Kojotenhöhle

Was dich hier erwartet, ist nicht der Versuch, irgendetwas zu umschreiben. Ich nenne die Dinge durchaus beim Namen, auch wenn ich versuche, das niveauvoll zu tun. Und ich versuche außerdem, Geschichten zu erzählen, in denen der Sex ein Teil des Ganzen ist und nicht der einzige Teil. Man findet hier wohl auch Grenzwertiges für manche Geschmäcker. Ob man es als BDSM-artig oder als abartig empfindet, liegt dabei ganz im Auge des Betrachters.

Wenn es dir gefällt, lass es mich wissen. Wenn es dir nicht gefällt, gerne auch. Hinterlass mir einen Kommentar oder schreib es mir per Mail an Mike.Stone bei gmx.net .

Samstag, 28. Juli 2012

Junge Liebe - Kapitel 2 - Teil 03

Junge Liebe
Kapitel 2
Eine Geschichte über die Jugend, die Liebe und erste Male.
© 2012/2013 Coyote/Kojote/Mike Stone

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Teil 01
Teil 02
Teil 03
Teil 04
Teil 05
Teil 06
Teil 07
Teil 08

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XVI.

Nadia war ganz und gar nicht zufrieden damit, wie sich das Ende ihres ersten, gemeinsamen Einkaufs entwickelt hatte.
Sicher… Peter hatte alles richtig gemacht. Und einige Dinge hatte er sogar einfach unglaublich gemacht. Ihr Hintern erinnerte sie bei jeder Bewegung daran.
Aber sie hatte überhaupt gar nichts gut gemacht.

Sie hatte sich verhalten wie… Tanja.
Sie hatte eifersüchtig und misstrauisch und dann auch noch selbstzerstörerisch reagiert und einfach mal mit einem Wink und aus einer Laune heraus alles aufs Spiel gesetzt. Ohne über die Konsequenzen nachzudenken.
Sie konnte sich nicht einmal damit herausreden, dass sie sich ja auf Peter verlassen konnte, denn darüber hatte sie gar nicht erst nachgedacht. Sie hatte einfach ihren kleinen Zickenterror gestartet, ihn provoziert und schließlich bewusst riskiert, dass er sie in eine Situation brachte, in der schlechte Erfahrungen von früher ihre Beziehung zu ihm beschmutzen konnten.
Es war noch einmal gut gegangen. Aber das war nicht ihr zu verdanken, sondern ganz allein ihm.

Nein… Es war zugegebenermaßen mehr als gut gegangen. Es war großartig gewesen.
Anstatt eines romantischen Herantastens an das Thema Analsex, aufbauend auf den ermutigenden Erfahrungen in der Dusche, war es hart und kraftvoll und bedrohlich gewesen. Allein Peters unerwartetes Verhalten - beinahe als wäre er plötzlich ein ganz anderer Mensch gewesen - hatte sie an den Rand eines Orgasmus gebracht. Und sein Schwanz in ihrem zickigen, kleinen Arsch hatte dieses Werk vollendet.
Es hatte das Band zwischen ihnen schlussendlich doch gestärkt.

Aber es hätte in die Hose gehen können. Und deswegen hatte Peter absolut recht:
Schluss mit den Selbstvorwürfen.
Er würde entscheiden, ob sie Mist gebaut hatte. Und dafür musste sie nur ehrlich zu ihm sein.
Und vielleicht… nur vielleicht… manchmal etwas tun, womit sie ganz bestimmt ein wenig Strafe verdiente.
Herrgott noch eins!

„Ich habe etwas angestellt“, brachte sie ein wenig gepresst heraus, als sie gerade am Auto angekommen waren.
Peter sah nicht besorgt, sondern eher ein wenig amüsiert aus, als er ihr auffordernd zunickte.
„Ich habe darüber nachgedacht, manchmal Dinge zu tun, mit denen ich eine Strafe provozieren müsste.“
Eine Augenbraue hochziehend starrte er sie eine ganze Weile lang an. Sie konnte diesem Blick nicht begegnen. Mit brennenden Wangen starrte sie zur Seite.

„Wofür schämst du dich?“, wollte er dann nach einer gefühlten Minute angespannter Stille wissen. „Für die Gedanken oder für die Beichte?“
„Für die Beichte“, murmelte sie.
Als er ihr Kinn griff und sie zwang, im ins Gesicht zu sehen, fühlte sie sofort, wie ihr Pulsschlag sich beschleunigte. Dieser Mann, der da in Peter steckte und immer mehr zum Vorschein kam und der sie nun gerade ansah, machte nicht nur ihre Knie weich, sondern auch ihr Herz rasend.
Sie zitterte, als er sie sachte küsste. Nicht vor Furcht und auch nicht vor Erregung, sondern vor… Liebe.

Der feste Klaps mitten auf ihren Po traf sie so unvorbereitet, dass sie nicht einmal quietschen konnte. Sie starrte ihn nur fassungslos an und ‚genoss‘ das erneuerte Gefühl, an ihr Erlebnis auf der Toilette erinnert zu werden.
Oder… Nun… Ach verdammt…
Ja. Sie genoss es wirklich irgendwie, weil es sich anfühlte, als hätte er ihr da so eine Art metaphorischen Knutschfleck hinterlassen.
„Dafür, dass ich mich nicht geschämt habe, diese Gedanken zu haben?“, fragte sie leise.

Er nickte und küsste sie noch einmal. Diesmal etwas länger und sehr gefühlvoll. As sie die Augen wieder öffnete und die Welt aufhörte, sich zu drehen, fühlte sie sich nicht nur geliebt. Das Gefühl ging viel tiefer und musste erst noch einen Namen erhalten.
„Wenn du die Strafe auf diese Weise wieder gutmachst, lerne ich daraus gar nichts“, flüsterte sie.
„Das war keine Wiedergutmachung.“
„Nicht?“
Den Kopf schüttelnd erklärte er: „Das war die Belohnung dafür, dass du mich zu einer kleinen Strafaktion zu provozieren planst.“

„Aber…“
Das musste sie jetzt erst einmal wechseln. „Du kannst ich doch nicht gleichzeitig bestrafen und belohnen. Für die gleiche Sache.“
Das war schon ein ganz klein wenig unfair und empörend.
„Siehst du doch…“
Mit offenem Mund sah Nadia zu, wie Peter nicht nur ganz trocken diesen Satz im Raum stehenließ, sondern sich auch völlig gelassen abwandte und in den Wagen stieg.
Das war… Also… Das konnte er doch nicht…
Gott im Himmel war das… scharf!

Erst im Auto auf der Heimfahrt und erst, nachdem sie ihm auch noch wie ein verliebtes Hündchen ihre Liebe gestanden hatte, ergab sich ganz zufällig eine Gelegenheit, wenigstens ein klitzekleines bisschen Rache für all die Coolness zu nehmen, die nun nicht mehr ihr zu gehören schien, sondern ihm.
Sie wartete mit der Nutzung dieser Möglichkeit, bis der Wagen an einer Ampel halten musste. Praktischerweise auch noch neben einem LKW.
Beiläufig und als wäre es etwas ganz normales schob sie die Hand in ihrem Schoß unter ihr Kleid und sammelte etwas von den Beweisen der Ereignisse auf der Supermarkt-Toilette mit dem Finger.

Als wollte sie einen zufälligen Goldfund präsentieren, hob sie die feuchten Finger dann ins Licht und zeigte sie Peter, dem LKW-Fahrer und einer Fußgängerin, die gerade den Zebrastreifen überquerte. Dann leckte sie die Bescherung ab.
Der Effekt war wie ein Rundumschlag mit einem Vorschlaghammer.
Dem Mann im Lastwagen klappte die Kinnlade runter. Ebenso wie der Passantin. Peter machte nur große Augen, aber seine Nasenflügel flatterten, als er hörbar tief einatmete.
Alle drei starrten sie so lange an, bis die Autos weiter hinten mit lautem Hupen darauf aufmerksam machten, dass die Ampel nicht mehr auf Rot stand. Und Nadia blickte mehrmals der Reihe nach von einer Person zur nächsten, während sie den Finger im Mund ableckte wie einen Lolli und auch genau das Gesicht aufsetzte, dass man bei einem kleinen Mädchen dabei erwarten mochte.

Kopfschüttelnd und ohne jeden Zweifel über die Verderbtheit der Jugend schimpfend, setze die Frau zuerst ihren Weg fort. Der LKW-Fahrer schien eher zu feixen. Und Peter? Der musste sich ganz offensichtlich anstrengen, ruhig und kontrolliert weiter zu atmen.
Die zweite Rotphase benutzte er dazu, sich wieder in den Griff zu bekommen. Und erfreulicherweise musste er dabei auch etwas in seiner Hose zurechtrücken. Dann erst setzte er an, etwas zu sagen.

„Ich hatte Lust darauf“, flötete Nadia absichtlich genau in diesem Moment mit ihrer besten Kleinmädchenstimme.
Ungläubig und verständnislos starrte er sie an.
„Und etwas nicht zu tun, worauf ich Lust habe, ist furchtbar unehrlich, findest du nicht auch?“
Die Links-Rechts-Links-Kombination aus Stimme, Augenaufschlag und Thema brachte ihn nur noch weiter aus dem Konzept.
„Natürlich musst du mich dafür bestrafen, wenn ich dich in der Öffentlichkeit in Verlegenheit bringe“, argumentierte sie fröhlich säuselnd weiter. „Das gehört sich schließlich nicht. Aber unehrlich zu sein wäre noch schlimmer. Also werde ich von nun an offen und deutlich zeigen, was in mir vorgeht.
Immer.
Überall.“

Hätten nicht in diesem Moment die Autos wieder angefangen zu hupen, wäre er vielleicht über sie hergefallen. Er sah jedenfalls so aus, als müsste er sich ziemlich zurückhalten, das nicht zu tun.
Und Nadia war nun endlich doch zufrieden mit sich und der Tatsache, dass sie noch immer ein Mittel hatte, um ihn gehörig aus dem Konzept zu bringen. Nun wo kleine Arglistigkeiten nicht mehr auf dem Programm standen.
Tatsächlich war in ihrer ganzen Argumentation sogar ein Körnchen Wahrheit verborgen. Es war schließlich eine Art Lüge, wenn sie nicht in dem Moment sagte oder zumindest deutlich zeigte, dass sie heiß auf ihren Freund war, wenn es passierte, nicht wahr!?

Als sie Zuhause ankamen, war Peter wieder soweit beruhigt, dass er nicht sofort über sie herfiel. Sie räumten in aller Ruhe die Einkäufe ein und merkten auch, dass sie langsam unter Zeitdruck standen, denn eigentlich sollten sie ja sehr bald schon seinen Freund Kenni besuchen.
„Sagtest du nicht, dass er in einem der Nachbarhäuser wohnt?“, fragte Nadia, als ihr ein Gedanke kam.
„Direkt gegenüber“, bestätigte Peter.
„Bei seinen Eltern?“
„Seiner Mutter.“
„Und warum holst du ihn dann nicht rüber, während ich den Rest wegräume?“, wollte sie mit einem Lächeln wissen. „Sturmfreier als hier geht es ja wohl nicht, oder?“

Peter sah nur für einen winzigen Moment verdutzt aus und grinste dann ebenfalls.
„Das hätte mir einfallen können.“
„Dafür hast du mich ja.“
„Als Gedächtnis?“, hakte er nach. „Oder doch eher als Schuldige dafür, dass in meinem Gehirn nicht genug Blut ist, um noch klar zu denken?“
„Du weißt, wie man Frauen Komplimente macht“, frotzelte sie zurück. „Aber wenn du nicht willst, dass du sie vor Zeugen einlösen musst, hältst du dich besser damit zurück, bis dieser Kenni wieder weg ist.“
„Der hätte nichts dagegen, zuzusehen…“

Es war ein völlig beiläufiger, scherzhaft gemeinter Kommentar in den Küchenschrank hinein, aber Nadia richtete sich ruckartig auf und spürte, wie alle Haarwurzeln ihres Körpers gleichzeitig reagierten. Egal ob noch Haare daran waren, oder nicht.
Dem Satz fehlte für einen wirklich belanglosen Witz ganz klar ein ‚bestimmt‘ und für eine Anspielung ein ‚vielleicht‘. Aber trotzdem hatte er einen Unterton der… Gewissheit…

„Ist Kenni derjenige, von dem du mir erzählt hast?“, fragte sie schärfer, als sie es beabsichtigt hatte.
Er hielt in seiner Bewegung zu lange inne, um sein verzögertes „Hm?“ noch glaubwürdig wirken zu lassen.
Blitzschnell war sie in seinem Rücken und presste sich an ihn, um ihm ins Ohr zu hauchen: „Der Junge, dessen Sperma du probiert hast. Oder dachtest du, sowas vergesse ich wieder?“
„Das…“, versuchte er auszuweichen, während sie mit den Fingerspitzen über seinen Bauch - und ganz langsam und subtil auch weiter nach unten - strich.
„Sag‘s mir, Großer“, bettelte sie. „Sag‘s mir, bütte…“
Von hinten konnte sie vielleicht ihren Augenaufschlag nicht ins Spiel bringen, aber sie konnte mit den Händen ganz sachte über seinen Hosenstall streifen. Und das war beinahe genauso gut.
„Ja…“, murmelte er kleinlaut.

„Fein“, flötete Nadia daraufhin und ließ von ihm ab. „Dann bleib nicht zu lange drüben, sonst hole ich dich. Und ich bewaffne mich vorher.“
Verdutzt starrte Peter ihr hinterher, als sie mit ein paar Konserven zu einem Schrank tänzelte und sie darin verstaute. Seinen Blick absichtlich missinterpretierend richtete sie sich dann wieder auf und deutete auf die Dekowaffen seines Onkels an der Wand.
Er brauchte einen Augenblick, um seine Verwirrung abzuschütteln und hätte vielleicht nachgehakt, wenn sie nicht mahnend auf die Uhr gezeigt hätte. Ein klärendes Gespräch war gerade nicht, was sie haben wollte. Die Wahrheit würde ein klein wenig warten müssen.

Seufzend dachte ihr Freund dann wohl so etwas wie ‚Frauen versteht eh kein Mann‘ und räumte noch die letzten schweren Sachen beiseite, bevor er ankündigte, sich jetzt eben auf den Weg zu machen.
Bevor er auf die Idee kommen konnte, eine Verabschiedung zu inszenieren, die Nadia ganz ohne jeden Zweifel in seine Arme hätte schmelzen lassen, warf sie ihm einen Handkuss zu und konzentrierte sich dann scheinbar wieder auf die Einkäufe.
Als er die Haustür hinter sich schloss, hätte sie beinahe erleichtert aufgeatmet.

Ihr hastig erdachter Plan war simpel, effektiv und keineswegs uneigennützig. Er war auch nicht egoistisch. Jedenfalls nicht, wenn man nicht langsam anfing, in der ‚Wir‘-Perspektive zu denken. Und irgendwie tat Nadia das mittlerweile ja immer häufiger.
Nur nicht gerade in diesem Augenblick…
Naa gut! Der Plan war egoistisch. Aber Peter profitierte davon und Nadia… würde Antworten auf ein paar neue und interessante Fragen erhalten, die ihren Freund und ihre Beziehung betrafen. Und sie selbst, wie sie sich eingestehen musste.

Schnell schob sie die restlichen Einkäufe beiseite und eilte ins Schlafzimmer, um sich auszuziehen. Was sie sattdessen anziehen wollte, deponierte sie schon einmal im Bad. Und erst dann räumte sie weiter ein.
Dabei galt ihre Aufmerksamkeit jedoch der Tür und dem Teil des Hofes, den sie durch das Fenster einsehen konnte. Sie wollte Peters Freund nun nicht gerade nackt empfangen, auch wenn der Gedanke ebenfalls seinen Reiz hatte.
Wie Peter dann wohl reagieren würde…?

Nein! Ihr erster Plan war besser. Sicherer für sie beide und immerhin einen Hauch weniger unfair gegenüber diesem Kenni.
Außerdem deckte er die Möglichkeit ab, dass dieser Bursche ja vielleicht doch auch ein Arschloch sein mochte. Immerhin hatte Peter schon bewiesen, dass er nicht sehr gut darin war, die Spreu vom Weizen zu trennen, was Kumpeleien anging.

Als noch immer niemand kam, nachdem der Einkauf verstaut war, überlegte sie für einen Augenblick, sich wirklich zu bewaffnen und ihren Freund aus den Klauen eines anderen Mannes zu retten. Oder wenigstens zuzusehen…
Aber Peter würde sie diesbezüglich niemals hintergehen. Also ging sie unter die Dusche und beseitigte alle Spuren, die dieser Tag bisher hinterlassen hatte.
Und sie war beinahe damit fertig, als sie Stimmen hörte.

„Bin unter der Dusche!“, rief sie laut.
„Okay!“, kam die etwas verzögerte Antwort von Peter. Damit hatte er natürlich nicht gerechnet.
Als sie keine fünf Minuten später das Bad verließ, konnte die die beiden Jungs im Wohnzimmer reden hören. Und ihr interessantes Thema hätte sie in ihrer Eile, sich dorthin zu begeben, beinahe gar nicht wahrgenommen.
Aber eben nur beinahe…

„Patrizia mag mich einfach nur leiden“, meinte Peter gerade abwiegelnd.
„Nur leiden?“, grunzte sein Kumpel, dessen Stimme sie an einen eher kleinen, quirligen Menschen denken ließ. „Sie himmelt dich an, als wärst du Slash von den Gunners oder sowas.“
„Du spinnst doch…“
„Tu ich nicht. Und wenn du deinen Dickschädel mal aus deinem Arsch gezogen hättest, würde dir das auch auffallen.“

Peter schwieg daraufhin einen Augenblick lang und brummte dann: „Aber deswegen sitzt sie nicht da rum.“
„Ach…“, machte Kenni zweifelnd. „Weswegen denn wohl dann?“
„Ich befürchte, dass es was mit meiner kürzlichen Begegnung mit ihrem Bruder zu tun haben könnte.“
„Mit welchem von denen?“
„Rene“, nannte Peter einen Namen, den Nadia eine Sekunde später mit dem Typen aus der Disko in Verbindung bringen konnte. „Er und ich… sind ein wenig aneinandergeraten.“
„Wie jetzt…?“, fragte Kenni erstaunt.

Beinahe hätte Nadia beschlossen, diesen Moment für ihren Auftritt zu wählen, aber dann entschied sie, doch noch einen Augenblick lang neben dem Durchgang zum Wohnzimmer stehen zu bleiben.
Sie hatte einfach viel zu selten Gelegenheit, Peter zu belauschen. Und mal abgesehen davon, dass sie ihm gerne zuhörte, war allein ihre Anwesenheit mittlerweile ausreichend, um sein Verhalten zu beeinflussen.
Wie würde sich die Geschichte wohl anhören, wenn er sie so wie früher seinem Kumpel erzählte…?

„Also ich war mit Nadia im Easy und eigentlich lief alles blendend. Vielleicht hast du mal die Chance, sie tanzen zu sehen. Dann wirst du verstehen, was ich meine.“
Ruhig und überraschenderweise auch ganz ohne seine übliche Zurückhaltung fing Peter an zu berichten. Zumindest Kenni gegenüber schien er nicht ganz so viele Komplexe an den Tag zu legen, was ein ermutigendes Zeichen für Nadia war, was diesen Knilch betraf.
„Irgendwann bekamen wir Durst und ich bin los, um was zu trinken zu besorgen. Und als ich wiederkomme, sehe ich gerade noch, wie Rene mitten auf der Tanzfläche steht und ihr an die Brust grabscht.“
„Kein Scheiß?“, keuchte Kenni. Er bekam offenbar eine nonverbale Antwort und fügte noch hinzu: „Der Flachwichser…“

„Ja...“, Peter zögerte kurz. „Alter, ich war stinksauer. Ich glaube, ich habe einfach die Gläser fallen gelassen und mich hinter Nadia gestellt. Ich wusste überhaupt nicht, was ich sagen sollte, vor lauter Wut.“
„Und was hat er dann gemacht?“, wollte Kenni wissen.
„Ich glaube, er hat mich gar nicht bemerkt, bis Nadia meine Hände genommen und sie sich unter dem Kleid auf die Brüste gelegt hat.“
Kenni japste und mit einem hörbaren Grinsen in der Stimme fuhr Peter fort: „Und dann hat sie sich unters Kleid gegriffen, ihm einen feuchten Finger unter die Nase gehalten und ihm gesagt, dass er ihrer Muschi niemals näher kommen würde.“

Für einen kurzen Moment war es still. Dann lachte Kenni kurz ein klein wenig hysterisch.
„Ich glaub dir kein Wort“, erklärte er.
„Frag sie selbst, wenn sie fertig ist und herkommt.“
„Sie wird antworten“, konnte sich Nadia nun nicht mehr zurückhalten und trat ins Wohnzimmer, „dass er sogar noch ein paar Dinge vergessen hat.“

Geplant hatte sie ihren Auftritt eigentlich ein wenig anders, aber allein die Erinnerung daran, wie ihr Freund für sie eingestanden war, machte sie ganz hibbelig. Sie wollte zu ihm. Sofort!
Trotzdem hatte ihre Ankunft einen gehörigen Effekt, denn keiner der Jungs rechnete damit, sie so urplötzlich in den Raum treten zu sehen. Und ebenso wenig waren sie darauf vorbereitet, dass sie nur eines von Peters Hemden trug und sonst nichts.

Natürlich erfasste Nadia die geradezu verheerende Wirkung ihres Anblicks auf Peter und Kenni.
Beider Köpfe flogen herum und die Blicke wanderten von ihrem Gesicht sehr schnell hinab dorthin, wo sie sich gar nicht erst die Mühe gemacht hatte, das viel zu große Kleidungsstück zu schließen.
Natürlich hatte sie sich wohlweislich ein wenig seitlich gestellt, sodass Kenni nicht direkt auf ihre Muschi starren konnte. Aber das sie nichts unter dem Hemd trug, war dennoch sehr offensichtlich. Und den Ansatz ihrer Brust konnte er mehr als deutlich sehen.

Mit großen Augen musterten die beiden sie und erfassten dabei auch ganz ohne jeden Zweifel, dass sie sich nur sehr oberflächlich abgetrocknet hatte. Die Feuchtigkeit würde schnell wegtrocknen, so warm, wie es gegenwärtig war. Aber gerade jetzt war sie eines der beiden Tüpfelchen auf dem ‚ö‘, zu dem sich die Lippen der Jungs formten.
Das andere Tüpfelchen waren ihre nassen Haare, die immer wieder kleine Rinnsale über ihren Körper auf die Reise schickten.

„Er hat ihn angestarrt, als würde er ihn gleich ungespitzt in den Boden rammen. Und der Penner hat es überhaupt nicht gepeilt, bis Peter zu ihm gesagt hat - und ich zitiere, weil ich diesen Satz niemals in meinem Leben vergessen werde - Fasst du noch einmal meine Freundin an, tue ich dir weh.“
Ihre Imitation von Peters dunklem, drohendem Tonfall fiel vielleicht nicht unbedingt überzeugend aus, aber ihr Strahlen bei der Erinnerung daran war absolut echt.
„Beinahe wäre ich da auf der Stelle gekommen“, fügte sie noch hinzu.

„K-kenni, N-nadia“, stammelte Peter in die regelrecht andächtige Stille hinein, die ihrer Aussage folgte. „Nadia, K…“
Weiter kam er nicht, denn einem dringenden Bedürfnis folgend war sie mittlerweile bei ihm angekommen und auf seinen Schoß gekrabbelt. Ihre Lippen und ihre Zunge verhinderten weitere uninteressante Äußerungen, indem sie seinen Mund verschlossen und stürmisch eroberten.

Vage war sich Nadia durchaus der Tatsache bewusst, dass sie sich vor den Augen eines praktisch Fremden an ihren Freund presste. Und dass sie seinen Kopf mit ihren Händen hielt und ihn so leidenschaftlich küsste, wie man es normalerweise eigentlich nur beim Sex tat. Und es war ihr scheißegal.
Naja… Vielleicht war es auch ein zusätzlicher Kick. Aber ihr Plan, der Frage auf den Grund zu gehen, wie weit sie wohl mit Peter so gehen konnte, wenn sie beide nicht allein waren, hatte gerade keinerlei Bedeutung mehr.
Jetzt gerade war sie erst einmal wieder in diesem neuentdeckten Land, wo sie von jemandem von ganzem Herzen geliebt wurde. Und wo sie ohne irgendwelche Einschränkungen dieses Gefühl erwiderte.

Dadurch, dass sie auf der Couch direkt über Peter kniete, konnte sie deutlich spüren, wie schnell und stark er auf ihre Nähe, Liebe und die gehörige Portion Erregung, die sie bei der Erinnerung an den Abend in der Disko verspürte, reagierte. Und sie konnte gar nicht anders, als sich an diesem weiteren Beweis seiner Hingabe zu reiben und trotz des wilden, atemberaubenden Zungenspiels kehlig zu stöhnen.
Es war nicht der Gedanke daran, was sie noch vor Kurzem im Auto zu ihm gesagt hatte. Es war auch nicht der Kick einen Zuschauer zu haben. Es war eine ganz und gar unbewusste Handlung, die ihr zuerst gar nicht auffiel, ihm den Gürtel und die Hose zu öffnen.
Und Peter schien es ebenfalls gar nicht zu bemerken oder sich nicht darum zu kümmern. Seine Hände fuhren unter dem Hemd über ihre Hüften zu ihrer Taille und weiter hinauf, bis er sie von den Seiten an ihre Brüste legen konnte.

Seinen Schwanz im Sitzen soweit freizulegen, dass keine Kleidung mehr im Weg war, erwies sich beinahe als unmögliche Herausforderung. Hätte er nicht leicht seine Hüfte - und damit auch ohne irgendwelche Schwierigkeiten sie gleich mit - angehoben, wäre sie vielleicht an Frustration gestorben.
So rettete er ihr glücklicherweise das Leben und erlaubte ihr, sich an ihn zu pressen und seinen Ständer direkt zwischen ihren Schamlippen und an ihrem Lustknöpfchen zu spüren. Es fehlte nur noch eines…

Den Kuss kurz unterbrechend und die Augen öffnend, hob sie langsam die Hüfte an und badete sein Fleisch im Beweis ihrer Geilheit, während sie daran hin aufglitt. Wie ein speziell für sie angefertigtes Sexspielzeug rieb seine Erektion bei dieser Bewegung über alle äußeren Stellen in ihrem Schoß, die für eine Berührung empfänglich waren. Aber sie gierte längst nach mehr und brachte den Zugang zu ihrer Muschi über seine Eichel.
Technisch und logisch betrachtet war es eigentlich unmöglich, dass sie sich kniend wirklich über seinen riesigen Schwanz bringen konnte. Ebenso wie diesen ohne Führung einfach in der richtigen Position vorzufinden, um sich wieder absenken zu können.
Aber Peter und sie waren einfach füreinander gemacht und deswegen funktionierte es ohne hektisches Herumgefummel oder Hilfestellung.

Mit weitaufgerissenen Augen starrte Nadia an die Decke, als sich die dicke Eichel ihren Weg bahnte. Sie selbst war es, die sich daran aufspießte. Er hielt nur ihre Hüften und sorgte für Stabilität.
Aber es war für ihn ebenso intensiv wie für sie. Das wusste Nadia. Sie spürte es und sie hörte es an seinen Atemstößen, die gerade eben so unter ihrem lauten Hecheln hörbar waren.
Es war, als würde ihr Körper immer erst genau in dem Moment, in dem es geschah, erkennen, wie sehr ihrem Inneren etwas fehlte, wenn Peter nicht in ihr war. Er füllte eine beinahe schmerzhafte Leere aus. Am liebsten hätte sie vor Glück geschrien.

Mit der Hilfe seiner führenden Hände sank sie langsam auf ihn hinab. Zu langsam, um den rasenden Hunger nach seiner Nähe zu stillen, aber auch gerade langsam genug, um sie nicht zu zerreißen. Genau richtig eben…
Nichts auf der Welt ließ sich mit dem Gefühl vergleichen, seine Größe aufzunehmen und jede einzelne Unregelmäßigkeit seines Ständers zu fühlen, wie sie jede Falte in ihrem Inneren streifte und erfüllte. Für diese Art von Empfindungen existierten einfach nicht genug Worte.

Schon als sich endlich ihr Schoß auf seinen presste, fühlte sie, wie sich die restliche Feuchtigkeit auf ihrer Haut mit dem ersten Schweiß vermischte. Ihr Atmen ging stoßweise und nur ganz langsam - köstlich langsam - gewöhnte sie sich an das Gefühl des Ausgefülltseins.
Um den Moment noch länger auszukosten, senkte sie ihren Mund wieder seinen Lippen entgegen. Seine Augen hatten einen Ausdruck, der so vollkommen auf sie und ihre gemeinsame Lust fixiert war, wie es ihrer sein musste.
Wie immer in Momenten der Erregung waren sie dunkler als sonst. Und sie waren voller Liebe und Geilheit.

Unendlich langsam fing sie an, ihre Hüften ganz leicht kreisen zu lassen. Nur eben so weit, dass es für sie beide spürbar war. Und allein das war schon genug, um heiße Blitze von ihrem Schoß aus durch ihren Körper zucken zu lassen.
Aber es war auch gleichzeitig erst der Anfang. Bald schon wollte sie mehr und fing an, sich ein wenig zu heben, bevor sie sich wieder absinken ließ, um das unglaubliche Gefühl zu genießen, das sein Gleiten in ihrem Inneren erzeugte.

Dann erinnerte sie das Grunzen einer dritten Person zum ersten Mal wieder an ihren Zuschauer, seitdem sie Peter in sich fühlte. Und sie musste lächeln.
„Wann und wo auch immer“, flüsterte sie atemlos. „Egal vor wie vielen Zeugen. Ich gehöre dir und bin bereit für dich.“
Peter erwiderte nichts, aber dem Glanz in seinen Augen entnahm sie, dass ihm der Gedanke gefiel.
„Führ mich vor, wie du willst, Geliebter. Zeig allen, dass ich dir gehöre…“

Es war nicht im eigentlichen Sinn eine unmittelbare Aufforderung gewesen, aber als Peter seine Hände an ihren Rücken führte und sie nach hinten beugte, verkrampfte sich unwillkürlich ihre Pussy um seinen Schaft.
Mit einem völlig auf sie konzentrierte Ausdruck senkte er sie immer weiter, bis sie langsam das Gefühl hatte, in den freien Fall überzugehen.
Ihre Augen weiteten sich, als das Gefühl übermächtig wurde, nur noch von seinen Händen und seinem Schwanz am Fallen gehindert zu werden. Ihr Körper schrie danach, sich irgendwo abzustützen.
Aber sie tat es nicht.

Die Empfindung, völlig seiner Kraft und seinem Halt ausgeliefert zu sein, war einfach nur der Wahnsinn. Es war, als würde sie schweben. Nur die beiden Hände in ihrem Rücken verhinderten einen ziemlich plötzlichen Fall.
Sie vertraute vollkommen darauf, dass er das nicht zulassen würde. Aber ihr Körper war da erheblich anderer Meinung. Und das machte diese Erfahrung umso reizvoller.
Unter Aufbietung aller Willenskraft zwang sie ihre Hände hinauf zu ihren Brüsten. Sie musste einfach nach etwas greifen und dort ließ das Gefühl des Fallens ohnehin ihre Nippel vor süßem Schmerz ziehen. Also legte sie ihre Handfläche darunter und griff fest zu.

Peter hielt sie beinahe in der Waagerechten und ihr Kopf lag in ihrem Nacken. Das eröffnete ihr den Blick auf Kenni, der ihnen beiden schräg gegenüber in einem Sessel saß.
Auch auf dem Kopf stehend war absolut unzweideutig zu erkennen, dass er seine Hose geöffnet hatte und seinen Schwanz in der Hand hielt.
Er wichste!

Nadia japste, als diese Beobachtung ohne Umwege direkt in Form eines weiteren Stromstoßes durch ihren Schoß zuckte.
Es war nicht der recht lange, aber vergleichsweise dünne Ständer, der zu ihrer Geilheit beitrug, obwohl sie nun auch nicht unbedingt von diesem Anblick abgestoßen wurde. Es war mehr die Mischung aus Geilheit, Ungläubigkeit und Neid, mit der Kenni sie anstarrte.
Sein Blick konzentrierte sich primär auf ihre Brüste, die sie ihm gewissermaßen mit ihrem haltsuchenden Griff daran direkt als Blickfang anbot. Aber er schien durchaus imstande, auch die Gesamtsituation zu erfassen. Jedenfalls weiteten sich seine Augen ein wenig, als er erkannte, wie allein die Kraft von Peters Armen den Körper auf seinem Schoß in der Waagerechten hielt.

Nadia fühlte, wie ihr das Blut in den Kopf stieg. Es fing an, in ihren Ohren zu rauschen. Aber es hörte dabei keineswegs auf, in ihrem Schoß zu pulsieren.
Als Peter sie nur um eine Winzigkeit von sich fortschob und gleich wieder heranzog, verschluckte sie sich beinahe.
Irgendwie streifte er direkt den richtigen Punkt in ihrem Inneren. Genau jenen, welchen er auch mit seinen Fingern so zielsicher zu finden konnte.
Das würde sie unter keinen Umständen überleben…!

Ihr gepresstes „Ha-gnh…“, gefolgt von einigen schnellen, hechelnden Atemzügen, schien ihrem Freund einen recht guten Eindruck davon zu geben, wie überwältigend intensiv die Wirkung seines kleinen Bewegungsexperimentes war. Oder vielleicht merkte er es auch daran, wie sich das Flattern ihrer angespannten Bauchmuskel unmittelbar auf ihr Inneres übertrug, als sie ein wenig die Kontrolle über ihren Körper verlor.
So oder so machte er das Beste aus seiner Entdeckung: Er wiederholte sie.
Und Nadia wiederholte ihr winselndes Japsen, ihr Keuchen, Hecheln und das unwillkürliche Flattern ihrer gesamten Unterleibsmuskulatur. Und sie verlor kurz jeden Fokus in ihrem Blick.

Das Gefühl, wenn er diesen Punkt in ihr streifte, war wie ein unerträgliches Kribbeln, das sich ausdehnte und ihren gesamten Schoß prickeln ließ. Wieder wirkte es sich nach innen bis zu ihrer Blase hin aus und wieder rasten die Impulse durch ihre Nervenbahnen bis in die entlegensten Winkel ihres Körpers. Aber diesmal stand er ohnehin schon unter fast unerträglicher Spannung und zuckte sofort gehörig.
Es war ihr unmöglich, ihre Atmung unter Kontrolle zu bringen, als Peter anfing, diese winzige Bewegung immer wieder zu wiederholen. Sie hatte kaum genug Zeit, den einen Schock zu verdauen, bevor der nächste kam.

Der plötzlich auftauchende Knoten in ihrem Inneren schien sich rasend schnell auszudehnen und es fühlte sich an, als versuche er, ihren Bauch nach außen zu wölben, so groß wurde er.
Aber im Gegensatz zu ihren bisherigen Erfahrungen mit diesem ganz besonderen Trip, auf den nur Peter sie schicken konnte, verhinderte offenbar ihre Haltung, dass sie den Bezug zur Realität verlor.
Vielleicht hatte sie zu viel Blut im Kopf oder was auch immer. Jedenfalls war sie vollkommen da. Kein Gefühl langsamer Überlastung und einsetzenden Deliriums schwächte die Intensität ihrer Empfindungen ab.
Ja. Es würde sie ganz eindeutig umbringen.
Und sie konnte es fast gar nicht erwarten…

Das Fatale war allerdings, dass es nicht passierte. Es baute sich auf und überschritt den Punkt, an dem sie beim letzten Mal einfach explodiert war. Aber es passierte nicht. Und damit entwickelte das Gefühl in seiner Intensität eine echte Tendenz, sie in den Wahnsinn zu treiben.
Jede Bewegung war unerträglich. Es war unfassbar schön, unglaublich intensiv und einfach unerträglich.

Ohne klar denken zu können, brachte sie ihre Arme nach vorne und fand Halt an Peters Oberarmen. Sich aufzurichten ließ sie beinahe das Bewusstsein verlieren, als das Gefühl sich endlich - endlich! - zu verändern begann.
Wie rasend fing sie an, ihren Unterleib anzuheben, sobald sie dazu wieder genug Ansatzpunkte hatte. Und so fest sie konnte, rammte sie ihn sofort wieder nach unten.

Was sie die Male zuvor als explosiv erlebt hatte, glich nun eher einem Dammbruch. Etwas gab nach und im Anschluss daran strömten ohne ein absehbares Ende all die zurückgehaltenen Wassermassen hinaus.
Bildlich gesprochen.
Aber auch buchstäblich.

Überdeutlich war sich Nadia der Tatsache bewusst, dass Nässe bei jeder Bewegung gegen den Widerstand seines Fleisches aus ihrer Pussy gepresst wurde. Jedes Mal, wenn sie sich mit aller Kraft auf ihn fallen ließ, spürte sie seine Spitze in ihrem Inneren hart an die Grenze ihres Fassungsvermögens stoßen. Und jede dieser Kollisionen war ein hochwillkommener Kontrapunt zu dem unwahrscheinlichen Gefühl, von einer nicht enden wollenden Welle der Lust fortgespült zu werden.
Sie schrie nicht. Sie war gar nicht dazu in der Lage, Laute an ihren fest zusammenpressten Zähnen vorbei zu schieben. Nicht einmal mehr atmen schien sie zu können.

Die Erlösung der unerträglichen und anhaltenden Anspannung kam, als ihre wilden Bewegungen schließlich Peter mitrissen, ohne dass er etwas dagegen hätte unternehmen können.
Seine Hände packten ihre Hüften wie zwei Schraubzwingen und unterstützten sie nun plötzlich dabei, seinen Schwanz bis zum Anschlag in ihre Pussy zu rammen. Seine Züge wurden angespannt und sein Blick starr.
Als er kam, kam endlich auch ihr überspannter Körper zu seiner langersehnten Erlösung.

Nadia fühlte es.
Sie spürte, wie sein Schwanz sich rhythmisch spannte und entspannte. Sie erlebte, wie schubweise die Hitze aus ihm strömte und sie nahm deutlich war, wie sein Sperma irgendwo in ihrem Inneren auftraf.
Ihr ganzer Körper wurde steif, als sich das Gefühl der Erlösung unmittelbar von ihm auf sie zu übertragen schien und die Flammen löschte. Oder den Dammbruch zu seinem Ende brachte.
In ihrer Erleichterung sah sie nur einen Weg, den langen und zweifellos lauten Schrei zu unterdrücken, der sich ihre Kehle hinauf arbeitete. Deswegen vergrub sie ihr Gesicht an seinem Hals und biss zu.

Peters Grunzen und seine starken Arme, die sich um sie schlossen und ihren Körper an ihn pressten, machten ihr bewusst, dass sie schluchzte. Ein paar Sekunden oder vielleicht auch ein oder zwei Minuten lang hatte sie schließlich doch den Bezug zur Realität verloren.
Auf ihrer Zunge lag der Geschmack von Blut. Und sie wusste, dass sie ziemlich heftig zugebissen haben musste. Nur sein sanftes Streicheln auf ihrem Rücken hielt sie davon ab, sich sofort dafür zu entschuldigen.

„Kleiner Vampir“, murmelte sein Mund an ihrem Ohr liebevoll.
„Tut mir leid“, seufzte sie matt.
„Mir nicht“, meinte er. „So weiß ich, dass du wirklich heftig… zu deinem Recht gekommen bist.“
„Ziemlich heftig damit aufgehört habe, zu kommen wie ein Güterzug, meinst du wohl…“
„Wie jetzt?“, stutzte er.

Seufzend löste sie sich ein wenig aus der Umklammerung, um ihn ansehen zu können. Als ihr Blick dabei seinen Hals streifte, spürte sie einen Stich der Reue. Und ein leichtes Zucken ihrer Muschi um seinen nur noch halbsteifen Schwanz…
Die Abdrücke ihrer Zähne waren überdeutlich zu sehen und mehrere davon waren deutlich blutig. Sie hatte wirklich, wirklich heftig zugebissen.
„Ich glaube, ich bin gekommen, als du mich nach hinten gebeugt hast, Großer. Und ich wüsste nicht, dass ich damit aufgehört hätte, bevor du gekommen bist“, erklärte sie, während sie liebevoll über sein Gesicht streichelte und den staunenden Ausdruck in seinen Augen genoss. „Noch ein wenig länger und ich hätte den Verstand verloren.“

Es machte einfach Spaß ihm solche Dinge ganz offen ins Gesicht zu sagen. Er reagierte darauf so wunderbar fassungslos und verlegen.
Sicherlich fehlten ihr die unmittelbaren Vergleichsmöglichkeiten, aber Nadia war sich trotzdem absolut sicher, dass keine Frau in Peter einen schlechten Liebhaber gefunden hätte. Und sie war diejenige, die ihn sich geschnappt hatte.
Sie würde ihn niemals wieder hergeben! So viel war sicher.

„Du meinst…“
Sie nickte. „Ich weiß nicht, ob es das ist, was man multiplen Orgasmus nennt. Weil eigentlich war es nur einer, der einfach nicht aufgehört hat. Und falls es dir nicht aufgefallen ist… Er war auch sehr, sehr nass…“
„Oh…“, machte er. Dann folgte er dem Wink ihres Zwinkerns und blickte nach unten. „Oohh! Du meinst…?“
„Mh-hm“, schnurrte sie bestätigend. „Merk dir diese Stellung gut…“

Ein Räuspern, das eher wie der leicht verunglückte Versuch klang, ein Husten zu unterdrücken, erinnerte sie beide daran, dass sie nicht allein waren. Während Peter sich einfach etwas zur Seite neigte, drehte Nadia den Oberkörper, bis sie Kenni sehen konnte.
Er saß ein wenig verlegen in seinem Sessel und hatte offenbar sein Shirt abgestreift, um damit seine Blöße zu bedecken. Sein Oberkörper war eher knochig und ganz und gar nicht wie der von Peter, aber er schien auch nicht unsportlich zu sein. Nur dünn…
Warum hatte er wohl nicht einfach die Hose wieder geschlossen? Oder hatte er etwas sein T-Shirt benutzt, um…?

„Hat dir die Show gefallen, du Spanner?“, fragte Peter fast schon ein wenig grantig.
Kenni sah aus, als wollte er am liebsten in einem Mauseloch verschwinden. Und in diesem Moment erkannte sie, dass er ihr irgendwie sympathisch war, denn er tat ihr plötzlich leid.
„Es war nicht so, als hätte ich ihm eine Chance gelassen zu verschwinden“, meinte sie daher.
Als Peter sie kurz ansah, konnte sie im kurzen Flackern seines Blickes erkennen, dass er nicht wütend auf seinen Kumpel war. Er wollte ihn wohl nur hochnehmen.
Schon wieder eine neue Seite an ihm…

„Kenni ist ein kleiner Spanner“, widersprach Peter dann wieder an seinen Freund gerichtet. „Das ist nicht die erste Nummer, die er beobachtet.“
„Hey!“, fuhr der Angesprochene auf. „Als hättest du weggesehen!“
„Aha…“, sinnierte Nadia und verengte die Augen. „Du beobachtest also andere Leute beim Sex?“

Nun war es wieder an Peter, verunsichert zu sein.
„Manchmal passieren solche Sachen, wenn sich alle an der Grillhütte treffen, oder so“, versuchte er zu erklären.
„Klingt nach einer Party, auf der wie beim nächsten Mal nicht fehlen sollten“, meinte sie lächelnd. Und bevor Peter sich wieder entspannen konnte, fügte sie noch hinzu: „Hat das dazu geführt, dass du sein Sperma probiert hast?“

Die kleine, wohlplatzierte Bombe traf vor allem Kenni völlig unvorbereitet.
„Du hast ihr davon erzählt?“, krächzte er fassungslos.
„Es ist nicht so, als gäbe es zwischen uns Geheimnisse“, meinte Peter daraufhin völlig automatisch.
Wie sehr sie diese Aussage berührte, wäre völlig unbemerkt geblieben. Doch Peter und Nadia waren noch immer sehr intim miteinander verbunden, auch wenn sein Schwanz mittlerweile fast schlaff war. Er war groß genug, um auch in diesem Zustand in ihr zu bleiben, wenn sie sich nicht zu sehr bewegten.
Seinem Seitenblick zufolge bemerkte er dadurch sehr deutlich, wie ihr Innerstes kurz zuckte.
Verdammte Körpersprache…

„Es ist okay, Kenni“, meinte sie, um die Situation zu entschärfen. „Ich finde es nicht schlimm…“
Er entspannte sich ein klein wenig.
„Eigentlich muss ich zugeben, dass mich die Mini-Zusammenfassung dieser Geschichte sogar angemacht hat“, fuhr sie ohne weiter nachzudenken fort. „Vielleicht bitte ich euch mal, es mir vorzuführen…“

Diese Bombe war sogar für Nadia eine Überraschung, denn sie hatte gesprochen, ohne nachzudenken.
Für Kenni und Peter war es wohl ungefähr so verheerend wie das kürzlich erfolgte Erdbeben in Japan mit seinen über 200 Toten. Jedenfalls sahen sie beide so aus, als hätte sich vor ihnen gerade der Boden aufgetan.
Blitzschnell versuchte Nadia zu erfassen, ob sie mit diesem Vorstoß einen Schritt weiter gegangen sein mochte, als Peter bereits zu gehen bereit war. Auch wenn es nur bei einer Anspielung bleiben sollte.
Und Peter schien seinerseits in ihrem Gesicht nach dem Hintergrund ihrer Frage zu forschen.

Energischer als sie es erwartete griff er mit der Hand in ihren Nacken und zwang an ihrem Haaren ihren Kopf leicht nachhinten, während er gleichzeitig ihren Oberkörper zu sich zog.
„Du gehörst mir?“, knurrte er so tief und aggressiv, dass sie zunächst beinahe überhört hätte, dass es in Wahrheit eine Frage war.
„Vollkommen“, antwortete sie sofort und blickte ihm dabei tief in die Augen. Erst dann analysierte sie seine Aussage weiter und fügte vorsichtig hinzu: „Ganz egal, was wir gemeinsam mit anderen auch tun mögen...“

„Zur… Abwechslung?“, fragte sein Mund, aber seine Augen wollten wissen, ob er ihr nicht genügte.
Entschieden schüttelte sie den Kopf, auch wenn das schmerzhaft in ihren Haaren zog.
„Weil es keine Grenzen für uns gibt“, wisperte sie nur für seine Ohren bestimmt, „außer denen, die wir selbst uns setzen.“
Sein Schwanz zuckte leicht und ein wenig Misstrauen verschwand aus seinem Blick.
„Ich brauche dich“, fuhr sie leise fort. „Wie die Luft zum Atmen.“
Unwillkürlich musste sie ihre Lippen befeuchten, als sie spürte, wie er in ihrem Inneren ganz langsam wieder größer wurde. Spielerisch ließ sie einen Finger über seine Brust wandern und streifte eine seiner Brustwarzen.
„Aber wenn du einmal Lust auf eine andere Frau…“

Er wollte sofort wiedersprechen. Es stand in seinen Augen und seine Lippen öffneten sich, aber sie legte den Finger darauf und küsste ihn dann darüber.
„Gemeinsam...“, hauchte sie. „Wenn wir beide Lust auf jemanden haben, dann können wir einfach zugreifen. Niemand kann sich zwischen uns drängen. Niemand könnte jemals meine Gefühle für dich gefährden, denn sie sind stärker als alles, was ich jemals gefühlt habe, Peter.“
Sie ertappte sich dabei, wie sie langsam anfing, mit der Hüfte zu kreisen. Es war kein Versuch, ihn zu überreden. Wirklich nicht.
Es war eine Erregung, die sie schon ein paar Mal gespürt hatte, wenn sie über ganz und gar böse Dinge nachgedacht hatte. Meistens in den letzten Tagen und immer in einem sehr direkten Zusammenhang mit Peter. Aber nun zum ersten Mal auch mit… nein… auf Kosten anderer…

Sie ließ seinen Blick nicht los und er erwiderte ihn mit einem ganz ähnlichen Glanz darin. Auch wenn er dagegen ankämpfte, bewiesen ihr das und sein beinahe wieder ganz steifer Schwanz doch, dass er es auch fühlte.
„Wenn du es willst, lege ich dir jede Frau zu Füßen, Geliebter“, wisperte sie weiter. Selbst wenn sie es gewollt hätte, hätte sie doch gar nicht damit aufhören können.
„Für dich, um sie vor Lust um den Verstand zu bringen, während sie mich lecken muss, bis wir beide gemeinsam kommen.“
Sein Stöhnen war nur leise, aber es war da, getragen von seinem Atem. Und es war ganz klar nicht nur eine Reaktion auf die Bewegungen ihres Beckens.
„Für dich würde ich einen anderen Mann meinen Arsch ficken lassen, während du mit deinem wundervollen Schwanz in meiner Pussy steckst und mich allein damit in den Wahnsinn treibst.“

Unwillkürlich irrte Peters Blick zur Seite und Nadia folgte seiner Bewegung.
Kenni saß auf dem Sessel und starrte ungläubig dorthin, wo ein völlig wiederhergestellter Ständer tief in ihr steckte. Er hatte seine eigene, wiedererweckte Erektion fest in der Hand und bemerkte nicht einmal, dass sie ihn ansahen.
„Vielleicht…“, wisperte sie und fing seine Aufmerksamkeit wieder ein. Sie verstand die Mischung aus Interesse und Sorge in seinem Blick nur zu gut. Auch eine Männerfreundschaft hielt nicht alles aus.
„Aber nicht heute“, beschied sie daher. „Und vielleicht auch niemals mit ihm oder irgendjemandem, den wir bereits kennen. Oder vielleicht auch überhaupt niemals.“
Er sah verwirrt aus, aber sie sah auch, dass es ihn beruhigte. Er musste sich nicht jetzt entscheiden. Er musste sich vielleicht niemals entscheiden.
„Du bist der Einzige, den ich haben muss, Peter“, bekräftigte sie noch einmal. „Nur ohne dich kann ich nicht leben.“

Ein unerwarteter und atemberaubender Nebeneffekt ihrer geflüsterten, unmoralischen Angebote war, dass sie nicht nur Peter gehörig einheizten, sondern auch ihr selbst. Aber der Effekt, den ihre Liebesschwüre auf sie beide hatten, stellte das weit in den Schatten.
„Ich will es, wenn du es willst, Geliebter“, folgte sie dieser neuen Spur nun aus zunehmend eigennützigen Motiven. „Ich liebe, was du willst. Ohh… Ich will nicht von dir gefragt werden… Mmh! Ver-verleih mich… Ver-uhh… Vermiet mmm-mich…“
Ihr immer stärker und häufiger durch ihre eigene Lust unterbrochenes Geflüster hatte einen nachhaltigen Effekt darauf, wie heftig ihr Inneres pulsierte. Und es brachte auch Peter dazu, immer lauter zu schnaufen.
Das Kreisen ihrer Hüfte war nur das schmückende Beiwerk dazu, auch wenn es mittlerweile ebenfalls immer schneller und heftiger wurde.
Wie eine Spinne, die sich in ihrem eigenen Netz verfangen hatte, trieb sie nicht nur Peter auf seinen Orgasmus zu, sondern auch sich selbst.
„Schick mich los, um dir ein hübsches Flittchen zu besorgen“, fantasierte sie wie von Sinnen weiter“, und dann zwing mich, dabei zuzu-uhuhh… zusehen, wie du siiiiehh… fickst!“

Mit dem letzten Wort packte sie der Höhepunkt und ließ sie es laut ausrufen.
Keuchend erzitterte sie und konnte ihre Hüftbewegungen nicht mehr aufrechterhalten. Aber dafür übernahmen es die Muskeln in ihrem Inneren, Peters Ständer weiter zu massieren. Und da er auch nicht mehr weit davon entfernt gewesen war, reichte das aus.
Grunzend spannte er sich an, als sie gerade angefangen hatte, sich in den Fängen des Orgasmus zu schütteln. Seine Hand in ihrem Haar verkrampfte sich und der Schmerz, als er unwillkürlich an ihren Haaren zog, verstärkte das Erlebnis noch für sie. Seine andere Hand packte hart ihre Taille.
Wer brauchte sieben Himmel?
Ein Peter war völlig ausreichend!

Minutenlang herrschte dann Stille.
Nadia und Peter kamen zur Ruhe und sie war für eine ganze Weile völlig zufrieden damit, ihre Stirn an seine zu legen und ab und zu die Augen zu öffnen, um sich zu vergewissern, dass alles in Ordnung war.
Sicherlich hatte er einiges, worüber er nachdachte und ein wenig fragte sie sich, ob sie vielleicht eine Schippe zu viel Kohle ins Feuer geworfen hatte. Auch schon, bevor die Pferde mit ihr durchgegangen waren. Aber als sie gemeinsam gekommen waren, hatte sie in seinen Augen gesehen, dass sie ihm gehörte. Und das war eigentlich alles, was zählte.

Die Situation war eigentlich nur komisch, weil da noch immer der arme Kenni in ihrem Rücken saß und sich vermutlich ziemlich unwohl fühlte. Und so oder so musste sie sich irgendwann aufraffen und daran etwas ändern.
„Patrizia“, sagte sie daher gerade laut genug, dass es auch Kenni hoffentlich aus seinen Grübeleien riss.
Peter öffnete die Augen und sah sie mit einem schwer deutbaren Ausdruck in den Augen an.

„Patrizia?“, fragte Kenni von hinten mit etwas krächzender Stimme.
„Die Frau, die sich für meinen Peter interessiert und ‚zufällig‘ die Schwester dieses Flachwichsers aus der Disko ist“, rekapitulierte Nadia. „Ich glaube, ich will mehr über sie wissen, bevor ich ihr die Augen auskratze.“
Peter zuckte mit keinem Muskel und sein Ausdruck veränderte sich nicht. Er hatte sich in irgendeiner Form für irgendetwas entschieden. Da war kein Zweifel, wenn auch eine gewisse, zurückgehaltene Unsicherheit. Vermutlich bezüglich der ‚Richtigkeit‘ seiner Entscheidung.
Unbehagen und angespannte Erwartung rangen in ihrer Brust miteinander. Er musste das ohne jeden Zweifel in ihrem Blick erkennen können.

Aber weswegen eigentlich Unbehagen?
Bestand irgendein Zweifel daran, dass sie alle Entscheidungen von Peter mittragen würde? Hatte sie irgendwelche Skrupel, selbst die abartigsten Dinge für ihn zu tun, wenn er es sich jemals wünschen sollte? War da Angst, dass er etwas fordern mochte, dass sie nicht geben wollte?
Nein.
Da war nur die Furcht vor einer Zurückweisung durch ihn. Nur die kopflose Panik, die sie überfiel, wenn sie sich vorstellte, ohne ihn sein zu müssen.
Aber wenn sie sich auch nur im geringsten auf ihre Instinkte und Wahrnehmungen verlassen konnte, drohte ihr aus in dieser Richtung nichts.

Das Unbehagen hatte einen ganz anderen Hintergrund:
Es hatte etwas damit zu tun, Peter wirklich die Entscheidungen zu überlassen. Ihn nicht weiter zu beeinflussen, sondern sich stattdessen an ihm zu orientieren. Wenn auch ohne sich dabei aufzugeben.
Sie zögerte ganz einfach, sich nicht mehr wie ein intrigantes Miststück zu verhalten, die Fäden zu ziehen und Netze zu spinnen, sondern sich zu verhalten, wie es ihr in den Sinn kam und darauf zu warten, ob er sie gewähren lassen würde oder ihr Einhalt gebot.

„Nach dem, was ihr mir über den Zusammenstoß mit Rene erzählt habt, mache ich mir mittlerweile auch so meine Gedanken über sie“, unterbrach Kenni ihre Gedankengänge.
Ihn und das vorherige Thema hatte sie beinahe vergessen.
„Aber ich würde gerne vorher kurz was trinken. Und vielleicht kann Peter mir ein Shirt borgen…?“
Seine Verlegenheit, als er die Sprache auf die Ereignisse von kurz zuvor brachte, war unüberhörbar. Sie hörte, wie er aufstand.

„Ich hole dir etwas“, hielt sie Kenni auf und wandte ihm den Kopf zu. „Bier?“
„Peter hat Bier?“, fragte er, für einen Moment zu verblüfft, um sich wegen seiner nackten Brust zu genieren.
„Extra für dich gekauft“, erklärte sie und lächelte freundlich und nur ein ganz klein wenig amüsiert.
„Cool“, meinte er erfreut.

Nadia erhob sich und wandte ihre Aufmerksamkeit wieder Peter zu. Kurz zögerte sie noch, aber dann seufzte sie leise und wagte den Sprung ins kalte Wasser.
Beinahe ein wenig zögerlich ließ sie das Hemd, das ihr noch immer an den Armen hing, ganz hinabgleiten. Sorgsam achtete sie dabei auf ein Zeichen von Missbilligung in seinem Blick, aber er fixierte sie nur weiter.
„Und wegen des Shirts mach dir mal keine Gedanken“, richtete sie das Wort dann noch einmal an Kenni. „Wir haben nun ohnehin schon alles voneinander gesehen.“
Als sie sich beinahe frei von Befangenheit umdrehte, bekam der Bursche natürlich dennoch Stielaugen, aber er versuchte wirklich, ihr nichtausschließlich auf die Brüste zu starren. Ihr Schoß und das daraus hervorquellende Sperma von Peter bekamen durchaus auch einen Teil der Aufmerksamkeit.
„Sieh dich ruhig satt“, fügte sie mit klopfendem Herzen hinzu. „Wer weiß, ob Peter noch einmal beschließt, mich dir vorzuführen.“

Als sie mit absichtlich wiegenden Hüften in Richtung Küche verschwand, fühlte Nadia sich nicht billig.
Sie fühlte sich frei und trotz ihrer Nacktheit sicher und behütet. Und sie fühlte sich geliebt, weil der Beweis dafür ihr langsam an den Innenoberschenkeln hinab rann.
Sie fühlte sich wie eine Schlampe. Peters Schlampe.
Es war ein traumhaftes Gefühl…


*****

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Donnerstag, 26. Juli 2012

For a very special person

This one is for somebody to remind her that I will be here and wait for her 'I didn't give up yet' sign of life every decade or so.


Sometimes it is important to know, that there is somebody, somewhere who just... cares.
I do, Bunny. ;-)

Samstag, 21. Juli 2012

Soulmates - Teil 05

Soulmates
Eine Westside-Story - irgendwie...
© 2012-2015 Coyote/Kojote/Mike Stone

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Teil 01
Teil 02
Teil 03
Teil 04
Teil 05
Teil 06
Teil 07

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V. - One in a million

You're one in a million.
You're once in a lifetime.
You made me discover one of the stars above us.

Bosson - One In A Million (2000)


Man konnte über Jo alles Mögliche sagen, aber eine Barbie war sie nicht. Sie sah so aus und konnte sich wie eine verhalten, aber im Vergleich zu ihr war eine Jocasta so vielschichtig, wie Klebefurnier aus dem Bastelbedarf.
In den ersten drei Stunden, die ich allein mit ihr verbrachte, lernte ich eine ganze Reihe ihrer Schichten kennen. Es war wie bei einer Zwiebel. Unter jeder Ebene befand sich nur noch eine weitere und noch längst nicht der Kern.
Und von der Schärfe her passte der Vergleich auch.

Da war die elegante, selbstbewusste Schickse, die ich mir ohne große Schwierigkeiten neben einer Sulola Klum oder einer Shiloh Jolie-Pitt auf dem roten Teppich vorstellen konnte. Und da war die intelligente, treffsichere Diskussionsteilnehmerin, die es vielleicht sogar schaffte, mit einem der Jungs aus dem Schachklub ein ernsthaftes Gespräch zu führen und mit Hirn zu punkten - natürlich mit einem Bonus für Brüste.
Aber es gab auch die ‚Jo von nebenan‘, die man sich hervorragend bei der Gartenarbeit in der Vorstadt vorstellen konnte. Oder eben beim Saubermachen und Aufpolieren eines völlig heruntergekommenen Autos. Oder die kumpelhafte Jo, die einem Fragen über die eigene Vergangenheit stellte, bis man viel mehr erzählt hatte, als man eigentlich wollte.

In diesen drei Stunden mit ihr fand ich heraus, dass ich Jo nicht nur geil fand, sondern sie auch einfach mochte. Und wenn ich ihr den Rücken zudrehte, war es manchmal für einen Sekundenbruchteil möglich, sich vorzustellen, dass wir einfach Kumpel sein mochten.
So von der Sorte, wie ich echt einen gebrauchen konnte…

Als wir den Wagen letztendlich soweit grundgereinigt hatten, dass die nächste Stunde kommen konnte, sahen wir beide aus wie Kanalarbeiter. Aber ich erkannte in ihren Augen auch den Stolz auf die verrichtete Arbeit.
Sie leistete mir Gesellschaft, während ich die Halle abschloss und wir schlenderten gemeinsam über den Schulhof, bis sich unsere Wege eindeutig trennen mussten. Und dabei bemühte sich Mutter Natur darum, mit einem wundervollen Farbenspiel zum Sonnenuntergang alle Klischees zu erfüllen, die man sich in der Situation nur wünschen konnte.

Beinahe hätte ich ihre Hand ergriffen, als sie zufällig meine berührte. Beinahe hätte ich mich darauf eingelassen, für ein paar Minuten einfach das dumme Spiel von der magischen Hollywood-Romanze zu spielen. Und ich glaube, für den Augenblick hätte sie es sogar mitgespielt.
Aber ich konnte mich zurückhalten und es kostete mich auch nicht halb so viel Kraft, wie keine Dummheiten zu machen, als sie sich mir zuwandte und sich von mir verabschiedete. Und dabei wirklich jedes beschissene Register zog, dass jemals in einem Film aufgebracht wurde. Aber wahrscheinlich sogar ohne sich dessen bewusst zu sein, wie ich zu ihrer Verteidigung vorbringen will.

Dort, wo ich zu meiner Kellerbude unter dem Verwaltungsgebäude abbiegen musste, blieben wir stehen und sie sah mir lange in die Augen. Sie riss den Blick mehrmals los, um gleich darauf zurückzukehren und sie setzte mehrmals dazu an, zu sprechen.
Und ich war ein Abbild an Coolness, weil ich überhaut nicht in der Lage war, Sprachsignale von meinem Hirn bis zum Mund zu transportieren.

„Ich… geh dann mal heim?“, meinte sie schließlich.
Und zwar ganz klar inklusive des überdeutlichen Fragezeichens am Ende.
„Ja…“, schaffte ich eloquent zu kontern.
„Ist schon ziemlich spät…“, versuchte sie es nach einer kleinen Pause noch einmal.
„Ja…“, wandelte ich meine Taktik geschickt um.
„Also dann…?“

Als ich nichts antwortete, drehte sie sich tatsächlich halb um. Und natürlich wurde in dem Moment der Impuls übermächtig, doch was ich eigentlich sagen wollte, war einfach unmöglich auszusprechen.
„Es…“, setzte ich an und sie hielt inne und blickte erwartungsvoll zurück zu mir. „Es hat wahnsinnigen Spaß gemacht, mit dir zusammenzuarbeiten“, war dann das, was dabei herauskam.
Durch ihre Augen zuckte Enttäuschung, bevor sie den Faden aufgriff und ein leichtes Lächeln zur Antwort produzierte.
„Ja“, antworteten ihr Mund und ihre Augen dann einstimmig. „Hat es wirklich.“

Sie ging dann und ich wusste genau, was ich hätte sagen müssen, um sie nun in meinen Armen zu halten, anstatt ihrem süßen Po dabei zuzusehen, wie er in die Abenddämmerung verschwand.
Und ich wusste auch, weswegen ich es nicht gesagt hatte. Ich kannte meinen Platz.
Aber… Leck mich am Arsch…
Ich wünschte mir, ich hätte drauf geschissen!

Glücklicherweise schaffte mein Metabolismus es dann irgendwann doch noch, mir die gehörige Portion Romanzen-Weichei wieder aus dem System zu spülen. Ich konnte durchatmen, mit den Schultern zucken und akzeptieren, dass ich ein Idiot war und trotzdem das Richtige getan hatte.
Ich konnte mich umdrehen und mich auf den Weg in mein schickes Ein-Zimmer-Apartment mit Gefängniszellen-Charme machen. Und ich konnte mir eine Zigarette anzünden. Zeugen für diese Verfehlung musste ich um die Uhrzeit ja zum Glück nicht mehr befürchten.

Hätte ich es nicht getan, wäre vielleicht einiges anders gelaufen. Was wieder einmal ein Beleg dafür war, dass Rauchen eindeutig die Gesundheit gefährdet. Wenn auch nicht in dem Sinn, den dieser Spruch eigentlich nahelegt.
Hätte ich nicht gerade langsam gehend mit der Hand die Flamme meines Feuerzeugs abgeschirmt, als ich um die Ecke des Gebäudes bog, dann hätte ich vielleicht etwas kommen sehen. Ich hätte vielleicht reagieren können und alles wäre irgendwie anders gekommen.
Aber wer kann schon sagen, ob das nun besser oder schlechter gewesen wäre…

So war ich jedenfalls abgelenkt und checkte ein paar Augenblicke zu spät, was da auf mich zukam.
Der Knüppel von vorne knallte mir meine erhobene Hand direkt ins Gesicht und bewahrte mich davor, mit einer gebrochenen Nase zu enden. Was meiner Hand allerdings herzlich wenig brachte, denn die war nun schlimmstenfalls verstaucht.
Das wurde allerdings zur Nebensächlichkeit, weil ein anderer Knüppel vor meinem Bein mich zum Stolpern brachte und ich mich ganz auf die Frage konzentrieren musste, ob ich mich mit der schon schmerzenden Hand abfangen sollte, oder lieber nicht.
Der daraus entstehende Versuch, es so halb mit dem Unterarm zu tun, kam dann auf die Liste von Ideen, die ich nicht wiederholen musste. Er brachte einfach nur noch mehr Schmerzen an Stellen, die eigentlich nicht hätten sein müssen.

Auf dem Boden mit dem Gesicht im Dreck konnte ich mich dann endlich der Frage zuwenden, was zum Henker eigentlich los war. Die Antwort bekam ich netterweise aus dem Dunkeln.
„Lass die Finger von unseren Mädchen, Müllmann“, zischte eine männliche Stimme.
Nein Halt… Es war schon noch mehr eine Jungenstimme und auch ohne die Wortwahl wäre ich ohne Probleme auf Bradley gekommen - neuerdings Freund meiner herzallerliebsten Jocasta.
Um Zeit zu gewinnen und weil ich mit geöffnetem Mund doch wohl eher vor Schmerz gestöhnt hätte, grunzte ich nur. Am Abspulen des ohne jeden Zweifel stundenlang vor einem Spiegel einstudierten Textes der mindestens zwei, eher aber drei bis vier Arschlöcher änderte das sowieso nichts.

„Wie es aussieht, hat er die Botschaft noch nicht richtig verstanden“, knurrte Bradley.
„Wahrscheinlich müssen wir sie ihm deutlicher machen“, freute sich ein anderer. Kevin wahrscheinlich. Denn wo Brads Arschloch war, da war Kevin nicht weit, sondern meistens nur noch mit den Füßen zu sehen.
„Wir müssen sie ihm stenographieren“, schnauzte der Dritte im Bunde.
Beinahe hätte ich gelacht. Der war nicht nur neu, sondern auch so dämlich, dass ich nicht raten musste, wer da gesprochen hatte. Ohne reiche Eltern wäre der gute Norman niemals noch auf dieser Schule gewesen. Und selbst so lagen seine Noten nur einen Punkt über der Mindestmarke.

Die kurze Diskussion darüber, dass eigentlich ‚Tätowieren‘ gemeint gewesen war, gab mir Zeit zum Nachdenken. Einen Hinweis darauf, wie bescheuert es war, sich nicht auf den Gegner zu konzentrieren, auch wenn der am Boden lag, verkniff ich mir.
Die Jungs waren hier, um mir die längst überfällige Abreibung zu erteilen. Und es konnte kein Zufall sein, dass sie ausgerechnet den Abend wählten, an dem ich mit Jo zusammen viel gelacht und Spaß gehabt hatte.
Eigentlich war es nicht verwunderlich, dass eine Frau wie Jo sie nun endlich diese Grenze überschreiten ließ. Und eigentlich war es nicht so fürchterlich gefährlich, selbst wenn ich meine schmerzende Hand mit einkalkulierte.

Schlägereien in einer dunklen Ecke waren nicht gerade die Spezialität der Deppen. Aber ich hatte ein paar Erfahrungen damit gesammelt. Also würde ich die drei oder vier Idioten ziemlich schnell davon überzeugen können, mich in Ruhe zu lassen.
Und dann würde Jocasta als ziemlich wahrscheinliche Drahtzieherin oder zumindest Mitwisserin dieser kleinen Zusammenkunft keine Sekunde zögern, mich beim Direktor anzuschwärzen, weil ich Mitschüler angegriffen hätte. Und ich wäre raus aus der ganzen Nummer mit dem Schulabschluss.
Ein einziger, blauer Fleck auf einem der zarten Alabasterkörper um mich herum würde wahrscheinlich ausreichen, selbst wenn ich derweil krankenhausreif geprügelt würde.

Dementsprechend tat ich… gar nichts.
Ich biss die Zähne zusammen und hoffte, dass keiner der Spinner sich in einen Rausch prügeln würde. Und ich erklärte mir eindringlich, dass ich in dem Fall wimmern würde, selbst wenn mein Stolz schon allein bei dem Gedanken daran kotzen wollte.

Erfreulicherweise beschränkten sich die Arschlöcher darauf, mich schön zusammenzutreten, anstatt ihre Knüppel einzusetzen. So konnte ich mich zusammenkrümmen und meine wertvolleren Körperregionen schützen.
Um ehrlich zu sein: Ich hatte schon Schlimmeres erlebt.
Außerdem war es dann plötzlich schneller vorbei, als ich erwartet hatte, denn mit einem Mal wurde Geschrei laut.

Da mir das Blut in den Ohren rauschte, musste ich erst einmal den Kopf wieder klar bekommen, bevor ich erfassen konnte, was passierte. Doch dann hörte ich Franks Bassstimme ziemlich aufgebracht hinter dem Geräusch weglaufender Füße her brüllen, dass ‚dies ein Nachspiel haben würde‘.
Und ich hörte Engelsgesang von schräg oben…
„Alles okay, Matt?“

Es war natürlich nicht Frank der Hausmeister, der sich über mich beugte, mir zärtlich die Hand auf die Schulter legte und mich besorgt aus himmelblauen Augen ansah.
Es war Jo. Und beinahe hätte ich mich hochgestemmt, um sie einfach zu küssen.
Ja… Adrenalin und so. Fast so schlimm wie zu viel Bier.

„Geht schon…“, grunzte ich und machte derweil eine Bestandsaufnahme.
Gebrochen fühlte sich nichts an, aber ich hatte einen Tritt in die Nieren und einen gegen den Kopf abbekommen, die mir noch ein paar Tage Freude bereiten würden.
Abgesehen von ziemlichen Kopfschmerzen und einer ziehenden Niere war ich also in ganz guter Verfassung. Aber davon wollte Jo ganz und gar nichts wissen.

„Helfen sie mir bitte, ihn zum Auto zu bringen“, kommandierte sie in Franks Richtung. „Ich bringe ihn zu mir nach Hause, und wenn meine Mutter glaubt, dass es notwendig ist, dann fahren wir ihn zum Krankenhaus.“
Wiebittewas?
Ich wollte protestieren, aber Jo nahm mir den Wind aus den Segeln, als sie mich noch einmal direkt anblickte und zu mir sagte: „Ich bestehe darauf.“

Naja… Vielleicht sagte sie es auch zu Frank, der irgendwas geantwortet hatte, aber es wirkte auf mich wie ein verkackter Zauberspruch.
Ich ließ mir also von ihr und ihm aufhelfen und wir erreichten ziemlich schnell Jos Auto. Das sich natürlich als Melodys Auto erwies, was aber nun wirklich keine große Rolle spielte. Dass die beiden die Wagen getauscht hatten, war sogar für die Reichen irgendwie nachvollziehbar.

Die kurze Fahrt - es war ein Fußweg von keinesfalls mehr als fünf Minuten - verbrachte ich damit, den Kopf klarzukriegen. Und ab und zu einen Seitenblick auf ein ziemlich entschlossenes Gesicht zu riskieren. Eine weitere von ihren Seiten, die ich noch nicht kannte.
Erst als wir an einer der schmucken Villen ankamen und sie den Wagen auf der Einfahrt parkte, wandte ich mich den wirklich drängenden Problemen zu.

„Deine Mom wird nicht begeistert sein.“
„Bin ich auch nicht“, gab sie knapp zurück.
„Warum bist du überhaupt zurückgekommen, nachdem wir uns verabschiedet hatten?“, brachte ich ohne allzu viele ‚ähms‘ zustande.
Die Art, wie sie mich daraufhin kurz ansah, dann zur Seite blickte und fast ein wenig rot wurde, ließ mir heiß und kalt werden.
Es war nichts, was man kommentierte. Oder auch nur weiterdachte, wenn man sich in meiner Position befand. Aber es war… whew!

Themawechsel. Auch zu meiner eigenen Sicherheit.
„Niemand wird begeistert sein“, erklärte ich. „Niemand will, dass ich Ärger verursache. Mich eingeschlossen.“
„Das dachte ich mir bereits“, antwortete sie und der entschlossene Zug war wieder da. „Deswegen werde auch ich den Ärger verursachen.“
„Wa… Was meinst du?“
Ich war irgendwie alarmiert. Und gleichzeitig auch irgendwie berührt. Nicht gut!
„Wirst du schon sehen“, beschied sie. „Vertrau mir…“
Sagte die Spinne zur Fliege… Hätte ich antworten können. Tat ich aber nicht. Absurderweise tat ich genau das, was sie sich erbeten hatte: Ich vertraute ihr.

Als Jo ausstieg, hörte ich sie zur geöffneten Haustür und der Silhouette einer Frau hinüberrufen.
„Estella, hilf mir bitte.“
Und Estella erwies sich nicht als ihre Mom, sondern als eine Latina in Jos Alter. Hausmädchen mit ziemlicher Sicherheit. Ja… Die Segnungen des Reichtums…
Tatsächlich brauchte ich aber nicht wirklich so richtig viel Hilfe und quälte mich selbst aus dem Wagen. Oder sagen wir: Ich wollte keine Hilfe brauchen, obwohl die Niere wirklich höllisch wehtat und mir schwindelig wurde.
Das Ende vom Lied war, dass mich dann doch zwei Frauen stützten, die zusammen vielleicht in etwa meine Gewichtsklasse hatten. Wie… männlich…

Von der Inneneinrichtung des Hauses bekam ich tatsächlich nicht viel mit, weil sich ein wenig die Welt um mich drehte. Eine Gehirnerschütterung vielleicht. Als hätte ich sowas gebrauchen können…
Was ich aber mitbekam, war der Auftritt von Mom, die schließlich in die Küche fegte, um sich nach dem Ursprung der Aufregung zu erkundigen. Und natürlich erfasste sie augenblicklich die Anwesenheit einer Kakerlake auf einem ihrer teuren Designerstühle.
Aber der Vulkanausbruch, der sich auf ihrem Gesicht ankündigte, blieb aus, als ich etwas erlebte, dass man ohne Scheiß nur einmal im Leben bezeugen kann. Wenn man Glück hat…

„Wer…?“, setzte die superelegante Schickse an, die gut auch Jocastas Mutter hätte sein können.
„Mom?“, schluchzte Jo.
Und ja. Ich meine tatsächlich ‚schluchzte‘. Wie in ‚mein liebstes Haustier ist gerade gestorben‘ oder ‚ich bin am Altar sitzen gelassen worden‘.
Jos Mutter wandte sich natürlich erst einmal dem Problem zu, dass noch ein klein wenig dringlicher war, als die Anwesenheit von Ungeziefer in ihrer Küche. Und ich tat das auch.

Wahrscheinlich gleichermaßen fassungslos, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen, blickten wir eine Jo an, deren Gesicht sich zu einer Miene der Verzweiflung verzogen hatte und der die Tränen in Strömen über die Wangen liefen.
„Mom, ich habe Angst“, wimmerte sie und streckte hilfesuchend ihre Hand in Richtung ihrer Mutter aus.
Und da durfte ich dann einen Blick hinter eine Fassade werfen, den ich sonst nie erlebt hätte. Denn die Schickse wurde plötzlich zu einer Mutter, wie Jocasta ganz bestimmt keine hatte.
Sie mochte vielen Klischees entsprechen, aber sie hatte Melody und Jo zumindest zum Teil erzogen. Und wenn es darauf ankam, dann konnte sie offenbar darauf scheißen, dass Tränen sich nicht mit dem… wasauchimmer, aus dem ihre Bluse gemacht war, vertrugen.

„Was ist passiert, Baby?“, fragte sie, während sie ihre Tochter in den Arm nahm und ihr tröstend über das Haar streichelte.
Und sie fragte es ruhig und gefasst und eben nicht voreingenommen. Ich glaube, für den Moment vergaß sie meine Anwesenheit ein wenig.
Stockend und immer wieder von Schluchzern geschüttelt, erzählte Jo daraufhin eine Geschichte, bei der sich mir gleichzeitig die Nackenhaare sträubten und mir die Kinnlade herabfiel.

„Ich hab mit Matt hier noch Nacharbeiten in dieser Tuning-AG gemacht, von der ich dir erzählt habe. Der Lehrer hat uns die Sache anvertraut. Also eigentlich mehr Matt, als mir, aber ich durfte noch beim Reinigen helfen.
Und danach war Matt noch so nett, mich fast bis zum Wagen zu bringen, bevor er in sein Zimmer ging. Er ist nämlich mit einem Stipendium auf der Schule, musst du wissen. Er kommt nicht aus dem Viertel.
Aber im Auto ist mir eingefallen, dass ich mich gar nicht bei ihm bedankt habe. Also… Ich meine… Nicht für die Begleitung, sondern dafür, dass er einfach nett zu mir war, obwohl er allen Grund hätte, mir die kalte Schulter zu zeigen. Weil einfach alle an der Schule so mies mit ihm umgehen, obwohl er niemandem was getan hat und sich immer korrekt verhält.
Und dafür, dass ich einfach mit anpacken durfte, auch wenn er mich keine einzige, schwere Sache hat machen lassen und auch verhindern wollte, dass ich mich schmutzig mache.“

Sie unterbrach sich kurz und ihre Mutter sah zu mir hinüber. Was mir Gelegenheit gab zu erkennen, dass sie tatsächlich mit ihren Töchtern verwandt war, denn ihr Blick war so undeutbar, dass ich sofort an die eine oder andere Situation mit Mel oder Jo denken musste.
Aber dann hörte sie weiter ihrer Tochter zu und ignorierte mein ziemlich dämliches Gesicht.

„Jedenfalls bin ich dahin gelaufen, wo er ungefähr wohnen müsste und da habe ich gesehen, wie vier Arschlöcher auf ihn eingetreten haben. Und sie sind alle aus meiner Klasse!
Und der Hausmeister stand in der Nähe und hat sich einfach nicht getraut, sich einzumischen. Also hab ich ihn angeschrien und dann hab ich die Jungs angeschrien, bis sie endlich aufgehört haben und weggelaufen sind.
Und dann dachte ich mir, du musst dir Matt ansehen und schauen, ob er ins Krankenhaus muss, weil sie ihm auch gegen den Kopf getreten haben…
Und jetzt… Oh Mom… Ich hab Angst. Ich will nicht mehr auf diese Schule, wo die Typen so irre sind, dass sie einfach über jemanden herfallen, weil der sich mit mir gut versteht.
Das ist doch krank! Das sind doch Freaks!“

Der Baseballschläger, den ihre Aussage darstellte, kam diesmal sehr sachte und tippte mich sozusagen nur an die Schulter aus Rücksichtnahme auf meine Kopfschmerzen.
Der absolute Hammer an ihrer Geschichte war, dass sie von vorne bis hinten wahr sein mochte. Und ich war mir nicht einmal sicher, ob nicht auch ihre Tränen echt waren, auch wenn das nicht so ganz zu ihr passte.
Und ihrer Mutter musste es ebenso gehen, wenn ich ihren Gesichtsausdruck richtig deutete.

„Du hast recht, Baby. Das geht zu weit“, antwortete die dann auch. „Weißt du, wer die Kerle waren?“
Jo schien zu nicken, denn ihre Mutter fuhr fort:
„Dann rufe ich jetzt die Polizei.“
„Bitte!“, musste ich mich nun aber doch einmischen. „Das ist wirklich nicht nötig. Es geht mir gut…“

Beide fixierten sie mich nun und musterten mich mit unterschiedlichen Ausdrücken. Aber ich konzentrierte mich ganz auf die unmittelbare Gefahr. Auf den Ärger im Verzug, der mit einer Einschaltung der Bullen einhergehen würde.
Diese Gefahr in Gestalt von Jos Mutter überraschte mich aber noch einmal.

„Ist das so?“, fragte sie und kam auf mich zu.
Sie packte ziemlich energisch mein Kinn und drehte meinen Kopf so, dass sie in meine Augen sehen konnte.
„Eine leichte Gehirnerschütterung, und wenn ich mir die Schonhaltung so ansehe, dann wohl auch eine mögliche Nierenquetschung.“
„Sind sie Ärztin?“, platze ich verblüfft heraus.
„Psychologin“, antwortete sie. „Aber ein wenig medizinisches Wissen gehört schon dazu.“

„Nun... Ich will nicht undankbar wirken, aber ich möchte eigentlich nicht so gerne ins Krankenhaus“, gestand ich - offenbar noch immer ziemlich benebelt und deswegen sehr offen - ein.
„Ärger mit den Behörden?“, fragte sie scharf und bewies damit, dass bei aller Fähigkeit zum gelegentlichen Ausbrechen aus gewohnten Mustern eine Wespe doch immer ein stechwütiges Insekt bleibt.
„Nein“, erwiderte ich, selbst für mich überraschend kühl. „Ich kenne nur zu viele Leute, die gesund in eine der Gemeindekliniken gingen und tot wieder rauskamen.“

An ihren Augen konnte ich sehen, dass sie wusste, wovon ich sprach, auch wenn sie die Sache nicht weiter verfolgte. Die Kliniken für die Leute ohne Geld und schlimmstenfalls ohne Krankenversicherung waren Schlachthäuser und finanzierten sich zum Teil über den Verkauf von Organen, weswegen lebenserhaltende Maßnahmen bei ihnen nicht sehr hoch auf der Prioritätenliste standen. Und manchmal erwies sich Gerüchten zufolge eine Lungenentzündung als sehr tödlich, wenn man gesunde Nieren oder ein starkes Herz hatte.
Und ich hatte immerhin noch eine gesunde Niere und war auch ansonsten ziemlich fit.

„Ich glaube nicht, dass sie ein Krankenhaus brauchen“, lenkte die Lady ein. „Eine Kopfschmerztablette und ein paar Tage Bettruhe werden ausreichen.“
„Dann bringen wir ihn im Gästezimmer unter“, meldete sich Jo.
Unmittelbar darauf war ich mir absolut sicher, in der absoluten Totenstille ein oder zwei Stecknadeln fallen gehört zu haben. Und zirpende Grillen. Hundertprozentig!

„Ich lasse ihn unter keinen Umständen auf den Campus zurück, solange diese Schläger frei herumlaufen“, schob Jo nach, noch bevor ihre Mutter oder ich reagieren konnten.
„Wenn er aber keine Anzeige erstatten will…“, versuchte die Dame des Hauses es dann noch einmal schwach.
„Dann erstatte ich die. Ich habe schließlich alles gesehen.“
Diskussion zwecklos.
Tatsächlich war es diese Botschaft, die ich kurz stumm mit Mutter Jo austauschte, als wären wir nicht zwei Wesen von unterschiedlichen Enden der Nahrungskette.

Und dann tat ich noch etwas, dass ich gleich darauf bitter bereute, weil mein Körper mir sofort die Quittung dafür präsentierte.
Aber was hätte ich sonst tun sollen, als die Frau einen Schritt zur Seite machte und ziemlich sicher auf der Mischung aus Feuchtigkeit und Dreck ausrutschte, die ich in ihr Haus befördert hatte. Ich musste sie einfach an der Hüfte auffangen, als sie aus dem Gleichgewicht kam und sich sonst ziemlich undamenhaft auf dem Boden lang gemacht hätte.
Und ich ließ sie ja auch sofort wieder los. Was in erster Linie daran lag, dass ich eine Hand für meinen Kopf und die andere für meine Seite brauchte, als dort gleichzeitig zwei kleine Schmerz-Atombomben explodierten.

Mit meinem „Ouhh… Fuck!“ übertönte ich für mich selbst einen Teil dessen, was dann zwischen den anderen Anwesenden vorging. Das Ergebnis war allerdings, dass Jo und die omnipräsente und beinahe unsichtbare Estella mich irgendwo hinbrachten.
Mir fiel auch auf, dass Jo dann ein wenig zögerte, bevor sie den Raum verließ, während Estella blieb und kurz darauf anfing, mir an die Wäsche zu gehen.

Zugegeben… Mir war schon klar, dass sie mir wahrscheinlich beim Ausziehen helfen sollte. Aber das war einfach ein wenig zu viel für einen Tag.
„Incluso me pueda“, schnappte ich vielleicht ein bisschen hart.
Mein Spanisch mochte nicht sonderlich gut sein, aber sie verstand schon, dass ich ihr mitteilen wollte, wie gut ich allein dazu in der Lage wäre, mich freizumachen.
Und ich verstand ziemlich gut, wie sie mir ganz formlos in ihrer Muttersprache mitteilte, dass ich mich gefälligst nicht so anstellen solle und wir beide Ärger bekommen würden, wenn sie mich nicht schleunigst geduscht bekäme.

Ja genau…
Die Realität entwickelte sich dann auch wirklich exakt so, wie man es an dieser Stelle von einem schlechten Film erwartet hätte. Denn die bittere Wahrheit war, dass ich nicht allein auf den Beinen stehen konnte, weil das Schwindelgefühl einfach nicht nachließ.
Dementsprechend konnte ich leider oder glücklicherweise auch nicht wirklich genießen, mit einer wirklich gutaussehenden Latina in schicker Unterwäsche zusammen unter der Dusche zu stehen.
Nicht einmal zum Schämen hatte ich Zeit.

Vermutlich hatte ich ein paar kurze Aussetzer, denn zum einen war mir, als hätte sie einmal etwas gemurmelt, wie ‚Apetitoso’ - also in etwa ‚lecker’ - und zum anderen fand ich mich eher plötzlich in einem Bett wieder, das wirklich jedes Klischee von mehr Bequemlichkeit für mehr Geld erfüllte.
Ich hätte einfach selig einschlafen können, wenn nicht als Nächstes diese beiden Bullen im Raum erschienen wären.

In meinem Zustand konnte ich leider nicht so richtig würdigen, dass der Latino und die Afro-Amerikanerin sich als Klassenunterschieds-Rassisten outeten, wie eine billige Seifenoper es nicht besser hätte darstellen können. Aber das war ja auch nichts Neues…
Ich konnte mir ziemlich genau vorstellen, wie unterwürfig und zuvorkommend man sich gegenüber den Damen des Hauses verhalten hatte. Und nun redete man mit jemandem, über den es eine Akte gab und der ganz einfach zum Abschaum gehörte. Was sich auf den Tonfall natürlich auswirkte.

„Dann erzähl mal, Punk“, meinte das männliche Streifenhörnchen. „Haben die bösen, bösen Jungs dich so richtig hart rangenommen?“
„Oder waren es doch keine Kerle, sondern ein paar Mädels?“, schlug seine kastenförmige Kollegin vor.
„Ich kann mich an nichts erinnern“, versuchte ich den einfachen und diplomatischen Weg.
„Ach er kann sich nicht erinnern“, säuselte Miss Uganda von vor dreißig Jahren sarkastisch.
„Vielleicht müssen wir ihn etwas eindringlicher verhören“, schlug ihr turnschuhgesichtiger Kollege vor. „Auf dem Revier würden wir sicherlich alles von ihm erfahren.“
„Davon träumst du, Motherfucker“, rutschte mir leider in meinem nicht ganz klaren Zustand heraus.

Und damit hatte ich mir - Überraschung, Überraschung - zwei neue Freunde gemacht. Widerworte waren einem Gossenpunk nämlich nicht gestattet. Rechte gab es nur für Leute, die sich einen Anwalt leisten konnten.
Meine gegenwärtige Reaktionsgeschwindigkeit reichte bei Weitem nicht aus, um etwas zu unternehmen, bevor ich die Pistole von A-Hörnchen unter der Nase hatte.
Gefahr für mein Leben ging davon zwar nicht aus, denn das Kopfkissen unter mir war wahrscheinlich mehr wert, als seine gesamte Altersvorsorge, aber ein paar Schläge mit dem Kolben auf meinen schmerzenden Kopf wären sicherlich drin.
Meine Rettung kam von ziemlich unerwarteter Seite.

„Ich glaube nicht, dass ich mit ihren Befragungsmethoden eines Zeugen einer Straftat einverstanden bin“, ließ sich Jos Mutter von der Tür aus vernehmen. Und ihr Tonfall war gänsehautverdächtig kalt.
„Verzeihung, Ma’am“, riss sich mein Latino-Freund zusammen und steckte seine Knarre weg. „Ähm… Widerstand geg…“
„Wenn sie es wagen sollten, den Vorwurf auszusprechen, wird ihr nächster Dienstposten sicherlich nicht in einem Viertel wie diesem sein“, unterbrach sie ihn unvermindert eisig. „Falls ich nicht ohnehin zu dem Schluss kommen sollte, dass ich auf eine Dienstaufsichtsbeschwerde nicht verzichten möchte.“

Bamm! Das saß!
Die Befragung ging danach extrem gesittet vonstatten und war schnell vorbei, weil ich mich weiterhin an rein gar nichts erinnern konnte. Und zwei neue Feinde hatten mich ganz fest in ihr Herz geschlossen und kannten mein Gesicht.
Yay…

Zwei Minuten später war mir das allerdings egal, denn was auch immer das für eine Tablette gewesen sein mochte, die man mir gegeben hatte… Sie wirkte. Ich schlief ziemlich gut gelaunt ein und fand es überhaupt nicht beunruhigend, dass sich die Farbgebung des Raums immer wieder veränderte.
Und was ich auch gar nicht beunruhigend oder komisch fand, war der Traum davon, wie irgendwann später Jo in den Raum kam, über mich drüberkletterte und sich zu mir hinab beugte, um zu flüstern: „Kein Sterbenswort!“, bevor sie sich an meine Seite kuschelte und mich wieder einschlafen ließ.

Leider war der Effekt verflogen, als ich so in etwa zum Sonnenaufgang aufwachte und sich tatsächlich ein warmer, weiblicher Körper in meinem Arm befand. Und dem fruchtig duftenden, schwarzen Haar in meinem Gesicht zufolge war es nicht die brünette Estella.
Mein scharfes Einatmen weckte Jo und ließ sie den Kopf heben und zu mir aufblicken. Und…
Was war noch gleich das Thema meiner Gedankengänge gewesen?
Süße, verschlafene Gesichter, ein wenig zerknautscht und mit recht verträumtem Augenausdruck? Gemeinsames Frühstück im Bett nach einer langsamen, romantischen Nummer, die Rücksicht auf meine leichten Kopfschmerzen nicht außer Acht ließ? Familiengründung in der Hoffnung auf ein oder zwei Töchter, die von ihrer Mutter diese sagenhaften Augen erben würden?

Ich war hilflos. Und ich war nicht in der Lage, etwas anderes zu tun, als staunend in dieses Gesicht zu blicken. Meine Belohnung war eines der süßesten Lächeln, die ich jemals hatte sehen dürfen.
„Guten Morgen“, wisperte sie.
„Kann ich bestätigen“, murmelte ich abgelenkt.
Sie schlug kurz die Augen nieder und lächelte in sich hinein.

„Ein Jammer, dass ich zur Schule muss“, hauchte sie dann auf eine Art und Weise, bei der mein Körper ganz neue Reaktionsmöglichkeiten entwickelte. „Und ein Jammer, dass ich mir gleich ins Höschen mache…“
„Oh…!“
Meine Reaktion kam mit ungefähr der gleichen Verzögerung, wie sie auch eine zwanzig Meter lange Zündschnur erzeugt. Mein Gehirn war einfach nicht in der Lage, schneller solche Informationen zu verarbeiten.
Ich wollte mich dann - unwillkürlich, wenn man die Reaktionsschwäche mit einberechnet - aufrichten, aber ihre Hand auf meiner Brust verhinderte das.

Moment…
Seit wann war ihre Hand da? Und wieso hatte ich die kernschmelzartigen Temperaturen dort nicht zuvor bemerkt?
„Bleib liegen. Du bist angeschlagen und ich bin schon einmal… über dich drüber gestiegen…“

Schluck!
Ja…
Wer war ich noch gleich?
Achja… Ein sabbernder Haufen Wackelpudding in den Fängen ihres Tonfalls und der Art, wie sie auf diese Anspielung hin wieder kurz den Blick niederschlug, sich die Lippen befeuchtete und sich dann verspielt auf die Unterlippe biss.
Und Jo war noch nicht fertig…

Unter der Decke, die sie sich mit mir geteilt hatte, glitt sie über mich und vermied dabei in keinster Weise, dass unsere Nasen sich bis auf wenige Mikrometer nahe kamen.
Wie auch immer es mir hatte entgehen können - erst in diesem Moment fiel mir auf, dass sie ganz eindeutig kein Shirt oder Nachthemd trug. Und auch keinen BH oder sonst irgendetwas, dass verhindert hätte, dass ihre Brüste über meinen Oberkörper streiften.
An sich wäre allein das schon geeignet gewesen, mir einen weiteren Blackout zu verschaffen. Aber dann hätte ich verpasst, wie etwas, dass ohne jeden Zweifel an ihren Nippeln befestigt war, meine eigenen Brustwarzen streifte.
Und… Fuck… Ich hatte wirklich eine Schwäche für diese Art von Körperschmuck.

Allerdings wurde das dann doch zur Nebensächlichkeit, als der Körperkontakt unser beider Aufmerksamkeit auf unsere Unterkörper lenkte.
„Oh…“, hauchte sie und ihr Blick verklärte sich ein wenig. „Für mich…?“
Was sollte ich darauf antworten?
Nein, dass macht er jeden Morgen…? Steif ist der Schwanz der Bisamratte…? Gar nichts…?
„Normalerweise bevorzuge ich Blumensträuße als Zuneigungsbekundungen“, schnurrte sie und blickte mir dabei tief in die Augen. „Aber bei einem Mann wie dir ist ein schönes Stück Holz absolut in Ordnung…“

Hei-li-ge Schei-ße!
Ich war so dermaßen Beute, dass ich einfach gar keinen klaren Gedanken zustande bekam.
Meine komplette Aufmerksamkeit war von ihren Augen gefangen. Und von dem Gefühl, wie sich - nur getrennt von einem spürbar hauchdünnen Stück Stoff - etwas Heißes, Weiches, und ziemlich sicher auch Feuchtes über die gesamte Länge meiner Morgenlatte schob.
Ich konnte nur noch schnaufen.

„Mmh…“, machte sie derweil genießerisch. „Welches Baujahr hat diese Corvette?“
Unten angekommen, wo ich an der Basis meines Schwanzes ungelogen ihren Pulsschlag spüren konnte, kehrte sie die Bewegung um. Und trotz des Stoffs fühlte ich unglaublich deutlich, wie ihre Schamlippen an beiden Seiten meiner Latte wieder hinaufglitten.
„Egal…“, ergänzte sie mit glänzenden Augen. „Ich bin mir absolut sicher, dass er in meine Garage passen würde…“

Ich hatte nie zuvor einen dermaßen erotischen Moment erlebt. Und ich war nie zuvor so dermaßen reglos und untätig dabei.
Alles in mir schrie danach, ihre Hüfte zu packen und das verfickte Höschen einfach zu durchstoßen wie ein Jungfernhäutchen. Und so rein vom Spannungsgefühl her hätte das auch geklappt.
Aber ich tat es nicht.
Warum?
Keine Ahnung. Mein Gehirn war gerade nicht da und konnte die Frage nicht beantworten.

Jo wusste, dass ich mich einhundert-fünfundneunzig-prozentig in ihrer Hand befand und sie genoss es sichtlich. Aber sie schien auch ein klein wenig enttäuscht, dass ich nicht zumindest ein wenig Initiative zeigte.
Mit einem Seufzen setze sie ihre Seitwärtsbewegung fort und glitt wieder von mir hinunter. Dann stieg sie aus dem Bett und zeigte mir noch ein paar Besonderheiten, die ich bei ihr vielleicht hätte erwarten sollen.
Die Auffälligsten davon waren die beiden tätowierten Engelsflügel auf ihrem oberen Rücken, aber die Muster im unteren Bereich waren auch nicht ohne. Vor allem, weil sie offenbar nach vorne hin weiterliefen und einen kleinen Spruch umrahmten, den ich wirklich niemals bei einer Frau aus ihrer Gesellschaftsschicht erwartet hätte:
One inch more or less DOES matter beyond the target line’.

Totaler, mentaler Overload war die Folge.
Jo war ein Blechbunny. Oder sogar selbst eine Fahrerin. Oder zumindest schon mal in Berührung mit der Szene gekommen.
Sie war sowas von keine Barbie…!

„Ich hatte mir wirklich tausendprozentig vorgenommen, auf keinen Fall Mitglied in deinem Sexclub zu werden oder mich sonstwie auf dich einzulassen“, sagte sie leise, nachdem sie sich nach ihrem Shirt auf dem Boden gebückt hatte.
Mit durchgestreckten Beinen! Und ohne Rücksicht darauf, dass sie einen hauchdünnen String trug.
„Aber das war, bevor du dich von vier Pennern hast verprügeln lassen, die du ziemlich sicher ganz leicht in die Tasche hättest stecken können…“

Ich blickte zu ihrem Gesicht auf. Glitzernde Feuchtigkeit in ihrem Schoß hin oder her. Selbst der Anblick der Seite ihrer Brust war nicht ganz so wichtig, wie der Ernst in ihrer Stimme. Auch wenn Ersterer nicht unbemerkt blieb…
„Hättest du dich auch für Mel so verprügeln lassen?“
Ich nickte langsam. Das hätte ich, aber bevor ich einwenden konnte, dass ich nicht wirklich für sie - für Jo - Prügel bezogen hatte, fuhr sie schon fort.
„Und für mich hättest du es auch getan, nicht wahr…?“
„Für dich würde ich töten.“

Schon Sekunden danach hatte ich selbst das Gefühl, das ich damit so ziemlich den dämlichsten Spruch geklopft hatte, der möglich war. Aber es war mein voller Ernst. Und das Faszinierende war: Sie erkannte das.
An der Tür hielt sie kurz inne und drehte nicht einmal den Kopf, um mir noch etwas mitzuteilen.
„Ich bin kein geduldiger Mensch, Matt. Und ich bin so stolz, dass es schon fast als Geisteskrankheit durchgeht.“
Sie ließ das für eine Sekunde wirken, bevor sie die Bombe zündete.
„Also wenn du noch einmal eine Chance vorüberziehen lässt, zuzugreifen, wenn ich dir ein Angebot mache, dann wird es keine weitere geben…“

Damit war sie aus dem Zimmer verschwunden und ließ mich mit einer Million Gedanken allein.
Und wenn es kein verficktes Schicksal war, dass genau in dem Moment der dämliche Radiowecker anging und die Stimme von Jessica Silverstone ertönte, wie sie ihr topaktuelles Cover eines alten Liedes zum Besten ab, dann wusste ich auch nicht…

You're one in a million.
You're once in a lifetime.
You made me discover one of the stars above us.

I've been looking for that special one.
And I've been searching for someone to give my love.
And when I thought that all the hope was gone.
You smile, there you were and I was gone.


Och Menno…

Fuck me!


*****

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