The
World after Tomorrow
Eine ZOMBIE-Geschichte! ;-DWork in Progress
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Teil 01
Teil 02
Teil 03
Teil 04
Teil 05
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II.
Red duckte sich hinter eine halbzerfallene Mauer und
fluchte still in sich hinein.
Verdammt! Der Tag hatte so gut angefangen. Alles war
ruhig gewesen. Die Wilden hatten seit Tagen die Füße still gehalten und von den
Monstern gab es seit Wochen keine Spur. Ein perfekter Tag, um auf die Jagd zu
gehen.
Leider hatten sich das offenbar auch ein paar der Wilden
gedacht. Und während Red sich allein auf den Weg machte, waren sie zu dritt
gewesen.
Wie der unglückliche Zufall es gewollt hatte, war deren
Ziel offenbar auch der westliche Wald gewesen, also waren sie einander
begegnet. Und das hatte natürlich nur einen möglichen Ausgang zugelassen.
Red war schnell. Sie musste es sein, denn sie war nicht
nur kleiner als die Wilden, sondern auch eine der Kleineren aus ihrer
Gemeinschaft. Obwohl sie mit ihren ungefähr zwanzig Jahren eine der ältesten
war.
Als sie an einer Häuserecke fast in die Dreiergruppe aus
dem feindlichen Lager hineinlief, hatte sie ihr Messer schneller in der Hand
als die große Anführerin der anderen Gruppe. Gurgelnd war diese in die Knie
gegangen und hatte nach ihrer Kehle gegriffen, während ihr das Blut aus der
langen Schnittwunde im Hals sprudelte.
Die anderen beiden brauchten eine kostbare Sekunde, bis
sie überhaupt merkten, was geschehen war. Währenddessen rannte Red bereits um
ihr Leben.
Als der erste Schuss krachte - dem Geräusch nach aus
einer Pistole - hechtete sie in Deckung. Zu ihrem Glück war er schlecht
gezielt, aber sie würde sich nicht darauf verlassen, dass dieses Glück anhielt.
Schnell war sie um eine Ecke gesprungen und rappelte sich
schon wieder auf, als ihre beiden Verfolger losrannten. Immer wieder Haken
schlagen. Kein freies Schussfeld anbieten. In Deckung bleiben.
Aber wohin?
Die beiden Wilden waren nicht völlig dumm. Sie zeigten
manchmal allesamt einen erstaunlichen Mangel an logischem Denkvermögen, aber
sie waren gute Jäger. Und stark.
An ihrer Stelle würde Red sich aufteilen und sie in die
Zange nehmen. Aber aus welchen Richtungen?
Vielleicht vermuteten sie, dass Red versuchen würde,
zurück in die Stadt zu gelangen. Aber vielleicht vermuteten sie auch, dass sie
sich dachte, sie würden es annehmen, und bereiteten sich darauf vor, ihr die
Flucht aus der Stadt zu verwehren.
Verdammter Mist.
Red entschied sich dafür, dass sie nicht zu kompliziert
denken würden, und wandte sich in Richtung Stadtrand.
Zwei Ecken weiter spritzen kleine Gesteinsbrocken in ihr
Gesicht, als eine Kugel ihren Kopf nur um Haaresbreite verfehlte. Noch bevor
der Knall sie erreichte, ließ sie sich bereits fallen.
Das war die falsche Richtung gewesen…
Hektisch zurückrobbend blickte sie erst hinter sich, als
sie ein alarmierendes Geräusch hörte.
Keinen Meter hinter ihrem Kopf stand die zweite Wilde und
holte mit einer gemein aussehenden Keule aus. Ihr Gesicht war zu einer
hasserfüllten Grimasse verzogen und ihre Augen schrien nach Rache.
Thud
machte es. Dann blickte die Wilde erstaunt drein und die Keule entglitt ihren
Fingern. Ein Armbrustbolzen ragte aus ihrer Brust. Herztreffer.
Erschrocken keuchte Red, als ihre Atmung wieder
einsetzte. Eigentlich war sie tot. Mal wieder. Aber irgendwer hatte ihr den
Arsch gerettet.
Nur wer?
Sich aufrappelnd hielt sie nur lange genug inne, um der
Wilden ihre Pistole aus dem Gürtel zu ziehen. Keine Zeit, sie nach
Wertgegenständen oder Zigaretten zu filzen. Da draußen war noch eine.
Fieberhaft über einen Fluchtweg nachdenkend spurtete Red
um einige Ecken. Nur fort von der Pistolenschützin.
Sie hatte beinahe den Stadtrand erreicht. Nur noch eine
Straße zu überqueren und zwischen zwei Häusern hindurch. Aber damit wäre sie
ein leichtes Ziel gewesen.
Zeit für eine Planänderung.
Kurzentschossen huschte Red in das hohe Mietshaus zu
ihrer Rechten.
Ein Knall und das Pfeifen des Querschlägers verrieten
ihr, dass sie richtig entschieden hatte.
Nur weiter. Die Treppen hoch. Dritter oder vierter Stock
vielleicht. Und dort auf die Lauer legen.
Als sie den ersten Stock erreichte, hörte sie ihre
Verfolgerin im Erdgeschoss. Zu nah, verdammt!
Ohne innezuhalten raste sie noch eine Treppe hinauf. Und
noch eine.
Die schmutzige Gestalt direkt auf dem Treppenabsatz im
vierten Stock schien aus dem Nichts zu erscheinen. Keine Zeit eine Waffe
hochzubekommen. Nicht einmal Zeit zu schreien.
Getötet auf der Flucht vor einer Wilden von einem
Mutanten…
Aber der Mutant sprang sie nicht an. Er schrie nicht. Er
versuchte nicht, sie zu beißen und er krallte auch nicht nach ihrem Fleisch. Er
drehte sich nur beinahe elegant zur Seite, gab ihr einen Stoß mit der Hand und
ließ sie an sich vorbeifliegen.
War das eine Armbrust in seiner anderen Hand gewesen?
Benutzten die Monster jetzt Waffen?
Red’s Überlegungen wurden vom Boden des Stockwerks
unterbrochen, der rasend schnell auf sie zu kam. Der Aufprall trieb ihr die
Luft aus den Lungen und ließ sie Sterne sehen.
Den wilden Kampfschrei der Wilden hörte sie kaum. Ihren
schmerzerfüllten Aufschrei und das Poltern ihres Körpers die Treppe hinab schon
etwas deutlicher. Und das scharfe, trockene Knacken, dass dem schmerzerfüllten
Wimmern ein Ende bereitete, wieder in aller Klarheit.
Was zum Teufel?
Aufstehen, aufstehen, aufstehen!
Mit reiner Willenskraft zwang sich Red wieder auf die
Beine. Aber sie war langsam. Zu langsam.
Was oder wer auch immer der Wilden den Rest gegeben
hatte, war schon wieder die Treppe hinauf gekommen. Es näherte sich von hinten.
Die erbeutete Pistole lag zu weit entfernt auf dem Boden.
Ihr Jagdbogen war in dieser Situation nicht viel wert und ihre eigene Pistole
steckte im Stiefel. Nie wieder ohne zweite Pistole, schwor sie sich.
Blieb nur das Messer.
Langsam und unauffällig griff sie danach und zog es aus
der Scheide, während die drohende Präsenz in ihrem Rücken immer näher kam.
Noch einen Schritt und es wäre in Reichweite.
Es zögerte.
Hatte es etwas bemerkt?
Keine Zeit für Spekulationen. Sie musste handeln. Bevor
es das seinerseits tat.
Red war schnell. Sie musste es sein, um zu überleben.
Aber was immer die schmutzige Gestalt war, sie war noch schneller.
Das Messer kam in einem flachen Bogen herum. Auf die
Eingeweide gezielt. Aber etwas Stählernes stoppte den Angriff durch einen
Treffer an ihrem Handgelenk.
Und der Schatten, den sie aus dem Augenwinkel wahrnahm,
löschte ihr unmittelbar danach die Lichter aus.
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Wie bereits gesagt ist mir insbesondere bei den Sachen, die ich mit 'wip' (Work in Progress) markiere, inhaltliches Feedback mehr als willkommen. Sowohl insgesamt, als auch in Bezug auf beliebige Details und Kapitel, denn das gesamte Werk kann durchaus noch von Grund auf überarbeitet werden.
Hallo Mike
AntwortenLöschenIch lese gerade " The World After Tomorrow"
Nicht schlecht als Appetithappen!
wie ein Kir oder Kir Royal
Man wartet auf den Hauptgang und das Dessert
Gruss Helmut/ euroairliner
Danke dir, Helmut!
LöschenJa, es ist nur der Einstieg zur Geschichte und der 'Hauptgang' ist noch nicht serviert. Ich habe mich mal hingesetzt und die Geschichte bis zu einem fernen Endpunkt durchgeplottet. Just for fun. Mal sehen, ob sich das so umsetzen lässt und ob es dann auch weiterhin unterhaltsam ist. Einige bediente 'Kinks' sind dann sicherlich etwas speziell, wenn auch nicht extrem.