Ich habe mich ja schon einmal lang und breit darüber
ausgelassen, wie ein einzelnes Lied mich durch eine ganze Geschichte begleitet
hat. Hier geht es mir aber eher um die passende Musik zur passenden Stimmung.
So wie man sich durchaus Kuschelrock (ja ich weiß: Ich
bin alt) für romantische Abende zurechtlegen kann, erstelle ich Playlists für
meine Schreiberei. Oder für die Tage, an denen ich lange und für mich allein zu
arbeiten habe.
Nichts Ungewöhnliches daran, vermute ich. Und ich will
das auch gar nicht überdramatisieren, sondern einfach meine Freude darüber
teilen, dass es Musik gibt, die mich in verschiedene Stimmungen versetzt.
Aufbruchsstimmung (besonders gut geeignet, wenn man sich
auf einen Arbeitstag einstimmen will) erzeugt beispielsweise ‚Dont stop me now‘
von Queen bei mir. Und diverse Tracks aus den 90zigern bilden meine Playlist
für alle Tage, an denen ich an Junge Liebe weiterschreibe. Oder auch gerne für
die Arbeit, denn für mich fällt diese Musik in den Bereich der ‚Gute-Laune-Mucke‘.
Ich hatte eben meine wildesten Zeiten in dem Jahrzehnt.
Für Fantasy - momentan ein Genre, dem ich mich endlich
verstärkt widme - stehen allerdings andere Interpreten auf der Liste.
Da tummelt sich Manowar zusammen mit den Mädels von
Celtic Woman und Katzenjammer und der alten Besetzung von Nightwish mit Tarja. Und
Silbermond, Within Temptation und die Corrs steuern einiges bei. Sogar
Santiano, Dune und Celine Dion sind vertreten.
Ich glaube, irgendwann muss ich mal eine Geschichte
darüber schreiben, wieso so unterschiedliche Bands doch ganz gut
zusammenpassen. Aber ich fürchte, der Sex in dieser Geschichte könnte selbst
für meine starken Nerven zu hart sein… ;-D
Musik transportiert etwas, dass sonst kein Medium so
übermitteln kann, finde ich.
Alles Mögliche kann mich bewegen, berühren oder meine Stimmung
verändern, aber Musik ist da einzigartig. Wenn ich die bewegendste Stelle im
Herrn der Ringe lese (den Part, an dem Éowyn sich dem König der Nazgûl stellt -
und wohlgemerkt: lese, denn die billige Kopie von Peter
Jackson berührt mich nicht wirklich), dann muss ich noch immer kurz schlucken.
Und wenn ich der kleinen Meerjungfrau Arielle dabei zuschaue, wie sie davon
träumt, ein Mensch zu sein (aber bitte mit der Stimme von Dorette Hugo und
nicht von Anna Carlsson, wobei die noch ein Segen ist, wenn man sie mit Ron
Williams als Sebastian vergleicht… *kotzwürg*), dann erinnere ich mich deutlich
daran, wie mich diese Stelle bewegt hat.
Aber Musik hat eine immer wiederkehrende, zuverlässige
Wirkung, die kein Buch, Film oder reales Ereignis so andauernd reproduzieren
kann. Ich kann mir zum tausendsten Mal ‚Rock-Paper-Scissors‘ von Katzenjammer, ‚Dark
Chest of Wonder‘ von Nigthwish oder ‚Caledonia‘ von Celtic Woman anhören und es
hat immer die gleiche, beflügelnde Wirkung auf mich und bringt mich immer in
diese phantastische Stimmung, in der ich mich gedanklich dem Fantasy-Genre
zuwenden kann.
Kein wunder eigentlich, dass Musik auch schon mal als Hexenwerk
verschrien wurde, denn die Wirkung ist wirklich wie Zauberei. Und ich bin
dankbar dafür, dass auch in unserer heutigen Zeit der Casting-Müll-Sturmfluten
noch immer gute Lieder entstehen. Als ein thematisch passendes Beispiel dafür
sei ‚Krieger des Lichts‘ von Silbermond genannt, das sich für mich ungefähr so anfühlt,
wie ‚Warriors of the World‘ von Manowar. Von der Stimmung her, meine ich.
Wenn ich also Geschichten schreibe, dann müsste ich
eigentlich nicht nur den treuen Betalesern weitaus mehr Dank zollen, als ich es
tue, sondern auch den Künstlern, die durch ihre akustischen Werke einen
erheblichen Beitrag zu meiner Kreativität leisten.
Die Tracks, die mir zusagen zu kaufen, empfinde ich dabei
fast schon als Ehrensache. Und außerdem sind sie ja eine gute Investition, denn
wie ich sagte: Der Effekt ist zuverlässig. Und aus einem genetischen Defekt
heraus bin ich absolut in der Lage, mir ein bestimmtes Lied hundert Mal
hintereinander in einer Tour anzuhören.
An dieser Stelle daher mein Dank an zu viele Musiker, als
dass ich sie alle benennen könnte oder wollte. Deswegen belasse ich es
universell und danke auch denen, die sich um Musik bemühen, die mir nicht
gefällt. Vielleicht inspirieren sie ja morgen jemanden dazu, ein Lied zu
schreiben, dass ich liebe… ;-)
Hallo Mike,
AntwortenLöschenhast schon mal bei "Schiller" reingehört?
Der ist in seiner Musik auch bemüht das perfekte Stück zu finden - vor allem kann man ihn alleine in eine Playlist setzen weil sich jeder Titel zwar gleich nach Schiller anhört aber immer doch anders ist.
Genau wie Dein Stil - man erkennt ihn, aber du widerholst nicht!
Gruß Klaus