Noch ein Experiment. Und wie bei dem anderen ist es sicherlich nicht meine beste Arbeit, hat aber dennoch Spaß gemacht.
Auch hier liegt eine Musikempfehlung zur Lektüre auf der Hand.
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The Winner Takes It
All
Eine Geschichte zum Lied von ABBA
Man beobachtet andere Leute nicht beim Sex. Sofern sie
nicht dafür bezahlt werden, sich dabei beobachten zu lassen, heißt das. Aber
das war hier nicht der Fall.
Und im Grunde erzog mich meine Mutter auch durchaus so,
dass ich mich an so einfache Grundregeln zu halten vermochte. Aber manchmal ist
etwas so… beeindruckend, dass man einfach nicht wegsehen kann.
Ich hatte in meinem Leben bis dahin sicherlich leicht
hundert Pornofilme gesehen, aber etwas so… Intensives war niemals dabei
rübergekommen.
Die zwei Körper auf dem Bett waren nicht einfach nur
miteinander intim. Dieses Wort war viel zu… banal.
Sie wirkten wie von den Göttern füreinander geschaffen.
Als ich den ersten, zufälligen Blick erhaschte, passte
ich offenbar genau den Moment ab, in dem er beschloss, in sie einzudringen.
Allem Anschein nach hatte vorher schon so einiges stattgefunden. Das Bett war
zerwühlt und die beiden, nackten Körper glänzten vor Schweiß. Aber dennoch war
es ein besonderer Augenblick, selbst wenn es keine Premiere des Tages sein
mochte.
Gott was hätte ich dafür gegeben, die Beherrschung und
Kontrolle dieses Mannes aufzuweisen. Er hatte nicht nur einen muskulösen
Traumkörper, sondern sah auch noch vom Gesicht her wirklich hammermäßig aus.
Ich bin nicht schwul oder auch nur bi, aber man muss
sowas auch mal anerkennen können.
Und sie…? Oh my… Das war eine Frau. Bei Lilith hatte Gott
sich übernommen, also schuf er Eva. Aber offenbar wollte er es noch einmal
wissen.
Sie war groß. Knapp eins achtzig. Und ihr einziges,
verbliebenes Kleidungsstück fügte dem noch über zehn Zentimeter Heels hinzu.
Aber ihr Lover war groß genug, um sie trotzdem noch um ein oder zwei Zentimeter
zu überragen. So wie ich selbst, was aber auch die einzige Parallele zwischen
ihm und mir gewesen sein dürfte.
Grundsätzlich waren High Heels nichts, womit ich viel
anfangen konnte. Der sagenhafte Reiz, den sie auf manche ausübten, ging völlig
an mir vorbei. Aber hier… Auhauaha…
Vermutlich werde ich bis an mein Lebensende nicht
vergessen, wie sich ihr Bein von der Hüfte aus nach oben schwang, um dann
oberhalb seiner Taille abzuknicken und sagenhaft weit nach unten zu verlaufen,
bis es in einen bezaubernden Fuß auslief, der eben in diesem Schuh steckte.
Wann immer ich an Eleganz und Formvollendung dachte,
hatte ich bis zu diesem Moment vielleicht den Kotflügel einer Corvette im Sinn.
Aber danach nie wieder.
Aber ich muss natürlich zugeben, dass mein Blick seinen
Weg auch wieder zurück fand. Zu dem flachen, straffen Bauch mit dem klaren
Stein im Bauchnabel, der ebenso wie der Film aus Feuchtigkeit auf ihrer Haut,
das Licht reflektierte.
Hinauf zu den beiden Erhebungen, an denen sich
Schönheitschirurgen mal ein Beispiel nehmen könnten. Voll, rund und prall, aber
trotzdem so straff, wie man es nur mit viel Training hinbekam. Und gerade in
jenem Augenblick ganz leicht bebend vor Anspannung.
Ich konnte es aus meinem Blickwinkel nur an seiner
Hüftbewegung festmachen, aber ich wäre eine Wette darauf eingegangen, dass er
ganz, ganz langsam mit seiner Eichel ihre Schamlippen teilte. Glatte,
tausendprozentig sicher völlig von Haaren befreite Lippen, die den Eingang zu
ihrem Allerheiligsten markierten.
Was hatte dieser Kerl mit der Frau angestellt, dass sie
schon bei dieser winzigen Berührung vibrierte und den Atem anhielt? Zumindest
bis sie ihn aus tiefster Kehle stöhnend wieder ausstoßen musste, bevor sie das
Bewusstsein verlor.
Angespannt hob sie ihm ihren Kopf entgegen. Die Muskeln
und Sehnen an ihrem Hals traten leicht hervor und das engelsgleiche Gesicht
reckte sich hinauf zu seinem Mund, der wissend lächelte.
Ihre Augen waren fast geschlossen, aber trotzdem war da
überall auf ihrer Miene ein Ausdruck von Hunger und Sehnsucht, der
seinesgleichen suchte. Wortlos zunächst flehte sie ihn an, endlich ganz tief in
ihren Körper einzudringen. Aber er hielt stand. Was für eine
Selbstbeherrschung. Ich an seiner Stelle hätte schon längst losgerammelt wie
ein Karnickel.
Aber vermutlich war das einer der Gründe dafür, dass ich
nie von einer Frau die folgenden Worte zu hören bekam:
„Nimm mich…“, hauchte sie mit ihrer unvergleichlich
zarten Stimme, die trotz ihrer Unschuld und Reinheit vor Begehren überfloss.
„Nimm mich in Besitz. Mach mich… Ahh!“
Timing! Mann-o-Mann der Bursche hatte einen Sinn dafür.
Und offenbar einen Zauberstab zwischen den Beinen, denn
alles an ihr floss ihm regelrecht entgegen, als er sich in ihrem Schoß
versenkte. Ihre langen Beine packten seine Hüfte. Nicht auf diese
‚Porno-Klammer-Weise‘, sondern viel eleganter. Sie legten sich an seine Seiten,
zogen ihn zu sich und ihre Unterschenkel verschmolzen mit seinen Oberschenkeln.
Ihr Oberkörper hob vom Bett ab und bildete eine Einheit
mit seiner glatten Brust. Was den vollen, weiblichen Eindruck ihres Busens nur
noch mehr verstärkte, wenn man sich das vorstellen kann.
Ihre Hände fanden ihren Weg zu seinem Nacken und in seine
Haare, als ihre Lippen aufeinandertrafen. Aber nicht zu einem tiefen Kuss. Noch
nicht. Zuerst musste dieses erlöste, tiefe Stöhnen ihrer Kehle entrinnen, an
dem sie sonst erstickt wäre. Es musste Platz machen für nur noch mehr Lust und
Gier, wie ihre Augen bewiesen, die sich am Scheitelpunkt seiner Bewegung
plötzlich weit öffneten und seinen Blick suchten.
Selbst als unbemerkter Zuschauer konnte ich die
unglaublich intensive Zwiesprache in diesem Blick erkennen. Er füllte sie aus,
wie wahrscheinlich noch kein Mann vor ihm. Und sie drohte vor Glück zu platzen.
Der Anblick war gleichzeitig so unfassbar erregend und so
unglaublich ergreifend, weil er so voller Emotionen steckte, die nicht erst
ausgesprochen werden musste, um real zu werden, dass mir die Tränen in die
Augen stiegen. Vor Rührung. Aber auch vor Neid. Und vor Trauer, denn so etwas
würde ich wohl niemals erleben.
Aber leider ging mir auch die Kontrolle über meine
Muskeln flöten und mein Rucksack schlug dumpf auf dem Boden auf.
Vielleicht wäre das sogar unbemerkt geblieben, denn die
Leidenschaft hatte die Beiden fest im Griff, aber die beiden leeren
Glasflaschen darin schlugen laut klirrend aneinander. Und damit war der Zauber
gebrochen.
Ihre Köpfe fuhren zu mir herum. Absolut gleichzeitig.
Ich werde nie das Gefühl von Selbsthass vergessen, dass
in diesem Moment in mir hochkam.
Auch weil ich diesen magischen Moment zerstört hatte,
aber nicht nur…
„Markus?“, fragten sie beide wie aus einer Kehle in einer
zweistimmigen Harmonie.
Fuck! Sogar ihre Stimmen passten perfekt zusammen.
Was hätte ich sagen können? Hätte ich mich entschuldigen
sollen? Oder einen blöden Spruch machen?
Vielleicht hätte ich das Folgende sagen können:
„Oh hallo
Herr Brenner. Schön, dass sie meine Freundin schon kennengelernt haben. Ich
mach dann mal einen Kaffee, während sie ihr das Hirn raus vögeln und sie die
Englein singen hören lassen. Und wenn sie fertig sind, dann reden wir über das
Projekt und essen wie geplant zu Abend? Oder soll ich doch lieber gehen und wir
reden morgen auf der Arbeit?
Oh… Dummerweise ist
das meine verschissene Wohnung und sie treiben es gerade in meinem
verfickten Bett mit meiner Freundin! Also raus hier, oder ich brech dir die
Nase, du Dreckssau…“
Hätte…
Aber mal ehrlich…
Versteht irgendwer, dass selbst ein mutigerer,
selbstsicherer und erfahrenerer ‚Ich‘ das nicht hätte tun können?
Es war so simpel, auch wenn es weh tat: The winner takes
it all.
Ich ging einfach.
Ließ meinen Rucksack liegen. Und auch meine Jacke und
ging nach draußen in den Regen.
Irgendwohin.
Nirgendwohin.
Mein Handy klingelte. Der letzte Rest Pflichtbewusstsein
ließ mich nachsehen, ob es die Firma war.
Aber sie war es.
Ich nahm an. Fast gegen meinen Willen.
„Markus…“
Es klang aufgelöst. Weinte sie? Bereitete ich zu allem Überfluss nun
auch noch ihr
Schmerz?
Es kam von irgendwoher tief in mir drin, als ich auf das
Display starrte. Und ich musste es raus lassen.
Die dumme Vorliebe eines dummen Nerds für die ‚gute alte
Zeit‘…
Aber ohne diese Art von Stütze hätte ich gar nichts zu sagen
gewusst.
“I don't
wanna talk, about things we've gone through.
Though
it's hurting me. Now it's history.
I've
played all my cards. And that's what you've done too.
Nothing
more to say. No more ace to play.“
Es klang vermutlich alles andere als schön. Ich versuchte
gar nicht erst, es auch noch zu singen. Zum Affen gemacht hatte ich mich für
einen Tag schon genug.
Und außerdem regnete es in Strömen. Und weitere Ströme
kamen aus meinen Augen. Weswegen auch meine Nase als Dritte im Bunde lief. Und
meine Stimme ziemlich brüchig aus der Kehle kam. Aber wenigstens hatte ich
etwas, dass ich ihr sagen konnte.
Aber sie verstand mich nicht. Oder sie hörte nicht zu.
„Markus, bitte“, flehte sie. „Rede mit mir…“
Was sollte ich tun? Sie konnte doch Englisch. Wollte sie
mich nicht verstehen?
Das machte mich wütend. So wütend, dass ich es ihr in
aller Deutlichkeit entgegen rief.
„The
winner takes it all!
The
loser's standing small!
Beside
the victory!
That's
their destiny!”
“Markus…”, flehte sie mich an. In diesem Ton, der mein
Herz von Anfang an zum Klingen gebracht hatte.
Ich war dem Universum so dankbar gewesen, dass es mir
Zeit mit dieser unglaublichen Frau gewährt hatte. Das Model und der Freak came
true. Im wahrsten Sinne des Wortes. Aber nun war es doch vorbei. Was sollte man
da noch besprechen?
Es machte mich wütend, dass sie es einfach nicht
verstehen wollte. Hatte ich nicht auch alles versucht, um ihr zu geben, was ich
konnte? Egal wie wenig das auch war. Oh Björn, alter Schwede… Ich fing erst
jetzt an zu verstehen, wie real sein Lied wirklich war. Ob er auch diese
bittere Wut bei der zweiten Strophe verspürt hatte?
„I was
in your arms, thinking I belonged there.
I figured
it made sense. Building me a fence.
Building
me a home. Thinking I'd be strong there.
But I
was a fool. Playing by the rules.”
„Bitte…”,
flüsterte sie. „Bitte! Nicht…”
Nicht? Was? Was?
„The
gods may throw a dice. Their minds as cold as ice.
And
someone way down here, loses someone dear.
The
winner takes it all?!
The loser has to fall?.
It's simple and it's plain?!
Why should I complain?
Sie unterbrach die Verbindung, obwohl ich glaubte, noch
ein verzweifeltes Schluchzen zu hören, dass mir beinahe das Herz zerriss.
Um mich herum waren Leute stehen geblieben. Mittlerweile
war ich in der Fußgängerzone angelangt, wo sie trotz des Regens unter ihre
Schirme geduckt hierhin und dorthin eilten. Aber dieser krächzend einen
Liedtext, der zumindest der älteren Generation recht gut bekannt war, in ein
Handy schreiende Freak war offenbar sehenswert genug, um eine Minute länger in
der Kälte zu rechtfertigen.
Noch immer kochte es in mir und ich wusste nicht wohin
mit den überschäumenden Emotionen. Und den Fragen, auf die mich Björn Ulvaeus
Text erst so richtig aufmerksam machte. Es war sicherlich ein zweischneidiges
Schwert, wenn ein Lied eine Situation wie diese so perfekt widerspiegelte.
Also wandte ich mich in meiner Verzweiflung an jeden.
Einfach jeden…
„But tell me does he kiss, like I used to kiss you?”,
fragte ich einen älteren Herrn mit Mantel und Hut, der mir erschrocken auswich.
Was hätte er auch sagen sollen? Die Antwort lag doch auf
der Hand. Sicherlich küsste er weitaus besser…
Aber fühlte er auch die dankbare Bewunderung, die ich
immer verspürt hatte, wenn unsere Lippen sich berührten?
„Does it feel the same, when he calls your name?”, wandte
ich mich an eine junge Frau, die mich schon eine kleine Weile beobachtete.
Auch sie gab mir keine Antwort, aber Tränen stiegen ihr
in die Augen, als sie mir ein wenig Mitgefühl schenkte.
Und auch die Antwort auf diese Frage gab ich mir selbst,
denn ganz gewiss fühlte es sich nicht gleich an, wenn er ihren Namen rief. Ganz
gewiss lag weniger bedingungslose Hingabe darin, denn mehr Verehrung als ich
ihr entgegenbrachte, war wohl kaum denkbar. Aber vermutlich fühlte es sich sehr
viel anziehender und auch gehörig männlicher an. Denn er war beides um so viel
mehr als ich.
„Somewhere deep inside, you must know I miss you”, rief ich
nun ihr zu, indem ich mich an die dunklen Wolken wandte. Vielleicht würde der
Wind ja… Nein. Nicht wirklich. Und das war auch gut so.
Denn sie wusste es. Und vermutlich schmerzte es sie auch.
Hatte sie mich verletzen wollen? Kaum. Nur ausgereicht hatte ich eben einfach
nicht.
„But what can I say? Rules must be obeyed!”
Das war es schließlich, worum es ging.
„The
winner …“
„The judges will decide”, ertönte es neben mir ganz leise
und sanft und brachte mich aus dem Konzept. Es war die junge Frau, die so
mitfühlend mit mir geweint hatte. Sie trat auf mich zu und legte ihre Hand an
meine Wange. „The likes of you abide.”
Ich wollte keine Nähe. Ich wollte mich in meinem Schmerz
suhlen und leiden, aber ihre Augen hielten mich fest. So sanft voller tiefer
Gefühle. Beinahe wie Bernstein.
„Spectators of the show, always staying low”, flüsterte
sie weiter gerade so laut, dass nur ich sie über Wind und Regen hören konnte.
Unbewusst realisierte ich, dass sie sich keinem Vergleich
mit der Frau stellen konnte, die mir gerade das Herz aus der Brust gerissen
hatte. Aber dennoch… Vielleicht betrachtete sie sich selbst als einen der
Zuschauer, die auf ihren Plätzen bleiben müssen, aber in Wahrheit war sie das
nicht.
Noch niemals hatte ich jemandem so nah gestanden. Noch
niemals hatte jemand sich mir so uneingeschränkt geöffnet. Meinen Schmerz
aufgenommen und mir angeboten ihn zu teilen. So wunderwunderschöne Augen…
‚The game is on again. A lover…? Or a friend.’
Niemand sang oder rezitierte mehr. Außer den
Originalinterpreten in unser beider Köpfe, wenn auch mit ein wenig veränderten
Betonungen. Es würde heute keine Antwort auf diese Frage geben. Und auch nicht
morgen. Aber übermorgen…? Wer konnte das wissen…
‚A big
thing or a small?’
Die kleinen Dinge, wie die Schönheit und der Schein, oder
die wirklich großen Dinge, wie die unvergleichliche Fülle an Wärme und Persönlichkeit
in diesen bernsteinfarbenen Augen? Und vielleicht, nur vielleicht, auch die
Liebe, die mein Herz zu geben hatte und die bislang nur nicht den richtigen
Adressaten gefunden haben mochte?
‚The winner takes it all!’
Und welche Macht bestimmte denn, dass es nur einen Sieger
geben durfte?
„I don't
wanna talk.
If it
makes you feel sad.
And I
understand.
You've come
to shake my hand.
I
apologize.
If it
makes you feel bad.
Seeing
me so tense.
No
self-confidence.“
So singt es Agnetha in der letzten Strophe, aber an jenem
Tag bekam sie für mich eine neue Bedeutung. Wie auch das ganze Lied.
Ich höre es noch heute ab und zu. Und wenn es zufällig im
Radio gespielt wird, dann fahre ich rechts ran. Oder ich entschuldige mich bei
meinen Freunden für ein paar Minuten, denn ich heule mit unzweifelhafter
Gewissheit wie ein Schlosshund, während der ersten drei Strophen.
Aber dann, wenn die vierte beginnt, versiegen die Tränen
langsam und ich erlebe noch einmal den Moment voller Staunen, als sich alle
meine Sichtweisen und Prioritäten in einem einzigen Augenblick veränderten. Bei
einem Blick in bernsteinfarbene Augen.
Und wenn dann die letzte Strophe kommt, dann lächle ich,
denn aus dem Handschlag im Lied wurde mehr. Und an Selbstbewusstsein mangelt es
mir heute auch nicht mehr. Was ganz gewiss nicht einmal zur Hälfte mein
Verdienst ist.
Wenn ich nicht allein bin, dann ist sie bei mir und
begleitet mich durch unser Lied, denn auch sie hat ihre eigenen, schmerzvollen
Erinnerungen, die ihren Tränen für die ersten Strophen Nahrung geben.
Die Antwort auf jene eine, kleine, erste Frage damals im
Regen haben wir auch gefunden: A lover and a friend.
Heute weiß ich, dass ich die Frau mit der Traumfigur,
deren Name nichts zur Sache tut, nur bewunderte, ja anhimmelte. Und was geschah
war gut so, denn es brachte ihr zwar nicht sofort Glück, aber es brachte mich
zu meiner Katharina.
Und deswegen bin ich ihr auch heute noch ebenso wenig
böse wie damals. Ja wir sind sogar Freunde geworden und geblieben, obwohl ihr
reiseintensiver Beruf unsere Treffen zu einem seltenen Ereignis macht.
Sie hat ihr Glück schließlich gefunden. Und ich schätze
ihren Mann vor allem wegen seiner ehrlichen Liebe ihr gegenüber. Was umso mehr
etwas Besonderes ist, wenn man sich Leben und Umfeld der beiden ansieht, wo
Affären und Partnerwechsel an der Tagesordnung sind.
The winner takes it all.
And the looser has to fall.
Denn manchmal kann man erst wieder Boden unter den Füßen
finden, wenn man von einem allzu hohen Höhenflug wieder herunter kommt.
Und die Verlierer von heute sind vielleicht die Gewinner
von morgen.
Hm..?
Ach was aus ihm
geworden ist?
Nun…
Seine Haltung zur Treue kostete ihn, was er für kurze
Zeit Kostbares sein Eigen nennen durfte. Und seine Bereitschaft mich weiterhin
seine Arbeit zusammen mit der Meinen machen zu lassen, führte am Ende dazu,
dass er nicht den Posten des Geschäftsführers erhielt, als es soweit war.
Weswegen er auch nicht zum Teilhaber der kleinen, aber renommierten Firma wurde.
Aber wenn ich so dreist sein darf, dann wage ich zu
bezweifeln, dass er jemals bereit gewesen wäre, die damit zusammenhängende
Arbeit anzupacken. Vermutlich fand er deswegen auch keine neue, vergleichbare
Position, als er sich entschloss zu kündigen. So ziemlich genau einen Tag nach meiner Beförderung zum
Geschäftsführer.
Aber ab und an sehe ich ihn im örtlichen Schwimmbad, wo
sein nicht mehr ganz so straffer Bauch und sein ausgehendes Haar ihn nur ein
wenig zu erschüttern scheinen. Nur sein Erfolg bei der Damenwelt hat vielleicht
etwas nachgelassen.
Und wie ich höre sieht er auch nicht mehr sonderlich
gerne fern, denn wie die Dinge nun einmal sind, sieht man dort ein uns beiden
bekanntes Gesicht recht häufig…
auch eine gute geschichte..
AntwortenLöschenauch wenn ich wieder den bezug zum lied nicht ganz hinbekomme.. ^^
Stimmt, lieber Kojote, das ist nicht deine beste Geschichte ...
AntwortenLöschenund stimmt, es war ein Versuch wert!
Ich denke es liegt am Text/Lied das du dir ausgesucht hast.
Ein neuer Versuch, vielleicht nicht gerade ABBA, kann ja nicht schaden, oder?
Cadia