etwas näher. Also dachte ich… ich nahm an… sie hätten nichts dagegen, wenn ich…“
Ich sah Jos Mutter direkt von der Seite auf ihr Auge, als sie ihr Hausmädchen mit Blicken sezierte. Ich sah, wie sie nach Anhaltspunkten für eine Lüge suchte. Und ich war zutiefst dankbar, nicht selbst dieser Behandlung unterzogen zu werden, denn ich bezweifelte, dass ich ihr standhalten konnte.
Allerdings wandte sich dieser doppelte Suchscheinwerfer dann mir zu…

„Ich hoffe, Estella hat dir keine Unannehmlichkeiten bereitet, als sie so unverschämt über dich herfiel“, warf sie ihren Köder aus.
Mir blieb keine Wahl. Ich wich dem Blick aus und sah zu der Latina, die mit gesenktem Kopf dastand und knallrot im Gesicht war. Aber wenn ich es nur dabei beließ, war ich trotzdem gleich Toast. Also setzte ich alles auf eine letzte Karte.
„Eine Schönheit wie Estella kann mir kaum Unannehmlichkeiten bereiten“, sagte ich so anzüglich wie irgend möglich.
Und ich berührte dabei mit meiner Hand ihr Bein auf Höhe des Randes ihrer halterlosen Strümpfe unter dem Saum ihres Kleidchens.

Die Latina erschauerte. Aber mein in dieser Hinsicht geschultes Auge nahm wahr, dass es kein Unwohlsein und auch kein Schreck war. Berührungsängste hatte diese Frau jedenfalls nicht, wie ich ja schon wusste.
Langsam wandte ich mich wieder Helen zu, die zu meiner Hand blickte und zum ersten Mal einen winzigen Hauch von Unsicherheit erkennen ließ.
„Tut mir leid, wenn ich mich unpassend verhalten habe“, sagte ich langsam. „Wo ich herkomme, halten wir die Dinge oft etwas einfacher…“

„Du bist erwachsen, Matt“, erwiderte Helen und sah mich wieder an.
Aber die Suchscheinwerfer waren aus und es war ein gewöhnlicher, forschender Blick. Etwas misstrauisch. So wie ihr Lächeln etwas gezwungen wirkte. Aber nicht das, was mir diese Heidenangst einjagte.
„Und solange ihre Arbeit nicht beeinträchtig wird, geht es mich natürlich nichts an, was Estella in ihrer Freizeit tut.“
„Also… habe ich mich nicht falsch verhalten?“, nahm mir die Latina die Aufgabe ab, etwas zu antworten.
„Du hast meine Anweisungen vielleicht ein wenig übererfüllt, aber ich bin froh, wenn unser Gast sich wohlfühlt und Gesellschaft hat. Also will ich durchaus nachsichtig sein, wenn du in den nächsten Tagen etwas mehr Zeit mit ihm verbringst.“

Ich konnte ein Keuchen eben so unterdrücken. Hatte uns diese Frau gerade durch die Blume aufgefordert, ruhig ab und zu eine Nummer zu schieben? Warum zum Henker sollte sie sowas tun? Das passte doch nicht ins Bild…
Und wenn wir schon dabei waren: Wieso tat Estella das eigentlich? Was zum Teufel war hier los, verdammt noch mal?

„Entschuldigst du mich, Matt?“, fragte Helen als Nächstes. „Ich habe Patiententermine und muss mich für die Arbeit vorbereiten.“
„Ähh… Klar!“, meinte ich rasch, auch wenn sie schon aufgestanden war.
Die Frage war wohl nur eine Formalität.
Ich sah ihr nach, als sie ohne einen Blick zurück aus dem Esszimmer stolzierte. Und ich lauschte noch eine Weile auf ihre hochhakigen Schuhe, deren Klacken immer leiser wurden, bis es völlig verstummte.
Erst dann wandte ich mich der Latina zu.

„Wieso… Wieso ist das gerade gutgegangen?“, wollte ich verblüfft wissen.
„Weil ich in Jos Bett geschlafen habe“, erwiderte Estella erstaunlich gelassen. „Und weil die Señora sich daher nicht sicher sein kann, wer wirklich bei dir war.“
„Was wäre, wenn…?“, krächzte ich und griff mir unwillkürlich an den Hals.
„Wer weiß dass schon?“, hauchte sie. „Aber vielleicht schluckst du lieber keine der Tabletten mehr, die sie dir gibt. Nur für alle Fälle…“
Ich hustete, schluckte hart und kämpfte mit dem Gefühl, dass es kein blöder Witz war.
„Aber auf jeden Fall solltest du ihr keinen Grund geben, an unserer Version zu zweifeln. Sie wird jetzt sehr wachsam sein“, ermahnte sie mich dann. „Wollen wir also?“
„Was?“
„Duschen…“

Ohhh… fuck!
Das konnte nicht wahr sein. Die Art, wie sie mich anlächelte und mit dem Saum ihres Kleids spielte, ließ keinen Zweifel daran aufkommen, dass sie nicht von einer Unterstützung bei meiner Körperpflege sprach. Außerdem war sie mir ja vorhin schon fast an die Wäsche gegangen. Quasi…
Und nun schwebte auch noch dieses verdammte Damoklesschwert der mütterlichen Inquisition über mir und lieferte mir einen echten Grund, dieses abgefuckte Spiel mitzuspielen.
Ich hatte wenig Zweifel daran, wie anders Helens Reaktion ausgefallen wäre, wenn ihr Verdacht über Jo sich bewahrheitet hätte. Oder vielleicht eher ihre Befürchtung. Rückblickend wirkte es auf mich nämlich so, als wäre sie fast erleichtert gewesen, eine andere Erklärung zu erhalten. Fast so als… wollte sie Estella glauben.

„Wenn sie das Haus verlässt…“, murmelte ich leise. „Kann ich dann nicht einfach hier sitzen bleiben und frühstücken, bis sie weg ist?“
Die Latina machte einen zuckersüßen Schmollmund und sah mich übertrieben enttäuscht an. Und das war ein Ding für sich, denn so hatte noch niemals eine Frau in meinem Leben auf einen Versuch reagiert, Intimität auszuweichen. Normalerweise bekam man dafür auf die eine oder andere Weise eine Portion verletzten Stolz um die Ohren geschlagen.
„Sie wird etwa eine Stunde brauchen“, erklärte Estella. „Aber natürlich könntest du trotzdem so lange das Frühstück genießen. Nur…“
„Nur?“, hakte ich frustriert nach, als sie nicht fortfuhr.
„Nur wird das ihre restlichen Bedenken dann natürlich nicht zerstreuen. Sie wird dann den ganzen Tag darüber nachdenken, ob sie uns glauben kann. Und was denkst du: Ist sie eher ein Mensch für Worst-Case-Szenarien oder jemand, der vom Besten ausgeht?“

„Fuck!“, zischte ich, ohne lange nachzudenken.
Wenn sie noch zweifelte, würde sie Dinge finden, um diese Zweifel zu nähren. Und wenn sie Wind von der Wahrheit bekam, würde sie mich vermutlich nicht nur umbringen, weil ich ihre Tochter anfasste, sondern auch, weil ich sie belogen hatte.
Das sie fähig war mich tatsächlich um die Ecke zu bringen, war übrigens keine Frage für mich. Ich hatte in ihren Augen gesehen, dass sie eiskalt war. Kälter als mancher Kriegsveteran, für den Töten einfach die letzte Stufe der Eskalationskette darstellte. Mehr wie… ein echter Killer.
Ich hatte nur nicht damit gerechnet, dass in diesen Gesellschaftsschichten ein Menschenleben so konkret wertlos war. Ich hatte immer angenommen, dass es ihnen leicht fiel, Menschen verrecken zu lassen, die sie niemals zu Gesicht bekamen.
Wie man sich irren konnte…

„Wenn du mir noch ein paar Mal das Gefühl gibst, es wäre für dich so unerträglich, mich zu ficken, vergeht mir wirklich die Lust“, beschwerte sich Estella.
Es war ein verspielter Tonfall. Ein Necken. Mit genau dem Anteil an fast unmerklicher Kälte, der einen schlauen Mann sofort aufmerken ließ. Und ich war vielleicht ein Vollidiot, aber nicht ganz dumm.
„Sorry“, sagte ich sofort und blickte sie an.
Ihre Augen waren ganz leicht verengt und musterten mich. Alle Warnsignale waren da.
„Du bist heiß, Estella. Es ist mir nicht unerträglich. Tatsächlich bist du mir tausend Mal sympathischer als einige andere Frauen, mit denen ich in den letzten Jahren…“

Scheiße…! Was plapperte ich da?
Es war nicht mal der Inhalt, sondern eher, dass ich eine Frau, die mich gerade so eindeutig gewarnt hatte, jetzt mit Vergleichen nervte. Man war ich hart mit dem Kopf aufgeschlagen. Oder hatte ich Todessehnsucht?
Es war reines Glück, dass der Inhalt ihre Aufmerksamkeit erregte und sie ablenkte.
„Also stimmt es!“, zischte sie. „Du fickst wirklich die Mädchen von deiner Schule!“
Ich schluckte, aber im Grunde war ich erleichtert, dass der andere Kelch an mir vorübergegangen war.
„Davon wirst du mir erzählen“, beschloss die Latina. „Jetzt will ich nur wissen, mit wem du angefangen hast. Doch nicht etwa mit dieser Jocasta, oder?“

Woher auch immer Estella die Namen meiner Mitschülerinnen kannte, war mir ein Rätsel. Aber ich war so erleichtert, dass ich nicht weiter darüber nachdachte.
„Angefangen hat alles mit Mel…“, murmelte ich.
Und es dauerte nicht einmal bis zu ihrem scharfen Einatmen, bis mein Herz stehenblieb.
Melody?“, japste sie fast tonlos und schüttelte völlig erschüttert den Kopf.
Ich sah ihr an, dass sie es nicht fassen konnte. Und ich konnte auch nicht begreifen, dass ich es ihr tatsächlich gesagt hatte. Wie konnte ich so unendlich dämlich sein, ausgerechnet die Wahrheit zu sagen? In diesem Haus?
War ich einfach nur völlig verblödet? Oder doch lebensmüde?

„Komm! Duschen! Sofort!“, forderte sie zu meiner milden Überraschung, während ihre Wangen leicht rot wurden.
Irgendwie schien das bei der Latina gewisse Knöpfe zu drücken. Und da die Entscheidung eigentlich schon gefallen war, spielte es auch keine Rolle mehr…
Natürlich dachte ich an Jo. Und daran, was sie davon halten würde. Natürlich fragte ich mich, ob ich mit den beiden Wahlmöglichkeiten die mir blieben - Flucht und Sex mit dem Dienstmädchen - nicht so oder so die Tür zu ihr zuschlug.
Aber da war ein kleiner Teufel auf meiner Schulter, der ein Liedchen darüber sang, wie gerade Jo mich in diese Situation gebracht hatte. Und dann waren da die Geräusche von hohen Absätzen, die langsam lauter wurden und mir eine Heidenangst einjagten. Von der ganz und gar existenziellen Sorte.

Ächzend stemmte ich mich hoch und nahm Estellas stützende Hände gerne an. Und ich tat noch mehr. Ich machte einen weiteren Schritt auf sie zu, hielt sie davon ab, hilfsbereit zurückzuweichen und zog sie in eine Umarmung.
Sie leistete das exakte Gegenteil von Widerstand, als ich mich ihr entgegen neigte. Es schien ihr sogar egal - oder sie hatte nicht mitbekommen - dass ihre Arbeitgeberin fast bei uns eingetroffen war, als ich sie küsste.

Ja. Es war Berechnung, dass ich das tat. Ich schäme mich nicht einmal dafür.
Ich küsste die Latina und sie öffnete sich mir völlig. Wenn sie nicht wirklich begierig darauf war, es mit mir zu treiben, war sie eine Weltklasse-Schauspielerin. Und alle Zurückhaltung oder Zögerlichkeit meiner Bewegungen konnte ich gut mit meinem Gesundheitszustand erklären.
Für Helen musste es aber eindeutig so aussehen, als würde sich gerade die Bestätigung für unsere Lügengeschichte abspielen. Und zwar nach allen Regeln der Kunst. Einschließlich eines elegant bestrumpften Beins, das an meinem Schenkel hinaufglitt, um sich darum zu legen, zweier Hände, sie sich leidenschaftlich in mein Shirt krallten und einer Frauenstimme, die kehlig und gedämpft stöhnte.

„Gott!“, keuchte sie leicht außer Atem, nachdem unsere Zungen einander ein wenig gejagt hatten. „Das habe ich gebraucht, Matt…“
Bevor ich etwas tun konnte, um sie von weiteren - und vielleicht brandgefährlichen - Äußerungen abzuhalten, mischte sich Helens Stimme von hinten ein.
„Jetzt komme ich mir in meinem eigenen Haus schon wie ein Eindringling vor.“
Sofort machte Estella einen Satz und löste sich von mir, was mich ein wenig aus dem Gleichgewicht brachte. Schnell musste ich mich am Tisch abstützen.
„Señora!“, japste sie schuldbewusst.

„Lasst euch von mir nicht stören“, sagte Helen.
Es klang wirklich gelassen und auch irgendwie gelöst. Und sie sah auch tatsächlich eher amüsiert aus als irgendetwas anderes. Was ein gutes Zeichen war, richtig?
„Ich habe nur mein Palm-Comp vergessen“, ergänzte die Hausherrin und kam langsam zum Tisch.

Als sie sich das kleine Ding schnappte, dessen billigste Ausführung als Smartphone der siebten Generation auch für meinesgleichen erhältlich war - und dessen Leistung vermutlich über der meines Laptops lag - bemerkte ich, dass sie sich verändert hatte.
Offene Haare und ein hauchdünner Seidenbademantel machten aus dieser Frau eine verdammte MILF. Im wahrsten Sinne des Wortes, obwohl ich wirklich keine Ambitionen verspürte, diese Mutter tatsächlich flachzulegen. Aber so rein vom Äußeren her wäre es mir nicht schwergefallen, wie ich mir schluckend eingestehen musste.

Helen war die Mutter von Mel und Jo. Aber in diesem Aufzug sah die Mittvierzigerin nicht wie üblich aus, wie eine distinguierte Mittdreißigerin, sondern wie eine scharfe Endzwanzigerin. Auch wenn ein Teil ihres Looks todsicher auf Schönheitsbehandlungen zurückzuführen war. Aber von der erstklassigen, nicht erkennbaren Sorte.
Was mir allerdings mehr zu denken gab, war der Grund ihres Auftritts. Es musste bei dieser Frau nämlich einen geben, der sie erkennbar nackt unter dem praktisch durchsichtigen Stoff hier hergeführt hatte. Schon allein, weil niemand sich für eine Dusche bereit machte, aber die Heels anbehielt. Nicht einmal in dieser Gesellschaftsschicht.
Also…?

Ich richtete mich auf und legte demonstrativ den Arm um Estellas Hüfte. Und die zögerte kurz, lehnte sich dann aber an meine Seite und sah mich von unten herauf an. Scheinbar mochte sie den leicht besitzergreifenden Unterton der Geste.
Helen hingegen nutzte den Moment, in dem ich nicht zu ihr sah, um mir auf die Hose zu schauen. Und zugegebenermaßen hatte der Kuss von gerade meinen ohnehin von den Ereignissen beim Aufwachen alarmbereiten Schwanz aus seinem Versteck gelockt.
Helen gab sich nicht die Blöße einer willkürlichen Reaktion. Aber wenn das nicht zwei kleine Beulen waren, wo die Vorhöfe ihrer Brüste durch den Stoff schienen, würde ich meine Eier zur Kastration freigeben.
Was - zum - Henker!?!

„Was ich so darüber gehört habe, ließ ihn größer erscheinen“, sagte sie völlig cool und blickte mir in die Augen.
Wieder eiskalt erwischt konnte ich meine Gesichtszüge nicht von der völligen Entgleisung abhalten. Dieser Baseballschläger traf wieder mit voller Wucht meinen leicht schmerzenden Kopf. Und Helens Reaktion nach zu urteilen hatte sie genau darauf spekuliert.
Aber woher zum Teufel wusste sie von dem Sexklub auf der Schule? Und was wusste sie darüber?

Selbstbewusst und lässig trat sie einen Schritt näher und streckte die Hand aus. Ich war so platt, dass ich nicht mal zurückwich.
„Aber das ist trotzdem nicht übel“, meinte sie, während sie den Bund der Hose nach vorne zog und einen Blick hinein warf. „Gar nicht übel…“
Ich zuckte erschrocken zusammen, als sie den Gummizug losließ und er dicht über meiner Eichel gegen meinen Bauch schlug. Und sie wandte sich ab und ging. Obwohl es das nicht trifft. Die Art, wie sie dabei mit den Hüften schwang, hatte ich nämlich ohne Scheiß zuvor nur bei Huren gesehen.

Viel Zeit, mich zu wundern, bekam ich nicht. Estella schob ihre Hand nämlich gleich in die Hose und griff sich sanft aber bestimmt meinen Ständer. Ohne weitere Worte gab sie die Richtung vor und blieb dicht an meiner Seite. Damit sie mich ‚stützen‘ konnte…
Ich für meinen Teil konnte mich nur wundern, dass bei all den Beinahe-Herzinfarkten an diesem noch so jungen Tag mein Schwanz noch immer stand und nicht längst für alle Zeiten gekündigt hatte.
Ohne Gegenwehr ließ ich mich ins Gästezimmer und dort in das direkt angrenzende Bad verfrachten, wo sie mich - ohne meinen Schwanz loszulassen oder meine Mithilfe zu benötigen - von Hose und Shirt befreite. Dann schob sie mich unter die Dusche und stellte sie an.

Ich war so perplex, dass ich einfach dastand und ihr dabei zusah, wie sie in ihren Rücken griff und ihr Kleid öffnete. Darunter war sie nackt. Oben wie unten herum. Automatisch nahm ich ihren Anblick zur Kenntnis.
Meiner Einschätzung nach war die Latina Anfang zwanzig und körperlich war sie topfit. Sicherlich weniger von Fitnessstudiobesuchen, als von ihrer Arbeit. Ungepflegtheit konnte man ihr keinesfalls vorwerfen. Sie war sauber am ganzen Körper rasiert und ihre Haut sah perfekt gepflegt aus.
Vermutlich musste selbst ein Dienstmädchen in diesen Kreisen gewisse Ansprüche erfüllen. Oder - und so langsam dämmerte mir, dass da vielleicht wirklich was dran sein mochte - ihre Aufgaben waren doch weiter gesteckt, als man dachte, wenn man Hausmädchen hörte.

Mit einem leicht dumpfen Gefühl im Kopf sah ich mir ihre vollen, großen Brüste an, die dem Zug der Schwerkraft etwas nachgaben, als sie sich vornüber beugte, um ihre Halterlosen abzustreifen. Sie waren straff, aber mehr am üppigen, als am knackigen Ende der Skala angesiedelt.
Und das traf auf die ganze Frau zu. Sie war nicht groß und weit davon entfernt, irgendwelche Problemzonen zu haben. Sie war einfach eine Latina, wie sie im Buche steht. Inklusive der ausgeprägten, weiblichen Rundungen, die eben dazugehören.
Und diese Rassefrau stieg nun zu mir in die Dusche und drängte ihren nackten Körper ganz ungeniert an meine Vorderseite.

„Wir müssen auf deinen Kopf aufpassen“, säuselte sie verheißungsvoll. „Also hast du noch ein paar Minuten Schonfrist, bevor ich deinen Prügel in meiner kleinen Fotze spüren will. Aber das muss dich nicht davon abhalten, mich anzufassen.“
Ohhkay… Diese neuen Töne verblüfften mich ein wenig. Aber sie erreichten auch mein Kleinhirn und wurden als aufregend registriert. Da hatte wohl jemand ein sorgsam gehütetes Schandmaul.
Ein klein wenig mechanisch, aber zu meiner Schande nicht völlig uninteressiert, kam ich ihrer Aufforderung nach.

So richtig zum Einsatz kamen meine Hände allerdings nicht, denn Estella machte sich ziemlich ziergerichtet an die Aufgabe, mich zu säubern. Und zwar mit vollem Körpereinsatz.
Sie schäumte sich nicht nur die Hände ein, sondern auch ihre Brüste. Und benutzte die beiden dann, um meinen Unterleib und meinen Bauch zu ‚waschen‘, während ihre Hände sich um den oberen Bereich kümmerten. Mehr als ein paar Streicheleinheiten auf ihrem Rücken blieben mir eigentlich nicht.
Und selbst den entzog sie mir, als sie sich auf die Knie niederließ und meinen Schwanz ganz ohne Scheu in den Mund nahm, um ihn… tiefenzureinigen.

Ich musste mich festhalten und die Augen schließen, als die Latina ohne Umschweife mein Ding schluckte. Als würde sie jeden Tag nichts anderes tun, als einen Schwanz direkt in ihre Kehle gleiten zu lassen und dann mit leichten Schluckbewegungen die Eichel zu massieren.
Fuck… Sie würgte nicht mal ein kleines bisschen dabei.
Zur Belohnung ihrer Bemühungen machte ich mir keine Mühe, mein Stöhnen zu unterdrücken. Das fühlte sich wirklich großartig an!

„Lasst euch bitte nicht stören“, ertönte da plötzlich die Stimme von Helen.
Ich zuckte so heftig zusammen, dass ich meinen Schwanz noch ein Stück tiefer in Estellas Hals rammte. Und diesmal röchelte sie doch etwas. Aber aus irgendeinem Grund zog sie sich nicht zurück. Und dieser Grund könnten meine Hände gewesen sein, die ihren Kopf vor Schreck fest packten.
Rasch riss ich die Augen auf und war drauf und dran, die ‚Dame‘ des Hauses dafür anzuscheißen, dass sie dauernd versuchte, mir einen Infarkt zu verpassen. Aber ich biss mir noch rechtzeitig auf die Zunge.

Sie stand in der Tür und diesmal war ihr Bademantel nicht geschlossen. Aber er klaffte auch nur einen Hauch auf und man konnte nicht wirklich hineinsehen.
Nicht, dass es nötig gewesen wäre. Schließlich hatte sie ihn über ihren offensichtlich nun auch noch nassen Körper gezogen und das Ding klebte daran wie eine zweite Haut. Die einzige Frage, die ich noch nicht hundertprozentig hätte beantworten können, war die nach der genauen Form ihrer Schamlippen. Alles Weitere wäre auch nackt nicht deutlicher erkennbar gewesen.

„Ich wollte nur noch kurz darauf hinweisen, dass ich nicht auf ein Abendessen mit Jaqueline und gerne auch mit Matt verzichten möchte“, erklärte sie. „Also sorg doch bitte dafür, dass er dann noch lebt und aufrecht sitzen kann. Und kümmere dich darum, dass das Essen rechtzeitig fertig ist, ja?“
Sie blickte dabei die ganze Zeit auf den Kopf in meinem Schoß, der gegen den Druck meiner Hände leichte Bewegungen wieder aufgenommen hatte. Und nun kurz auf und ab ruckte.
Als sie fertig war, sah sie mir fragend ins Gesicht und ich brauchte eine Minute, bevor ich das checkte.
„Ähh… Sie hat genickt, glaube ich“, murmelte ich.
„Fein“, meinte Helen und drehte sich um. Dann blickte sie noch einmal zurück, musterte mich und wiederholte fröhlich: „Fein, fein, fein…“

Ohne Witz: Bei diesem Auftritt hätte sie auch die ältere Schwester ihrer Töchter sein können. Die gesamte Attitüde war locker und fast jugendlich gewesen. Keine Spur von der eiskalten Society-Lady, die mir am Frühstückstich gegenübergesessen hatte.
Aber genau das machte mir eine Höllenangst. Wie konnte jemand so unterschiedliche Gesichter haben, die sich so völlig widersprachen. Und… was sollte dieser Scheiß? Sie war doch nicht wirklich hier aufgetaucht, um das loszuwerden. Für solche Anweisungen gab es tausend Wege der Kommunikation.
Die eine Frage war also: War das ein Besuch zum Glotzen gewesen oder hatte es einen besorgniserregenderen Grund? Und die andere war: Welches dieser beiden Übel war mir lieber?

Estella löste sich von mir. Ich hielt sie nicht auf. Und ich hielt sie auch nicht ab, als sie sich aufrichtete und meinen Kopf zu sich hinunter zog, um mir einen Kuss zu geben. Und mir dabei eine Portion von ihrem Speichel in den Mund zu schieben, den sie offenbar gesammelt hatte. Nur damit er gleich wieder zu ihr zurückfloss.
Wir knutschten ein wenig extrem nass und ich war langsam bereit, die Sache mit Helen für eine Weile zu vergessen. Glücklicherweise bewahrheitete sich meine Befürchtung, sie würde diesen Augenblick nutzen, um uns wieder zu besuchen, nicht.

Die Dusche zu verlassen, uns notdürftig abzutrocknen und zum Bett zu gelangen, dauerte dann nicht lange. Ich war froh, als ich endlich wieder liegen durfte, denn alles in allem war mein Zustand reichlich beschissen. Und körperlich war ich auch nicht sonderlich fit.
Aber mein Schwanz stand steil aufgerichtet, als würde ihn all das nicht das Geringste angehen. Und Estella nutzte das aus, kroch über mich und kniete sich darüber, um dann mit glitzernden Augen und geschicktem Griff meine Eichel in Position zu bringen und sich langsam abzusenken.
Heiß und nass schloss sich ihre Pussy um meinen Schaft und glitt langsam daran hinunter.

Ich stöhnte leise, denn das Gefühl war in jeder Hinsicht angenehm. Mit geschlossenen Augen genoss ich die langsame Reise hinunter, bis sich ihre Schamlippen direkt auf meinen Schoss pressten. Und noch mehr genoss ich, wie sie dann ihre Muskeln innerlich anspannte und mich ein paar Mal kräftig massierte.
Beiläufig griff ich hinauf und hob ihre Brüste ein wenig an. Mit meinen Fingern suchte ich die Nippel und spielte daran, bis sie fest waren und deutlich vorstanden. Dann quetschte ich sie etwas und lauschte auf die Laute der Latina, um zu erfahren, was ihr am besten gefiel.
Aber offenbar war sie kein Nippeltyp. Selbst als ich die Augen kurz öffnete, fand ich keine Anzeichen dafür, dass ihr diese Berührungen etwas gaben.

Ganz im Gegensatz zu ihrer hörbaren Begeisterung, als sie ihren Unterleib wieder anhob und langsam die Hüften kreisen ließ. Das bereitete ihr offensichtlich mehr Vergnügen.
Daher ließ ich von ihren Brüsten ab und legte stattdessen eine Hand in ihren Schoß, um ihre Geilheit mit etwas Druck auf ihren Kitzler noch mehr zu steigern. Und das funktionierte perfekt.
„Sí!“, jaulte sie schon bei der ersten Berührung. „Frotar mi coño. Frotar mi perla. Sí!“
Dem kam ich natürlich nach. Wenn sie es so sehr mochte, zusätzlich die Finger zu spüren - gerubbelt zu werden, wie sie es ausdrückte - konnte mir das nur recht sein.

Der wahre Grund dafür war allerdings, dass ich einfach nicht ganz bei der Sache war. Und wenn sie den Kopf in den Nacken warf und laut ihre Lust hinaus wimmerte, bemerkte sie davon nichts.
Sicher… Es war heiß, eine scharfe Latina auf dem Schwanz sitzen zu haben, die selbst im Taumel ihrer Begeisterung nicht vergaß, immer wieder das Becken zu heben, zu senken und kreisen zu lassen. Die es sogar schaffte, immer wieder ihre Pussy anzuspannen und die Reibung damit noch ein wenig zu erhöhen.
Es war geil, wie sie sich in die Haare griff oder ihre Fingernägel über meine Brust zog, weil sie wirklich Spaß hatte. Wie sie sich irgendwann so sehr anspannte und zurücklehnte, das sie fast nach hinten kippte, als sie zum ersten Mal kam.
Aber… Das war nicht Jo, die da auf mir ritt und immer ekstatischer wurde. Tatsächlich fühlte es sich sogar so an, als würde ich Jo betrügen. Und irgendwie tat ich das ja auch, wenn man mal rein theoretisch annahm, dass sich da zwischen Jo und mir wohl doch etwas anbahnte.

Oder angebahnt hatte, bis sie an diesem Morgen das Haus verlassen hatte, denn wie sie auf diese Geschichte reagieren würde, konnte ich nicht einmal ahnen.
Ein Teil von mir war überzeugt, dass sie kein Problem damit haben würde. Ein anderer Teil, dass sie mir die Augen auskratzen mochte, bevor ich auch nur Piep sagen konnte. Aber die unangenehmste Befürchtung war, dass sie mir einfach den Rücken kehrte und gar nichts sagte oder tat.
Das Schlimmste wäre, wenn es ihr egal wäre. Da sollte sie mir lieber das Herz bei lebendigem Leib herausreißen. Und es vielleicht danach wieder einsetzen und mir verzeihen…

Nur leider… war das unwahrscheinlich. Ich war mir noch nicht einmal selbst sicher, ob das, was ich hier tat, wirklich irgendwie als notwendig bezeichnet werden konnte. Und die Frau, die ‚so stolz war, dass es schon fast an Geisteskrankheit grenzte‘, würde selbst im allerbesten Fall wissen wollen, wieso ich es getan hatte.
Die Antwort klang so jämmerlich, dass ich selbst schon versucht war, mir an die Stirn zu tippen…
Ich tat es mit dem Hausmädchen, damit Jo und ich die Möglichkeit hatten, es auch zu tun, ohne Aufsehen zu erregen. Und weil ich Schiss davor hatte, von ihrer Mutter mit einer Überdosis Pillen um die Ecke gebracht zu werden.
Ganz, ganz großartig, Matt. Und auch so… heldenhaft…

Absurderweise schafften es diese Gedanken nicht, meinen Ständer dorthin schrumpfen zu lassen, wo er bei so einem Schlappschwanz wie mir hingehörte. Stattdessen merkte ich, wie es sich in meinen Eiern schließlich sammelte und ich langsam auf den Höhepunkt zusteuerte.
Aber gut. Das war nicht wirklich eine Überraschung für mich. Ich hatte auch schon herausgefunden, dass ich mich zu einem Erguss wichsen konnte, selbst wenn ich einen Splatterfilm sah und überhaupt gar keine erotischen Gedanken hatte. Nur durch die Reibung.
Und Estella war eindeutig erotischer als ein Splatterfilm…

Um ihr zu signalisieren, dass ich auf der Zielgeraden war, löste ich meine Hand aus ihrem Schoß und packte sie an den Hüften. Die Augen ließ ich jedoch geschlossen, denn sie würde darin ziemlich sicher erkennen, wie wenig ich bei der Sache war.
In Reaktion auf die Veränderung fing sie an, sich wieder mehr auf mich zu konzentrieren. Sie stützte sich auf meiner Brust ab und ihre Bewegungen wurden zielgerichteter. Sie wusste, wie man beim Reiten einem Mann die richtige Stimulation verpasste. Das musste ich zugestehen.
Und überhaupt war sie eine tolle, heiße Frau, die es nicht verdient hatte…
Naah… Wenn ich diesem Gedanken nachging, würde es vielleicht doch nichts mit dem Orgasmus.

Ich konzentrierte mich darauf, mich nicht zu konzentrieren. Lenkte meine Aufmerksamkeit auf den heißen Körper, den ich in Händen hielt. Auf den Schweiß, der ihre Haut bedeckte und auf mich tropfte. Und auf das nasse, geile Gleiten ihrer Pussy an meinem Schwanz.
Und ich stöhnte, als es langsam immer schneller ging und ich das vertraute Ziehen in meinem Schaft spürte. Ich folgte ihren wortreichen Aufforderungen und ließ mich einfach gehen, bis es mir schließlich kam.
Estella sank dann auf mich und setzte ihre Bewegungen noch eine Weile lang sanft fort, um auch noch das Letzte aus mir herauszuholen. Und ich fühlte die Erschöpfung von allem, was in den letzten vierundzwanzig Stunden passiert war, auf mich hinab sinken.

Es kann nicht lange gedauert haben, bis ich einschlief. Und es fühlte sich von Anfang an nicht richtig und nicht sehr erholsam an. Was zu einem Gutteil daran lag, dass auf mir einfach die falsche Frau lag und sich an mich schmiegte.
Weil ich es nicht auf die Kette gekriegt hatte, das Richtige zu tun.
Gott… Was war ich für ein beschissener Versager!


*****

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Montag, 3. Juni 2013

Junge Liebe - Kapitel 2 - Teil 05

Junge Liebe
Kapitel 2
Eine Geschichte über die Jugend, die Liebe und erste Male.
© 2012/2013 Coyote/Kojote/Mike Stone


*****

Als Entschädigung für die lange Pause zwischen Teil 04 und Teil 05 des zweiten Kapitels gibt es diesmal so richtig was auf die Augen. Quantitativ, meine ich. Ob es qualitativ taugt, könntet ihr mir gerne sagen. ;-)
Die anderen Teile aus Kapitel 2 hatten so zwischen 6.500 und 8.500 Worte. Dieser hat 25.000. Man könnte ihn also auch als Teil 11 bis 13 (oder so) der Gesamtgeschichte betrachten. Aber irgendwie… erscheint es mir nicht richtig, ihn aufzusplitten.
Ich würde mich aber einem Mehrheitsentscheid beugen. Wenn ihr als meine Leser findet, dass ich mehrere Teile daraus machen sollte, würde ich vermutlich Subkapitel XXII (22) bis XXVI (26) und dann XXVII (27) und XXVIII (28) und zum Abschluss XXIX (29) bis XXXI (31) zusammenfassen.
Ähm… Jap. Ist korrekt. Es sind neun Subkapitel aus den Blickwinkeln von insgesamt sieben Personen.

Also… Have fun with it! ;-D
Und lasst mich eure Meinung wissen. Egal wozu und egal ob positiv oder negativ.

*****

Teil 01
Teil 02
Teil 03
Teil 04
Teil 05
Teil 06
Teil 07
Teil 08

*****

Herzlichen Dank an René für Feedback und Korrekturvorschläge.
Und ich möchte darauf hinweisen, dass er nichts - aber auch wirklich rein gar nichts - mit einem gewissen Rene zu tun. Nicht einmal der Name ist gleich. Man beachte den französischen accent bei dem einen, bitte...
(Zufrieden, Bro? ;-D)


*****


XXII.

Renate Bübler spuckte beinahe den Schluck Kaffee wieder aus, den sie gerade genommen hatte, als ihr Enkelsohn Peter mit seiner Freundin in ihrer Küche erschien.
Sie hatte durch die geschlossene Verbindungstür zum hinteren Teil des Hauses gefragt, ob die Kinder vielleicht mit ihr frühstücken wollten, als sie die ersten Geräusche von dort hörte. Es war zwar reichlich spät dafür, aber sie nahm es mittlerweile mit der angemessenen Frühstückszeit auch nicht mehr so genau. Und außerdem war schließlich Urlaubszeit.

Die Rentnerin hatte sich für den Fall gestählt, dass die kleine, freche Blondine oder schlimmstenfalls sogar ihr Peter ein wenig… nun… unangemessen bekleidet erscheinen würden. Diese Sorge erwies sich als unbegründet, wenn man heutige Maßstäbe für angemessene Kleidung ansetzte.
Aber die beiden wohlbekannten Gesichter im Schlepptau des Paares waren eine gehörige Überraschung. Und zwar nicht nur, weil Renate sich absolut sicher war, dass niemand den Hof überquert hatte, seitdem sie wach war.

Patrizia Pfaffer und Kenneth Euler betraten ein wenig zögerlich ihre Küche. Wie Peter und Nadia gingen sie Hand in Hand und wie die beiden sahen auch sie so aus, als wäre ihre Morgentoilette eher kurz ausgefallen.
Tatsächlich sah die ganze Rasselbande so aus, als hätte sie eine wilde Nacht gehabt.
‚Ruhig bleiben‘, ermahnte sie sich still.

Nachdem sie verhindert hatte, dass sich ihr Kaffee über den Tisch verteilte, musterte sie die Kinder aufmerksam. Der betretene Ausdruck zeigte sich auch auf Peters Gesicht, als sie nichts weiter tat und keine Miene verzog. Nur Nadia schien recht unbekümmert.
„Hallo… Oma“, sagte sie mit einem ganz leichten Zögern.
„Guten Morgen“, gab Renate kühl zurück. „Du weißt ja, wo alles ist, Peter. Ich habe nur für uns drei gedeckt.“
„Wir… ähm… Wir könnten… Wir wollen nicht…“, stammelte der schlaksige Kenneth - oder Kenni, wie Peter ihn nannte.
Tatsächlich nannte sogar sie selbst ihn so, wenn sie ihn ansprach. Seine Mutter hatte ihm einen englisch gesprochenen Namen gegeben und dieses ‚th‘ wollte ihr so gar nicht von der Zunge gehen. Und die deutsche Aussprache schien jedermann zu befremden. Also benutzte sie die nur im Geiste - und dort mit einer gewissen Sturheit auch ganz absichtlich, egal wie falsch das angeblich war.

„Wenn du keine ganzen Sätze zustande bringst, hältst du lieber die Klappe und setzt dich, bis du dich dazu imstande fühlst“, belehrte die Rentnerin den besten Freund ihres Enkels.
Ihr barscher Ton dabei war mehr ein Automatismus als Absicht. Sie war ein wenig verblüfft und da fiel es ihr am Leichtesten, sich so zu verhalten. Außerdem brauchte die heutige Jugend harte Führung. Und zwar so lange, bis sie wirklich bereit war, sich davon freizumachen und den Platz unter Erwachsenen aus eigenem Antrieb einzunehmen.
Beinahe musste sie kichern, als der Kerl den Kopf zwischen die Schultern zog und ein wenig eingeschnappt drein blickte. Er war noch nicht ganz so weit, was das Erwachsensein anging.
Ohne ein weiteres Wort nahm er Platz. Und Nadia und die kleine Patrizia taten es ihr gleich, während Peter zwei weitere Gedecke holte.

„Also hat die kleine Teufelin dich nun auch in ihren Bann geschlagen?“, fragte Renate beiläufig die Enkelin ihrer Jugendfreundin Elvira Pfaffer.
Totenstille war die unmittelbare Reaktion. Selbst Peter verharrte mitten in der Bewegung.
Dann prustete Nadia plötzlich und fing an, aus vollem Hals zu lachen. Und Renate musste einstimmen, auch wenn sie es eigentlich nicht wollte.
Verfluchtes Gör!

Es war wirklich schwer, diesem Wirbelwind gegenüber böse Miene zum unanständigen Spiel zu machen. Und das kleine Früchtchen schien das unglücklicherweise zu durchschauen. Sie mochte ein wenig leichtlebig sein, aber ein Kind war sie ganz eindeutig nicht mehr.
Die Stimmung löste sich etwas, obwohl weiterhin drei Gesichter verstört wirkten. Nur Nadia musste an sich halten, um nicht gleich wieder loszulachen.
Dann war es an Peter, Renate völlig zu überraschen.

„Ich hab dich lieb, Oma“, sagte er und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. „Trotzdem…“
„Trotzdem?“, japste sie. „Nun wird mal nicht frech, Bürschlein. Ich kann dich noch immer übers Knie legen.“
„Wie viele Kochlöffel soll dich das diesmal kosten?“, fragte er völlig gelassen. „Oder hast du wieder einen Schirm zu viel, den du loswerden willst?“
Renate zeigte sich empört, aber sie ahnte bereits, dass neben Nadia auch Peter nicht entging, wie wenig davon echt war. Lieber Himmel wurde es Zeit, dass der Junge aus seinem Schneckenhaus kam. Was ihm noch zum Erwachsensein gefehlt hatte, war eindeutig nur ein wenig Selbstbewusstsein. Und das impfte Nadia ihm offensichtlich gerade ordentlich ein.

„Sie spielt den Drachen“, erklärte Peter derweil den beiden fassungslosen Anderen. „Aber ich glaube, sie meint es gar nicht so.“
„Sabbel nicht, iss!“, bestimmte Renate, bevor dieses Thema zu sehr vertieft wurde.

Während die Rasselbande sich über Wurst, selbstgemachte Marmelade und Brot hermachte, blickte die Rentnerin in die Runde.
Sie konnte das Band zwischen Peter und Nadia sehen. Nur Tage, nachdem die beiden zueinandergefunden hatten, waren sie sich schon so wunderbar nah. Sie konnten keine Minute verstreichen lassen, ohne den anderen wenigstens einmal kurz zu berühren. Und ihre Augen suchten ständig nach ihrem Gegenpart.
Für jemand anderen hätten die kurzen Berührungen der Finger oder die schnellen Seitenblicke vielleicht zufällig gewirkt, aber Renate wusste es besser. Diese beiden gehörten zueinander. So wie es richtig war für Mann und Frau.

Nun… Vielleicht nicht ganz so, wie es richtig war. Sie sah hinüber zu Kenni und Patrizia, die eher jeder für sich aßen.
Was zwischen den beiden vorging, entsprach eher dem üblichen Bild. So wie bei ihnen war es gewissermaßen ‚normal‘ Sie mochten einander. Vielleicht waren sie sogar dabei, sich ineinander zu vergucken. Und in einer anderen Zeit hätten sie gut und gerne in einigen Jahren eine Familie gründen mögen.
Zuneigung, Sympathie und dieses jugendliche Kribbeln im Bauch mochten vorhanden sein oder sich entwickeln können. Aber Liebe auf den ersten Blick war das nicht.

Unbemerkt seufzte Renate ganz leise in sich hinein. Wahre Liebe und das, was am Ende zu einer Ehe führte, waren nicht immer das Gleiche. Schließlich hatte sie selbst auch ihren Ernst geheiratet. Und den Rudolf insgeheim wirklich geliebt.
Vielleicht wäre alles anders gewesen, wenn der Krieg ihn nicht fortgeführt hätte, damit er an irgendeinem unaussprechlichen Ort in Russland den Tod fand. Und erst vierzig Jahre später zufällig in einem Massengrab gefunden wurde, wo er letztlich dank des Rings identifiziert werden konnte, den Renate ihm zum Abschied gegeben hatte.
Nun… Immerhin hatte er keine andere geheiratet, wie sie all die Jahre befürchtet hatte. Welch ein Trost…

Natürlich hatte ihr Ernst niemals erfahren, dass ihr Herz für einen anderen geschlagen hatte. Er hatte den Unterschied nicht gekannt. Niemals erfahren, wie es aussah, wenn sich wahre Liebe in Augen widerspiegelte. Das erlebten nur die wenigsten.
Aber wenn man es einmal erlebt hatte, sah man es auch in den Augen von anderen. So wie Renate es in Nadias und Peters Augen erkennen konnte. Andere Zeiten und Sitten mochten es mittlerweile sein, aber Liebe war und blieb Liebe.

Zufrieden beobachtete die Rentnerin die Kinder beim Essen und freute sich innerlich darüber, dass ihr Junge dieses Glück hatte. Insgeheim beneidete sie die kesse Blondine, die sein Herz erobert hatte, sogar ein wenig. Wie wäre ihr Leben wohl verlaufen, wenn sie es an der Seite von jemandem verbracht hätte, der ihr Herz so berührte? Der… ihre Leidenschaft so zum Kochen brachte?
Na… So oder so hätte sie nicht ihre Tochter bekommen und Peter hätte es nicht gegeben. Also waren die Dinge schon gut so, wie sie waren. Auch wenn es manchmal noch aus der Ferne schmerzte.

Beinahe hätte sie den Arm ausgestreckt und die Hand auf den Unterarm ihres Enkels gelegt. Als kleine Wiedergutmachung dafür, in Gedanken von einem anderen Mann als dem Vater seiner Mutter geschwelgt zu haben.
Aber in dem Moment fing sie einen Blick von der kleinen Patrizia zu Nadia auf. Und verschluckte sich beinahe an dem, was sie im Mund hatte.
Wie in Zeitlupe entfaltete sich vor ihr, was sie einfach nicht fassen konnte.
Die schüchterne und früher leider auch oft ein wenig ungepflegte Enkelin ihrer Jugendfreundin blickte den blonden Wirbelwind mit solcher Sehnsucht und Hingabe an, dass es ihr den Atem raubte. Und Nadia erwiderte diesen Blick… wissend!
Aber das war noch nicht alles. Danach berührte sie Peter und er sah erst sie und dann das andere Mädel an und schien ebenfalls zu wissen, was vor sich ging.
Es war nicht die gleiche Liebe in diesem Blickwechsel. Aber da war so einiges, was unter Freunden mehr als ungehörig sein sollte. Da war eine große Leidenschaft…

Lieber Himmel! Wenn Patrizia ihrem Peter und seiner Nadia zugeneigt war und die drei - oder gar vier, auch wenn Kenneth von diesem Blickwechsel nichts mitzubekommen schien - auch nach diesen Impulsen handelten, dann…
Nadia blickte nun zu ihr und unterbrach diesen Gedanken dadurch. Sie sah ihr in die Augen und schien zu erkennen, was Renate dachte. Schien ihre Überlegungen zu durchschauen. Doch sie zeigte keine Scham, sondern hielt dem Blickkontakt stand.

‚Ich hoffe, du weißt, was du tust‘, dachte Renate und machte keine Anstalten, ihre Sorge zu verbergen.
Und Nadia hielt auch diesem Blick stand und glaubte offenbar tatsächlich zu wissen, was sie tat. Oder bildete sich zumindest ein, damit fertigwerden zu können.
Was womöglich sogar der Fall war…

Schließlich war es Renate, die der stummen Zwiesprache ein Ende setzte, indem sie den Blick abwandte.
Sie würde irgendwelchem unmoralischen Treiben nicht ihren Segen geben. Das konnte sie nicht. Aber was für sie gut und richtig war, mochte nicht für die Kinder gelten. Andere Zeiten, andere Sitten. Aus diesen Dingen würde sie sich heraushalten.
Und das fiel ihr gar nicht so schwer, wie sie sich eingestand, denn die kleine Blondine war ein berechnendes Miststück. Sie würde über Leichen gehen, um sich und ihre Liebe zu Peter - der sich Renate weiterhin todsicher war - zu schützen. So wie es sich für eine Frau auch gehörte.

Vielleicht spielte sie mit der kleinen Patrizia. Aber die sah ihrerseits nicht so aus, als würde ihr das schaden. Sie wirkte hingegen so gepflegt und lebhaft, wie seit ihrer frühesten Kindheit nicht mehr. Sie wirkte richtiggehend glücklich als ein drittes Rad am Fahrrad.
Selbst als Anhängsel war Patrizia bei Nadia und Peter zumindest besser aufgehoben als bei ihren missratenen Brüdern. Und deren trinkender Mutter. Elviras Tochter hatte ihren Saustall eindeutig nicht im Griff.

Pah!
Als hätte Renate das gerade von ihrem Haus behaupten können. Das eine Kind schnitt sich die Arme auf und das andere machte ein Freudenhaus daraus.

Aber immerhin kam bei dem unmoralischen Treiben niemand zu Schaden. Wie es aussah, tat es allen Beteiligten eher gut. Sie schienen alle ihre Freude daran zu haben.
Vielleicht war es wie diese wüste Idee von freier Liebe, die Anfang der Siebziger aus Amerika gekommen war. Es schien nicht gut, dass die Kinder damals plötzlich alle herumhuren wollten, aber am Ende hatte es sich doch ausgewachsen und nichts Schlimmes war passiert.

Alle Sorgen bezüglich ihrer eigenen Tochter hatten sich als unbegründet erwiesen. Auch wenn die ganz eindeutig reges Interesse an dieser sogenannten Bewegung gehabt hatte.
Und dennoch hatte sie Peters Vater getroffen und sich in ihn verliebt. Wäre er nicht gestorben, hätte sie ihn ohne Zweifel geheiratet. Trotz all des Geredes über freie Liebe.

Wem schadete es schon? Niemand wurde gezwungen und niemand wurde verletzt. Nicht wie in Pommern…
Nein. Sie würde mit den Gedanken in der Gegenwart bleiben und nicht noch einmal abirren. Vor allem nicht dorthin. Niemals dorthin!
Verfluchtes Alter. Es machte den Geist schwach…


XXIII.

Schwach im Geist fühlte sich Rene nicht, als er sich mit der Frage auseinandersetzte, wie das nächste Bier wohl am besten aus dem Keller in seine Hand gelangen konnte. Nur ein wenig schwach in den Beinen war ihm zumute. Und deswegen tat er das einzig Richtige in dieser Situation.
„Patze!“, brüllte er lautstark. „Schwing dein Arsch her!“
Dann wandte er sich wieder seinem brandheißen Amiga zu und vergaß beim Spielen schnell, was um ihn herum geschah. Oder nicht geschah, wie er feststellte, als er einen Schluck Bier nehmen wollte und die Flasche leer war.

„Patze! Schwing die Hufe, dumme Kuh! Bring mir Bier!“
Noch immer regte sich nichts im Haus. Und das passte ihm ganz und gar nicht.
„Wenn du gleich noch im Bett liegst, schlag ich dich grün und blau“, motzte er und quälte sich hoch.
Mit wenigen Schritten war er an der Zimmertür seiner Schwester und öffnete sie, um ihr dann einen festen Stoß zu geben. Aber das Knallen, als sie gegen die Wand schlug, schreckte niemanden hoch.
Bevor die Tür mit gehörigem Restschwung wieder zuknallte, sah Rene nur ein leeres Bett. Und viel mehr als das und ein Schrank war ja auch nicht in Patrizias Kabuff untergebracht.
Was zum Teufel?

Andre zu fragen war völlig überflüssig, denn der lag noch im Koma von der Flasche Korn, die er sich am Abend zuvor genehmigt hatte. Also blieb nur die Alte. Und die war sicher in der Küche. Schließlich war sie immer in der Küche.
Missmutig stapfte er Treppe ins Erdgeschoß hinunter. Das Knarzen der Stufen ließ ihn dann aber doch vorsichtiger auftreten. Die Treppe war in keinem guten Zustand. Das ganze Haus war ziemlich baufällig. Und er wollte sich keinesfalls die Knochen brechen, weil wegen seiner Trampelei das Holz nachgab.
Irgendwer sollte sich dringend mal um die notwendigen Arbeiten kümmern. Nur wer?

Unten angekommen verschwand das Thema Bausubstanz so schnell wie jedes andere Thema, das auch nur im entferntesten mit Arbeit zu tun haben mochte, aus seinem Kopf.
„Wo ist Patze?“, schnauzte er barsch, noch bevor er die Küchentür ganz geöffnet hatte.
„Du sollst deine Schwester nicht so nennen“, gab seine Mutter müde und leise zurück.
„Ich nenn die, wie ich will. Wo is‘ die Schlampe?“
„Rene!“, ermahnte seine Mutter nun erheblich lauter und sehr schneidend.

Sie wachte nicht oft aus ihrem Rausch auf, aber wenn sie es tat und diesen Ton anschlug, war Rene besser ein wenig netter. Ob seine Mutter ihm wirklich noch gewachsen war, wusste er nicht genau, aber er erinnerte sich an reichlich Prügel von ihrer Hand in früheren Zeiten. Und das wirkte noch nach.
„Ich mach mir nur Sorgen“, behauptete er in betont normalem Tonfall.
„Ich habe sie heute noch nicht gesehen“, sagte seine Mutter wieder ruhiger. „Wenn sie nicht oben ist, muss sie schon seit heute früh unterwegs sein.“
„Und wo?“, fragte Rene irritiert.
„Warum gehst du nicht los und versuchst, es herauszufinden?“, kam noch einmal leicht schneidend die Antwort. „Schließlich bist du ihr großer Bruder und solltest auf sie aufpassen.“

Rene verkniff sich eine passende Antwort. In ihrem Suff bekam seine Alte nicht mit, was der große Bruder so alles mit der kleinen Schwester trieb. Und das war auch ganz gut so, denn es würde ihr nicht gefallen.
„Äh… Ja klar. Gute Idee“, meinte er stattdessen.
Und dann malte er sich aus, wie er später auf Patze ‚aufpassen‘ würde, während seine Mutter langsam wieder den Kopf hängen ließ und eine ungeöffnete Flasche Apfelkorn auf dem Tisch anstarrte.

Schnell trat er den Rückzug an und baute fest darauf, dass seine Mutter in wenigen Minuten schon vergessen haben würde, was sie gerade besprochen hatten. Sie war schließlich nicht nur eine Säuferin, sondern auch noch irgendwie plemplem. Dämänz oder sowas.
Die Frage, wo seine nichtsnutzige Schwester steckte, wurde dadurch aber nicht beantwortet. Und das würde wohl auch erst geschehen, wenn die nach Hause kam und er die Scheiße aus ihrem dummen Arsch geprügelt hatte.
Wichtiger war, dass er sich so viele Bierflaschen wie möglich auflud, als er notgedrungen selbst in den Keller marschierte. Damit er nicht dauernd wieder los musste.

Und diesmal vergaß er seine Wut auch beim Computerspielen nicht ganz.
„Die dumme Futt wird sowas von bluten, wenn ich sie in die Finger kriege“, murmelte er vor sich hin. „Diesmal ist ihr Arsch fällig. Aber so richtig…“


XXIV.

Tanja starrte an die Zimmerdecke.
Seitdem sie im Krankenhaus aufgewacht war, fühlte sie sich nicht in der Lage, etwas anderes zu tun. Also tat sie auch nichts. Sie redete mit niemandem, antwortete nicht auf Fragen und aß nicht.
Die Ärzte sprachen von Katatonie oder etwas in der Art. Sie hatten veranlasst, dass ihr ein Tropf gelegt wurde. Sie hatten ihr jemanden geschickt, der in sanften Worten Schwachsinn redete und sie hatten ihre Arme fixiert, um ‚Zwischenfälle zu vermeiden‘.
Aber es war ihr egal.

Der Beschluss, ihr Leben zu beenden, hatte sie beinahe befreit.
Es hatte anfangs wehgetan. Und das war richtig gut gewesen. Eine gerechte Strafe. Aber es hatte nachgelassen. Und mit dem Schmerz ging… der Hass.
Als sie im warmen Wasser der Badewanne fühlte, wie sie immer schwächer und müder wurde, stellte sich Frieden in ihrem Inneren ein. All die Besessenheiten, die sie immer angetrieben hatten, verblassten. Alle Menschen verblassten. Alles verblasste.
Mit Ausnahme von Peter. Und Nadia.

Als sie im Sterben lag, hatte sie gewusst, dass die beiden ohne sie glücklich werden konnten. Und das hatte sich… gut angefühlt.
Seit so vielen Jahren brachte sie nur Unglück über ihren Cousin. Und auch gegenüber Nadia hatte sie sich oftmals ganz und gar nicht fair verhalten. Und nun hatten diese beiden wichtigsten - einzigen - Personen in ihrem Leben eine Chance darauf, glücklich zu werden. Nur sie stand ihnen noch im Weg.
Ja. Es war richtig gewesen. Aber… es hatte nicht funktioniert.

Tanja war nicht wütend auf ihre Oma. Ihr tat die alte Frau sogar ein klein wenig leid.
Völlig außer sich war sie gewesen, wenn sie ihre Enkelin besucht hatte. Eindringlich und nachdrücklich hatte sie gefordert, dann gebeten und schließlich gefleht.
Aber Tanja konnte nicht mit ihr reden. Die Zeit zum Reden war vorbei.

Sie wusste genau, dass Peter sie nicht besuchen würde. Nadia würde das verhindern. Sie würde in dem Selbstmordversuch einen verzweifelten Racheakt vermuten und ihn davon abhalten. Und das war gut so.
Aber außer Peter gab es niemanden, mit dem sie reden wollte. Nicht einmal Nadia, auch wenn die sicherlich ebenfalls eine… Entschuldigung verdient hatte.

Schon am Tag nach ihrer Einlieferung hatte Tanja sich entschieden, ihre Entlassung abzuwarten.
Dann würde sie einen Brief schreiben. Für Nadia und Peter. Und danach würde sie sich an einen Ort begeben, an dem niemand sie finden würde, bis es zu spät war.
Diesmal würde sie es richtig machen.

An dem Gefühl des Friedens, das die erfüllte, wenn sie an diese nahe Zukunft dachte, hielt der Rotschopf fest. Nichts anderes durfte in ihre Gedanken dringen, denn sonst würde sie zusammenbrechen.
Sie hatte sich wie der letzte Mensch verhalten. Und die Last dieser Schuld lauerte irgendwo im Hintergrund auf eine Chance, sie zu zerquetschen. Also klammerte sie sich an ihren Plan und blendete alles andere aus.
Bis…

„Die Ärzte sagen, dass du katatonisch bist“, sagte Peter ruhig.
Tanja schluckte. War das ein Traum?
„Sie sagen, du reagierst kaum auf irgendetwas. Vielleicht nimmst du nicht einmal deine Umgebung wahr“, murmelte er wie zu sich selbst. Und dann wieder lauter: „Ist das so, Tanja? Nimmst du mich wahr?“

Gegen ihren Willen schluckte sie hart und Tränen traten in ihre Augenwinkel.
Sie versuchte, es zu verhindern, aber sie fühlte, wie ihr Kinn anfing zu zittern und wie sich ihr Kopf leicht bewegte.
„Also hörst du mich doch“, stellte ihr Cousin fest. „Dann habe ich eine Frage an dich.“

Sie stählte sich. Oder versuchte es zumindest.
Er würde nach dem Grund für ihren Selbstmordversuch fragen. Oder nach ihrem Hass auf ihn. Und sie würde ihm nicht antworten.
Peter musste sicher sein, dass sie nichts weiter als verachtenswert war, damit ihr Tod einen Sinn machte. Er war so mitfühlend und weich. Er musste sie aus seinem Herz verbannen, auch wenn sie darin sowieso niemals den Platz eingenommen hatte, den sie sich wünschte.
Es musste sein!

„Was hat Rene Pfaffer dir angetan?“, fragte er gepresst.
Was? Nein!
Ein Schluchzen rutschte ihr aus der Kehle, als ihr Kopf unwillkürlich herumflog. Fassungslos starrte sie ihn an.
Er durfte davon nichts wissen. Nicht einmal Nadia wusste davon. Niemand wusste…
Kenni!

Die Schuld hatte auf diesen Moment der Schwäche gewartet und brach über sie herein. Schnell konnte sie ihren Cousin nur noch schemenhaft erkennen. Aber sie hatte gesehen, dass er… gereift war. Sicherer als zuvor.
Nicht dank ihr. Soviel stand fest.

So sehr sie es auch versuchte, Tanja konnte dem Schmerz nicht die Stirn bieten. Sie versank in einem Meer aus Scham, Schuld und Selbsthass. Nur mit Mühe konnte sie verhindern, dass sie hemmungslos anfing zu schluchzen.
Dann war da seine Hand an ihrer Wange. Ohne Rücksicht auf die Tränen. Und seine Stimme…
„Warum hast du mir nichts gesagt, Tanja?“
Weinte er?

Hilflos presste sie ihr Gesicht gegen die Berührung und konnte das Schluchzen nicht mehr unterdrücken.
Plötzlich wollte sie ihm so viel sagen. Wollte ihn um Verzeihung bitten. Sich erklären. Ihm alles beichten. Aber es ging nicht.
Ihre Kehle war zugeschnürt und nichts als krampfartiges Schluchzen drang daraus hervor. Die Worte wollten einfach nicht an dem Knoten in ihrem Hals vorbei. Egal wie hart sie es auch versuchte.
Verzweifelt bäumte sie sich gegen die Fesseln an ihren Armen auf, aber die gaben nicht nach.

Hektik brach im Raum aus, als Leute hinzukamen. Sie zerrten Peter von ihr fort und Tanja wollte schreien. Doch sie konnte nicht.
‚Nein! Bleib bei mir!‘, wollte sie ihm zurufen. ‚Verzeih mir!‘
Aber er wurde fortgerissen und Fremde bemühten sich, sie auf das Bett zurückzudrücken.

Tanja kämpfte. Gegen ihren eigenen, verräterischen Körper, der sie daran hinderte, zu sprechen. Und gegen die Menschen, die sie von Peter fernhalten wollen.
Sie kämpfte, bis das dumpfe Gefühl der Betäubung über ihr zusammenschlug und die Kraft sie verließ.
Bis alles um sie herum schwarz wurde.
Bis sie allein war in der Dunkelheit. Allein mit ihrer Schuld…


XXV.

Kenni saß auf einer niedrigen Mauer im Eingangsbereich des Krankenhauses und wartete. Patty stand vor ihm und er hatte seine Arme um sie gelegt. Sie war besorgt und er versuchte, ihr ein wenig Ruhe zu spenden. Aber er wusste auch, dass sie in Gedanken bei Peter war.
Ihre leichte Unruhe war allerdings nichts im Vergleich zu Nadias Nervosität. Die Blondine war nicht einfach angespannt, sie war außer sich. Sie konnte nicht stillstehen, während sie alle warteten.

Kenni wusste in etwa, was ihr vermutlich im Kopf herumging.
Peter war entschlossen gewesen, seiner Cousine allein gegenüberzutreten. Nadia hatte versucht in umzustimmen, aber er war eisern geblieben. Und nun sorgte sich Nadia darüber, was dort drinnen geschehen mochte.
Normalerweise hätte Kenni ihre Sorge sogar geteilt. Tanja hatte immer gewusst, wie sie die Schwäche von Peter ausnutzen konnte. Sie hatte seine Weigerung, ihren seltsamen Hass zu erwidern, gegen ihn verwendet. Und ihn damit in gewisser Weise für viele Jahre daran gehindert, endlich erwachsen zu werden.

Nadia kannte Tanja noch besser als Kenni. Sie wusste vermutlich, wie durchtrieben der Rotschopf sein konnte. Und wie eiskalt sie wirklich war. Aber trotzdem war er eigentlich unbesorgt.
Es war die Art, wie Peter zu Nadia gesagt hatte, dass er dieses Gespräch allein führen musste. Die Art, wie er dem Bitten, Flehen und Drängen widerstanden hatte.
Er war nicht mehr der Kerl, den man vor einer Woche noch mit einem boshaften Kommentar völlig aus der Bahn werfen konnte. Das eine, fehlende Puzzlestück zum Erwachsenwerden, das ihm gefehlt hatte, war ihm von seiner neuen Freundin gegeben worden. Und jetzt war er genau so, wie ihn Kenni eigentlich schon immer gesehen hatte.

Nadia mochte sich Sorgen machen, aber Tanja würde diesen neuen Peter nicht mehr um den Finger wickeln. Und ihn auch nicht verunsichern. Nicht, solange sie selbst da war und auf ihn wartete, um ihn auf jede erdenkliche Weise zu stützen.
Ob es den beiden bewusst war oder nicht - sie waren genau der Stützpfeiler, den der jeweils andere gebraucht zu haben schien. Ganz zu Beginn war es Kenni erschienen, als wäre Nadia eine etwas andere Version von Tanja. Und nun, wo er langsam ein wirklich umfassendes Bild davon hatte, weswegen Tanja so war, wie sie war…

Lange betrachtete er die auf und ab tigernde Blondine und fragte sich, was ihr wohl zugestoßen sein mochte. Irgendwas Schreckliches von der Art, wie Tanja es mit sich herumschleppte, musste auch in ihrer Vergangenheit lauern.
Sie schien immer dominant und selbstsicher, aber Kenni verstand langsam, dass sie sich dabei so sehr auf Peter stützte, wie sie sich zuvor an das geklammert hatte, was ihren Schmerz verursachte. So wie Tanja sich auch an ihr Erlebnis geklammert und an ihrem Hass festgehalten hatte.
Der Unterschied war, dass es nun kein Hass mehr war, der Nadia stützte. Es war Liebe.

Langsam wanderten Kennis Gedanken weiter zu der jungen Frau, die er im Arm hielt. Auch Patty kämpfte mit schrecklichen Erfahrungen. Ihre Hinweise waren es gewesen, die das Mosaik am Ende zusammengefügt hatten.
Sie war nicht wie Tanja und Nadia. Sie war klein gehalten worden. Und nun blühte sie auf. Und zwar nicht dank ihm selbst, wie er sich eingestand.
Vielleicht spielte er gerade mit ihr ein wenig ‚miteinander gehen‘, aber im Grunde war er nur ein unbeteiligter Beobachter. Patty stützte sich auf Nadia und Peter und er war nur zufällig anwesend und durfte daran teilhaben.

Beinahe lächelte er, als ihm bewusst wurde, wie wenig es ihm ausmachte. Er liebte Patty nicht und sie liebte nicht nur einen, sondern gleich zwei andere. Aber solange er mitspielen durfte, würde er nicht Nein sagen.
Die einzige Person, von der er einmal geglaubt hatte, er würde sie lieben, lag dort im Krankenhaus. Und dass es mit ihr nichts werden würde, hatte Kenni schon vor Jahren akzeptiert. Also presste er dem Leben einfach so viel Vergnügen wie möglich ab, wenn er den ‚Hauptpreis‘ schon knicken konnte.

„Vielleicht solltest du dich um sie kümmern“, murmelte er leise in Pattys Ohr. „Sie dreht gleich durch vor Sorge.“
Patty zögerte nicht. Es war, als hätte sie nur auf seine Erlaubnis gewartet. Kaum hatte er es gesagt, war sie schon auf dem Weg, Nadia in den Arm zu nehmen und leise und beruhigend auf sie einzureden.
Es war nicht überraschend, dass es in seinen Augen sogar richtig aussah, wie die beiden Arm in Arm dastanden. Peters zwei Freundinnen, die einander trösteten.
Sollte er nicht eigentlich Neid empfinden bei diesem Anblick?

Die Frage blieb unbeantwortet, denn Peter erschien im Ausgang des Krankenhauses. Sofort musste Kenni schlucken.
Sein Freund ging langsam und bedacht. Aber die fast schon stoische Ruhe, mit der er normalerweise Widrigkeiten begegnete, war wie weggewischt. Er war außer sich. Das konnte Kenni allein schon an der Art sehen, wie er die Schultern hielt. Und wie sich seine Fäuste immer wieder ballten. Und sein Kiefer mahlte.
So hatte Kenni ihn noch niemals zuvor gesehen…

Statt zu den Mädels zu gehen, kam Peter direkt auf ihn selbst zu. Und sein Gesichtsausdruck war so einschüchternd, dass Kenni zum ersten Mal in seinem Leben Furcht vor seinem besten Freund verspürte.
Er sah so aus, als würde er gleich jemandem die Fresse polieren. Was allein schon eine Premiere bei Peter war. Und leider war Kenni der Einzige, der gerade infrage kam…
Nun auch nervös schob er sich von der Mauer, um seinem Kumpel stehend zu begegnen. Dass er ohne Vorrede am Kragen gepackt wurde, kam dennoch überraschend.

„Du sagst mir jetzt, was du weißt“, grollte er mit fest zusammengebissenen Zähnen.
„Peter…“, schnaufte Kenni beschwichtigend.
„Alles, Kenneth!“, unterbrach ihn Peter sofort.
„Okay“, keuchte er. „Du kannst mich loslassen. Ich erzähls dir.“

Peter ließ ihn tatsächlich los. Und stellte ihn dabei gewissermaßen wieder auf die Füße. Vage war er sich bewusst, dass Nadia sich wie eine Raubkatze im Bogen langsam auf die beiden zubewegte. Ihr Blick funkelnd vor… Begeisterung?
Patty hingegen zögerte noch, sich dazu zu gesellen. Und Peter war eindeutig nicht in der Stimmung, ihm lange Zeit zu lassen, sich zu fangen.

Als er anfing zu erzählen, was Tanja ihm einmal anvertraut hatte, als sie zusammen einen Joint durchzogen, lauschten alle aufmerksam.
Im Grunde war es, was allen schon klar war. Aber Peter wollte offenbar die konkrete Bestätigung, die er vermutlich von Tanja nicht bekommen hatte. Und auch wenn Kenni es lieber vermieden hätte, der Überbringer dieser Nachricht zu sein, musste es nun doch endlich einmal gesagt werden.

„So, wie ich es verstanden habe, wollte Tanja dich eifersüchtig machen, indem sie mit einem anderen Sex hatte. Und sie wollte dir eins auswischen, weswegen sie zu jemandem ging, mit dem du so gar nicht kannst. Aber die Sache lief anders, als sie es sich vorgestellt hat…“, erzählte er.
„Ich kann das nicht so wiedergeben, wie sie es gesagt hat. Aber sie war ziemlich fertig, als sie davon gesprochen hat, dass sie es dann doch nicht mehr wollte. Und dabei hat er ihr heftig wehgetan. Viel mehr als sowieso schon, weil es ihr erstes Mal war.
Seitdem, sagte sie, hätte sie Schmerzen beim Sex. Und weil sie es wegen dir getan hat, hat sie dir die Schuld gegeben.“

Nadia schnaubte missbilligend, aber Patty mischte sich ein, bevor die Blondine etwas über die geistige Verwirrung ihrer einstigen Freundin sagen konnte.
„Ich habe einmal gehört, wie Rene Andre davon erzählt hat“, sagte sie.
Schon zuvor hatte sie eröffnet, dass sie wusste, wer Tanja zugestoßen war. Nun stellte sie klar, dass sie auch wusste, was dabei passiert war.
„Er hat nicht einfach Sex mit ihr gehabt“, erklärte sie. „Er hat seinen Frust an ihr ausgelassen und sie dabei auch geschlagen. Und wenn er nicht gelogen hat, dann hat er ihn auch… in ihren… Hintern gesteckt.“

„Das passt“, meinte Nadia nun etwas weniger ablehnend. „Aber trotzdem hat sie sich die Suppe selbst eingebrockt.“
„Egal wie dumm sie sich verhalten haben mag“, knurrte Peter, „so etwas hat niemand verdient.“
„Und eine Behandlung, wie du sie danach von ihr erhalten hast, auch nicht“, protestierte Nadia.
„Das ist nicht der Punkt!“, fuhr Peter auf. „Wie sie sich verhalten hat, ist eine Sache. Aber was ihr zugestoßen ist, steht auf einem anderen Blatt. Niemand hat sowas verdient. Und egal wie scheiße sich jemand verhält, das ist keine rückwirkende Rechtfertigung dafür!“

Nadia zuckte nicht zusammen, als er sich ihr zuwandte und so energisch wie niemals zuvor sprach. Sie sah ihn an und Kenni wollte einen Besen fressen, wenn sie ihn dabei nicht ganz offen anhimmelte. Sogar - oder vielleicht auch gerade - seine Wut schien sie richtig anzumachen.
Und Kenni musste sich eingestehen, dass er das sogar irgendwie verstehen konnte. Das Gefühl der unmittelbaren Bedrohung durch Peter war nämlich vorübergezogen.
Sein Freund war stinksauer, aber diese Wut richtete sich nicht gegen irgendwen, sondern gegen eine ganz bestimmte Person. Und diesem Dreckskerl stand nun eine Lektion ins Haus.

„Mach keine Dummheiten“, sagte Kenni jedoch genau deswegen mahnend.
„Ich mache, was längst jemand hätte tun sollen“, gab Peter zurück.
„Genau deswegen habe ich es dir nicht erzählt, Peter“, appellierte Kenni noch einmal. „Der Dreckskerl ist es nicht wert, für ihn in den Knast zu gehen!“
„Ich werde ihn nicht umbringen, Kenni“, erwiderte Peter erstaunlich beherrscht. „Aber ich werde ihm die längst überfällige Tracht Prügel verpassen…“

Niemand sagte etwas darauf. Nicht einmal Kenni konnte dazu noch Einwände vorbringen, denn im Grunde stimmte er Peter von Herzen zu.
Und außerdem war er beeindruckt. Es gab eine jähzornige Seite an Peter, die manchmal aus der Verzweiflung geboren ausgebrochen war. Bei solchen Wutausbrüchen hatte Peter durchaus auch etwas Mobiliar zerlegt. Und genau diese Art von Reaktion hatte Kenni befürchtet, wenn sein Freund die Wahrheit erfuhr.
Aber Peter war nicht jähzornig, sondern entschlossen. Wütend, aber beherrscht. Dagegen konnte - und wollte - er beim besten Willen nichts sagen.

Und die anderen beiden waren weit davon entfernt, ihm Einhalt gebieten zu wollen. Nadia betrachtete ihren Freund voller Bewunderung und Patty himmelte ihn auf ihre Weise an. Ob es seine Gewaltbereitschaft oder sein Gerechtigkeitssinn oder die überwältigende Präsenz war, die er gerade ausstrahlte, war für Kenni unklar, aber trotzdem verstand er es irgendwie.
Er fühlte sich ja sogar selbst irgendwie gut dabei, einen Kumpel zu haben, der so offensichtlich bereit war, im Falle eines Falles zuzuschlagen. Selbst - oder gerade - in dieser Situation bewies Peter wieder einmal seine Verlässlichkeit.
Wäre er selbst nur ein wenig mehr wie Peter, hätte Tanja vielleicht sogar sein Interesse erwidert. Und es wäre niemals zu alldem gekommen.
Ein Jammer…


XXVI.

Patty schlug das Herz bis in den Hals, als sie Peter zu seinem Wagen folgte.
Vermutlich war er nicht begeistert, aber sie könnte ihm sagen, wie er am besten zu ihrem Bruder gelangen konnte. Und deswegen musste er sie mitnehmen. Egal was er davon hielt.
Und sie musste dabei sein, wenn Rene endlich bekam, was er verdiente. Für das, was er Tanja angetan hatte. Und stellvertretend dadurch auch für all das, was sie durch ihn erlitten hatte.

Als Peter einstieg, blickte er sie an. Kurz machte der entschlossene Zug einer gewissen Sanftheit Platz. Was ihr Herz noch einmal etwas höher hüpfen ließ.
„Du musst nicht mitkommen“, sagte er. Und an ihr vorbei: „Keiner von euch muss das.“
„Glaubst du, wir würden dich allein gehen lassen?“, fragte Nadia von direkt hinter ihr.
Das konnte sie nur nickend bestätigen.

Er diskutierte nicht darüber. Auch wenn es ihm vielleicht nicht gefiel. Und Patty musste sich auf die Lippe beißen, um nicht unpassender weise zu lächeln. Weil sie sich nie zuvor so sehr als Teil einer… Familie gefühlt hatte, wie in den letzten knapp vierundzwanzig Stunden. Und ganz besonders jetzt.
Als sie einstieg, traf ihr Blick den von Nadia und sie sahen sich einen Moment lang an. Auch die unfassbare Blondine war nicht so finster entschlossen und ernst wie Peter. Auch sie hatte ihre eigenen Hintergedanken. Ihre Augen glitzerten eher freudig erregt.

Der Einzige, der angemessen ernst und besorgt aussah, war Kenni. Und auch wenn sie seine Hand ergriff, als sie mit ihm zusammen auf der Rückbank saß, war sie in Gedanken nicht bei ihm.
Es war ganz sicher nicht fair, aber für Patty waren es Peter und Nadia, die sich wie eine Familie anfühlten. Die eine, weil sie sich um sie kümmerte, wie es ihre Mutter nie getan hatte. Und der andere, weil er sich schützend vor sie stellte, wie es der Vater hätte tun sollen, den sie niemals gekannt hatte.
Ihre konkreten Gefühle mochten ein wenig unpassend für eine Familie sein, wenn man nicht das, was Rene immer wieder mit ihr getan hatte, als Maßstab anlegte. Aber der Rest fühlte sich genau so an, wie sie es sich immer vorgestellt hatte.

Die Fahrt verlief schweigend. Jeder hing eigenen Gedanken nach. Bald schon waren sie wieder im Dorf. Und dann schnell am ziemlich baufälligen Haus der Pfaffers.
Sie stiegen alle aus und Patty hielt sich an Nadia, die sich beeilte, Peter zu folgen. Der ging zielstrebig und unaufhaltsam zur Vordertür. Er klingelte oder klopfte nicht. Er probierte, ob die Tür sich öffnen ließ, und trat ein, als sie sich als unverschlossen erwies. Erst dann hielt er inne und drehte sich um.

Noch immer wurde kein Wort gesprochen. Patty, die sich direkt hinter Nadia befand, beantwortete die stumme Frage in seinem Gesicht mit einem Fingerzeig nach oben.
Die Treppe knarzte und ächzte unter dem Gewicht von zwischenzeitlich vier Leuten, als wolle sie gleich zusammenbrechen. Aber sie hielt. Und oben vertiefte sich der abgetakelte und versiffte Eindruck, den das Innere des Hauses machte, um ein Vielfaches.

Die Pfaffers hausten in Dreck und Gestank. Es wäre Patty peinlich gewesen, dass die anderen erlebten, wie sie selbst noch vorgestern gelebt hatte. Aber Nadia ergriff ihre Hand und schenkte ihr einen mitfühlenden Blick, der alles in ein anderes Licht rückte.
Sie hätte sagen können, dass sie so oft auf der Flucht vor ihren Verwandten war, dass sie niemals Zeit zum Aufräumen fand. Aber das war unnötig. Niemand machte ihr einen Vorwurf.
Der Widerwille auf dem Gesicht ihrer Freundin richtete sich nicht gegen Patty, denn die war nicht länger Teil dieser Familie.

Es war nicht nötig, noch einmal einen Hinweis auf den Aufenthaltsort von Rene zu geben. Der verriet sich selbst.
„Patze?“, schnauzte er aus seinem der Zimmer, das an den engen Flur angrenzte.
Patty zuckte mächtig zusammen. Zu oft hatte sie diesen Tonfall gehört und wusste, welchen Ärger er bedeutete. Aber diesmal musste sie sich nicht fürchten. Das zeigte ihr der erneute, feste Druck von Nadias Hand. Aber noch deutlicher zeigte ihr das die Art, wie Peter sich versteifte und ihr ganz kurz einen beruhigend gemeinten Blick zuwarf.
Sein Gesicht war dabei zwar alles andere als sanft. Es war im Gegenteil so hart, das einem angst und bange werden konnte. Aber genau das gab ihr ein Gefühl absoluter Sicherheit.

Sie musste sich keine Sorgen mehr über ihren Bruder machen. Denn noch, bevor der ein zweites Mal schreien konnte, verschwand Peter durch seine Zimmertür.
Aufgrund der Enge konnte Patty nicht sehen, was geschah. Sie konnte an ihm vorbei nichts erkennen. Sein Rücken war einfach zu breit.
Also hörte sie nur, was vor sich ging. Und das war aussagekräftig genug.

„Bübler!“, japste Rene erschrocken.
Dann gab es ein Poltern - von einem umfallenden Stuhl vielleicht - und gleich darauf ein hartes, dumpfes Klatschen gefolgt von einem jammernden Stöhnen.
Peter beugte sich über Rene, der offenbar nun auf dem Boden lag. Darauf folgte noch mehrmals das gleiche Geräusch wie zuvor. Und sie sah die Bewegungen seiner Schulter und Arme.
Es war der Klang einer Faust, die einen Körper traf. Peters Faust und Renes Körper.

Das Jammern steigerte sich zuerst zu zwei kurzen Schreien und wurde dann zu einem Winseln.
„Ich hab dich gewarnt!“, schnauzte Peter laut. „Das gilt auch rückwirkend.“
Rene wimmerte nur und Patty sah einen Teil von ihm. Es schien, als rolle er sich hilflos zusammen.
„Du hast Tanja wehgetan, du Schwein“, grollte Peter und schlug noch mehrmals zu. „Und deiner eigenen Schwester!“

„Was ’n hier los?“, maulte eine Stimme von der Seite.
Patty fuhr zusammen mit Nadia und Kenni wirbelten herum. Die gedrungene Gestalt von Andre trat auf den Flur. Er trug nur Unterhose und Unterhemd - wie üblich schon einige Tage lang die gleichen - sah mächtig verkatert aus und rieb sich die Augen.
Patty schrie vor Schreck. Kenni wollte aktiv werden, stand aber noch halb auf der Treppe. Es war einfach zu wenig Platz.

„Patze?“, wunderte sich Andre. „Euler?“
Dann hörte er Peters Schläge und Renes Wimmern. Und zog die richtigen Schlüsse daraus.
Er war zwei Jahre älter und etwas größer und schwerer als sein ohnehin schon stabiler Bruder. Und im Gegensatz zu Rene war er ein richtiger Schlägertyp. Auch dann, wenn sein Gegenüber nicht kleiner und schwächer war als er. Nur Pierre war noch schlimmer.
Wäre Peter auf dem Flur gewesen, hätte sich Patty dennoch keine Sorgen gemacht. Der Kraft und Entschlossenheit ihres… Freundes konnte vermutlich wirklich nur Pierre überhaupt etwas entgegensetzen. Nur war Peter nicht auf dem Flur…

Andre stapfte, ohne zu zögern auf Nadia zu, die ihm am Nächsten stand. Und Patty schrie auf, denn sie wusste, dass ihr Bruder keinen Unterschied zwischen Mann und Frau machen würde.
Schon holte er aus, um Nadia mit der Faust aus dem Weg zu wischen. Sein Blick war direkt auf seine Schwester fixiert und seine Wut schien grenzenlos. Schon sah sie sich von ihm verprügelt werden, wie er ein paar Mal getan hatte, wenn sie seiner Meinung nach so richtig Mist gebaut hatte.
Dann beobachtete sie allerdings mit weit aufgerissenen Augen, wie er plötzlich stoppte und in die Knie ging. Seine eigenen Augen so groß, dass sie fast aus den Höhlen traten.

Nadia zog ihr Bein zurück, mit dem sie Andre gezielt und kraftvoll zwischen die Beine getreten hatte. Aber sie beließ es nicht dabei, sondern holte nur Schwung, um ihm mit voller Wucht unters Kinn zu treten.
Das Krachen dieses Treffers klang ohrenbetäubend laut und… unglaublich befriedigend. Ebenso wie es der Anblick seines nach hinten kippenden Körpers war.

All das hatte nur Sekunden gedauert. Peter streckte gerade seinen Kopf aus Renes Zimmer, als Andre nach hinten kippte.
„Alles okay?“, fragte er besorgt.
„Alles bestens“, gab Nadia grinsend zurück.
Er nickte und drehte sich wieder um.

Statt sich noch einmal über Rene zu beugen, der eindeutig wie ein Häufchen Elend auf dem Boden lag, sprach er ihn nur an: „Zwing mich nicht, dich noch einmal zu besuchen, Arschloch.“
Danach wandte er sich zu Patty und fragte sie: „Willst du ihm auch noch etwas sagen?“
Sie nickte und blickte an ihm vorbei auf den Menschen, den sie bislang immer so sehr gefürchtet hatte. Plötzlich sah er gar nicht mehr so bedrohlich aus.
„Sein Schwanz ist riesig“, zischte sie. „Und er darf ihn auch in meinen Arsch stecken!“
Dann spuckte sie auf die Gestalt und fuhr herum.

Als die anderen drei sie verblüfft anstarrten, wurde sie rot. Aber bevor sie sagen konnte, dass sie ihrem Bruder nur eins auswischen wollte, legte Nadia einen Finger auf ihre Lippen und gab ihr dann einen Kuss darauf. Und ihre Augen funkelten vergnügt dabei.
„Brauchst du noch etwas von hier?“, fragte die Blondine danach leise. „Ich bin nämlich nicht sicher, ob wir dich jemals wieder herlassen…“

Nach einem langen Moment, in dem Patty versuchte, ihre plötzlich sehr zittrigen Glieder unter Kontrolle zu bekommen, nickte sie leicht.
Rasch holte sie die wenigen Dinge, die ihr am Herzen lagen, aus ihrem Zimmer. Aber als sie anfangen wollte, Kleidung zusammenzupacken, hinderte Nadia sie daran.
„Die wirst du nicht mehr brauchen“, sagte sie mit einem Blick auf all die abgelegten Sachen von Pattys Brüdern. „Ich leihe dir was von meinen und Peters Sachen, bis wir uns darum kümmern können, dich neu einzukleiden.“

Natürlich hätte sie dem eigentlich widersprechen sollen. Aber alles an diesen Klamotten widerte sie plötzlich an. Und sie fühlte, dass Nadia es nicht einfach so dahin sagte.
Sie wollte etwas dazu sagen, aber wieder legte Nadia ihr den Finger auf den Mund und sagte leise: „Später.“
Schnell schnappte sie sich die Kleinigkeiten, die ihr wichtig waren und sie verließen Pattys ‚Elternhaus‘.
Für immer, hoffte sie.


XXVII.

Alle hingen ihren eigenen Gedanken nach, als Peter sie zurück zum Haus seiner Oma kutschierte. Zurück zu der Wohnung, die sie mit ihrem Freund bewohnte, wie sich Nadia gleich im Geiste berichtigte. Nach Hause.
Alle dachten über das nach, was geschehen war. Aus unterschiedlichen Gründen. Nur Nadia hielt sich damit nicht lange auf. Für sie war diese ganze Geschichte erledigt.
Was auch immer diese widerlichen Volltrottel an Plänen gehabt haben mochten - wenn sie diese Lektion nicht verstanden hatten, würde Peter ihnen noch eine erteilen. Und noch eine, wenn es nötig war. Bis sie es lernten.
Nadia kannte Typen wie die Pfaffer-Brüder zur Genüge. Halbstarke Spinner, die hervorragend auf Schwächeren herumhacken konnten, aber den Schwanz einzogen, wenn sie ebenbürtigen Gegnern gegenüberstanden. Und Peter war ihnen meilenweit über.
Aus dieser Richtung befürchtete sie nichts mehr. Und deswegen war es auch keine weiteren Überlegungen wert.

Statt also darüber zu brüten, richtete sie ihren Blick auf ihren Peter. Sein Gesichtsausdruck war ernst. Noch mit einer Spur dieser Entschlossenheit, die er zuvor an den Tag gelegt hatte. Diese sexy Härte, die sie beinahe um den Verstand brachte, weil sie so unglaublich männlich war.
Vorsichtig berührte sie seinen Arm. Ließ ganz sanft ihren Fingernagel seine Haut streifen. So leicht, dass er es ignorieren konnte, wenn er noch zu sehr mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt war. Aber auch spielerisch genug, um ihm eine Alternative anzubieten.
Und zu ihrer Freude ging er auf das Angebot ein.

Kurz blickte er zu Nadia und dann lächelte er flüchtig. Noch waren da Wolken um seine Stirn, aber es klarte bereits auf. Und den passenden Sonnenschein zum Durchbrechen lieferte vielleicht sogar das unwillkürliche Strahlen, das auf ihr Gesicht trat, als er seine Hand auf ihr Bein legte.
Wie sollte man auch nicht aussehen, als würde man vor Glück platzen, wenn er das tat?

„Ich muss noch mit Oma darüber sprechen“, sagte er leise.
Fast als wolle er sich dafür entschuldigen, dass er die Sache noch nicht ablegen konnte. Fast als wäre es ihm unangenehm, wie verantwortungsbewusst er war.
„Machen wir gleich als Erstes“, versicherte sie ihm.
Natürlich würde sie ihn begleiten und ihm zur Seite stehen. Auch wenn sie sich keine Sorgen wegen Oma Renate machte und Peter sicherlich keinen Beistand brauchen würde.
„Vielleicht gehen wir am besten alle zu ihr?“, schlug er vor.
Nadia nickte, ohne lange darüber nachzudenken. Das war eine gute Idee. Schließlich war unter anderem auch Patty unmittelbar betroffen.

Nach der Ankunft ging daher die ganze kleine Gruppe zusammen in den vorderen Teil des Hauses. Sie mussten nicht lange suchen. Peters Oma war in der Küche und nähte. Und bei ihr wirkte es überhaupt nicht ungewöhnlich, dass sie Socken stopfte, die jeder andere Mensch längst weggeworfen hätte.
Als sie aufblickte und die Gesichter studierte, bewies Renate wieder einmal ihre Auffassungsgabe. Sie legte ohne zu zögern das Nähzeug beiseite und faltete die Hände in ihrem Schoß. Erwartungsvoll sah sie Peter an, wartete aber, bis er bereit war anzufangen.

„Ich habe Rene Pfaffer verdroschen“, sagte er schlicht.
Kurz zog seine Oma die Augenbrauen zusammen. Aber dann musterte sie Peter und danach Patty. Und schließlich seufzte sie.
„Was hat er getan?“, fragte sie ruhig.
Da war keine Missbilligung in ihrer Stimme oder ihrem Blick. Nicht einmal Resignation. Sie akzeptierte ganz einfach, was Peter ihr sagte. Und nach Nadias Einschätzung auch die Richtigkeit seiner Entscheidung. Was die Blondine nicht überraschte. Im Gegensatz zu Peter…

„Er… Er hat…“, stammelte der, etwas aus dem Konzept gebracht.
„Hat er dir wehgetan?“, fragte sie an ihrem Enkel vorbei die betreten zu Boden schauende Patty.
Die nickte. Und Kenni schnaubte unwillig.
„Und damit hat er nur dem Fass die Krone ins Gesicht geschlagen“, murmelte Peters Freund leise.
„Vielleicht erzählt ihr die Geschichte von Anfang an“, schlug Renate noch immer recht gelassen vor.
„Er hat Tanja vergewaltigt!“, platzte es aus Peter heraus.

Nicht nur seine Oma schnappte hörbar nach Luft, als es das erste Mal wirklich richtig in Worte gefasst wurde. Sogar Nadia musste schlucken.
Ja. Das war es, was Tanja zugestoßen war. Auch wenn sie sich die Suppe selbst eingebrockt hatte, war ihr letztlich genau das passiert. Und wo sie vorher einen mittelschweren Dachschaden gehabt hatte, war sie danach völlig durchgedreht.
Die Schuld hatte der Rotschopf Peter zugeschoben. Weil Tanja einfach nicht in der Lage war, Verantwortung für ihre eigenen Taten zu übernehmen. Und weil das in diesem Fall auch wirklich zu viel verlangt gewesen wäre.

Peter erklärte mit Kennis und Pattys Hilfe die groben Zusammenhänge. Aber Nadia war in Gedanken bei der Frage, ob ihre ehemals beste Freundin sich vielleicht wirklich hatte umbringen wollen. Vielleicht war sie einfach letztendlich übergeschnappt, als klar wurde, dass Peter und Nadia sich gefunden hatten. Und dadurch etwas gewannen, wonach sich Tanja immer verzehrt hatte.
Sie bekam nur mit halbem Ohr mit, wie die anderen ähnliche Schlüsse zogen. Und wie sie darüber sprachen, dass Tanja es erfahren sollte. Aber dass Peter Besuchsverbot erhalten hatte, weil sie völlig durchgedreht war, als er mit ihr gesprochen hatte.

„Ich rede mit ihr“, versprach Renate schließlich. „Vielleicht hört sie mir jetzt ja zu.“
„Aber sag ihr nicht, welche Vorwürfe sich Peter dafür macht, dass er es nicht verhindert hat“, platzte Nadia heraus.
Alle wandten sich ihr zu und starrten sie irritiert an.
„Wenn die davon Wind bekommt, schnappt sie entweder völlig über und versucht es nochmal, oder sie macht sich wieder Hoffnungen…“, erklärte sie rasch.
Schließlich kannte sie Tanja besser als jeder andere hier.

Niemand fragte nach, was sie mit ‚sich Hoffnungen machen‘ meinte. Peter wusste es, Kenni wusste es, Patty ahnte es vielleicht und Renate… wusste es auch. Auch wenn sie unglücklich das Gesicht verzog und augenscheinlich froh war, dieses Thema nicht vertiefen zu müssen. Sie wusste, wovon die Rede war.
Das allerdings reichte Nadia aus. Wichtig war nur, dass Renate verstand. Wie sie davon erfahren hatte und was sie darüber dachte, war bedeutungslos, weil… es für Peters Leben keine Rolle mehr spielte.

„Gut“, meinte Peter. „Außerdem müssen wir uns noch um Patty kümmern. Sie wird nicht zurückgehen in dieses Haus.“
Er war offensichtlich selbst froh, die Sache nicht vertiefen zu müssen. Niemand hatte etwas gegen den Themenwechsel einzuwenden.
„Zu Kenni kann sie nicht“, fuhr er fort. „Seine Mutter würde durchdrehen. Aber…“
Fragend sah er Nadia an. Und sie verstand ihn perfekt.
„Aber wir haben Platz“, nahm sie den Faden auf. An Patty gewandt sagte sie dann: „Und wir hätten dich gerne bei uns. Wenn du willst…?“

Patty wurde erst blass und dann rot. Sie hatte sich offensichtlich noch keine Gedanken darüber gemacht, wohin sie nun gehen sollte. Und nun wurde ihr bewusst, was das bedeutete.
„Ist das eine gute Idee“, zweifelte Renate.
Nadia sah ihr an, dass sie Bedenken hatte. Und wenn sie nicht alles täuschte, hatte es etwas mit ihrem Riecher dafür zu tun, wie sehr Patty nun nicht mehr nur Peter, sondern auch Nadia selbst bewunderte.
„Ich weiß, was sie jetzt braucht“, versicherte die Blondine ernst. „Und bei uns wird sie es bekommen.“

Nadia war die Einzige, die auf diese Worte hin nicht zumindest ein klein wenig rot wurde. Und beinahe hätte sie gelacht und gesagt, dass die anderen sich was schämen sollten für ihre schmutzige Fantasie. Aber dann biss sie sich auf die Zunge.
Sie hatte etwas anderes gemeint. Sie hatte an Bestätigung, Freundschaft, Vertrauen und Zuneigung gedacht. Aber angesichts der letzten vierundzwanzig Stunden war es kein weiter Weg mehr, noch einen Schritt weiter zu denken.
Dennoch fühlte sie weder Scham, noch Verlegenheit. Wenn überhaupt fühlte sie ein leichtes Kribbeln…

„Ich will euch nicht zur Last fallen“, murmelte Patty zu Boden blickend.
Nadia antwortete gar nicht erst darauf, sondern zog die Kleine zu sich und nahm sie in den Arm. Glasklar wusste sie nun, dass sie diesem Mädchen die Freundin sein würde, die sie selbst vor Jahren gebraucht hätte. Sie würde ihre große Schwester sein und Peter ihr großer Bruder.
Naja… Vielleicht nicht exakt das, aber etwas in der Art…

Fest begegnete sie Renates forschendem Blick. Und wieder hatte sie den Eindruck, nicht wirklich etwas vor der alten Dame verbergen zu können. Als würde die Frau ihre Gedanken lesen und sie völlig durchschauen.
Und tatsächlich war da auch ein deutlicher Hauch von Missbilligung. Aber den schluckte sie offenbar ganz gezielt und nickte dann feierlich. Als wollte sie sagen, dass es nicht ihre Entscheidung war und ihr auch nicht gefallen musste, was daraus erwachsen mochte.
Mit der Direktheit von Peters Oma hatte sie allerdings nicht gerechnet.

„Wenn die Nachbarn etwas von eurem Lotterleben mitbekommen, dann Gnade euch Gott“, waren ihre nächsten Worte.
Und sie hatte dabei eine Härte in Stimme und Blick, die keinen Zweifel daran ließ, wie ernst sie das meinte. Am Rande registrierte Nadia, dass hier der Ursprung für den Stahl verborgen lag, der Peter vom Wesen her so aufrecht und unbeugsam in den wichtigen Dingen machte.
„Der Erste, der es wagt, sich das Maul darüber zu zerreißen, das wir Patty bei uns aufgenommen haben, wird mich kennenlernen“, knurrte Peter völlig überraschend und keinen Deut weniger eisern. „Das ganze Dreckspack im Dorf konnte jahrelang wegsehen, während Patty Zuhause in einer Besenkammer gehalten und misshandelt wurde. Wer jetzt das Maul aufreißt, dem werde ich heimleuchten.“

Nadia riss selbst die Augen auf. Aber Renate traten sie fast aus dem Kopf. Sie schnappte nach Luft und erkannte für einen Moment ihren Enkel scheinbar nicht wieder.
Sie selbst musste sich hingegen zurückhalten, nicht vor Stolz zu platzen. Das war ihr Peter!
Trotzdem zuckte sie zusammen, als Peters Oma laut knallend mit der flachen Hand auf den Tisch schlug. Alle fuhren sie zusammen. Und die alte Dame fand zu ihrer Souveränität zurück.

„Werde nicht frech, Freundchen“, schnappte sie. „Und jetzt Abmarsch, bevor ich dir die Hammelbeine langziehe.“
Peter sah so aus, als wäre er bereit es darauf ankommen zu lassen. Aber Nadia erkannte, dass Renate nicht noch einmal auf ihrer Forderung beharrt hatte. Und sie verstand plötzlich, dass es nun nur noch um ihre Würde ging.
„Gehen wir, Großer“, sagte sie sanft und griff nach seiner Hand.
Wie erhofft atmete er sofort ein wenig aus und entspannte sich eine Winzigkeit. Zwar drehte er sich etwas steif um, aber höchstwahrscheinlich war er froh, diese Konfrontation nicht fortführen zu müssen.

Die anderen beiden ergriffen schon schleunigst die Flucht. Und Peter stapfte ein wenig auf dem Weg nach draußen. Nur Nadia unterdrückte ein Lächeln und blickte über die Schulter zurück.
Und wie sie erwartete, war Renates Gesicht nicht steinern. Ihr Blick ruhte auf dem Rücken ihres Enkels und war voller Stolz und Liebe. Sie machte nicht einmal Anstalten, es zu verbergen, als sie dabei ertappt wurde. Sie schüttelte nur etwas hilflos den Kopf und erwiderte schließlich schwach Nadias sanftes Lächeln.
Verdammt war diese Familie dickköpfig. Fast so schlimm wie sie selbst…

Draußen kickte Peter fast ein wenig bockig einen Stein weg, um seinem aufgestauten Ärger Luft zu machen.
„Du weißt, dass sie unglaublich stolz auf dich ist?“, fragte Nadia ihn leise.
Er grunzte nur und zog die Schultern etwas hoch. Aber als ihm bewusst wurde, wie kindisch er sich verhielt, entspannte er sich sichtlich. Schließlich lächelte er sogar reumütig.
„Sie hat selbst schuld. Was hat sie mir auch ihren Dickkopf vererbt…“
„Na… Selbsterkenntnis ist der erste Schritt“, seufzte die Blondine übertrieben erleichtert.

Kenni und Patty schafften es daraufhin, ihre betretenen Mienen auch langsam abzulegen. Sie mochten ein wenig verwirrt über die Geschehnisse sein, aber da Peter wieder locker wurde, gab es keinen Grund mehr, in Deckung zu gehen.
„Und jetzt?“, fragte Kenni schließlich etwas ratlos.
„Jetzt gehen wir endlich duschen und waschen uns den Sexschweiß von heute Nacht und den Gestank von vorhin ab“, bestimmte Nadia fröhlich. „Und danach hätte ich Lust zu grillen. Vorschläge?“
Während sie über den Hof zum Eingang der Einliegerwohnung schlenderten, ließ sie Kenni und Peter das erörtern. Hand in Hand mit Peter griff sie mit der anderen Hand nach der von Patty. Und die blickte auf und sah sie dankbar an.

„Wir könnten zur Grillhütte fahren“, überlegte Kenni. „Aber da sind garantiert andere…“
„Andere sind doch toll“, mischte sie sich wieder ins Gespräch ein. „Ihr habt zwei heiße Mädels, die sich sexy zurechtmachen wollen, um dann von euch vor Annäherungsversuchen beschützt zu werden.“
Den fassungslosen Blick von Patty ignorierte sie gepflegt.
„Oder habt ihr was dagegen, mit euren heißen Freundinnen vor anderen anzugeben?“, hakte sie nach.
„Wer sollte denn mit mir angeben können“, murmelte Patty daraufhin leise. Aber nicht leise genug.
„Wenn ich mit dir fertig bin, wird jeder Mann sich wünschen, mit Kenni zu tauschen. Und jede Frau wird sich an deinen Platz wünschen…“, prophezeite sie diabolisch grinsend.

Und in der folgenden Stunde setzte Nadia alles daran, diese Worte in die Tat umzusetzen.
Die Jungs scheuchte sie los, um alles zu beschaffen, was man zum Grillen benötigte. Und Patty schleifte sie ins Bad, um mit ihr zu duschen. Was eigentlich nur den Zweck hatte, die andere durch reichlich zärtliche Berührungen an den Rand des Wahnsinns zu treiben.
Denn wie Nadia ganz genau wusste, war die kleine Süße kochend vor Geilheit leichte Beute für ihre Vorschläge, was Kleidung oder einen Verzicht darauf anging.

Patty war dahingehend natürlich keine harte Nuss. Selbst die kleinsten Liebkosungen machten sie schon zu Wachs in den Händen der Blondine. Sie hatte ein dermaßen großes Defizit in Sachen Zärtlichkeiten und Bestätigung von außen, dass keine große Überzeugungsarbeit notwendig war. Und nach der Dusche vibrierte sie ohnehin vor Erregung und war ohne zu Zögern zu jeder Schandtat bereit.
So schüchtern Patty normalerweise auch sein mochte, wenn sie nicht mehr klar denken konnte, reagierte sie nur noch instinktiv. Und ihr Instinkt sagte ihr deutlich, wie aufregend die Jungs ihren Anblick fanden, als sie nackt mit Nadia aus dem Bad kam.
Das Einzige, was sie sonst noch brauchte, war ein wenig Ermutigung und hin und wieder eine beruhigende Berührung. Oder eine von der anregenden Sorte…

Nadia nahm sich vor, Patty später oder am nächsten Tag zu erklären, was sie da eigentlich mit ihrer Freundin anstellte. Aber für den Moment konzentrierte sie sich allein auf den Effekt. Und der war wirklich sehenswert.
Normalerweise war sie eine unscheinbare, mittelblonde Person mit einem unauffälligen Gesicht, recht flachem Brustkorb und im Vergleich dazu unverhältnismäßig breitem Becken. Und sie versteckte all das mit Vorliebe unter weiter Kleidung.
Nackt und erregt war sie allerdings etwas ganz und gar anderes…

Von unten bis zu ihrer Taille war der Körper von Patty so oder so prachtvoll, wenn er richtig in Szene gesetzt wurde. Ihr Po war die klassische Birne. Ihre Schenkel waren fest und vielleicht einen Tick zu kräftig, aber absolut ansehnlich. Und ihre schmale Hüfte kontrastierte sehr schön dazu.
Darüber hatte sie einen flachen Bauch und dann kamen die nicht sehr großen Hügel ihrer ganz leicht spitzen Brüste. Wenn sie erregt war, schwollen allerdings nicht nur ihre Brustwarzen an, sondern auch ihre Vorhöfe. Und das sah ziemlich scharf aus.
Am eindrucksvollsten war die Wandlung jedoch noch eine Etage höher.

Erregt bis in die Haarspitzen glühte Pattys Gesicht und von ihrer eigentlichen Blässe war kaum noch etwas zu erahnen. Ihre Wangen nahmen von ganz allein eine anziehende Röte an. Und ihre grünen Augen leuchteten richtig. Es war fast unmöglich, sich ihrem Blick zu entziehen. Vor allem, wenn der hungrig jede noch so kleine Bewegung verfolgte.
In diesem Zustand war Patty nicht mehr unscheinbar, sondern unendlich niedlich. Ihre Augen waren so groß, dass man von ihrem Gesicht fast nichts mehr sah. Sie hatte diesen natürlichen ‚beschütz mich‘ Blick, für den jede Frau ihre Seele verkaufen würde.
Und sie hatte keine Ahnung von alldem…

„Vertraust du mir?“, fragte Nadia überflüssigerweise im Schlafzimmer angekommen.
Hastig nickte Patty. Ihr Blick ruhte dabei zwar auf dem Gesicht ihrer Freundin, aber er ging einem trotzdem unter die Haut, so intensiv war er.
„Dann sorgen wir jetzt dafür, dass deine drei größten Stärken niemandem mehr entgehen können“, erklärte die Blondine. „Auch wenn das sowieso nicht passieren kann, wenn du so guckst, wie gerade…“
„Wie… ich gucke?“, fragte Patty ratlos und selbst verwirrt ging nichts von ihrer Ausstrahlung verloren.

„Schau hin“, forderte Nadia sie auf und drehte sie zum Ankleidespiegel. „Was siehst du?“
„Deine wunderschönen Brüste“, antwortete die andere sofort und wurde rot.
„Schau mal auf deine eigenen. Schau mal darauf, wie prall und groß alles um die Brustwarzen ist. Wie deutlich man sehen kann, dass du spitz wie Nachbars Lumpi bist.“
Patty wurde tiefrot und schluckte hart.
„Was glaubst du, wie das auf Männer wirkt?“, wollte Nadia wissen. „Was denkst du, was sie sehen, wenn sie dahin gucken?“

„Kleine, Spitzmaustittchen?“, fragte Patty kleinlaut.
„Geilheit, Süße. Sie sehen Geilheit. Und wenn Männer sowas sehen, fängt ihre Hose an, für sie zu denken.“
„Bei dir vielleicht…“
„Nein, immer!“, wiedersprach sie energisch. „Tolle Brüste sind schön anzusehen, aber so sichtbar erregte Brüste lassen die Typen durchdrehen. Weil sie wissen, dass nur das, was du gerade am Leib trägst, sie davon trennt, dich zu vögeln.“
„Aber wer sollte mich denn vögeln wollen…“, zweifelte Patty.
„Eine erregte Frau will jeder Mann vögeln, der noch alle Tassen im Schrank hat. Weil Geilheit viel wichtiger ist als die Details.“

Patty war natürlich noch immer skeptisch. Sie hatte ähnlich viel Zeit damit verbracht, sich selbst zu verachten, wie Peter. Aber wie der hatte sie jetzt auch Nadia, um sie auf den rechten Weg zu führen. Als die Blondine hinter ihre Freundin trat und ihren Körper an deren Rücken presste, erschauerte sie.
„Fühlst du meine Nippel“, raunte Nadia ihr gegen den Hals.
Das rasche Nicken war weniger wichtig als die Art, wie Patty sich auf die Unterlippe biss.
„Macht es dich nicht an, dass sie hart sind? Weil du genau weißt, dass ich scharf bin. Und dass du dafür verantwortlich bist…“
Nur kurz zögerte Patty, bevor sie wieder nickte.
„Siehst du…?“

„Aber… Ich kann doch nicht oben ohne…“
Grinsend verbuchte Nadia ihren Sieg und wandte sich der nächsten Schlacht zu.
„Nicht ganz, aber fast, würde ich sagen“, sinnierte sie. „Ich habe da ein Bikinioberteil, das ich wirklich nur zum Sonnen tragen kann. Aber bei dir würde es passen. Deine Brüste hüpfen nicht dauernd durch die Gegend.“
„Leider…“
„Diesmal kannst du von Glück reden, denn so kannst du mehr von deinen Brüsten zeigen als jede andere“, meinte Nadia fröhlich.

Rasch holte sie die beiden Stoffdreiecke, die mit dünnen Schnüren verbunden waren. Und im Handumdrehen hatte sie Patty damit ‚angezogen‘.
„Oh mein Gott“, stöhnte die, als sie sich betrachtete. „So kann ich nicht vor die Tür gehen!“
Nadia wusste, was sie meinte. Aber sie sah das anders. Die prallen Vorhöfe wurden durch den Stoff bedeckt, aber die restlichen Brüste lagen frei. Und das war insgesamt ein sauscharfer Anblick.
„Das ist doch unanständig“, zweifelte ihre Freundin weiter.
„Eben“, bestätigte Nadia. „Und weil wir furchtbar unanständige Mädchen sind, passt das perfekt.“

Patty wirkte nicht überzeugt. Und Nadia dachte kurz nach und öffnete dann das Oberteil wieder.
„Das Problem ist“, dachte sie laut, „dass wir dir keine Hotpants anziehen können. Und was anderes kannst du dazu nicht tragen.“
„Oh…“, machte Patty und plötzlich wirkte sie doch etwas enttäuscht.
„Keine Sorge. Ich habe eine andere Idee…“


XXVIII.

Zusammen saß Peter mit Kenni im Wohnzimmer. Sein Kumpel nuckelte an einer Flasche Bier und starrte ins Leere. Schweigend warteten sie darauf, dass die Mädels fertig wurden.
Aber im Grunde war es ihm ganz recht, dass sie sich Zeit ließen. Nach dem seltsamen Verlauf des Tages konnte er ein paar Minuten Ruhe gut gebrauchen.
Gemütlich zurückgelehnt genoss er das Schweigen und den gelegentlichen Anblick nackter Körper jenseits der Schlafzimmertür.

Einmal huschte Nadia auf dem Weg in der Küche vorbei und hielt kurz inne, um ihn zu mustern und sich grinsend über die Lippen zu lecken. Mehr brauchte er nicht, um sich in seiner Kleiderwahl bestätigt zu sehen. Auch wenn die denkbar einfach war. Er trug nämlich nur Jeans und eines seiner Hemden offen über dem nackten Oberkörper.
Das Outfit der Frauen würde ohne jeden Zweifel raffinierter ausfallen. Oder auch einfach nur sparsamer. Bei Nadia wusste man das ja nie so genau. Und das machte das Zusammensein mit ihr auch so aufregend.

Ohne darüber nachdenken zu müssen, war ihm bewusst, dass er nur dank seiner unglaublichen Freundin die Ereignisse des Tages einfach so ad acta legen konnte. Es war einiges passiert, aber der Großteil lag jetzt hinter ihm. Ganz automatisch richtete sich sein Geist nun auf die unmittelbare Zukunft aus. Und die bestand aus Nadia, einem Grillabend und ohne Zweifel auch Sex.
Was so einfach klang, war doch das ganze Rezept zum glücklich sein für ihn.

Als es schließlich soweit war, machte Nadia natürlich eine Show daraus, die Outfits vorzuführen.
Zuerst kam sie selbst in den Raum. Und für Peter sah sie wie immer atemberaubend aus, auch wenn ihm durchaus auffiel, dass sie nicht alle Register gezogen hatte.
Sie trug ebenfalls eines seiner Hemden. Es war vorne offen und unter ihrer Brust einfach verknotet. Und durch den entstehenden Ausschnitt sah man eine Menge von ihren Brüsten. Sexy war daran allerdings vorrangig die Offenherzigkeit. Peter wusste, dass Nadia ihre Oberweite wesentlich aufsehenerregender und auch aus der Ferne erkennbar in Szene setzen konnte.
Vermutlich verzichtete sie auf diese Art der Betonung Patty zuliebe, denn die war in dem Bereich einfach etwas benachteiligt.

Nadias restliches Outfit bestand aus ultrakurzen Jeans-Hotpants und Turnschuhen. Sportlich, jugendlich und sexy. Sehr sexy, wie sie bewies, als sie sich einmal um die eigene Achse drehte und er einen Blick auf die freilegende Unterseite ihrer Pobacken erhaschte. Diese Jeans war wirklich so kurz abgeschnitten, wie irgend möglich.
Und wahrscheinlich trug sie nicht viel darunter. Irgendwie hatte sie dieses ‚keine Unterwäsche‘ Glitzern in den Augen, als sie ihn ansah. Und es verfehlte seine Wirkung auf seinen Unterleib nicht, obwohl er sich eigentlich schon hätte daran gewöhnen können.
Hoffentlich passierte das nie und er würde es immer so genießen können, wie jetzt gerade…!

Zufrieden lächelnd drehte sich Nadia noch ein paar Mal leicht von einer Seite zur anderen und wandte sich dann ab. Aber Peter bemerkte, wie ihr Lächeln dabei zu einem wirklich diabolischen Grinsen wurde. Und er stählte sich gegen was auch immer.
Trotzdem stockte ihm beinahe ebenso hörbar der Atem wie Kenni, als Patty sich zögerlich vorwärts wagte und haltsuchenden nach Nadias Hand griff.
Das war ein echter Augenöffner!

„Wow!“, keuchte Kenni und sprach Peter aus der Seele.
Als die beiden aus dem Bad gekommen waren, hatte Patty erhitzt gewirkt. Und dieser Look stand ihr gut. Aber jetzt glühte sie richtig. Und sie strahlte von innen heraus, obwohl sie kaum wagte, den Blick zu heben.
Nadia hatte wirklich ganze Arbeit geleistet.

Auch die neue Mitbewohnerin des Paares trug Turnschuhe. Und darüber folgte ein ungefähr knielanger, weiter Sommerrock, der sie vielleicht zum ersten Mal in Kleidung wirklich weiblich aussehen ließ. Und dann kam eine ganze Weile lang nichts.
Nicht nur Pattys Bauch war frei, sondern der gesamte Weg von ihrer Taille bis hinauf zum Ansatz ihrer rechten Brust. Deutlich sah man die leichte Wölbung.
Obenherum hatte sie ein Shirt mit weitem Halsausschnitt an, das zur Seite geschoben eine Schulter freilegte. Und irgendjemand hatte das Teil so abgeschnitten, dass es auf der anderen Seite fast die Brust freiließ. Über der nackten Schulter reichte es dafür etwas tiefer.

Peter musste nicht grübeln, um zu wissen, dass Nadia dieses Teil nicht tragen konnte. Es würde nicht über ihre Brustwarzen reichen. Das schaffte es ja bei Patty nur eben so.
Und dadurch wurde der Blick auch natürlich auf die erkennbare Wölbung direkt über dem Saum gelenkt. Dort, wo Pattys Nippel sichtbare Ausbeulungen im Stoff verursachten und zeigten, wie aufgeregt sie gerade war.
Unwillkürlich pfiff er leise durch die Zähne.
Als Patty daraufhin aufblickte und zu ihm sah, versuchte er nicht, seine erneute Verblüffung zu verbergen.
Nadia benutzte nur wenig Schminke und er war ohnehin kein Experte, aber diesen Unterschied konnte selbst ein Blinder mit Krückstock nicht übersehen. Das… war nicht mehr Patrizia Pfaffer. Keine Chance.

Irgendwie hatte Nadia es geschafft, die Augen von Patty so zu betonen, dass sie wirklich riesig wirkten. Gepaart mit dem inneren Leuchten der Erregung, das dem Mädchen… oder eher der Frau ohnehin schon wunderbar zu Gesicht stand, war der Effekt wirklich umwerfend.
„Ich geh bekloppt!“, japste Kenni völlig zutreffend.
„Ich komm mit.“

Die komische Formulierung war einer dieser privaten Scherze, über die normalerweise nur Eingeweihte lachen konnten. Aber diesmal lockerte er bei allen Anwesenden die Stimmung auf. Sogar Patty lächelte nicht mehr ganz so unsicher.
„Findet ihr es wirklich okay?“, erkundigte sie sich verlegen.
Es war so schmerzlich offensichtlich, wie verzweifelt sie sich nach ein wenig Anerkennung sehnte und wie sie die Begeisterung geradezu aufsog. Weder Peter noch Kenni hielten sich zurück.

„Du siehst einfach unglaublich scharf aus!“
„Absolut außerirdisch!“
„Galaktisch!“
„Hyper-Galaktisch!“
„Geil?“, schlug Nadia vor.
„Absolut!“, antwortete Kenni sofort. „Ich könnte ihr so die Klamotten vom Leib reißen.“
„Wozu?“, meinte Peters Freundin grinsend. „Zeigs ihnen, Süße.“

Patty zögerte nicht eine Sekunde. Sie zog einfach den Rock nach oben, bis man klar erkennen konnte, dass sie keine Unterwäsche trug. Und ganz nebenbei auch, dass ihr Schoss feucht glänzte.
„Da wir keine passenden Höschen gefunden haben, muss dieses arme Mädchen ganz ohne gehen“, kommentierte sie. „Ich hoffe doch sehr, dass ihr perfekte Gentlemen sein werdet und ihr nicht zu nahe tretet…“
Ein wenig verblüfft starrte auch Peter sie an.
„Jedenfalls solange, bis sie bereit ist, sich auch vor Dutzenden Zeugen flachlegen zu lassen, weil sie es nicht mehr aushält…“

„Das wäre dann ungefähr jetzt“, fügte Patty kleinlaut hinzu.
Es kam so überraschend, dass alle sie anblickten und große Augen machten.
„Was denn?“, fragte sie fast ein wenig trotzig und wurde knallrot. „Ich glaube, ich war im Leben noch nie so scharf. Ich würde sogar Peters Riesenlümmel nehmen.“
Das Schweigen und die fassungslosen Blicke brachen nicht ab, als sich herausstellte, dass Patty ab einem gewissen Level der Erregung einen Teil ihrer Schüchternheit ablegte. Das war eine wirklich unerwartete Entdeckung.

„Das wird nicht passieren“, sagte Nadia rau.
Auch an ihr ging die plötzliche Aufladung der Atmosphäre im Raum ganz und gar nicht spurlos vorüber.
„Wir werden uns jetzt nicht gegenseitig die Kleider vom Leib reißen und es jede mit jedem treiben, wie es sich gerade ergibt. Wir werden jetzt die Sachen holen und in den Wagen steigen. Und dann fahren wir zu dieser Grillhütte und lassen uns alle davon in den Wahnsinn treiben, wie die Leute da uns anstarren. Uns begehren… Uns haben wollen…“

Sogar Peter musste sich kurz an den Lehnen des Sessels festhalten, als Nadia immer leiser werdend ihren Plan offenbarte. Sie sah aus, als würde sie jede Sekunde über Patty oder irgendwen sonst herfallen und genau das Gegenteil von dem tun, was sie sagte. Und das war nur teilweise Berechnung. So wie Peter sie kannte, stand sie wirklich kurz davor, es sich anders zu überlegen.
Die größte Wirkung hatte es allerdings auf Patty, die ihre riesigen Augen halb schloss und sich haltsuchend an Nadias Hand festkrallte, während ihre andere Hand noch immer ihren Rock hochhielt.
Deutlich konnte Peter das Glitzern der Feuchtigkeit im Licht sehen, die langsam an ihrem Bein hinab lief.

Diesmal war er es, der die Spannung brach, indem er aufstand. Ohne Scham ruckte er seinen steifen Schwanz in der Hose in eine halbwegs erträgliche Position und tat dann genau das, was Nadia gesagt hatte. Nicht, weil er nicht gerne auch die Alternative erlebt hätte, sondern weil er sich vage vorstellen konnte, wie aufregend dieser Abend werden mochte.
Das war etwas, was er nicht verpassen wollte.
„Kommt ihr?“, fragte er aus der Küche, als er seine Stimme wieder im Griff hatte und sie nicht klang wie ein Reibeisen. „Ich habe… Hunger.“

Wie es wirklich um Nadia bestellt war, erfuhr Peter dann, als sie zu ihm kam. Schon auf dem Weg zum Auto packte sie seinen Arm und grub ihre Fingernägel tief in seine Haut. Was ihm gar nicht unwillkommen war, denn der Schmerz lenkte ihn von seiner eigenen Erregung ein wenig ab.
„Ich glaube, ich habe ein Monster geschaffen“, wisperte sie kurz vor dem Einsteigen.
„Glückwünsch, Doktorin Frankenstein“, antwortete er grinsend.
„Eher Frankenfick“, murmelte sie irgendwie selbst ein wenig erstaunt.
„Auch gut“, meinte er.

Nadia sah ihn forschend an und suchte ganz offensichtlich nach Vorbehalten in seinem Gesicht und seinen Augen. Aber Peter hatte keine. Und er wusste selbst nicht warum.
Vielleicht lag es daran, dass eigentlich alles ganz natürlich erschien. Vor Kenni hatte er im Grunde keine Schamgefühle. Auch wenn die gemeinsamen Experimente schon eine Weile zurücklagen. Und Nadia hatte ihm jede Scham und alle Vorbehalte ihr gegenüber ausgetrieben. Patty war in diese Konstellation irgendwie hineingerutscht. Und nun war es eben einfach so.
Rasch küsste er seine Freundin und schob sie dann auf die Autotür zu.

Auf der Fahrt erwies es sich als schwierig, sich auf den Verkehr zu konzentrieren.
Nadia riss sich zusammen, aber Patty und Kenni hatten auf der Rückbank eigentlich keinen Grund dazu. Und daher hielten sie keine Minute durch, bevor sie anfingen, wild zu knutschen und ihre Hände auf Entdeckungsreise zu schicken.
Mehr aus einem Impuls heraus herrschte Peter sie jedoch an, das bleiben zu lassen. Und damit eröffnete er ein grausames Spiel zwischen den Vieren.

Im ersten Moment waren die beiden anderen so verblüfft über seinen barschen Ton, dass sie auseinanderfuhren. Verblüfft starrten sie nach vorne. Und das tat auch Nadia. Allerdings mit strahlenden Augen.
Zielsicher griff sie in seinen Schoss und fand seinen Schwanz weiterhin unvermindert hart vor. Woraufhin sie stöhnte und die Augen verdrehte.
„Hey!“, beschwerte sich Kenni sofort. „Dann dürft ihr auch nicht!“
Und so ging das dann während der ganzen fünfzehnminütigen Fahrt weiter...

Mit Ausnahme von Peter, der sich wirklich bemühte, keinen Unfall auf der momentan recht vielbefahrenen Bundesstraße zu fabrizieren, lauerten alle nur auf eine Gelegenheit oder eine Entschuldigung für irgendwelche Berührungen. Bei anderen oder notfalls auch bei sich selbst.
Darauf zu achten und dem Einhalt zu gebieten, fiel dann den restlichen Anwesenden zu. Und alle litten ebenso sehr dabei, wie sie irgendwie Spaß hatten. Sofern man bei solcher Folter wirklich von Spaß sprechen konnte.

Als sie an der Grillhütte ankamen, waren die Gesichter der drei anderen gerötet. Und Peter hatte noch immer einen knallharten Ständer.
Es herrschte bereits Betrieb, aber im Auto sitzenzubleiben hätte sehr seltsam gewirkt. Und außerdem wäre die Situation dann vermutlich eskaliert. Also stieg er rasch aus und die anderen machten es ihm nach.
Die meisten Leute blickten neugierig auf, als die vier ausstiegen. Und dann blickten sie neugierig weiter zu ihnen hinüber, denn der Anblick war neu.

Peter kannte mehr als die Hälfte der Gesichter vom Sehen. Kenni vermutlich fast alle. Aber niemand kannte Nadia. Und den Blicken nach erkannte auch niemand Patty. Und Peter kannte auch niemand… so.
Für einen Moment fühlte er einen Hauch der alten Selbstzweifel aufkochen, als er sich bewusst wurde, dass er ein offenes Hemd und nichts darunter trug. Aber dann war Nadia um den Wagen herumgekommen und klammerte sich an ihn. Und das lenkte ihn sehr effektiv ab.
„Küss mich!“, bettelte sie. „Ich halte es nicht mehr aus. Scheiß auf den Plan. Scheiß auf Essen. Setz mich auf die Motorhaube und besorgs mir gleich hier…“

Sie klang so ernsthaft verzweifelt, dass Peter tatsächlich grinsen musste. Er nahm sie in die Arme und drängte sie gegen den Wagen. Ein Bein zwischen ihren Schenkeln, was sie mit einem lauten Aufstöhnen kommentierte, während sie den Kopf in den Nacken warf.
Die Welt um ihn herum verblasste, als er sie im Nacken packte und zu sich zog, damit er sie küssen konnte. Tief, hart und leidenschaftlich. Aber auch nicht lange genug, dass sie sich entschließen konnte, ihre Beine um ihn zu legen.
„Später“, raunte er. „Vielleicht…“

Nadia starrte ihn fassungslos an, als er sich von ihr löste. Sie machte abgehackte, ungläubige Geräusche und ihr Mund stand offen. Peter musste sich ein Lachen verkneifen.
Nadia erleichterte ihm das allerdings, indem sie sich an den Knoten des Hemds griff und ihn aufzog. Ohne einen Hauch von Scham öffnete sie es und zeigte ihre Brüste ihm - und der Welt.
„Sag das nochmal!“, zischte sie mit einem gefährlichen Glitzern in den Augen.

Peter schluckte und blickte kurz in die Runde. Kenni grinste und Patty starrte verblüfft. Und genau das taten natürlich auch alle anderen der gut zwanzig Anwesenden, soweit sie nicht in seinem Rücken standen. Dann suchten sie nämlich schleunigst nach einem bessern Blickwinkel, nachdem jemand „Titten!“ gebrüllt hatte.
Entschlossen trat er wieder an Nadia heran. Eine Hand nun unter dem Hemd an ihrer Seite direkt neben ihrer Brust, deren Nippel ihm so hart wie noch nie zuvor erschienen.
Langsam beugte er sich ihr entgegen und jede Härte verschwand aus Nadias Blick. Mit jedem Zentimeter schmolz sie weiter, bis sie langsam die Augen schloss.

Peter küsste sie fest, aber sanft auf die Lippen. Und dann löste er sich wieder, streifte mit dem Daumen über ihren Nippel, dass sie japsend nach Luft rang, und richtete sich wieder auf.
„Später vielleicht“, wiederholte er fest. „Aber nur, wenn du hübsch unartig bist…“
Nadia starrte ihn nur völlig sprachlos und mit riesigen Augen an, als er sich dann wieder abwandte und zur Motorhaube ging. Für einen langen Moment stand sie einfach da und gewährte ganz nebenbei wirklich jedem einen ganz passablen Blick auf ihren Busen. Auch wenn die Seiten des Hemds, die sie losgelassen hatte, sie nun wieder ein wenig bedeckten.
„Ich glaube nicht“, sagte sie laut und deutlich, „dass es mit Worten möglich ist zu beschreiben, wie sehr ich dich anbete, du… blödes Arschloch!“

Peter grinste breit, denn er hörte an ihrem Tonfall, dass sie es nicht ganz so böse meinte, wie es klang. Und er sah sie kopfschüttelnd zu den anderen beiden treten und hörte ihre Worte, die ihm das bestätigten.
„Ist er zu fassen?“, fragte sie. „Ich reiße mir das Hemd auf und er lässt mich einfach stehen.“
„Ich kann nicht fassen, dass du es getan hast“, meinte Patty.
„Hab ich ja eben nicht. Er wollte ja nicht…“, verstand Nadia sie sicherlich absichtlich miss. „Und dabei wäre ich wahrscheinlich gekommen, wenn er mir noch mal über den Nippel gerieben hätte.“

„Soll ich…?“, bot sich Patty an.
Sogar Peters Kopf fuhr zu ihr herum, weil sie schon wieder völlig uncharakteristisch forsch war. Aber Patty bemerkte das nicht einmal. Ihre Hand war bereits unter dem Hemd verschwunden, das Nadia einfach so ließ, wie es war. Ungeachtet dessen, was schon ein kleiner Windstoß dadurch anrichten würde. Oder vielleicht auch ganz bewusst deswegen…
„Wenn du nicht willst, dass ich den letzten Rest Würde verliere, weil ich laut schreiend vor dir zusammenbreche und komme wie ein D-Zug, dann bewegst du deine Hand jetzt keinen Millimeter mehr nach oben“, warnte Nadia scharf.
Nicht einmal Peter war sich sicher, ob sie es abwehrend oder auffordernd meinte. Ihre Stimme war völlig indifferent und sie starrte in die Ferne, ohne sich zu rühren.
Patty wagte offenbar nicht, es herauszufinden und zog ihre Hand wieder zurück.

Nach dieser Vorstellung und angesichts der Show, die Nadia gerade abzog, war Peter sich nicht sicher, wie sie reagieren würde, als er an ihr vorbeigehend einladend seinen Arm hob. Aber rückblickend betrachtet hätte er wohl nicht zweifeln müssen. Denn egal welches Spiel sie gerade spielten, wenn Peter sie an seiner Seite haben wollte, schien es genau das zu sein, was Nadia auch wollte.
Ohne Zögern schlüpfte sie in seine Umarmung, legte ihren Arm um seine Hüfte und schob ihre andere Hand direkt über seiner Gürtelschnalle auf seinen nackten Bauch.
Und so gingen sie auf die hölzerne Hütte zu, die der Dorfjugend aus der ganzen Verbandsgemeinde als Treffpunkt diente, an dem man Ruhe vor wachsamen Elternaugen und dergleichen hatte.

Sofort wurde ihm bewusst, dass mit Nadia nichts in seinem Leben mehr war wie zuvor. Normalerweise hätten die anderen Leute ihn mehr oder minder fröhlich begrüßt. Auch wenn er zu den Älteren gehörte, war er einer von ihnen. Und auch wenn man ihn als eine Art verbalen Prügelknaben kannte, gehörte er doch dazu.
Aber heute war alles anders. Heute starrten zwanzig Augenpaare zwischen fünfzehn und allerhöchstens zwanzig ihn und die anderen staunend an. So wie sie es auch taten, wenn andere Fremde zur Grillhütte kamen. Fremde, wie beispielsweise ältere Jugendliche aus der Stadt mit ihren aufgemotzten Autos.
Und ihren schicken Freundinnen, wie er für sich ergänzte. Was natürlich der eigentliche Knackpunkt war. Denn den Unterschied machten nicht Kenni und er, egal wie viel Selbstbewusstsein er auch zulegen mochte. Den Unterschied machten Nadia und Patty, deren Wirkung auf die anderen er sich kaum vorzustellen vermochte.

„Sind die immer so ängstlich?“, fragte Nadia ohne die Stimme zu senken. „Hätten wir Möhren oder sowas mitbringen sollen, um sie anzulocken?“
Womit sie es natürlich nicht besser machte. Auch wenn Peter nicht anders konnte, als darüber zu grinsen und darauf einzugehen.
„Sie sind scheu, aber sie gewöhnen sich schnell an Eindringlinge. Und dann trauen sich ein paar von ihnen manchmal nah genug ran, dass man sie streicheln kann.“
Patty kicherte und Nadia prustete unverhohlen.
„Aber wenn man sich zu hektisch bewegt, rennen sie auch ganz schnell wieder weg“, ergänzte Kenni. „Also versucht, euch ganz ruhig und natürlich zu geben. Dann wird das schon…“

„Haha“, meinte jemand von weiter hinten.
Peter erkannte einen Typen in seinem Alter, der früher in seiner Parallelklasse gewesen war. Und der keine Gelegenheit ausgelassen hatte, sich an jeder Stichelei zu beteiligen.
„Schaut mal“, versuchte der sich zu produzieren. „Moppel hat sich eine Tussi gemietet, um einen auf cool zu machen!“

„Oh bitte…“, stöhnte Nadia genervt. „Das wieder? Müssen wir heute noch jemanden verprügeln? Haben diese dämlichen Flachwichser vorhin nicht ausgereicht?“
Peter lächelte nur und stellte den Korb mit dem Essen in die Hütte, während sich nun auch Patty einschaltete.
„Die waren keine Gegner für Peter und dich“, meinte sie. „Vielleicht fühlt der da sich ja stärker…“
„Er sieht aber nicht nach viel aus“, kommentierte Nadia und wandte sich demonstrativ von der Menge ab. Peter bemerkte, wie sie ganz offen Patty mit dem Finger zu sich lockte.
„Und außerdem will ich mich jetzt nicht prügeln. Ich bin geil. Und wenn Peter nicht will…“
Mit diesen Worten legte sie Patty die Hände auf die Schultern und zog sie langsam zu sich. Und zum hörbaren Erstaunen der Zuschauer küsste sie ihre Freundin dann. Und zwar nicht kurz oder flüchtig.

„Willst du dazwischen gehen oder soll ich das erledigen“, meinte Kenni grinsend, während er die mitgebrachte Holzkohle neben dem Grill abstellte. „Schlimm, dass man die beiden wirklich keine Sekunde aus den Augen lassen kann, oder?“
Peter musterte ihn kurz. Seinem Kumpel schien dieses ganze Spiel einen Heidenspaß zu machen. Und das traf ja auch auf ihn selbst zu.
„Muss ich?“, fragte er theatralisch seufzend.
„Knobeln wir aus wer muss?“, schlug Kenni vor.

Unter ihnen beiden bedeutete das eine dreifache Runde Schnick, Schnack, Schnuck. In der zivilisierten Welt besser bekannt als Stein, Schere, Papier.
Peter nickte und sie fingen unmittelbar an. Dieses Ritual hatten sie schließlich schon tausend Mal durchexerziert. Und fast jedes Mal versuchte Kenni dabei zu mogeln. Weswegen Peter es gewöhnt war, darauf zu achten.
Nur nutzte sein Kumpel die minimale Verzögerung im richtigen Moment diesmal ganz offensichtlich, beinahe schon demonstrativ aus. Und Peter verstand, dass er ihm damit anbot, zu gewinnen. Und dementsprechend beim Grill zu bleiben.
Er zog kurz die Augenbraue hoch, aber Kenni hielt seinem Blick stand und zuckte mit keiner Wimper. Also akzeptierte er.

Noch einmal laut und deutlich stöhnend wandte er sich als der ‚Verlierer‘ der Aufgabe zu, die beiden Mädels zu trennen. Und das war auch wirklich höchste Zeit, denn sie hatten die Zwischenzeit genutzt, um alles um sich herum völlig zu vergessen.
Zur Freude der Umstehenden küssten sich sie sich wild und leidenschaftlich und erforschten gegenseitig ihre Oberkörper mit den Händen. Patty unter Nadias offenem Hemd noch halbwegs dezent und Nadia unter dem abgeschnittenen Shirt ihrer Freundin für wirklich jeden deutlich sichtbar.
Ihre Begeisterung war nicht gespielt. Da war er sich sicher. Sie waren beide so erregt und aufgedreht, dass sie so langsam wirklich ernst machten. Egal, wie viele Leute darum herumstanden.
Kein Wunder, dass sich seine Erektion mit Macht zurückmeldete…

Angestachelt von seiner eigenen Erregung packte er die beiden sehr energisch im Nacken und zog sie auseinander. Mit roten Gesichtern und schwer atmend wehrten sie sich einen Moment und gaben dann widerwillig quengelnd nach.
Eigentlich hatte er nun vorgehabt, etwas zu sagen. Sie irgendwie zurechtzuweisen und ihnen eine Strafe anzudrohen. Aber beide wandten ihre Gesichter ihm zu und sahen ihn so voller Verzweiflung und Begierde an, dass er das nicht auf die Reihe bekam.
Stattdessen beugte er sich hinunter und küsste erst Nadia und danach auch Patty. In beiden Fällen so, wie es ihm vielleicht noch vor Stunden bei Patty niemals eingefallen wäre. Und beide erwiderten den Kuss vorbehaltlos.

Demonstrativ schob Peter die beiden Frauen in unterschiedliche Ecken der geräumigen Holzbude mit dem steinernen Grill und dem metallenen Rauchabzug. Folgerichtig zogen beide einen Schmollmund und Nadia strecke ihm die Zunge heraus. Aber sie blieben für den Augenblick an ihren Plätzen.
Und als die Kohle verteilt und angezündet war und es hieß darauf zu warten, dass sie das Fleisch auflegen konnten, waren schließlich alle wieder ein wenig abgekühlt. Sodass sie sich sogar halbwegs gesittet an einen der fest installierten Holztische mit integrierten Sitzbänken vor der Hütte setzen konnten.

Die anderen Anwesenden hatten mittlerweile aufgehört, sie offen anzustarren. Nur die Jungs blickten weiterhin immer wieder in ihre Richtung, um ja keine mögliche Show zu verpassen. Was ihnen einigen Ärger seitens der Mädels einbrachte.
„An solchen Tagen habe ich später, wenn es dunkel wurde, immer mindestens eine in die Büsche locken können“, meinte Kenni leise. „Wenn sie sauer genug auf ihre Macker sind, ergreifen sie jede Gelegenheit zur Rache.“
„Kann ich mir vorstellen“, erwiderte Nadia. „Aber nett ist das nicht…“
„Die Netten müssen am Ende wichsen“, rezitierte er zur Antwort eine Art moderner Bauernweisheit.
Dann blickte er entschuldigend zu Peter und fügte hinzu: „Anwesende seit Kurzem ausgenommen.“
„Kein Problem“, beschwichtigte Peter lächelnd. „Ich war nie ein Freund der Büsche…“
„Mist“, sagten Nadia und Patty daraufhin absolut gleichzeitig.

Sie alle lachten über diesen spontanen Ausbruch. Aber dann wurde Kenni wieder ernst und sah die Frau an, die offiziell seine Freundin war. Langsam nahm er ihre Hand.
„Von mir aus kannst du“, erklärte er. „Nicht, dass ich da irgendwas zu sagen hätte, aber nur, falls es dich aufhalten würde, meine ich.“
„Was…?“, fragte Peter verblüfft.
„Er meint, dass sie es mit dir tun kann“, raunte ihm Nadia leise zu.
Als er daraufhin noch einmal Luft holte, legte sie ihm den Finger auf die Lippen.

Patty sah Kenni an und blickte dann auf den Tisch. Die Art, wie sie rot wurde, sprach selbst für Peter eine deutliche Sprache.
„Ich…“, murmelte sie verlegen.
„Nein“, unterbrach Kenni. „Es ist okay. Glaub mir das. Mich, Peter, Nadia. Du kannst uns alle haben, wenn du willst.“
„Ich glaube nicht, dass Peter das will“, wisperte sie fast unhörbar.
„So wie er dich geküsst hat, glaube ich das für dich mit“, flüsterte Nadia verschwörerisch und legte ihre Hand ebenfalls in die Mitte.

Peter schluckte. Es war die Wahrheit. Auch wenn ihm das erst jetzt bewusst wurde. Er hatte Patty geküsst, wie er Nadia geküsst hatte. Auch wenn er glasklar wusste, dass er sie nicht liebte.
„Ich bin verwirrt“, gab Patty zu. „Ich kenne das alles gar nicht. Ich weiß nicht, wie ich mich verhalten soll.“
„Da bist du nicht die Einzige“, sagte Peter ruhig und legte seine Hand zu den anderen. „Das hier ist nicht gerade normal, weißt du… Ich glaube, es ist sogar ziemlich ungewöhnlich.“
„Naja…“, meinte Kenni. „Es ist so ähnlich, wie die Dinge, die passieren können, wenn Alkohol oder Gras im Spiel ist. Nur nüchtern.“

Dieser Vergleich brachte sie alle zum Lächeln und lockerte die zusätzliche Spannung ein wenig. Mit den Händen in der Mitte übereinander kam es Peter fast vor, als wären sie eine eingeschworene Gemeinschaft. Wie ein Geheimbund. Wie die vier Musketiere.
Er behielt diesen kindischen Gedanken lieber für sich…
„Eine für alle“, sagte Nadia im nächsten Moment zu seiner großen Verblüffung. „Du bist unsere Kleine und wir kümmern uns um dich. Und du kannst zu jedem von uns kommen. Zum Reden, zum Kuscheln und zum… Bumsen.“

Patty schniefte, aber als sie aufblickte, wirkte sie nicht unglücklich, sondern dankbar.
„Nicht weinen, Süße“, ermahnte Nadia sofort. „Wasserfester Eyeliner ist ein Mythos.“
Und damit löste sich der Knoten, als alle darüber lachen mussten, dass ausgerechnet das Nadia als Erstes eingefallen war. Während die sich damit verteidigte, dass für eine Frau der Zustand der Schminke auf der Liste der Prioritäten noch vor einem Platz im Rettungsboot auf der Titanic stand.
Dass sie selbst schon seit Tagen kaum Make-up benutzte, wurde von ihr nicht als Einwand akzeptiert.

Zwischenzeitlich ging Peter nach dem Grill sehen und kam zu dem Schluss, dass er das Fleisch auflegen konnte. Und damit beschäftigte er sich dann auch, während die anderen drei weiter sichtlich Spaß beim Herumalbern hatten.
Jedenfalls bis zwei Mädchen sich aus dem Pulk der anderen Anwesenden lösten und an den Tisch der Freunde traten. Das war ungewöhnlich genug, um auch ihn neugierig zu machen. Auch wenn er sich verkneifen konnte, sich dazu zu gesellen, nur um etwas mitzubekommen.
Aber das musste er auch gar nicht, denn Nadia winkte ihn rasch heran.

Damit das Fleisch nicht unbeaufsichtigt blieb, stellte er sich einfach hinter seine Freundin, die sich sofort zurücklehnte und den Kontakt zu ihm suchte.
„Mein Typ wird verlangt?“
„Immer“, bestätigte Nadia und grinste ihn von unten hinauf an. „Und genau darum geht es auch gerade.
„Aha…?“
„Britta und… ähh…“
„Rike“, half eines der Mädchen aus.
„Also Britta und Rike hier glauben nicht, dass du mich für meine Anwesenheit bezahlst, wie… ähh… wer noch mal behauptet?“

„Bernd sagt das dauernd“, erklärte diejenige, die nach dem Ausschlussprinzip Britta sein musste.
„Bernd ist ein Vollidiot“, meinte Kenni ein wenig aufgebracht.
„Ich glaube, dass vermuten die beiden auch“, beschwichtigte Peter ihn. Und an die Mädchen gewandt sagte er: „Ich habe sie nicht gemietet, sondern gekauft.“
Fassungslos starrten die beiden ihn an, aber Peter blickte zu seiner Freundin hinab.
„Ich habe mit meinem Herz und meiner Seele bezahlt und ich glaube, es war eine verdammt gute Investition.“

„Awww“, seufzte Nadia selig. „Du weißt wirklich genau, wie man einer Frau ein feuchtes Höschen macht.“
Trotz ihrer Frotzelei konnte er allerdings sehen, wie sie schluckte und er fühlte auch, wie sie sich noch etwas mehr an seine Beine drängte. Und Patty auf der anderen Tischseite verschlug es sogar glatt die Sprache. Ebenso wie den beiden Überraschungsgästen.
„Ehrlich gesagt musste ich sie erst in Lebensgefahr bringen, damit ich sie retten konnte, bevor das mit uns was geworden ist“, meinte Peter dann grinsend.
„Glaubt ihm kein Wort“, protestierte Nadia sofort. „Das ist gelogen! Das war ganz anders.“

Rasch rutschte Nadia ein wenig auf der Bank zur Seite, und als Kenni und Patty es ihr nachmachten, entstanden zwei Sitzplätze für die Mädchen. Die zögerten nur kurz, bevor sie sich dort hinsetzten. Und zu einem Bier sagten sie auch nicht Nein. Was Peter selbst dann nichts ausgemacht hätte, wenn sie nicht deutlich schon über sechzehn gewesen wären.

„Ich war diejenige, die an dieser verdammten Nuss Ewigkeiten herum knacken musste“, beschwerte sich Nadia nun. „Er hat mich praktisch ignoriert, also habe ich ihn dazu gebracht, mir diese Burgruine zu zeigen.“
„Die alte Zollfeste“, ergänzte Peter und erntete wissendes Nicken.
„Ich hatte meine zweit-unmöglichste Hotpants an. Bei dieser hätte er ja sofort alles gesehen und wäre wahrscheinlich vor lauter Anstand stiften gegangen. Und mein engstes Shirt, damit er auch wirklich ohne jeden Hauch eines Zweifels mitbekommt, dass ich nichts drunter trage.
Und er hat auch artig alles angestarrt, was ich ihm teilweise direkt ins Gesicht gehalten habe, während ich vor ihm her geklettert bin. Aber er hat nicht ein einziges Mal - nicht ein einziges verdammtes Mal - irgendwelche Annäherungsversuche gestartet. Nicht einmal, als ich durchgeschwitzt oben gestanden habe und man durch das weiße Shirt praktisch meine Blutgruppe hätte erkennen konnte. Sofern man denn mal mehr als eine Sekunde hingesehen hätte.

„Ich habe schon Versuche gestartet“, widersprach Peter lächelnd. „Ich habe dich über die Brennnesseln gehoben.“
„Oh… Ja… Das…“, murrte sie. „Da fegt er mich von den Beinen und ich liege in seinen Armen. Praktisch wehrlos und zu allem bereit. Nur ein Schild auf meiner Stirn, auf dem steht ‚Küss mich endlich‘ hat noch gefehlt.
Ich hatte die Lippen befeuchtet, die Augen halb geschlossen, meine Arme um seinen Hals. Alles stimmte.
Und was macht er? Er setzt mich wieder ab. Ich dachte, ich flippe aus…“
„Sie übertreibt“, meinte Peter zu den Mädchen, die ebenso wie Patty und sogar Kenni an Nadias Lippen hingen.
„Minimal“, gab sie zu. „Aber wirklich nur um eine Winzigkeit. Du warst nämlich so verdammt ritterlich, dass ich schon anfangen wollte, nach einem Dosenöffner zu suchen, um dich aus diesem verdammten Panzer zu schälen.
Nicht einmal, als ich ihn gefragt habe, ob meine Brüste ihm gefallen, hat er irgendwas gemacht.“

„Du hast gefragt, ob mir die Aussicht gefällt“, korrigierte er. „Und ich dachte, ich kriege einen Hitzschlag, weil sie mich beim Starren erwischt hat. Was hätte ich da antworten sollen?“
„Na beispielsweise, dass du sie geil findest“, schlug Nadia vor.
„Das wusstest du da schon ganz genau.“
„Stimmt“, gestand sie grinsend. „Und zumindest wusste ich da, dass er mich nicht für eine hässliche Schabracke hält oder gar nicht auf Frauen steht. Also war ich nicht völlig entmutigt. Und erwischt habe ich ihn ja auch noch…
Er hat mich nämlich auf irgend so eine Mauer gezogen und da sah ich diesen unglaublich gemütlich wirkenden Weg, der von der blöden Burg bis runter zum Auto führte. Und er hat mich die Klippe rauf gescheucht, wie eine Bergziege.“
Peter zuckte nur mit den Schultern. Schließlich war er schuldig im Sinne der Anklage und alle wussten, wie diese ‚Klippe‘ wirklich aussah.

„Ich dachte, ich habe ihn endlich“, fuhr Nadia fort. „Er stand hinter mir und hielt mich quasi im Arm. Und ich musste ihn nur noch dazu bringen, es zuzugeben. Also habe ich ihn beschuldigt, das nur getan zu haben, um mir auf den Arsch zu glotzen.
Und was macht er? Er streitet es ab!“
„Das war wirklich nicht der Grund…“
„Das ist ja das Schlimme“, beschwerte sie sich. „Wie konntest du es wagen, einen anderen Grund zu haben? Ich war so sauer, dass ich nur noch von dieser blöden Mauer runter wollte. Wenn er wirklich hinter mir ging, um mich aufzufangen, anstatt mit auf den Arsch glotzen zu wollen, war ich mit meinem Latein am Ende.
Ich war so sauer, dass ich nicht aufgepasst habe und abgerutscht bin. Und dann hing ich plötzlich an den Ranken in der Luft und hatte den Halt verloren.“
„Was meine Schuld war, denn ich hätte dich niemals da rauf bringen sollen. Das ist aus gutem Grund verboten.“

„Ach papperlapapp“, wischte Nadia den Einwand beiseite. „Ich hab versucht, mich aus lauter Verzweiflung in den Tod zu stürzen, aber er springt von der Mauer. Und das lassen wir uns kurz auf der Zunge zergehen: Er springt von der Mauer, an der ich hänge. Was ziemlich viel über deren Höhe und meine Lebensgefahr aussagt.“
„Ich bin auf den großen Stein gesprungen, der im Burghof liegt…“, wollte Peter den anderen erklären.
„Hältst du vielleicht mal die Klappe? Jetzt kommt mein Lieblingsteil“, maulte Nadia. „Also er springt und stellt sich unten auf und sagt mir, dass er mich auffangen wird. Und ich denke mir: Der spinnt doch. Aber ich verliere den Halt und habe keine Wahl. Und er fängt mich wirklich auf, während um uns herum die halbe Mauer einstürzt.“
„Es waren nur ein paar kleine Steinbrocken…“
„Klappe! Es war die halbe Mauer. Auch wenn ich das da noch gar nicht gescheckt habe. Ich war einfach nur erleichtert und auch ziemlich beeindruckt, weil er mich wirklich gefangen hat. Als er vorgeschlagen hat, mich zum Auto zu tragen, fand ich die Idee ziemlich gut. Auch so als kleine Strafe.
Ich hätte doch niemals erwartet, dass er das wirklich schafft…“

Peter fühlte die Hitze in sein Gesicht steigen, als ihn die fünf Leute am Tisch und die vier anderen, die mittlerweile näher gerückt waren, respektvoll ansahen. Es war ihm ein wenig peinlich, aber es fühlte sich auch durchaus nicht schlecht an.
„Aber der Hammer kommt ja erst noch“, fuhr Nadia begeistert fort. „Beim Wagen stelle ich nämlich fest, dass die Nässe an meinem Arm, den ich um seine Schulter gelegt hatte, gar kein Schweiß ist. Mein ganzer Arm war voller Blut.
Als er mich gefangen hat, hat er nämlich den ganzen Steinschlag abbekommen. Und einer davon hat ihm die Schulter aufgerissen. Und trotzdem hat er mich noch diesen kilometerlangen Weg zum Auto getragen, ohne auch nur ein einziges Mal zu klagen.
Ich… Ich konnte nur noch heulen!“

„Und trotzdem musste sie mir dann noch in aller Deutlichkeit unter die Nase reiben, dass sie sich zu mir hingezogen fühlt“, ergänzte Peter. „Weil ich es einfach nicht gepeilt habe. Und mir auch nicht vorstellen konnte, was so eine Wahnsinnsfrau von mir wollen sollte.“
„Was kann sich eine Frau mehr wünschen, als einen Mann, der sie praktisch einarmig von einem Berg runterträgt, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken.“
Jedes einzelne der nun schon acht Mädchen in der Runde nickte bestätigend.
„Es war nur ein Kratzer…“, wiegelte er ab.
„Das ist nur das erste Beispiel für deine Großartigkeit“, hielt sie dagegen und grinste ihn an. „Zwing mich nicht, davon zu erzählen, wie die Polizei auf uns aufmerksam geworden ist, weil du mir nur mit deiner Hand im Auto den Orgasmus des Jahrtausends verpasst hast. Oder wie du dich für mich vor der Disko mit einem Dutzend Typen geprügelt hast…“
„Es waren vier. Und einen davon hast du verprügelt, während ein anderer stiften gegangen ist…“
„Oder wie du mich danach im Mondschein und unter den Sternen in genau dieser Burgruine da entjungfert hast. Und wie es so himmlisch war, dass ich nur deswegen nicht gestorben bin, weil ich dich dann hätte verlassen müssen“, zählte sie unbeirrt weiter auf und seufzte dann tief. „Gott… Das war wie im Märchen. Und ich bin nicht nur völlig weggetreten, sondern auch noch in deinem Bett aufgewacht, ohne zu wissen, wie ich dahin gekommen bin.“

Peter gab es auf. Er reichte die Fleischzange an Kenni und legte seine Hände auf Nadias Schultern. Jeder Versuch, dagegen anzukämpfen, war zum Scheitern verurteilt. Die Gesichter um ihn herum sprachen eine deutliche Sprache.
Vor allem die Mädchen schienen Nadia einfach glauben zu wollen. Er war chancenlos. Auch wenn er nicht der strahlende Held war, als den sie ihn darstellte.
„Für mich bist du wie ein Gott“, sagte sie leise, als hätte sie seine Gedanken gelesen. „Das habe ich sogar geträumt…“
„Und du bist für mich mehr als eine Göttin“, gab er zurück. „Du lässt keinen Tag vergehen, an dem ich mich nicht ganz allein dank dir wie der Größte fühle. Obwohl ich das ganz sicher nicht bin.“
„Ich wäre bereit, darauf zu wetten, dass du hier den Größten hast“, erwiderte sie frech.
„Ich auch!“, platzte es sofort aus Patty heraus.

Sofort setzten auf diese Äußerung hin die üblichen Gespräche ein. Darüber, dass es nicht auf die Größe ankäme, sondern auf die Technik. Und dass nicht unbedingt diejenigen den Größten hätten, die auch am höchsten gewachsen wären.
Die Mädchen schwiegen dazu, aber die Jungs, die sich eingefunden hatten, versuchten natürlich, ihren Stolz zu retten. Der war schließlich schon angeknackst genug, weil ihre Freundinnen gerade durchaus begehrlich auf Peter blickten.

Peter selbst sah das, was daraufhin passierte, überdeutlich kommen. Er sah es in Nadias Augen. Und er wusste auch einfach, dass es passieren würde. Er wusste, dass sie es tun würde.
Warum er nichts dagegen unternahm, würde vermutlich für immer ein Rätsel bleiben. Schließlich war er doch kein Angeber, oder?
Es hatte möglicherweise damit zu tun, dass er einer Reihe von Gesichtern gegenüberstand, von denen er sich einige Gemeinheiten hatte anhören müssen. Auch wenn beispielsweise dieser Bernd nicht mehr anwesend war. Aber vielleicht lag es auch einfach daran, dass es fast natürlich wirkte, wenn Nadia so etwas tat.

Breit grinsend ließ sie die Jungs ihre Argumente vorbringen, während sie mit der Hand sachte überprüfte, wie es um den Inhalt von Peters Hose bestellt war. Und auch wenn er gerade keine Erektion hatte, reagierte er doch sofort auf die Berührung. Das war die ganz eigene Magie ihrer Hände.
Und die verstärkte sich, als sie seinen Hosenstall öffnete und hineingriff. Und noch mehr, als sie erfreut quetschte, weil sie keine Ahnung gehabt hatte, dass er keine Unterhose trug.

Natürlich lenkte das die Aufmerksamkeit auf das Geschehen. Und es wurde schlagartig totenstill.
Mit weit aufgerissenen Augen verfolgten alle, wie die kesse Blondine mit dem offenen Männerhemd ihrem Freund in die Hose griff und seinen Schwanz herausholte. Und die Augen wurden nicht kleiner, als er sichtbar wurde.
Mehr als das geschah nicht. Aber es reichte aus. Den Gesichtern entnahm Peter eindeutig, dass niemand ihn klein fand. Und das fühlte sich verdammt noch mal gut an. Er war tatsächlich zufrieden, als er Nadia dabei half, das… ‚Ungetüm‘ wieder zu verstauen.

Als Patty allerdings ansetzte, davon zu schwärmen, wie unglaublich grotesk und gleichzeitig erregend es aussah, wenn dieses Gerät in den Körper der Blondine eindrang, ergriff er die Flucht.
Bevor er sich das anhörte und seinen Ständer gar nicht mehr unter Kontrolle bekam, kümmerte er sich lieber um das Fleisch. Sollte Kenni sich dazusetzen und sich quälen lassen…


XXIX.

Nadia lächelte zufrieden, als Peter wieder zum Grill ging.
Sie hatte erwartet, dass er sie davon abhalten würde, seinen Schwanz aus der Hose zu holen. Aber seine Hände waren liegen geblieben. Er gab sich einfach in ihre Hand. Buchstäblich.
Und es hatte ihm nicht einmal etwas ausgemacht. Seine Hände auf ihren Schultern waren völlig ruhig geblieben. Sie hatten nicht ansatzweise Anspannung signalisiert. Er blieb ganz gelassen.

Von nun an - das wusste sie mit absoluter Sicherheit - würde sich sein Ruf in der Gegend verändern. Es waren zwar nur wenige Jugendliche, aber auf Dörfern machten Geschichten schnell die Runde. Und diese Geschichte war ganz besonders erzählenswert. Sie würde wahrscheinlich bald fast allen Mädchen von fünfzehn bis fünfundzwanzig bekannt sein.
Es war eine Geschichte über Romantik und Ritterlichkeit und eine Menge Sex. Bessere Geschichten gab es nicht. Und wenn ein Typ aus der Gegend der Star war, machte es das nur noch interessanter.
Sicherlich würden die Kerle niemandem davon erzählen. Aber die waren auch bedeutungslos. Wenn sie irgendwann bei einem Gespräch wieder anfangen würden, über Peter herzuziehen, würde schließlich irgendeine Frau fragen, ob sie neidisch auf seinen Schwanz wären.
Die Lektion würde sich dann ebenfalls schnell herumsprechen.

Erstaunt war Nadia - wenn überhaupt - nur von der Lockerheit, mit der diese Dorfmenschen der Freizügigkeit begegneten, die sie mittlerweile als eine Art neue Neigung bei sich verstand. Wo sie bisher gelebt hatte, hätten sich die Jugendlichen ganz sicher nicht so schnell an den Anblick ihres offenen Hemds gewöhnt. Oder so still fasziniert auf einen ausgepackten Schwanz reagiert.
Und vor allem hätten sie nicht so einfach ihre Vorbehalte über Bord geworfen. Jemand mit einem bestimmten Ruf war abgestempelt. Praktisch für immer. Besonders, wenn es etwas war, worüber man sich lustig machen konnte.
Sicherlich war das auch hier auf dem Land nicht wirklich anders. Aber die Leute schienen irgendwie pragmatischer. Eher bereit, angesichts überzeugender Argumente oder Beweise… eine Veränderung einfach zu akzeptieren.

Verblüfft realisierte Nadia, dass sie ihre Perspektive um hundertachtzig Grad gedreht hatte. Urlaub auf dem Dorf war ihr wie das allerletzte erschienen, was sie interessant finden konnte. Beinahe hätte sie Tanja nicht begleitet.
Und nun saß sie hier unter jungen Leuten vom Land und spielte nicht einmal die weltgewandte Großstadtgöre, wie sie es ursprünglich mal geplant hatte. Sie spielte gar nicht mehr. Sie war die Freundin von einem von ihnen. Vom Besten unter ihnen.
Und sie war… Zuhause!

Nachtclubs, die Uni und das Stadtleben schienen plötzlich so weit weg. Viel weiter in der Vergangenheit als keine zwei Wochen.
Wollte sie wirklich dahin zurück? Wollte sie Peter von hier fortbringen, wo er so perfekt hinpasste? Wo sie so perfekt hinpasste, wenn er an ihrer Seite war…
Dort würde sie niemals in einem solchen Aufzug herumlaufen können. Dort schien ihr nur Finsternis und Kälte - grauenerregende Kälte - zu warten. Auf sie zu lauern, dass sie zurückkam und sich wieder davon verschlingen ließ.
Rasch und fast unbemerkt von den anderen, die nun gebannt an Pattys Lippen hingen und sich eine detaillierte Schilderung von Nadias und Peters letztem Sex anhörten, stand sie auf. Sie musste zu Peter. Sie musste es ihm sagen.

„Genug Unruhe gestiftet?“, fragte er lächelnd.
„Kann ich bei dir einziehen?“, erwiderte sie und fühlte sich auf einmal ganz nervös.
Er runzelte die Stirn und schien im ersten Moment sagen zu wollen, dass sie das doch längst war. Aber dann hielt er inne und musterte sie genau.
„Für immer?“, fügte sie mit einem Kloß im Hals hinzu und fühlte ihr Kinn zittern.
Für einen langen Moment starrte er sie an und sagte nichts. Aber dann zog er sie so schnell zu sich, dass sie aus dem Gleichgewicht geriet. Was unwichtig war, denn Peter fing sie natürlich auf.
„Das bist du schon längst“, raunte er.

Nadia schmolz. Was eine vertraute Erfahrung war. Aber diesmal war es besonders schön.
Sie schmolz in seine Arme und in seinen Kuss und in sein Leben. Und sie fühlte sich da wieder einmal von ganzem Herzen willkommen. So wie nie zuvor irgendwo.
Diese kleine, große Sache ihrer jeden Tag näher rückenden Abreise, die sie fast erfolgreich verdrängt hatte, war plötzlich fort. Und eine zentnerschwere Last fiel ihr von den Schultern.

„Was willst du machen?“, flüsterte er ihr ins Ohr, nachdem sie mit einem langen, leidenschaftlichen Kuss erneut besiegelt hatten, dass sie zusammengehörten.
„Ich weiß nicht…“, gab sie zu.
Aber dann musste sie grinsen und presste sich noch ein wenig fester an ihn.
„Vielleicht will ich ja Hausfrau sein“, säuselte sie. „Und Mutter…“

Schon während sie es aussprach, blieb ihr der Atem weg.
Nicht das hatte sie sagen wollen! Wie konnte sie so etwas auch nur denken. Obwohl sie es ja eigentlich gar nicht gedacht hatte… Es war einfach aus ihrem Mund gekommen.
Es war noch viel zu früh, um über so etwas zu sprechen. Jedenfalls, wenn man nicht gerade mitten beim Sex war und es sagte, um einen Kick zu bekommen. Und jemand so gestörtes wie sie sollte vielleicht besser sowieso niemals…
Aber…
Wieso drückte Peter sie einfach nur weiter fest an sich? Wieso erstarrte er nicht auch? War er nicht… völlig schockiert?

„Was denkst du jetzt?“, presste sie mühsam hervor.
Und sie wusste wirklich nicht, welche Antwort sie sich erhoffte.
„Ich denke, du hast mir gerade das größte Kompliment gemacht, das du mir machen konntest“, murmelte er sanft.
Gott! Wie machte er das nur? Wieso wusste er genau, was los war? Wie konnte er immer dann zum Gedankenleser werden, wenn es wirklich drauf ankam? Dieser Kerl war doch nicht real…!
„Und allein, dass du darüber auch nur nachdenkst, macht mich stolz, weil ich glaube, dass du das noch niemals getan hast.“
Gott - im - Himmel…!

Sie löste sich von ihm weit genug, um ihn anzusehen. Und sie wusste nicht, ob sie vorwurfsvoll drein blickte oder in anhimmelte. Wahrscheinlich eine Mischung aus beidem.
„Hör sofort auf damit“, hauchte sie. „Sonst…“
Er küsste sie, als sie es nicht wagte, die Drohung auszusprechen, die ihr durch den Kopf gegangen war. Mit dem Absetzen der Pille drohte man nicht…
„Du würdest bestimmt unglaublich sexy aussehen, mit meinem Baby in deinem Bauch“, flüsterte er.
„Peter!“, quengelte sie lautstark und schlug ihm auf den Arm.

Einige der anderen Leute sahen zu ihnen. Sie sahen ihn grinsen. Und sie sahen ihr leicht vorwurfsvolles Gesicht und wie sie darum kämpfte, nicht ebenfalls zu grinsen.
Aber was keiner sah, war der Ausdruck in ihren Augen. Den sah nur Peter. Und nur er verstand die Worte, die ihr gerade durch den Kopf gingen.
‚Ich würde nichts lieber tun, als dein Kind in mir zu tragen“, dachte sie.
Und es war die absolute Wahrheit.

Der Zauber brach, als Kenni kam, um sich nach dem Fleisch zu erkundigen.
Glücklicherweise, wie sich Nadia eingestehen musste. Denn wenn sie zu lange in diesem Zustand blieb, würde sie womöglich wirklich eine Dummheit beschließen, die sich nicht mehr ungeschehen machen ließ.
„Was macht ihr?“, wollte er wissen.
„Liebe“, meinte Peter leichthin.
Nadia zuckte ein wenig zusammen, als ihr das Wort direkt in den Unterleib fuhr.
„Ähm… Du sollst dich aber um das Fleisch kümmern“, beschwerte sich Kenni gespielt genervt.
„Ganz genau…“, hauchte sie daraufhin unwillkürlich.

Es dauerte einen Moment, bevor sie verstand, wieso nach einem kurzen Stutzen erst Kenni lauthals loslachte und dann sogar Peter gluckste.
Sie wurde sogar ein klein wenig rot, als ihr aufging, dass sie es so fiebrig und sehnsüchtig gesagt hatte, das es keine Missverständnisse geben konnte, an welches Fleisch sie dachte. Und dann musste sie ebenfalls lachen.
Etwas gelöster streckte sie Kenni die Zunge raus und löste sich dann widerwillig von ihrem Mann.

„Garer wird das nicht“, kommentierte sie den leicht angebrannten Look von Steaks, Bauchfleisch und Bratwurst.
„Du hast mich abgelenkt“, verteidigte sich Peter.
„Nicht gut genug“, seufzte sie. „Ich bin immer noch ungefickt…“
„Und hoffentlich hungrig?“
„Nja… Das vielleicht auch…“, gestand sie widerwillig ein. „Mmh… Sollen wir…?“

Sowohl Kenni als auch Peter verstanden die leichte Neigung ihres Kopfes zu den anderen ohne Probleme. Und mit einem Blick auf die reichliche Fleischmenge fiel die Entscheidung leicht.
„Will außer uns noch jemand etwas essen?“, fragte Peter laut.
Die Antwort fiel kollektiv erfreut aus, wie zu erwarten gewesen war.

Beim Essen hätte Nadia dann durchaus neben Peter sitzen und einen eigenen Teller haben können. Aber auf seinem Schoß und mit einer gemeinsamen Portion war er darauf angewiesen, dass sie ihn fütterte, weil er entweder den Teller sehen oder etwas schneiden konnte. Und das gefiel ihr besser.
Außerdem saß sie auf diese Weise auf seinem halbsteifen Schwanz und konnte immer wieder mit dem Hintern darüber reiben. Und er konnte mit seinen Händen ihren Rücken und ihren Bauch unter dem Hemd streicheln. Oder sogar ziemlich ungeniert gelegentlich ihre Brust.
Auf diese Weise war also jedem optimal gedient…

Davon abgesehen verlief das Essen allerdings gesittet und die Gespräche wandten sich vom Sex den allgemeineren Themen zu. Vor allem die üblichen halbwahren Anekdoten des Mädchens aus der Großstadt waren dabei der Renner.
Wobei Nadia sich durchaus der Tatsache bewusst war, dass sie auch ein furztrockenes Gedicht hätte vortragen können, wenn es nach den anwesenden Jungs gegangen wäre. Sobald sich unter ihrem Hemd Peters Hand bewegte, hörten die ohnehin nichts mehr.

Als es gegen Ende der geselligen Mahlzeit - die trotz gewisser Verbrennungserscheinungen gar nicht so schlecht schmeckte - allerdings laut und deutlich aus der Ferne donnerte, entging das selbst dem abgelenktesten Spanner nicht.
Wie es aussah, war ein Sommergewitter in raschem Anmarsch und das animierte die Jugendlichen zu einem schnellen Abmarsch. Aber immerhin bedankten sie sich und ein oder zwei Leute ließen durchblicken, dass man eigentlich jeden Tag auf der Hütte sein würde.
Was ja im Grunde eine ziemlich offene Einladung war.

Die Einzigen, die es nicht eilig hatten, waren die Vier selbst. Im Gegensatz zu den meisten hatten sie ein Auto und konnten darin natürlich dem bevorstehenden Regen leicht entkommen. Also ließen sie sich Zeit mit dem Zusammenräumen des Abfalls.
„Das werden einige so schnell nicht vergessen“, meinte Kenni, als sie schließlich allein waren.
„Was genau?“, wollte Peter wissen.
„Deinen Lümmel, du Lümmel“, gab Kenni grinsend zurück.

„Keins von den Mädels wird das in absehbarer Zeit vergessen“, sagte Nadia zu niemandem im Bestimmten und grinste dabei.
„So aufsehenerregend war das nun auch nicht“, wiegelte Peter ab.
„Hast du nicht aufgepasst?“, meinte sein Kumpel sofort. „Hast du die Gesichter nicht gesehen?“
„Das in Kombination mit der Geschichte über unser Kennenlernen hat gehörigen Eindruck gemacht“, bestätigte die Blondine.
Dann sah sie zum Himmel, als ein dicker, kühler Wassertropfen sie auf der Stirn traf.

„Es fängt an zu regnen“, kommentierte Peter. „Wir sollten…“
Weiter kam er nicht, denn nach einem Blick zum Himmel entdeckte er, was vor sich ging. Und es verschlug ihm die Sprache.
Nadia grinste gelöst und genoss das Gefühl, den leichten Wind auf ihrem nackten Oberkörper zu fühlen und ein paar weitere Tropfen damit aufzufangen. Gerade die letzten Minuten waren zunehmend drückend und unvermindert warm gewesen. Es war erfrischend.
Und natürlich war es auch erregend, denn sie fühlte drei Augenpaare, die sich auf sie richteten. Die ihre harten Brustwarzen und ihre festen Brüste anstarrten. Die sie begehrten…

„Ich will bleiben“, seufzte sie und reckte das Gesicht dem einsetzenden Regen entgegen. „Ich will nackt im Regen stehen. Mich im Gras wälzen. Liebe machen, während mir das Wasser auf den Rücken trommelt…“
Ohne auf eine Antwort zu warten oder zu hoffen, öffnete sie auch ihre Hotpants und streifte sie ab. Zusammen mit dem Hemd und den Schuhen, die rasch folgten, bildeten ihre Klamotten einen kleinen Haufen auf dem noch staubigen Boden.
Aus dem Augenwinkel sah sie Peter herantreten und sich bücken. Er nahm die Sachen auf und brachte sie in die Grillhütte. Und dann drehte er sich um und streifte sein eigenes Hemd ab.

Nadia war nach Jubeln zumute, als immer mehr Tropfen sie trafen und sie erfrischten, während sie ihrem Liebsten dabei zusah, wie er sich auszog. Wo auf der Welt war so etwas möglich? Wo konnte man am Rand eines kleinen Wäldchens auf einem Hügel stehen und auf die Dörfer hinunter blicken, während man splitternackt war? Das war das Paradies!
Sie bemerkte, dass ihre Idee auch bei den anderen beiden auf fruchtbaren Boden fiel. Die Kleider wanderten unter das Hüttendach und die Körper von Kenni und Patty fanden zueinander. So wie ihre Lippen und ihre Hände.
Sehnsüchtig blickte sie zu Peter und fand ihn auf dem Weg zu ihr. Wie es sein sollte.

„Du bist verrückt“, murmelte er, als er hinter sie trat und seine Arme um sie legte.
„Ja, nicht wahr?“, freute sie sich. „Gott… Es ist so schön hier. Zuhause…“
Dann keuchte sie, weil Peter von unten ihre Brüste fasste und sie sanft nach oben drückte. Sie stützte, anhob und in Händen wog. Wie etwas, was man sehr schätzt. Liebevoll und zärtlich.
Der Platzregen setzte ein. Aber er war ihr willkommen. Er würde die Freudentränen wegwaschen, die sie nicht erklären mochte. Sie wollte einfach genießen, dass sie vor Glück heulen musste.

Das Gefühl des Regens auf ihrer Haut, der in dicken Tropfen kraftvoll vom Himmel fiel, bildete einen scharfen Kontrast zu der Wärme, die sie dort fühlte, wo Peter sie berührte. Sie war vollkommen entblößt und schutzlos den Elementen ausgeliefert und gleichzeitig fühlte sie sich so sicher und geborgen in seinen Armen und mit seinem Körper in ihrem Rücken.
Einerseits hätte sie stundenlang so dastehen können und es wäre ihr nicht langweilig geworden. Es war einfach nur wunderschön. Selbst das Gefühl, wie der Dreck um ihre Füße herum aufweichte und zu Matsch wurde, war einfach berauschend.
Aber andererseits stieg das heute so oft wieder zurückgedrängte Bedürfnis nach ihrem Mann in ihr auf und dehnte sich immer weiter aus.

Es übernahm einfach die Kontrolle über ihre Arme und ließ sie sich heben. Ohne ihr bewusstes Zutun legten sie sich um seinen Nacken, der so weit über ihr war. Viel zu weit, weswegen sie ihn zu sich hinunterziehen musste.
Und damit das auch nur den geringsten Sinn ergab, musste sie natürlich ihren Kopf drehen und ihm ihr Gesicht entgegen recken. Bis sein Kopf über ihr war und die schweren Tropfen abfing, die ihr eben noch ins Gesicht gefallen waren.
Sein Atem und seine Lippen waren so wunderbar heiß nach dieser kurzen Abkühlung. Und sein Timing war perfekt, als er mit seiner Zunge ihre Lippen teilte und gleichzeitig seine Hände über ihre steinharten Nippel gleiten ließ.

Stöhnend ergab sie sich seinem Kuss und ließ sich einfach von ihm in Besitz nehmen. So wie er sie gleich auf andere Weise in Besitz nehmen würde. Nicht einmal ein Dritter Weltkrieg würde das verhindern können.
Willig ließ sie ihn ihre Zunge jagen und ihren Mund erkunden, während ihr Atem schneller wurde und ihr Puls in die Höhe schnellte. Ihr wurde schwindelig und ihre Knie wurden weich. Aber Peter hielt sie ohne Mühe aufrecht.
Und er schaffte es dabei auch noch, zärtlich ihre Brüste zu kneten und an ihren Brustwarzen zu zupfen. Während der Rest ihres Körpers vom Regen wunderbar massiert wurde.

Hitze breitete sich von ihrem Schoss ausgehend durch alle Glieder aus. Ein neues Drängen forderte Aufmerksamkeit und wurde zu einer Sehnsucht. Und dann zu einer unbefriedigten Sucht, die ihr fast körperliche Schmerzen bereitete.
Sie schluchzte und packte fester den Nacken ihres Geliebten. Und der verstand ihr Flehen und ließ eine Hand langsam über ihren Bauch hinunter gleiten. Schrecklich langsam… Herrlich langsam…

Unwillkürlich ging Nadia auf die Zehenspitzen, um ihm schneller zu begegnen. Und Peter verlangsamte sein Vordringen entsprechend. Bis sie wieder schluchzte und ihre Fingernägel in seinen Nacken grub. Bis sie schreien wollte, aber nicht konnte, weil er sie ja küsste.
Diesmal gab er ihr, wonach sie sich verzehrte. Legte seine riesige Hand auf ihre Muschi und bog die Finger etwas nach innen. Sodass zwei von ihnen ohne den geringsten Widerstand zwischen ihre Schamlippen glitten und ein wenig in sie schlüpften.
Ein spitzer, glücklicher Schrei rutschte aus ihrer Kehle und ließ ihn den Kuss unterbrechen.

„Nimm mich bitte“, wimmerte sie.
Nur halb öffnete sie sie Augen und sah in sein wunderbares Gesicht direkt über ihrem. Sah den Hauch von Nachdenklichkeit darüber huschen. Sah seinen Blick zur Seite und erkannte seine Gedanken.
„Hier, mein Herz. Leg mich in dem Matsch und gib mir deinen Saft. Mach mir Kinder… Viele…“

Vage war sich Nadia bewusst, dass sie Unsinn plapperte. Aber Peter verstand glücklicherweise auch diese Sprache. Ein Lächeln huschte über seine Züge und dann schloss er sie wieder in die Arme. Er fasste ihren Körper, wie nur er es konnte, und drehte sie, während er sie gleichzeitig zu Boden sinken ließ.
Für eine Weile war sie wie schwerelos und schwebte. Und dann war da der weiche, nachgiebige Grund an ihrem Rücken, der sich warm und glitschig und weich und… einfach genial anfühlte.
Fast so genial wie der große, starke Körper, der sich über sie senkte und zwischen ihre Schenkel glitt. Aber wirklich nur fast…

Ein halber Tag Vorspiel und die Magie des Moments schalteten Nadias Kopf einfach aus. Sie war so unfassbar bereit für Peter. Mehr noch… Sie würde sterben, wenn sie ihn nicht gleich in sich spürte. Ohne jeden Zweifel.
Ihr ganzer Körper würde zum Sinnesorgan und fühlte den Untergrund, den Regen, der ihre Beine und Arme traf, seine Präsenz, wie sie sich über sie senkte und seinen Schwanz, wie er gegen ihre Muschi drängte.
Sie dachte nicht nach, sondern zog einfach die Beine an. So weit es irgend ging. Bis sie merkte, wie er innehielt und seine Arme unter ihre Schenkel legte.

Es war perfekt, denn was da Einlass begehrte, fand während dieser Bewegung ins Ziel. Seine Eichel teilte ihre Schamlippen und fing an sie zu dehnen. Dieser köstliche Moment, wenn er sich in sie schob, nahm wie immer kein Ende. Und diesmal schob er sich dabei auch über sie und öffnete sie immer weiter, indem er durch seine Arme ihre Beine weiter auf ihren Oberkörper zuschob.
Nadia riss die Augen auf und schrie. Es war einfach das Größte, wenn er so langsam in sie eindrang. Sie musste es tun. Und sie musste sich mit den Händen in den schlammigen Boden krallen, um nicht den Halt in der Realität zu verlieren.

Peter füllte sie aus und es gab nicht einen Winkel in ihrem Inneren, den er nicht erreichte. Ihre Knie berührten den Boden neben ihren Brüsten und er kam an den Punkt in ihrem Inneren, der das Ende markierte. Ganz sachte nur. Aber trotzdem reichte es aus, um sie Sterne sehen und in unkontrollierbare Zuckungen ausbrechen zu lassen.
Sie war so bereit, dass sie in dem Moment, in dem er ganz in ihr war, explodierte. Einfach so, ohne Vorwarnung, zuckten tausend Blitze von dem Punkt in ihrem Inneren aus durch ihren Körper. Aber anstatt sie auszulaugen, fütterten sie nur ihren Hunger.

So lange, wie sie brauchte, um ihre Lust herauszuschreien, schloss sie die Augen. Und Peter verharrte tief in ihr war bei ihr, während sie es genoss.
Aber sie wollte nicht, dass er wartete. Mit aller Willenskraft zwang sie ihre Augen sich wieder zu öffnen und bohrte ihren Blick in seinen. Sie konnte nur entweder nach Luft ringen oder sprechen. Also entschied sie sich für das Wichtigere.

Fickmich!“, keuchte sie. „Ramm - deinen - Schwanz - in - mich - bisdukommst!“
Peter schnaubte und sie sah in seinen Augen, wie sein Instinkt die Kontrolle übernahm. Wie die Vernunft verschwand und etwas Primitives trat an ihre Stelle.
„Ja!“, schrie sie.
Rasch zog er sich zurück, bis er sie ganz verlassen hatte. Bis nur noch die Spitze seiner Eichel an ihrer Muschi stand. Und dann schob er sich wieder hinein. Schnell, hart und so tief es möglich war.
„Jaaah!“, schrie sie noch einmal, bis ihr die Luft wegblieb.

Rasend vor Lust wie Nadia sich gerade fühlte, war es das absolut Größte, wenn Peter sich gehen ließ. Wenn er seine Selbstbeherrschung ablegte. Wenn sie ihm die Kontrolle raubte und er sich nicht mehr zurückhalten konnte.
Ihr Körper war für seinen Schwanz gemacht. Wie auch immer das möglich war - es funktionierte einfach. Und sie genoss die unbeschreibliche Mischung aus leichtem Schmerz und unermesslicher Lust, die sie jedes Mal durchzuckte, wenn er den tiefsten Punkt erreichte.
Jede Art, mit ihm Sex zu haben, war einzigartig. Und diese war unfassbar wild. Sein Gesicht wurde zu einer Grimasse, als jeder Stoß ihn weiter auf seinen Höhepunkt zutrieb. Nadia fühlte, wie sie selbst die Zähne fletschte und ihn wild angrinste.

Sie beherrschte sich ebenfalls nicht. Ließ ihre Hände an seinen Armen hinauf gleiten, beschmierte ihn mit Schlamm und grub ihre Nägel in seine Haut, bis sie den nötigen Halt fand.
Mehr konnte sie nicht tun. Peter nagelte sie auf den Boden. In jeder Hinsicht. Ihre Beine waren gefangen. Sie konnte sich nicht wehren. Und hätte das auch nicht gewollt, denn sie liebte jede Sekunde.
Er war wie ein Dampfhammer, der immer wieder in sie fuhr und es dauerte nicht lange, bis sie nicht mehr unterscheiden konnte, wie oft sie einen Höhepunkt erlebte. Nicht von der allumfassenden Sorte, die er ihr ebenfalls bescheren konnte, sondern kurz, intensiv und elektrisierend. Wie das, was sie mit ihren Händen selbst erzeugen konnte. Nur von innen.

Und zugleich erlebte sie Höhepunkte im Kopf, weil er sich so gehenließ. Weil er sich ihr so sehr hingab und gleichzeitig keine und die ganze Kontrolle hatte. Sie war seine Frau und er war ihr Mann. Jede einzelne Bewegung bewies ihr das.
Im Regen auf dem matschigen Boden liegend war es leicht, völlig zu vergessen, in welcher Zeit sie sich befanden. Sie taten es, wie Menschen es schon von Anfang an getan hatten. Vor Millionen von Jahren oder so…
Sie taten es wie Tiere!

Dieser Gedankenblitz war es, der Nadia einen wesentlich stärkeren Höhepunkt bescherte. Sie verkrampfte sich und bog ihren Rücken das kleine Stück durch, das noch möglich war, während Gluthitze durch ihre Adern raste und sie von innen verbrannte.
Sofort war das Bedürfnis übermächtig, sich ihm entgegenzubiegen und sich an ihn zu pressen. Aber sie war in ihrer Haltung gefangen. Und dadurch wurde das Gefühl noch viel intensiver. Beinahe unerträglich und gleichzeitig atemberaubend schön.

Als Nadias Muskeln keinen Weg fanden, der Spannung nachzugeben, übertrug sich das Zucken auf ihr Innerstes. Dorthin, wo Peter unermüdlich seinen Schwanz in sie rammte. Jedenfalls bis ihre Pussy anfing, ihn zu packen und zu massieren, ohne dass er auch nur noch einen Muskel rühren musste.
Fast kam sie noch einmal, obwohl sie noch mitten in ihrem Höhepunkt steckte, als er tief und laut aufstöhnte und sich fest an sie presste, nur um im nächsten Moment zu explodieren.
Ihr Orgasmus war dafür verantwortlich! Und nun pumpte er sein heißes Sperma in ihren Körper. Und könnte ihr dort ein Kind machen, wenn sie nicht diese verfluchte Pille schlucken würde…

Peter sackte ein wenig zusammen und gab ihr ein wenig Raum, ihre Beine etwas zu entspannen. Aber das reichte nicht. Mit einer Hand drückte Nadia sich vom Boden ab und mit der anderen drückte sie gegen seine Brust. Bis er nachgab, ohne zu wissen, was sie im Sinn hatte.
Trotzdem schaffte sie es, ihn dazu zu bringen, sich auf den Rücken zu legen. Und dabei schnell genug zu folgen, um mit ihm zu rollen und ihn in ihrer Muschi zu behalten.
„Bleib in mir“, bettelte sie schwer atmend.
Dann seufzte sie, weil sie ihre Beine ausstrecken und ihren Oberkörper auf seiner Brust ablegen konnte. Und weil sie nun langsam wieder den Regen wahrnahm, der ihr jetzt auf den Rücken trommelte und ihren überhitzten Leib kühlte.


XXX.

Peter blickte ein wenig staunend auf Nadias Körper, der sich an ihn schmiegte. Ganz langsam breitete sich ein Grinsen auf seinem Gesicht aus.
„Wenn… du dich jetzt… sehen könntest“, schnaubte er amüsiert. „Alles… voller Matsch…“
„Wie ein Höhlenmensch“, murmelte seine Freundin leise und klang dabei sehr zufrieden.
„Hm?“, meinte er.
„Wir haben es getan wie Tiere, Peter“, erklärte sie sanft. „Deswegen bin ich auch so hart gekommen…“

„Ich dachte, es hätte an mir gelegen“, gab er sich ein wenig beleidigt, während er innerlich vor Zufriedenheit fast platzte.
„Ich bin gekommen, weil du mich gefickt hast wie ein Stier“, murrte sie. „Als wäre ich Jane und du Tarzan. Im Dschungel, umgeben von Tieren, weit weg von der Zivilisation.“
Sie stockte kurz und bettelte dann: „Oh, lass mich nie zurück in die Zivilisation, okay? Sorg einfach dafür, dass ich immer hübsch schwanger bin und nicht weglaufen kann…“

Peter stutzte kaum, als er ihre Wortwahl hörte. Sie sagte gerne solche Dinge, wenn sie glücklich war. Und er hatte stark den Eindruck, dass sie genau das jetzt gerade war.
Nadia hingegen zuckte im nächsten Moment zusammen. Offenbar fiel ihr jetzt erst auf, was sie gesagt hatte. Wünschte sie sich nun, es zurückzunehmen? Oder fragte sie sich eher, was er darüber dachte?
„Mach ich“, brummte er.
Als ein leichter Schauer durch ihren Körper ging, war klar, dass ihr diese Antwort sehr behagte.

Im darauffolgenden, kurzen Schweigen hörten sie beide zum ersten Mal etwas von Patty und Kenni. Oder besser gesagt von Patty, denn es war ihr rhythmisches, abgehacktes Wimmern. Peter gluckste leicht und Nadia kicherte, während sie wieder ihre Hüfte kreisen ließ.
„Aha“, meinte sie dann. „Hört da jemand gerne zu?“
Peter wusste, dass er zwar nicht richtig steif war, aber auch nicht richtig schlaff. Und es fühlte sich nicht so an, als würde die Spannung unbedingt nachlassen.
„Eigentlich liegt das an dir“, meinte er. „Wenn du damit weitermachst, werde ich kaum zur Ruhe kommen.“
„Guuut…“, seufzte sie. Und dann: „Ach verdammt!“

„Was?“, wollte Peter sofort wissen.
Nicht wirklich alarmiert, weil Nadia weiterhin ruhig auf ihm lag.
„Ich muss mal“, erklärte sie. „Und ich kann es ja kaum einfach laufen lassen. Also wird er in den Regen kommen und frieren und…“
„Warum nicht?“, unterbrach er, ohne großartig darüber nachzudenken.

Nadia erschauerte wieder. Heftiger diesmal. Viel deutlicher spürbar und bis hinein in ihr Inneres.
„Sag das nochmal“, hauchte sie.
„Naja… Es gießt sowieso wie aus Eimern. Niemand wird je davon erfahren und…“
„Oh - mein - Gott“, keuchte sie. „Du bist einfach unglaublich!“
„Gut unglaublich?“, wollte er etwas zögerlich wissen.
„Göttlich, Peter. Einfach göttlich!“

Dann sagte sie nichts mehr. Aber sie spannte sich an. Und sie fing an, ganz leicht ihren Unterkörper mal hierhin und mal dorthin zu bewegen. Ohne richtiges Ziel, wie es schien. Mehr… testend.
Peter hatte keine Vorstellung davon, wie es wohl sein mochte, mit einem Schwanz im Körper zu versuchen zu pinkeln. Er wusste nur, dass er mit einer Erektion praktisch chancenlos war. Und wie lange es manchmal morgens dauern konnte, bis er die schmerzende Blase entleeren konnte. Also ließ er sie in Ruhe experimentieren.
Auf seinen Schwanz hatte die Vorstellung davon, was vielleicht passieren mochte, eine wenig entspannende Wirkung. Er merkte deutlich, wie er sehr schnell wieder völlig hart wurde.

„Nicht - hilf - reich!“, keuchte Nadia irgendwann angestrengt gegen seinen Hals.
„Entschuldige“, meinte er verlegen.
„Geil!“, japste sie. „Aber nicht… Mmhh…“
Hitze umfing ganz plötzlich seinen Schaft und ließ ihn ebenfalls leise aufstöhnen. Das war unerwartet. Und zu wissen, was es war, machte es nur noch erregender.
„Heiß!“, kommentierte er rau.
„Mh-hmm…“, bestätigte sie abwesend und weiterhin recht angestrengt.

„Geht’s?“, wollte er wissen.
„Nicht wirk-lich“, schnaufte sie.
„Soll ich…“
„Nein!“

Sie atmete kurz auf und der zunehmende Druck auf seinen Schwanz ließ nach, während die Wärme ganz langsam hinab kroch und seine Hoden erreichte.
„Es ist geil, Peter“, wisperte sie. „So voll, so schwer, etwas hinaus zu bekommen. Das fühlt sich irre an.“
Beruhigt legte Peter seine Hände auf ihren Po und zog sie kurz ein wenig zu sich heran, sodass er sich in ihr bewegte.
„Ahh!“, keuchte sie. Und dann unter einem Atemzug: „Dasistsogeil!“

Er fühlte es selbst. Spürte, wie die Hitze nun seinen Schoß flutete. Nur für einen kurzen Moment, aber das reichte, um ihn mit der Hüfte nach oben zucken zu lassen und sich so schnell und hart in Nadias Muschi zu bohren.
Sie kommentierte das mit einem erfreuten Japsen. Daher festigte er seinen Griff an ihrem Po spontan und hob sie etwas an. Nur, um sie gleich wieder auf ihn fallen zu lassen.
Gemeinsam stöhnten sie, als wieder die Hitze seinen Schoß buchstäblich überschwemmte und sein Eindringen die vertraut schönen Gefühle verursachte. Nur in etwas verstärkter Form.

„So voll…“, staunte sie. „Es fühlt sich an, als würde es aus mir spritzen, wie wenn ich einen dieser Orgasmen habe, wenn du mich anhebst. Nur anders…“
Peter grunzte, denn sie drüber reden zu hören, machte es nur noch erregender.
„Das gefällt dir, nicht wahr?“
Er nickte so deutlich, dass sie es fühlen konnte.
„Willst du, dass ich dich gleich sauberlecke“, wisperte sie dann.
Diesmal stöhnte er laut auf.

„Oh ja, das gefällt dir“, raunte Nadia nun mit diesem begeisterten Unterton in ihrer Stimme. „Aber vielleicht gefällt dir das hier ja auch…?“
Sie hob ihren Unterleib so weit, dass er nur noch zur Hälfte in ihr war, um sich dann rasch wieder fallenzulassen.
Nicht nur er stöhnte daraufhin ein weiteres Mal laut. Sie taten es gemeinsam.
„Uh-huh“, beantwortete Nadia ihre Frage selbst. „Das gefällt uns sehr, nicht wahr?! Scheiße gefällt uns das!“

Mittlerweile hatte sie den Kopf gehoben und sah ihm ins Gesicht. Er konnte in ihren Augen das Funkeln erkennen, dass ihre Erregung verriet. Wenn Nadia eines mochte, dann ihn an den Rand des Wahnsinns zu treiben mit immer neuen Spielen. Und nun hatte sie wieder eines entdeckt.
Aber da war noch mehr. Da war diese Begeisterung darüber, etwas zu tun, was ihm Lust bereitete. Ein Gefühl, das er so gut verstand und das trotzdem immer das Bedürfnis in ihm weckte, den Spieß umzudrehen. Sich ganz auf sie zu konzentrieren.

Als würde sie diesen Impuls in seinem Blick erkennen, richtete Nadia sich auf. Und damit nahm sie seinen Gedanken für einen langen Moment den Fokus.
Sie anzusehen, wie sie im dämmrigen Licht vor den schweren Wolken ihren Oberkörper dem Regen entgegen reckte, der dann in kleinen Rinnsalen kreuz und quer über ihre Haut floss… Diese Art von Aussicht ließ keinen Platz für Überlegungen. Er beanspruchte alle Gehirnkapazität.
Das Wasser ließ ihre Haut schimmern und an den Kronen ihrer Brüste konnte er sehen, wie kühl es sein musste. Oder wie erregt sie war. Oder beides.
Ihre Brustwarzen standen jedenfalls so hart ab, dass er seinen Blick kaum von ihnen losreißen konnte…

„Jaa…“, seufzte sie. „Genieß die Aussicht, Baby. Und lass mich spüren, wie sie dir gefällt.“
Damit rief sie ihm in Erinnerung, dass er ganz und gar in ihr steckte. Und dass es dort weiterhin kochend heiß war.
Es fühlte sich nicht so an, als wäre sie noch dabei, dieses erregende Spiel von vorher zu spielen. Die Hitze war nun wieder die Glut der Lust.
Etwas prustend schnappte er nach Luft und kniff die Augen zusammen, weil ihm Wasser hineinlief. Und dann legte er seine Hände auf ihre Hüften.

Es war so atemberaubend, wie eine so gewöhnliche Kleinigkeit manchmal Nadias Verhalten komplett umschlagen lassen konnte.
Gerade noch schien sie entschlossen, ihn zu ihrer beider Vergnügen zu reiten und ihm Schweinereien zuzuflüstern - wogegen er absolut nichts einzuwenden hatte. Und als seine Hände ihre Taille umfassten, war das plötzlich wie weggewischt.
Leise stöhnend ließ sie den Kopf in den Nacken sacken und wölbte ihren Oberkörper noch weiter vor. Ihre Hände fanden stützende Positionen auf ihren eigenen Fesseln. Ganz und gar öffnete sie sich ihm so. Und sie gab sich in seine Hand.

Es war großartig, sich Nadia auszuliefern. Aber es war ebenso grandios, wenn sie sich auslieferte. Und das tat sie ohne das geringste Zögern. In vollem Vertrauen darauf, dass er genau das Richtige tun würde, um ihnen beiden Lust zu bereiten.
Wie sollte man da noch an Zweifeln festhalten?

Spielend leicht konnte er sie anheben, ohne dass sie ihm auch nur im Geringsten half. Er hob sie an, bis nur noch seine Eichel in ihr steckte. Und dann senkte er sie wieder ab. Etwas schneller als auf dem Weg nach oben. Aber doch so langsam, dass er in vollen Zügen genießen konnte, wie ihre Pussy seinen Schaft beim Eindringen überall so wunderbar massierte.
Gern hätte er noch zwei weitere Hände gehabt, um sich um ihre Brüste zu kümmern, die nach Aufmerksamkeit schrien. So blieb ihm nur, sie anzustarren und zu bewundern. Während er sie festhielt.

Peter fand einen Rhythmus. Einen gleichmäßigen, langsamen, köstlichen Rhythmus, dem sich wunderbarer weise Nadias Atemzüge anpassten. Langsam atmete sie ein, während er sie aufspießte. Bis er die letzten Zentimeter härter und schwungvoller überbrückte und sie beinahe das letzte Stück fiel. Dann stieß sie keuchend die Luft aus und hielt sie an, während er sie wieder anhob. Auch wenn es jedes Mal eine kleine Ewigkeit dauerte.
Ihr ganzer Körper schien sich auf diesen stetigen Takt einzustellen. Ihre Muschi vibrierte sagenhaft um seinen Schaft und massierte ihn auf dem Weg nach unten, schnappte nach ihm und wollte ihn festhalten auf dem Weg nach oben. Selbst ihr Puls schien sich einzufinden. Deutlich konnte er ihn bei diesem langsamen Liebesspiel in ihrem Inneren fühlen.
Es war, als würde sich sogar die Natur diesem Rhythmus beugen und den Regen auf sie einstimmen. Alles fand sich zu einem perfekten Ganzen zusammen, als Peter seine Liebste immer wieder zum Himmel hob und sie in einem langen, heißen Gleiten zu ihm zurückfand.

Zeit verlor an Bedeutung, als er sich einfach nur darauf konzentrierte, sie in immer gleichem Rhythmus auf seinem Schoß zu bewegen. Und darauf, wie großartig es sich anfühlte. Aber irgendwann erregte eine Bewegung am Rand seines Gesichtsfeldes seine Aufmerksamkeit.
Ohne innezuhalten drehte er den Kopf und sah Kenni und Patty in der Nähe. Oder besser gesagt: Er sah Patty. Kenni lag schwer atmend im Regen hinter ihr. Aber ihr neuester Familienzuwachs kniete dort und starrte Nadia an, während sie ganz langsam ihre Hand in ihrem Schoß kreisen ließ.

Es war ein so andächtiger Anblick. Die zierliche junge Frau saß auf ihren Fersen und ihre Beine waren weit genug gespreizt, um ihrer Hand perfekten Zugang zu gestatten. Trotz des Regens und der Lichtverhältnisse konnte Peter sehen, dass es weißlich hinter ihren Finger hinab tropfte. Und er konnte immer wieder ihre stark geschwollenen Schamlippen erkennen.
Ihr Oberkörper war aufgerichtet. Ihre Brüste zeigten zum Himmel und ihre Nippel reckten sich den Schlägen der Regentropfen entgegen, die sie immer wieder auch dort trafen und sie kurz zucken ließen. Nie zuvor hatte Peter so lange Brustwarzen gesehen. Viel länger als jeder vorstellbare Bleistiftradierer. Und auch noch ein wenig dicker.
Vielleicht wirkten sie noch größer wegen der kleinen Brüste mit den stark geschwollenen Vorhöfen. Aber vielleicht waren sie auch einfach wirklich sehr lang.

Es war ein ganz neues und sehr erregendes Bild, diesen nackten Körper dabei zu beobachten, wie er vor Lust, Sehnsucht und Begierde vibrierte.
Die grünen Augen schienen von innen heraus zu leuchten und der Blick wanderte immer wieder über Nadias bebenden Körper. Am häufigsten aber ruhte er auf deren Brust, die auch in Peters Augen nach Aufmerksamkeit schrie.

Jetzt gerade war Patty nicht die kleine Pfaffer und auch nicht unerwartet attraktiv. Sie war eine Schönheit.
Ganz anders als Nadia natürlich. Aber nicht weniger. Sie trug nur soviel davon in sich und ließ es so selten zum Vorschein kommen.
Sie wirkte so verletzlich und liebesbedürftig, dass es einem in der Seele wehtat. Insbesondere, als sie schließlich Peters Blick begegnete und bemerkte, dass er sie ansah.
Scham und Sehnsucht kämpften überdeutlich auf ihrem Gesicht. Ihre Bewegungen kamen zum Erliegen und sie rang damit, nicht die Augen niederzuschlagen. Niemals würde dieses Mädchen sich zwischen ihn und Nadia drängen.

Aber das war auch gar nicht möglich. Ihre Zurückhaltung war liebenswert. Aber… unnötig. Der Platz, nach dem Patty sich sehnte, war frei für sie.
Langsam und betont nickte Peter mit dem Kopf in Nadias Richtung, ohne den Blickkontakt mit Patty zu unterbrechen. Dann richtete er ihn auf die Brüste seiner Freundin. Und wieder zurück in die großen, grünen Augen.
Sie schluckte. Aber als er noch einmal nickte, stand sie langsam auf und kam wie in Trance zu ihnen.

Nicht eine Sekunde hatte er damit aufgehört, Nadias Körper weiter in diesen Rhythmus zu bewegen, der sie so entrückte. Ihr Hals und der Ansatz ihrer Brüste waren gerötet. Sie war völlig verloren in ihrer Lust und schien fast hilflos den Gefühlen ausgeliefert.
Sie bemerkte nicht, wie Patty um sie herum ging und sich hinter der Blondine über Peters Beine kniete. Sie bemerkte nicht, wie die Achtzehnjährige näher rückte, ihre Arme hob oder sich zu ihrer Halsbeuge neigte. Aber Peter sah all das und fühlte, wie sein Unterleib anfing zu kribbeln.
Es waren so langsame, zärtliche Bewegungen, noch bevor Nadia überhaupt berührt wurde. So wie man sich einer unbezahlbaren Vase näherte, noch bevor man sie anfasste. Ehrfurchtsvoll…

Nadia erzitterte innerlich wie äußerlich am ganzen Körper, als Patty sich von hinten an sie schmiegte. Es war fast, als würden die beiden verschmelzen.
Die kleinen Hände legten sich über die emporgereckten Brüste, die blassen Lippen auf den geröteten Hals und Haut fand zu Haut. Aber Pattys Blick war auf Peters Gesicht gerichtet. So als wolle sie ihn an dem teilhaben lassen, was sie von seiner Freundin fühlte.

Nadia rang nach Luft, aber sie schien unfähig, auch nur die Augen zu öffnen. Lediglich ihre Hände glitten haltsuchend auf Pattys Schenkel.
Und die fand sich perfekt in den Rhythmus ein. Presste sich von hinten an den bebenden Körper und hob und senkte sich im perfekten Gleichtakt. Ihre Finger legten sich um die süßen Nippel und zogen sie in die Länge, wenn Peter Nadia anhob. Und wenn er Nadia wieder aufspießte, lösten sie die Spannung, nur um dann fest zuzupacken, wenn er die letzten Zentimeter in einem schnelleren, härteren Tempo überbrückte.

Nadia erreichte eine neue Ebene der Lust. Peter fühlte es daran, wie sie stärker im Inneren pulsierte. Er fühlte, dass sie nicht mehr weit von einem Höhepunkt entfernt war. Und er erkannte ihre Entrückung.
Die Welt drehte sich nun um sie. Und das war gut so. Aber es ging vielleicht noch besser…
Als teilten sie diesen Gedanken, musste Peter nur Pattys Hand berühren, um sie zu einem Tausch zu bewegen. Seine Hände legten sich über die vollen Brüste seiner Freundin und Patty legte eine Hand auf deren Bauch, um sie an ihren Körper zu drücken, mit dem sie nun den Takt vorgab. Die andere wanderte hinab zu Nadias Schoß und fand dort mit den Fingerspitzen ein neues, süßes Ziel.

Ein Ruck ging durch Nadia, als sie die Veränderung erfasste. Aus ihrem seligen Gleiten würde offenbar ein rascher Aufstieg zum Gipfel. Und das war ein so unfassbar erotischer Anblick.
Sie spannte sich an. Ein Arm kam nach oben, um in Pattys Nacken nach Halt zu suchen. Die andere Hand fand einen von Peters ausgestreckten Armen. Hart klammerte sie sich an die beiden Körper, die sie in den Wahnsinn trieben.
Sie öffnete den Mund und ihr Gesicht verzog sich. Aber zum Schreien fehlte ihr längst die Luft.

Es war ein magischer Moment, als sie anfing, im Takt ihres Herzschlags zu zucken. Ihr Orgasmus kam so überdeutlich. Er ließ sie laut japsend nach Luft schnappen, ließ ihre Brust beben, ihren Körper zucken und ihre Muschi fest seinen Schwanz packen.
Fest presste Peter sich von unten gegen sie und klemmte ihre Brustwarzen zwischen seinen Fingern ein. Nur Patty bewegte ununterbrochen weiter ihre Hand in winzigen Kreisen auf dem Kitzler. Und schien damit alles unendlich in die Länge zu ziehen.

Aus dem raschen Zucken wurde ein langsamerer Takt. Aber es hörte nicht auf. Wieder und wieder schien alles zusammengenommen Nadia ein weiteres Mal über die Klippe zu stoßen. Ihr Gesicht wurde knallrot, ihre Atemzüge immer lauter und verzweifelter. Und schließlich sah er trotz des Regens deutlich Tränen in ihren Augenwinkeln.
Aber noch immer hielt Nadia eisern seinen Arm und kratzte ihm unbewusst die Haut auf. Noch vereitelte sie mit aller Kraft jeden Versuch, ihr Frieden zu geben. Strafte jedes Nachlassen seiner Bemühungen mit Schmerz.
Bis sie noch einmal in rasendem Takt in ihrem Inneren zuckte und schließlich zusammensackte. Woraufhin Patty sie sanft vorwärts gleiten ließ, bis sie auf Peters Brust ruhte.

Es war ein endloser Moment völliger Andacht gewesen. Niemals würde Peter diesen Anblick vergessen, wie Nadia zwischen ihm und Patty den Gipfel erreichte. Wie sie zu dritt einander so nahe gewesen waren, wie er es sich davor nur mit Nadia überhaupt vorstellen konnte.
Als Patty sich zurückziehen wollte, griff er daher nach ihr und hielt sie fest. Bedeutete ihr, bei ihnen beiden zu bleiben, wenn sie das wollte. Und als er sie nicht mehr hielt, entfernte sie sich auch nicht.
Dann legte er seine Arme um Nadias Rücken und drückte sie an sich. Und Patty lehnte sich von hinten über sie und wärmte sie so noch zusätzlich.

Erst nach einer Weile, in der Nadia auf seiner Brust nach Luft rang und wimmernde, aber glückliche Laute machte, würde ihm bewusst, dass es vielleicht Zeit war, aus dem Regen zu kommen.
Er war nicht eisig, aber kühl. Und im Gegensatz zu ihm, der noch nicht wieder gekommen war, mochten beide Frauen langsam auskühlen. Vom erschöpft herumliegenden Kenni ganz zu schweigen.
Aber Nadia erkannte seine Intention im Ansatz und stoppte ihn sofort.

„Du… bist noch nicht…?“, keuchte sie ihm ins Ohr.
„Das ist nicht schlimm“, versicherte er wahrheitsgemäß. „Wir können später…“
„Ja… Werden wir“, bestätigte sie. „Und jetzt braucht meine Maus eine Pause. Aber du wirst trotzdem kommen…“

Peter holte Luft und wollte es mit Vernunft versuchen. Auch wenn er Nadias entschiedenen Tonfall der absoluten Entschlossenheit schon kannte. Aber was passierte, raubte ihm Atem und Denkfähigkeit.
Anstatt - wie er es erwartete - zu spüren, wie Nadia anfing, sich auf ihm zu wiegen, um ihn trotz ihrer Überbeanspruchung zum Orgasmus zu bringen, schob sie sich vorwärts und gab ihn dadurch frei. Aber ihre nach hinten verschwundenen Arme sorgten dafür, dass sein Schwanz unmittelbar mit der nächsten Muschi in Berührung kam, als sie Patty mit sich vorwärts bewegte.
Zu schnell gingen ihm zu viele Dinge durch den Kopf, die er aussprechen und denken wollte, als es passierte. Und so kam nur ein Krächzen aus seiner Kehle.

Nadia hob den Kopf und blickte über ihre Schulter. Kommunizierte offenbar stumm mit Patty, denn die schob sich zuerst zögernd, aber dann zielgerichtet in Position.
Bevor er sich fangen konnte, war der Mund seiner Freundin, die nun über seinem Bauch kniete, auch schon wieder an seinem Ohr.
„Fick sie“, wisperte sie. „Mach es langsam und sanft, bis ich dir sage, dass du dich gehenlassen kannst. Lass sie entscheiden, wie tief sie dich nehmen kann…“

Zusammen mit den Worten erreichten die Informationen seiner Nervenbahnen Peters Hirn und verursachten einen kleinen Kurzschluss. Patty fühlte sich anders an als Nadia. Und er wusste, dass sich das falsch anfühlen sollte. Aber er fühlte nur Hitze und glitschige Feuchtigkeit und ein zunehmendes Zittern in dem Körper, der ihm immer näherkam.
Er atmete zischend ein, als kleine Finger, die er einfach nicht zuordnen konnte, seinen Schwanz anhoben und in Position rückten. Vielleicht war es Nadia. Oder es war Patty selbst…
Eindeutig Patty war es allerdings, die sich über ihn kniete und unendlich langsam gegen ihn drückte. Seine Eichel gegen ihren Eingang presste und versuchte, ihn in ihre Gluthitze aufzunehmen.

Sie schien überzulaufen. Was zum Teil sicherlich daran lag, dass Kenni in ihr gekommen war. Und vielleicht hatte sie das auch ein wenig auf den noch größeren Eindringling vorbereitet. Oder sie hatte einfach für den Moment ihre Scheu vor ihm abgelegt.
Jedenfalls schlossen sich ihre Schamlippen erstaunlich schnell um seinen Schaft, als er in sie eindrang. Und er musste gehörig nach Luft schnappen, weil es sich fast noch enger anfühlte, als beim ersten Mal mit Nadia.

„Ist sie eng, Geliebter?“, hauchte Nadia an seinem Ohr. „Kannst du dich kaum beherrschen, weil sie deinen Schwanz so fest packt? Gefällt dir diese kleine, enge Mausefalle…?“
Er grunzte und stöhnte dann unwillkürlich, als er ein Stück weiter in Patty hinein glitt, weil die sich etwas schneller absenkte, bevor sie wieder innehielt.
„Fühlst du, wie sie zittert?“, wisperte sie weiter. „Ich glaube, sie kommt, noch bevor sie dich halb in sich hat. Hörst du sie japsen und stöhnen?“

Tatsächlich fühlte Peter nur wenig, weil Patty ihn kaum anderswo berührte als an seinem Schwanz. Aber dort bemerkte er das Flattern ihrer Pussy sehr deutlich. Und hören konnte er gar nichts, außer Nadias Stimme und dem Rauschen des Bluts in seinen Ohren.
„Wenn sie gekommen ist, kann sie dich noch tiefer aufnehmen“, raunte sie ihm zu. „Vielleicht sogar ganz. Obwohl ich daran noch zweifle… Aber ganz sicher weit genug, dass sie es tiefer in sich spüren wird, als sie sich vorstellen kann, wenn du in ihr kommst. Wenn du sie mit deinem heißen, geilen Saft überschwemmst.“

Wieder konnte Peter nur laut stöhnen, als Nadia sein Hirn mit noch größerer Intensität fickte, als Patty es mit seinem Schwanz tat. Und das war ein verdammtes Kunststück, denn die Hitze und Enge dort ließ ihn schon mit den Zähnen knirschen.
Ganz wie Nadia es prophezeit hatte, fühlte er dann Pattys zuckende Explosion noch, bevor sie den halben Weg geschafft hatte. Und die Kontraktionen ihrer Muskeln ließen ihn dabei rasch tiefer vordringen. Was wiederum das Zucken der Muschi um seinen Schwanz verstärkte.
„Gott, wie sie schreit…“, freute sich Nadia. „Halt ganz still jetzt, Baby.“

Peter tat es. Ihm blieb auch gar nichts anderes übrig, denn er konnte sich sowieso kaum bewegen.
Irgendwann hatte er Nadias Hüften gepackt und hielt sich nun daran fest. Unwillkürlich zuckend, wenn Patty noch einmal besonders stark pulsierte.
„Mmh…“, machte seine Freundin einmal genießerisch. „Ja, pack zu, mein Herz. Halt dich fest an mir. Das tut so wunderbar weh...“
Ungeachtet der besorgniserregenden Worte hielt er sich weiter fest, denn er konnte gar nicht anders.

„Jetzt kannst du dich gehenlassen, Baby“, flüsterte sie schließlich. „Hör auf, dich zurückzuhalten. Halt mich so fest du willst und lass es kommen, wenn sie dich reitet…“
Peter klingelten die Ohren vor Anspannung, als er nach Luft ringen musste. Langsam, aber ohne Zögern fing Patty an, ihr Becken kreisen zu lassen. Und das brachte ihn fast um den Verstand. Er würde kommen. Aber die Intensität war fast zu viel.
Um Nadia nicht zu zerquetschen, packte er ihren Nacken und legte den anderen Arm um ihren Rücken. So konnte er sie an sich pressen und würde sie vielleicht ‚nur‘ ersticken.

„Oh, Gott! Ja!“, keuchte sie aber sofort. „Halt mich fest, während sie dich fickt. Ich glaube, ich komme auch gleich noch mal. Ich liebe es, wenn du mich so fest hältst!“
„Liebe - Dich!“, presste er unter Aufbietung aller Kraft durch die Zähne.
„Und ich liebe dich, mein Herz. Aber wenn du ihr ein Kind machst, bevor ich schwanger bin, töte ich euch beide…“

Das war es.
In dem Moment, als diese Worte über ihm zusammenschlugen, passierte es. Gegen den Druck der fast schmerzhaften Enge bahnte sich sein Sperma den Weg hinauf. Eindeutig schmerzhaft war es, als es aus ihm hinausgeschleudert wurde in den zierlichen Körper von Patty. Schmerzhaft, aber auch wirklich befriedigend.
Und lange andauernd, wie sich herausstellte. Schnell sah er Sterne, während, den Zuckungen nach zu urteilen, Patty mit ihm den Gipfel erreichte. Nadias Worte an seinem Ohr taten wiederum nichts, um das zu verkürzen oder die Intensität abzuschwächen.
Ganz im Gegenteil…

„Schwör es mir, Peter“, bettelte sie schluchzend. „Schwör mir, dass du mir zuerst ein Kind machst. Dass ich die Nummer eins bin. Versprich mir, dass du mich schwängerst.
Ich will dein Kind in meinem Bauch. Patty kann gleich danach eins haben. Aber das Erste gehört mir!“
Unfähig zu reden konnte er nur ihren Kopf so lenken, dass ihre Stirn auf seiner lag. Noch immer musste er die Zähne aufeinander beißen, aber ihr in die Augen sehen konnte er. Nur war zu befürchten, dass neben dem ewigen Versprechen, dass sie seine Nummer eins war, auch viel zu viel Einverständnis zu ihrem völlig überdrehten Geplapper darin stand.
In diesem Moment hätte er es nämlich ohne Zögern und wider besseres Wissen - oder zumindest gegen jede Vernunft - getan. Wäre es möglich gewesen, dann hätte er Nadia in diesem Augenblick ein Kind gemacht…
Und er wusste, dass sie es sehen konnte, als ihre Augen aufleuchteten wie zwei Sterne.


XXXI.

Zur gleichen Zeit hätte das Zeugen eines Kindes ebenfalls eine theoretische Konsequenz der Aktivitäten darstellen können. Aber wäre das passiert, hätte es eine Tracht Prügel für die werdende Mutter bedeutet. Und danach hätte die etwas zu dünne Brünette mir den eindeutig unnatürlich großen Brüsten sich jemand anderen suchen müssen, der ihr das Heroin bezahlte.
Natürlich drohte ihr Letzteres auch, wenn ihr Stecher irgendwann die Schnauze voll von ihr hatte. Und deswegen konzentrierte sie sich auch voll und ganz darauf, dass es ihm gefiel.
Was ihr tatsächlich gar nicht mal so schwerfiel, denn er war zur Abwechslung mal ein Typ mit einem sehenswerten Schwanz. Und im Gegensatz zu hundert anderen Idioten erwartete er nicht von ihr, dass nach all den OPs ihre Brüste noch irgendwelche Berührungen empfinden konnten. Also benutzte er seine Hand stattdessen zwischen ihren Beinen an ihrer Fotze, wenn er wollte, dass sie kam. Was er beim Sex gern mochte…

Aber das Leben war niemals fair, wie die Frau mit dem bürgerlichen Namen Hildegard wusste, die sich heute Candy nannte. Ganz besonders zu ihr war es das nicht.
Deswegen war klar, dass kurz vor ihrem Abgang das Telefon klingeln musste. Und weil ihr Stecher in der anderen Hand sein Bier hielt, war es wohl Essig mit ihrem kleinen Gipfelchen.
Scheiße!

Natürlich ließ sie sich nichts anmerken. Wenn sie zickte, bekam sie schon mal eine verpasst. Und das brauchte sie nicht unbedingt jeden Tag.
Daher bemühte sie sich weiter darum, ihre Beckenbodenmuskeln immer wieder anzuspannen, damit ihre doch recht ausgeleierte Fotze seinen Schwanz gut massierte, während er nach dem Hörer griff. Und bloß keinen Mucks…

„Wer?“, grunzte der Typ, der nur den Hosenstall seiner Lederhose geöffnet hatte, um Candy kurz aufsatteln zu lassen.
Aber ganz ausgezogen hätte auch noch mehr Arbeit bedeutet, also wollte sich die Brünette auch darüber nicht beklagen.
„Andre?“, fragte er verblüfft. „Was willst du denn?“

Einen Andre kannte Candy nicht. Aber es konnte ihr auch egal sein, mit wem er telefonierte. Solange es keine andere Tussi war, ging es sie nichts an. Und wenn es eine wäre, könnte sie auch nur ihre Sachen packen und gehen, bevor er sie an die Luft setzte, ohne sie ihren Kram mitnehmen zu lassen.
Trotzdem lauschte sie. Einfach, weil sie nichts anderes zu tun hatte, als ihn zu reiten und zuzuhören.

„Weißt du, wie egal es mir ist, was Rene passiert?“, grollte ihr Stecher mit einem deutlichen Anflug von Zorn in der Stimme. „Ich bin von euch weg und nicht nur von der Alten.“
„Von einer Tussi? Du Waschlappen!“
„Ach ja…? Und? Ich kann ihr nicht übelnehmen, dass sie bei euch Versagern nicht bleiben wollte…“
„Du kannst mir viel erzählen. Wahrscheinlich ist die hässlich wie die Nacht, wenn sie sich mit dem Bübler einlässt. Und ich hab hier eine direkt auf meinem Schwanz, die gut genug ist…“

Candy fühlte einen Schauder über ihren Rücken laufen. Jetzt gerade ging es um eine Frau. Und sie machte sich keine Illusionen, was ihre Qualitäten jenseits ihrer Möpse anging. Hässlich wie die Nacht war sie nach fünf Jahren Drogensucht auch…
Sie tat das Einzige, was sie tun konnte: Sie stieg ab und sank vor ihm in die Knie, um ihn daran zu erinnern, dass sie schluckte. Und ihn nahm, egal wie lange er nicht geduscht hatte…

„Das ist mir scheißegal, Andre“, schnauzte ihr Macker nun aufgebracht. „Ich pisse auf euch. Von mir aus könnt ihr alle verrecken…
Was? Ja, du Kinderficker. Natürlich komme ich trotzdem, um eure Babyärsche abzuwischen. Aber wenn ich fertig bin, könnt ihr froh sein, wenn ich euch nicht auch über den Jordan befördere.“
Damit knallte er den Hörer auf die Gabel und pfefferte im nächsten Moment das Telefon so heftig vom Tisch, dass es sein Kabel aus der Dose riss und an der Wand in einige Teile zerbrach.

„Fuck!“, brüllte er daraufhin. „Hör auf. Bin nicht mehr in Stimmung.“
„Fährst du weg?“, fragte sie leise und vorsichtig.
„Geht dich zwar ‘n Scheiß an, aber ja. Ich fahre für meine Brüder ‘nen Milchbubi um die Ecke bringen. Weil die sogar zum Scheißen zu blöd sind.
Und ob ich deine Visage noch sehen kann, überlege ich mir danach…“
„Soll ich meine Sachen packen?“

Der Faustschlag traf sie völlig unvorbereitet im Gesicht. Sie hatte offenbar seine Wut unterschätzt.
„Wenn ich will, dass du klugscheißt, sag ich dir Bescheid“, schnauzte er. „Und jetzt sieh zu, dass du mir ‘n neues Telefon beschaffst. Ich muss Tommy anrufen.“
Langsam richtete Candy sich wieder auf und wischte sich das Blut von ihrer aufgeplatzten Lippe.
Ein Schlag war erstaunlich wenig. Vielleicht durfte sie ja bleiben, während er weg war…
Rasch suchte sie nach ihrem Oberteil und murmelte:
„Ja, Pierre.“

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