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Teil 01
Teil 02
Teil 03
Teil 04
Teil 05
Teil 06
*****
III.
Peter
lächelte ein ganz klein wenig reumütig, als er Nadias Gesicht betrachtete.
Vielleicht
würde sie ein wenig sauer auf ihn sein, wenn sie sich etwas erholt hatte.
Vielleicht sogar sehr. Immerhin hatte sie ihn zwischenzeitlich gebeten,
aufzuhören.
Oder?
Irgendwie war es schwer gewesen, das einzuschätzen. Vielleicht waren es auch
Aufforderungen gewesen, weiterzumachen.
So
oder so hatte er aber getan, was sie ihm gesagt hatte: Er hatte auf seine
innere Stimme gehört.
Und
wenn er sich nicht absolut vollständig täuschte, hatte es ihr ziemlich
gefallen, wenn man von gewissen Nebenwirkungen einmal absah.
Sein
Lächeln ließ etwas nach, als er an die beinahe unausweichliche Frage aus ihrem
Mund dachte. Die Frage, wo er das gelernt hatte. Die Antwort würde ihr
sicherlich weniger gefallen…
Als
er dann eher zufällig in den Rückspiegel blickte, verschwand sein Lächeln
völlig und wurde von großer, großer Sorge ersetzt. Direkt hinter seinem Auto
stand ein Streifenwagen. Und es sah irgendwie nicht so aus, als wäre er gerade
erst angekommen.
Als
die beiden Polizisten bemerkten, dass er sie gesehen hatte, streckte derjenige
hinter dem Steuer die Hand aus dem Fenster und winkte ihn herbei.
Die
wenigen Meter von einem Wagen zum anderen reichten für Peter vollkommen aus, um
eine Reihe von Horrorszenarien durchzugehen. Über allen prangte die
Überschrift: Erregung öffentlichen Ärgernisses.
Siedend
heiß fiel ihm ein, dass sowohl Nadia, als auch ihr Outfit, sich in keinem
besonders vorzeigbaren Zustand befanden. Er würde um jeden Preis verhindern
müssen, dass einer der Polizisten sich zu ihr begab, bevor sie Gelegenheit
hatte, sich etwas zurechtzumachen.
Aber
für eine Umkehr war es zu spät, denn er hatte den Streifenwagen schon erreicht.
Der
Polizist am Steuer blickte ihm ernst entgegen. Die Person auf dem Beifahrersitz
blickte scheinbar gelangweilt, wenn auch mit etwas angespannten Zügen aus ihrem
Fenster. Was Peter irgendwie überraschte, war ihr Geschlecht.
Irgendwie
war die ganze Sache noch peinlicher, weil sie eine Frau war.
„Mir
ist ja in zwanzig Dienstjahren schon so einiges untergekommen, junger Mann“,
begann der Ordnungshüter seinen Vortrag und seine Kiefer waren vor
Missbilligung angespannt. „Aber so etwas habe ich noch nicht erlebt.“
Er
holte tief Luft und atmete langsam wieder aus. Wohl um sich beherrschen zu
können. „Was soll ich nur mit ihnen machen?“
„Es…
wird nicht wieder vorkommen?“, versuchte es Peter unsicher.
Die
Frau auf dem Beifahrersitz schnaubte und der Polizist musste sich sichtlich
beherrschen. „Wenn es an ihnen allein läge, würde ich das vielleicht sogar
glauben“, grunzte er.
Panik
erfasste Peter, als er aus den Worten heraushörte, dass auch Nadia dafür
verantwortlich gemacht werden mochte.
„Bitte!“,
japste er. „Das war allein meine Schuld. Meine… Freundin konnte nichts dafür.
Ehrlich!“
„Na
die Geschichte will ich hören“, platzte die Frau daraufhin heraus und starrte
ihn ungläubig an. „Und zwar komplett!“
„Also…“
Schamesröte stieg ihm bis über die Ohren. „Wir sind gerade erst
zusammengekommen und… äh… wir… äh…“
„Nun
mal raus mit der Sprache, Junge“, brummte der Mann ungeduldig.
„Also
das klingt bestimmt total unglaubwürdig, aber aus irgendeinem Grund wollte
meine Freundin wirklich etwas… Aufmerksamkeit von
mir. Und weil sie mich sozusagen aufgefordert hat, nicht immer so höflich und
zurückhaltend zu sein, habe ich den Wagen abgestellt und… äh…“
„Jaa…?“,
bohrte die Frau nach.
„Nun
ich habe sie… äh… stimuliert?“
„Unüberhörbar“,
grunzte der Fahrer, aber die Frau wollte es offenbar genauer wissen:
„Von
hier aus klang es entweder nach einer wirklich, wirklich gelungenen… Stimulation,
oder nach Mord. Aber den können wir wohl ausschließen, da sie sich ja noch
bewegt.“
Als
Peter daraufhin zu seinem Wagen sehen wollte, verhinderte die Polizistin das
allerdings.
„Hier
spielt die Musik“, meinte sie und fragte dann: „Also?“
„Also…
was?“ Peter war verwirrt und verstand nicht, was eigentlich vor sich ging.
„Sie
will wissen, wie du das angestellt hast, Bursche“,
prustete der männliche Polizist schließlich los und konnte sich dann beinahe
nicht mehr halten vor Lachen.
„Das wüsste ich auch gerne“,
ertönte Nadias noch ein wenig raue Stimme direkt in Peters Rücken.
Er
erstarrte, aber im nächsten Moment war sie neben ihm und drängelte sich unter
seinen Arm. Nur beiläufig realisierte er, dass sie sein Arbeitshemd vom
Rücksitz übergezogen hatte. Und als ihm klar wurde, dass sie darunter
wahrscheinlich nicht viel sonst anhatte, weil ihre Hose ziemlich viel
abbekommen haben musste, verbesserte das seine Konzentration nicht wirklich.
„Guten
Tag zusammen“, flötete Nadia vergnügt in den Wagen hinein, während sie sich
zufrieden seinen Arm umlegte. „Sind wir verhaftet?“
„Nur
verwarnt“, grunzte der Mann noch immer grinsend.
„Sprich
nur für dich, Bernd“, widersprach seine Kollegin. „Ich werde es zur Not aus ihm
heraus foltern.“
„Oh
da helfe ich mit“, meinte Nadia. „Also Peter… Gibst du das Geheimnis freiwillig
preis?“
„Welches
Geheimnis denn?“
Seine
Verwirrung war absolut echt. Auch wenn die Sorge nachließ, als er die
Anspannung im Gesicht der Polizistin als mühsam kontrollierte Belustigung
erkannt hatte.
„Die
geheime Technik, wegen der ich niemals wieder einen anderen Mann auch nur
ansehen werde“, frotzelte Nadia und schlug sich dann gespielt theatralisch die
Hand vor den Mund. „Oh mein Gott! Du hast mich abhängig gemacht. Du mieser
Kerl!“
„Wenn
es sich dabei um eine Droge handelt, muss ich sie konfiszieren“, spielte die
andere Frau mit. „Wir werden die Hand abhacken müssen.“
„Junge!“,
rief ihr Kollege dann plötzlich, denn Peter hatte ganz unwillkürlich die
fragliche Hand gehoben. „Steck das sofort in die Hosentasche oder wohin auch
immer. Deine kleine Freundin möchte wohl kaum, dass wir so
viel über sie erfahren.“
Erst
als der Mann sich dazu auch noch an die Nase tippte, verstand Peter, was er
meinte und senkte die Hand ganz schnell wieder.
„Und
nun lasst mal gut sein, Mädels“, meinte er dann gutmütig. „Der arme Kerl weiß
ja gar nicht, wo ihm der Kopf steht.“
„So
ging‘s mir gerade auch“, meinte Nadia daraufhin.
Der
letzte Rest von Peters Anspannung löste sich, als daraufhin alle anderen
anfingen zu lachen. Er kam sich zwar ein wenig tölpelhaft vor, lachte aber
schließlich mit.
Als
die Polizisten sich wieder auf den Weg machten, nachdem sie noch ein paar
scherzhafte Ratschläge losgeworden waren, wo ein junges Paar etwas mehr
Privatsphäre haben würde, atmete er dennoch erleichtert auf.
Ganz
aus dem Schneider war er aber noch nicht…
„Jungfräulichkeit
schenken, hm?“
Noch
immer stand Nadia neben ihm und es war ein wirklich tolles Gefühl, sie so im
Arm zu halten. Wenn sie ihn nicht misstrauisch von der Seite anblickte, wie sie
es gerade tat.
„Unerfahren,
hm?“
Ihr
Tonfall ließ keinen Zweifel daran, wie wenig sie seinen diesbezüglichen
Aussagen gerade Glauben schenken konnte.
„Uhm…
Das Hemd steht dir wirklich viel besser als mir“, versuchte er lahm abzulenken.
„Stimmt.
Und ich mag den Geruch. Aber das spielt jetzt keine Rolle…“
„Ich
schenke es dir…?“
„Wirklich??“
Es
funktionierte, allerdings nur für einen winzigen Moment. Ganz kurz glänzten
ihre Augen auf und sie strahlte ihn an.
„Mooment.
So einfach kommst du mir nicht davon.“
Tief
atmete Peter durch. Das hatte jetzt Katastrophenpotential…
„Also
ich werde dich nicht anlügen. Auch wenn ich das in diesem Fall vielleicht
besser tun sollte“, erklärte er ernst. „Aber egal was du danach von mir hältst,
ich will dir gegenüber ehrlich sein. Du bist mir zu wichtig…“
„Hör
auf mich um den Finger zu wickeln“, forderte sie mit einem halb erfreuten, halb
besorgten Lächeln.
„Okay…
Du willst wissen, von wem ich das gelernt habe. Und die Antwort lautet: von
Tanja.“
Nadias
Gesichtsausdruck nach zu urteilen, traf sie das ungefähr so unerwartet und
hart, wie befürchtet.
„Du
verarschst mich!?“, meinte sie schockiert.
„Leider
nicht…“
„Du
hattest… Sex mit deiner Cousine?“
„Nein!“,
beeilte er sich zu versichern. „Keinen Sex. Nur… Ein paar Experimente? So
Petting-mäßig…“
„Heilige
Scheiße“, keuchte sie daraufhin. „Und dann lässt du dich so von ihr
rumschubsen?“
Diesmal
kam der Hammer für Peter unerwartet, auch wenn es nur ein kleiner war.
„Das
ist das Erste, was dir dazu einfällt?“, fragte er zutiefst verblüfft.
„Ja
was?“, wollt sie wissen. „Glaubst du, ich hätte noch nicht mit ihr rumgemacht?
Sie ist heiß…“
Womit
klar wurde, weswegen sich der erste Hammer so überschaubar angefühlt hatte:
weil er vom sehr viel größeren, zweiten hatte ablenken sollen.
„Hast
du erwartet, ich wäre von dir angewidert, weil du mit einer Verwandten
rumgemacht hast?“, fragte sie in das langsam nachlassende Klingeln seiner Ohren
hinein.
Vorsichtig
wagte er zu nicken.
„Baby
nach dem, was du da im Auto mit mir gemacht hast, kannst du von mir aus deine
Geschwister oder die Kühe auf der Weide bumsen. Hauptsache du hast danach noch
genug Kraft für mich.“
Bamm!
Nummer Drei.
„Ich
muss mich setzen“, meinte er und ließ sich in den Schneidersitz sinken. Nadia
trat vor ihn und blickte nun etwas sorgenvoll in sein Gesicht.
„Bin
ich dir zu… direkt?“
„Ein
wenig?“, gab er zu.
„Entschuldige…“
Schnell blickte sie sich um und ein verschmitzter Ausdruck huschte über ihre
Miene. „Ich machs wieder gut.“
Mit
diesen Worten zog sie mit einem Rück die Drückknöpfe des Hemds auf und stellte
unter Beweis, dass sie darunter wirklich gar nichts mehr anhatte.
Waren
die bisherigen Hämmer in ihrer Masse aufsteigend gewesen, so packte sie jetzt
das Präzisionswerkzeug aus. Aber die reine Schlagkraft nahm noch weiter zu.
Dennoch
war dieser Treffer um ein Vielfaches leichter zu verkraften und entlockte ihm
ein durchaus erfreutes Lächeln. Auch wenn seine Sorgen dadurch nicht schwächer
wurden.
„Ich
weiß nicht, ob ich dir gewachsen bin“, gestand er und blinzelte gegen die
Sonne, um sie ansehen zu können.
Der
Effekt, den der - sich langsam zum Horizont neigende - Feuerball auf ihre
Silhouette hatte, war beinahe so etwas, wie der nächste Hammer. Eingerahmt von
einer Aura aus Licht stand sie vor ihm und schien für einen Moment aus einer
anderen Welt zu stammen.
„Gott!“,
entschlüpfte es seinem Mund. „Du bist so wunderschön…!“
„Dankeschön.“
Ihr Lächeln war mehr zu hören, als zu sehen.
Aber
dann ging sie in die Hocke und brachte ihre Knie so weit nach vorne, dass sie
schließlich irgendwie in eine Position rutschte, die es ihr erlaubte, sich in
seinen Schneidersitz zu schmiegen. Und sie ließ das Hemd offenstehen, als sie
ihre Arme um ihn legte.
Sachte
streichelte sie über seinen Kopf, der an ihrem Hals zur Ruhe kam und irgendwie
brachte die Intimität, die sie plötzlich teilten, alles wieder ein wenig in
Ordnung.
„Ein
ganz schön wilder Tag, oder?“, brummte er nicht unzufrieden.
Sie
kicherte, was wunderbare Auswirkungen auf ihre bezaubernden Brüste hatte und
sich außerdem witzig an seiner Stirn anfühlte, die ihre Kehle berührte.
„Bis
jetzt mein Aufregendster“, gab sie zu.
„Irgendwie
überrascht mich das jetzt. Ich hatte angefangen zu vermuten, dass alle deine
Tage irgendwie so sind.“
„Nein.
Nicht wirklich. Aber ich könnte mich daran gewöhnen…“
„Jetzt
gerade könnte ich das auch…“
„Das
wäre wirklich schön, weil …“ Sie seufzte schwer.
„Weil?“
„Weil
ich mich in jeder Minute immer mehr in dich verliebe, Peter.“
Irgendwie
schien sie damit sehr viel mehr zu meinen, als nur wenige Stunden zuvor. Es
schien ihr schwerzufallen, es auszusprechen. Irgendeine Art vom Damoklesschwert
schien darüber zu hängen.
„Aber…?“,
hakte er daher nach.
„Ach
ich weiß nicht, ob ich gut für dich bin. Ich bin kein nettes Mädchen, weißt du.
Eine ziemlich arrogante Schickse. Vielleicht habe ich dich nicht verdient…“ Sie
schniefte ein wenig und auch das klang wirklich niedlich.
Sachte
löste er sich ein wenig von ihr. Nur gerade genug, um zu ihrem Gesicht hinauf
zu blicken und ihre Augen zu sehen, in denen er keine Anzeichen für irgendeine
Verstellung entdecken konnte.
„Besser
wär‘s…“, meinte er dann.
„Was
denn?“
„Na
du solltest mich besser verdient haben, weil ich mich nämlich volles Brett in
dich verliebt habe.“
„Wirklich?“,
fragte sie zaghaft und Tränen traten in ihre umso gefühlvoller strahlenden
Augen.
Er
nickte deutlich und erklärte: „Du bist zwar ein ziemlicher Wirbelwind und ich
kann nicht versprechen, dass ich immer gleich mit dir Schritt halten kann, aber
wenn du wirklich mich willst, dann sind wir mehr als
einverstanden.“
„Wir?“,
schniefte sie glücklich lächelnd.
„Na
die Stimme, auf die ich von nun an hören soll und ich und… der andere.“ Er
bewegte den Körper in seiner Umarmung ein wenig und versuchte, die Hüfte etwas
anzuheben.
„Ohh…
Der andere?“ Viel geschickter als er wackelte sie ein
wenig mit der Hüfte und in dem Moment wurde ihm bewusst, dass sie beide nur
seine Kleidung trennte. „Der arme Kleine, dem ich immer noch nicht vorgestellt
wurde?“
„Später…“,
antwortete er darauf nur und küsste sie, ohne sich um die Tränen zu scheren.
Und er wurde freudig in Empfang genommen.
Und
so absurd das klingen mochte, wenn man den verrückten Verlauf des Tages
bedachte: Es war dieser sanfte, zärtliche und lange Kuss auf dem Randstreifen
der Landstraße, hinter seinem hastig geparkten Auto, am frühen Abend kurz vor
Sonnenuntergang, den er von allen Dingen am allerdeutlichsten in Erinnerung
behielt.
Es
war dieser Kuss, mit dem alles irgendwie wirklich seinen Anfang nahm.
IV.
Es
dauerte noch eine Weile, bis Nadia und Peter sich dazu aufraffen konnten,
wieder in den Wagen zu klettern. Die Finger voneinander lassen, konnten sie
allerdings nicht. Was Nadia allerdings mehr als Recht war.
Am
liebsten hätte sie sich auf seinem Schoß festgekettet, aber weil das vielleicht
ein wenig beim Autofahren behindert hätte und die Polizisten sicherlich noch
nicht allzu weit weg waren, begnügte sie sich mit fest verschränkten Fingern.
Fürs
Erste!
Wie
wenig es ihr ausmachte, in ihrer eigenen Schweinerei zu sitzen, wurde ihr klar,
als sie schon beinahe am Haus von Peters Oma angekommen waren. Dort wo er und
auch Tanja und sie im Augenblick wohnten.
Irgendwie
hatte sie die Feuchtigkeit gar nicht wirklich bemerkt. Was war das überhaupt
gewesen?
So
unauffällig wie möglich rieb sie ein wenig mit dem Finger an einer besonders
feuchten Stelle und versuchte dann, am Geruch etwas mehr darüber zu erfahren.
Aber irgendwie roch es nur nach ihr und ein wenig nach nicht mehr ganz
fabrikneuem Autoplastik.
„Es
ist kein Urin“, erklärte ihr Freund und sie erschrak ein wenig, weil er
offenbar bemerkt hatte, was sie tat.
Ohne
nachzudenken, leckte sie ihren Finger ab und konzentrierte sich auf den
Geschmack. Zur Probe strich sie sich danach mit einem anderen Finger unter dem
Hemd über die Schamlippen und prüfte auch den Geschmack von dort.
Tatsächlich
war der einzige Unterschied der leichte Plastikgeschmack, der eindeutig vom
Auto stammte.
Peter
keuchte.
Zunächst
ein wenig irritiert und irgendwie noch immer mit dem Finger im Mund sah sie in
sein erstauntes Gesicht. Er starrte sie fassungslos an.
Als
ihr der Grund dafür aufging, konnte Nadia ein Grinsen nicht unterdrücken.
„Was?“,
fragte sie keck und leckte noch einmal provozierend ihren Finger ab. „Hast du
noch nie bei dir selbst probiert?“
Dass
er schnell wieder nach vorne blickte und den Kopf ein wenig zwischen die
Schultern zog, war eigentlich schon Antwort genug. Aber wo wäre da der Spaß
geblieben?
„Also
hast du. Oder hast du bei jemand anderem probiert?“
Es
hatte eigentlich nur ein Witz sein sollen, aber er zog den Kopf noch weiter ein
und bekam mächtig rote Ohren. Maßlos erstaunt riss sie die Augen auf.
„Oh
- mein - Gott!“, platzte sie heraus. „Du hast…? Nein!
Oder?
Doch!
Du hast!“
Mit
hochrotem Kopf verweigerte er jede Antwort und blickte stur geradeaus.
Schnell
rutschte sie näher an ihn heran und legte ihren Mund an sein glühend heißes Ohr
und wisperte: „Ich will irgendwann jedes -
einzelne - schmutzige Detail darüber
hören. Und ich will, dass du dabei noch einmal das von vorhin mit mir machst.“
Danach
glitt sie wieder auf ihren Platz und gab ihm ein wenig Zeit, sich zu fangen,
während sie sich ein wenig nervös der Tatsache bewusst wurde, wie glitschig
sich der Bereich zwischen ihren Beinen schon wieder anfühlte.
Bis
vor wenigen Tagen hatte sie keinerlei Schwierigkeiten mit der Tatsache gehabt,
noch keinen richtigen Sex erlebt zu haben. Es war einfach noch nicht der
Richtige dabei gewesen. Selbst das beste Gefummel oder die erfreulichen
Erfahrungen mit Oralsex hatten sie niemals ins Wanken gebracht, wenn die Kerle
dann gerne noch einen Schritt weiter gehen wollten.
Das
Kribbeln, das andere Männer bei ihr verursacht hatten, stand aber in keinem
Vergleich zu dem, was Peter auslöste. Schon am See war sie mehr als bereit
gewesen, ihn in jeder denkbaren Hinsicht ranzulassen. Nun, nur wenige Stunden
später, war sie langsam aber sicher soweit, auf jeden Hauch von Romantik oder
Komfort zu verzichten.
Sie
wollte endlich seinen… „Schwanz in meiner Pussy.“
„Wie
bitte?“, krächzte er.
Oh
scheiße! Hatte sie das laut gesagt?
„Gott“,
knurrte sie frustriert. „Wenn ich noch mehr Selbstkontrolle verliere, brauche
ich bald Windeln.“
„Was?“
„Schon
gut…“, murmelte sie erst, schnaubte aber dann, fuhr zu ihm herum und platzte
hervor: „Gott, Peter. Ich will dich endlich ficken!“
Glücklicherweise
fand die Vollbremsung, die er daraufhin fabrizierte, auf einer Kreuzung bei
kaum mehr als Schrittgeschwindigkeit statt. Sonst hätte sie vielleicht ernstere
Auswirkungen gehabt, als das genervte Hupen einiger Verkehrsteilnehmer.
Aus
irgendeinem Grund musste Nadia grinsen, als Peter sich ganz langsam und bedacht
zu ihr drehte.
„Willst
du mich umbringen?“, fragte er so ernst, dass sie nicht anders konnte, als
loszulachen.
Obwohl
er wohl kaum den Witz verstehen konnte, den nicht einmal sie selbst mitbekommen
hatte, stimmte er kurz darauf ein. Erst als das Gehupe immer lauter wurde, fuhr
er langsam weiter und schüttelte noch immer lachend den Kopf.
„Hast
du wirklich gerade ‚Schwanz‘ und ‚Pussy‘ gesagt?“, fragte er noch immer
grinsend.
„Ja“,
gab sie zu. „Ich bin selbst schockiert, was für unanständige Worte ich kenne.“
„Also
ich jetzt nicht…“
„Hey!“,
rief sie theatralisch. Dann spürte sie aber schon wieder den Schalk im Nacken.
Und ein gewisses, nicht nachlassendes Kribbeln weiter südlich half auch nicht
besonders dabei, vernünftig zu bleiben.
Sie
setzte sich seitlich auf den Beifahrersitz, zog die Knie an, bis auch ihre Füße
auf der Sitzfläche waren und fixierte Peter. Der tat jedoch sein Möglichstes,
ihr keine allzu genaue Aufmerksamkeit zu schenken.
„Um
ehrlich zu sein, habe ich immer gedacht, dass ich beim ersten Mal einen… mmh…
Schaft wollen würde, der langsam und zärtlich meine Liebeslippen teilt.“
Peter
zuckte erst zusammen, prustete aber dann belustigt durch die Nase, als sie ihre
Beschreibung absichtlich besonders schwülstig klingen ließ.
„Wo
hast du das denn her?“, wollte er wissen.
„Frauen-Sachliteratur“,
behauptete sie beinahe glaubhaft.
„Klingt
eher nach ‚Stürme der Leidenschaft‘.“
„Gott,
wir müssen dringend an der Auswahl deiner Lektüre arbeiten. Sonst wachsen dir
noch Brüste“, versetzte sie gespielt entsetzt. „Aber das ist jetzt nicht der
Punkt.“
„Was
ist denn der Punkt?“
„Der
Punkt ist“, hauchte sie, während sie achtsam ein Bein etwas streckte und ihre
Zehen vorsichtig dort platzierte, wo sich etwas sehr zufriedenstellend Hartes
in seiner Hose fand, „dass ich jetzt lieber deinen harten, geilen Schwanz
spüren würde, wie du ihn mir mit aller Kraft in die Pussy rammst.“
Sein
leises Stöhnen, als sie bei ihren Worten ganz sachte mit dem Fuß seine Erektion
massierte, verursachte eine unglaubliche Fülle an körperlichen Reaktionen bei
Nadia. Eine wohlige Gänsehaut lief über ihren ganzen Körper. Ihre Brustwarzen
erwachten, ihre Haut fing an zu prickeln und in ihrem Schoß fühlte es sich an,
als würde ein kleiner Schwall Feuchtigkeit austreten.
„Gefällt
dir die Vorstellung?“
Sein
Nicken war erfreulich enthusiastisch.
„Also
würdest du mich auch gerne ficken? Mir deinen Schwanz immer wieder in die…
Fotze rammen, bis ich anfange zu winseln, weil du es mir so gut besorgst?“
Ohne
Unterbrechung streichelten ihre Zehen durch seine Hose, was sie eigentlich viel
lieber ausgepackt und von ganz nah sehen wollte. Aber nicht nur er atmete ein
wenig schneller. Irgendwie übertrug sich das Gefühl vielleicht direkt über
seinen Schwanz und ihren Fuß auf ihren eigenen Körper.
„Nadia“,
keuchte er angespannt. „Wenn du damit nicht aufhörst, passiert gleich ein
Unglück.“
„Das
will ich doch stark hoffen“, gab sie grinsend zurück. „Ich will schließlich
nicht, dass du blaue Eier bekommst.“
Er
schnaufte halb überrascht, halb angestrengt. „Du willst, dass ich…?“
„Kommst?
Abspritzt? Abrotzt?“, schlug sie vor.
Er
nickte ziemlich unbehaglich.
„Ohja…!“
„Aber
…“, wollte er einwenden.
Vielleicht
war es wieder sein Sinn für Anstand, aber vielleicht wollte er sich auch nur
nicht in die Hose spritzen. Oder…
„Du
glaubst hoffentlich nicht, dass ich dich für einen Schlappschwanz halten würde,
wenn du jetzt kommst?“, forschte sie nach.
„Naja…“
„Gott
Peter…“, seufzte sie ein ganz klein wenig frustriert. „Allein zu sehen, wie
sehr es dir gefällt, was ich hier gerade mit dir mache, hat mich schon wieder
klatschnass werden lassen.“
Zum
Beweis klappte sie die Hemdzipfel beiseite, die ihren Schoß verdeckten, und
fuhr sich mit der Hand über die Schamlippen. Als sie zwei Finger dazwischen
rutschen ließ, konnte man deutlich ein herrlich obszönes, feuchtes Geräusch
hören.
„Ich
will dich genau so geil machen können, wie du mich.“
Er
grunzte und blickte immer wieder schnell zwischen der Straße und ihrem Schoß
hin und her. Sein Widerstand schien nachzulassen, aber dummerweise erreichten
sie just in diesem Moment die Hofeinfahrt des alten Mühlenkomplexes, der seiner
Familie gehörte.
Was
war nur mit diesem Tag nicht in Ordnung, dass immer irgendwie etwas dazwischen
kam?
Wobei…
Als
sie auf den Hof fuhren, sah Nadia sowohl Tanja als auch deren Oma im Garten
hantieren. Beide blickten kurz auf, wandten sich dann aber wieder irgendeiner
Tätigkeit zu, zu der die gute Tanja ohne jeden Zweifel hatte gezwungen werden
müssen.
Aber
das bedeutete, dass niemand im Haus war. Niemand konnte aus dem erhöht
liegenden Eingang treten und ins Auto blicken. Oder aus einem Fenster etwas
sehen. Und vom Garten aus konnte man nur erkennen, was sich oberhalb der
Seitenscheiben abspielte.
„Mach
deine Hose auf“, forderte sie und war überrascht, wie schnell ihr Atem
plötzlich wieder ging.
„Was?“,
krächzte Peter schockiert und blickte zu den beiden Frauen im Garten hinüber.
„Deine
Hose. Mach sie auf und hol ihn raus. Ich will ihn sehen… spüren…“
Für
ein paar Herzschläge saß er wie versteinert da. Die Hände fest am Lenkrad. Aber
dann blickte er zu ihr.
Ihrem
Blick konnte er offenbar entnehmen, wie ernst sie es meinte. Als er ihr in den
Schoß sah, wurde ihr bewusst, dass sie schon die ganze Zeit langsam, aber
energisch zwei Finger über ihre Perle, durch die überlaufenden Schamlippen und
wieder zurückgleiten ließ.
Wenige
Augenblicke später war seine Hose offen und er holte das Objekt ihrer Begierde
hervor.
„Scheiße,
Peter“, keuchte sie erstaunt. „Kleiner wird ihm nicht
ganz gerecht.“
Es
war die Wahrheit. Nadia hatte schon größere Schwänze gesehen, aber niemals in
natura. Und sie hatte durchaus schon ein gutes Dutzend zu Gesicht bekommen, von
denen ihr einige durchaus nicht klein erschienen waren.
Vorsichtig
tippte sie mit dem Zeh dagegen und war sofort gebannt von der Festigkeit und
dem Widerstand, den ihr das Fleisch entgegenbrachte. So einen Ständer mit dem
Fuß zu berühren war eine Premiere für sie.
Hoffentlich
nur eine von vielen, die sie mit diesem hier erleben würde.
Als
Peter die Hand ausstreckte, um sie ihren Oberschenkel hinauf wandern zu lassen,
war sie zwar erfreut, stoppte ihn aber dennoch mit der freien Hand, bevor er
sein Ziel erreichte.
„Später
wieder, Großer. Jetzt bist du dran.“
Langsam
nahm sie dann ihre Bewegungen wieder auf und erkundete, wie sie mit den Zehen
am besten ihr Ziel erreichen konnte. Dabei fing sie wie von selbst an, leise
vor sich hinzuflüstern.
„Gott…
Wenn ich sehe, wie deine Eichel langsam hervorkommt, stelle ich mir vor, wie
sie ganz… ganz… langsam in mich eindringt.
Diese
große, dicke Eichel, für die meine kleine, unschuldige Pussy eigentlich viel zu
klein ist.
Sie…
öffnet mich. Raubt mir die Unschuld. Macht mich zu einer richtigen Frau.“
Er
stöhnte nun deutlich lauter, als gerade eben noch. Aber mittlerweile war sie
gefangen vom Anblick der Vorhaut, die sich immer weiter zurückschieben ließ und
dabei die Eichel immer dicker und praller machte.
Sein
Körper zitterte, aber sein Schwanz hart wie ein biegsamer Ast, der sich dem
Spiel ihrer Zehen beugte. Vorsichtig und neugierig brachte sie auch ihren
anderen Fuß zum Einsatz und ließ einen der beiden dann hinab wandern, bis sie die
weiche, faltige Haut fand, in der sich irgendwo die kleinen, festen Nüsse
versteckten, die hoffentlich bald ihre Arbeit aufnehmen würden.
„Mmhh“,
schnurrte sie ehrlich begeistert davon, wie schön sich seine Männlichkeit an
ihren Füßen anfühlte. „Ich kann es kaum erwarten, dass es aus ihm herauskommt.
Ich
will deinen Saft. Ich will ihn überall.
Gott…
Ich glaube, ich will ihn sogar… schmecken.“
Sie
musste nur eine Sekunde darüber nachdenken, bevor sie die Antwort kannte: „Oh
ja! Ich will es schmecken. Und ich will es auf meinem Körper spüren. Am
liebsten überall.
Ich
will es auf meinen… Titten spüren und darauf verteilen.
Auf
meinem Bauch. Auf meinem Gesicht. Auf meinem Arsch…
In
meinem Arsch!“
Unwillkürlich
blickte sie auf und ihre Augen trafen sich.
Noch
nie zuvor hatte Nadia auch nur erwägt, einen Mann mit seinem Schwanz in die
Nähe ihres Hinterns zu lassen. Aber es war nicht nur das momentane Spiel, das
sie mit sich riss. Sie wollte diesen Mann überall
spüren, wo eine Frau einen Mann spüren konnte. Und dann an ein paar weiteren
Stellen, die sie zur Not würden erfinden müssen.
Er
stöhnte noch einmal besonders tief auf, als sich ihre Blicke trafen. Und an
ihren Zehen, die ihr Spiel keine Sekunde lang eingestellt hatten, fühlte sie
es.
Erst
zogen sich seine Hoden zusammen und dann fing sein Schwanz irgendwie an, zu
vibrieren. Es schien, als würde etwas darin nach oben kriechen. Sie fühlte es
ganz deutlich.
Als
es heiß und kraftvoll aus seiner Eichel hervorbrach, war ihre Zehenspitze da,
um es zu begrüßen. Und es war genau das, was sie brauchte, um das beiläufige
Spiel ihrer Hand zum Erfolg zu führen und sie über die Spitze zu treiben.
Beinahe
bedauerte sie, dass dieser Moment nicht ihm allein gehörte.
Beinahe
bedauerte sie, dass sie nicht hingesehen hatte, als es passiert war.
Beinahe…
Aber
in seine Augen zu sehen, als sie gleichzeitig einen
Höhepunkt erlebten, war ein mehr als fairer Tausch. Auch wenn sie sich zwingen
musste, die Augen geöffnet zu halten, als die wundervollen Wellen eines
kleinen, aber durch und durch gehenden Orgasmus sie packten.
Und
all das, während sie gleichzeitig spürte, wie Schub um Schub seines Spermas aus
ihm herausquoll und sich über ihren Fuß ausbreitete.
Das
Feuer der Lust erlosch ganz langsam in seinem Blick und wurde durch eine tiefe
Befriedigung ersetzt.
Schon
wieder hatte Nadia mit Peter etwas erlebt, dass über alle ihre bisherigen
Erfahrungen hinausging. Sie fühlte sich in diesem Moment unheimlich tief mit
ihm verbunden.
Und
noch immer wartete auf sie beide ihr erstes Mal miteinander. Ihr erstes,
richtiges Mal überhaupt.
Wer
sagte da, dass es sich nicht lohne, zu warten?
V.
Tanjas
Mund klappte auf, als sie aus dem Augenwinkel sah, wie ihre beste Freundin
Nadia im Auto ihren dämlichen Cousin anfiel und sein Gesicht abknutschte.
Erst
unterhielt sie sich so intensiv mit ihm, als gäbe es irgendetwas Weltbewegendes
zu besprechen, anstatt endlich auszusteigen. Und dann schlabberte sie an ihm
herum, als wären die beiden plötzlich ein Paar.
Aus
zusammengekniffenen Augen beobachtete sie, wie schließlich beide ausstiegen,
und setzte sich dann vor Überraschung aus ihrer hockenden Position auf den
Hintern.
Zusammen
mit ihrer ebenfalls sichtlich überraschten Oma musterte die unfreiwillige
Gartenhelferin das Paar, als es Hand in Hand bis zur
kleinen Treppe schlenderte, die in den Garten hinaufführte.
Moppel
sah weitgehend so aus, wie vor Stunden, als er aufgebrochen war, auch wenn sein
Gang etwas unbehaglich schien und er sein Shirt aus der Hose gezogen hatte.
Aber Nadia?
Wieso
trug die Blondine ein ausgewachsenes Jeanshemd? Warum hatte sie ihre Schuhe,
ihr Shirt und vor allem ihre Hose in der freien Hand? Was zum Geier war da los?
„Nadia
ist unfreiwillig baden gegangen, Oma“, rief Peter zu ihnen hinüber. „Ich stecke
sie erstmal unter die Dusche.“
„Ist
gut, Junge“, erwiderte die Rentnerin. Man konnte ihrem Tonfall anhören, dass
sie ebenfalls Fragen hatte. „Komm doch dann noch einmal zu uns, ja!?“
„In
Ordnung.“
Der
Wortwechsel hatte für Tanja nur noch mehr Fragen aufgeworfen.
Was
war das für ein verschwörerisches Lächeln auf Nadias Gesicht gewesen, als er
von einem unfreiwilligen Bad gesprochen hatte? Und wieso starrte sie ihn kurz
darauf an, als wäre sie…
Oh
nein…
Oh!
Nein!
„Ich
muss eben aufs Klo, Omi“, presste sie mühsam beherrscht heraus, während sie dem
Händchen haltenden Paar nachsah.
„Ist
gut, Kind.“
Ohne
die Antwort überhaupt abzuwarten, lief Tanja los und musste sich extrem
beherrschen, nicht zu rennen. Dieser Sache musste sie schnellstens auf den
Grund gehen.
Im
Haus lauschte sie kurz. Die beiden waren offenbar in den ersten Stock zum
großen Badezimmer gegangen. Auf Zehenspitzen schlich sie zur Treppe und ein
paar Stufen hinauf, sodass sie nahe genug zum Zuhören war. So vorsichtig wie
möglich wagte sie noch ein paar Schritte mehr, bis sie um die Ecke ins
Obergeschoss sehen konnte.
Ihr
Cousin stand dort vor der Tür zum Bad und zog daran, um sie zu schließen. Aber
offenbar gab es einen Widerstand.
„Meine
Oma würde nicht zögern, mich an den Ohren aus der Dusche zu ziehen und mir an
Ort und Stelle den Hintern zu versohlen“, hörte sie ihn sagen. „Und dir danach
wahrscheinlich auch.“
„Ach
deine Oma ist nett“, widersprach Nadia von der anderen Seite der Tür aus und
klang ein wenig angestrengt dabei.
„Bis
etwas Unanständiges in ihrem Haus passiert“, erwiderte er daraufhin. „Dann
hätte sogar der Teufel persönlich Angst vor ihr.“
„Du
übertreibst.“
„Du
hast ja keine Ahnung…“ Er seufzte. „Und jetzt geh duschen, Baby.“
Offenbar
gelang es ihm schließlich, die Tür zu schließen und er wandte sich halb ab.
Aber Nadias Stimme durch das dünne Holz ließ ihn noch einmal innehalten.
„Hast
du mich gerade ‚Baby‘ genannt?“, wollte sie wissen.
„Äh…
Ja?“
„Gott,
ich werde sowas von kommen, wenn ich gleich an mir rumspiele…“
Er
zuckte zusammen, Tanja ebenfalls, wenn auch todsicher aus anderen Gründen.
„Miststück“,
brummte er scherzhaft und genau dieses Wort huschte auch durch ihren Kopf.
„Ja“,
lautete die nun schon entfernter klingende Antwort. „Deins…!“
Mit
einem leichten Schwindelgefühl im Kopf zog sich Tanja zurück und bemerkte kaum
noch, wie Peter glücklich lächelnd seine Hand ans Holz der Tür legte und
verträumt ins Leere starrte.
Übelkeit
breitete sich zusammen mit eiskalter Wut in ihrem Bauch aus.
Kotzwürg!
Sofort
war ihr klar, dass sie etwas unternehmen musste. Keinesfalls durfte er
mit Nadia zusammenkommen. Das kam überhaupt nicht infrage.
Schon
allein, weil die Blondine ihr gehörte. Und dann natürlich, weil es Peter war.
Keine
ihrer Freundinnen hatte sich mit einem Moppel blicken zu lassen. Das wäre zu
peinlich gewesen.
Vor
allem nicht mit diesem Moppel!
Gerade
noch rechtzeitig kam sie zur Besinnung und eilte wieder nach draußen, als ihr
Cousin schon die Treppe hinunter kam. Nach ein paar tiefen Atemzügen auf dem
Weg hatte sie sich so weit wieder unter Kontrolle, dass sie erst einmal gute
Miene zum bösen Spiel machen konnte.
Aber
als Peter aus dem Haus und in den Garten hinauf kam, konnte sie ihn trotzdem
nicht ansehen. Ohne Zweifel hätte sie dann sofort gekotzt.
„Was
ist denn passiert, Junge?“, wollte ihre Großmutter wissen, als er bei ihnen
stand.
„Ach...“
Er schien abwiegeln zu wollen. „Nadia ist in den kleinen Badesee gestolpert,
als wir uns da nach der kleinen Tour zur Burg die Füße abkühlen wollten.
Deswegen muss ich auch noch kurz den Beifahrersitz trockenlegen.“
Seine
Worte hatte er mit ein paar Gesten untermalt, wie es wahrscheinlich jeder
Mensch unbewusst tat. Aber für Tanja brachte genau diese Kleinigkeit ein
weiteres wichtiges Detail zum Vorschein, über das er nicht sprach.
Da
sie zwischen ihm und ihrer Großmutter hockte, war sie seinen Händen recht nah,
wenn die herunterhingen. Und ihre Bewegungen brachten einen Geruch an ihre
Nase, der absolut unverkennbar war: den Geruch von weiblicher Erregung.
Dieser
Bastard hatte wenigstens eine seiner Hände ganz offensichtlich lange genug an
und in einer Frau gehabt, um eine gehörige Menge
Beweismaterial zurückzulassen.
Tanja
wagte kaum zu atmen. Der Wichser!
Als
er sich abwandte, holte Oma Senta zischend Luft.
„Was
hast du denn an deiner Schulter gemacht, Junge?“, wollte sie wissen.
Unwillkürlich
blickte auch Tanja hoch uns sah ein großes Loch in seinem Shirt am
Schulterblatt. Getrocknetes Blut war dort überall verkrustet.
Der
Anblick versetzte ihr einen Stich. Und zwar ganz klar
einen der Befriedigung, dass er sich verletzt hatte. Hoffentlich schmerzte es
höllisch!
„Ach
das…“ Er winkte ab. „Ein Kratzer. Ich habe ihn schon gar nicht mehr bemerkt.“
„Das
sollten wir uns ansehen“, widersprach die Rentnerin energisch. Wenn man sie
kannte, wusste man, dass Widerspruch zwecklos war. Weswegen sich Peter wohl
auch wortlos fügte.
Zu
Tanjas Leidwesen wurde sie mit in die Küche des Hauses zitiert, wo Peter sich
das Shirt ausziehen musste.
Aus
verengten Augen betrachtete sie seinen Oberkörper und spürte es in ihrem Magen
rumoren. Es war absolut übelkeiterregend.
„Hast
du zugenommen?“, zischte sie, als die ältere Frau zu ihrem Medizinschränkchen
eilte.
„Nee“,
gab er völlig gelassen zurück. „Du?“
Überrascht
nach Luft schnappend konnte Tanja darauf nichts erwidern. Es war Jahre her,
dass er ihr so offen und klar Paroli gegeben hatte.
Seit
den Ereignissen in ihrer gemeinsamen Vergangenheit, wegen denen sie ihn hasste,
hatte er immer klein beigegeben. Und nun saß er auf dem Stuhl und hatte die
Dreistigkeit, auch noch selbstgefällig in sich hinein zu lächeln, als sie nicht
konterte?
Dafür
würde er bluten! Und zwar nicht im übertragenen Sinn.
Dass
Peter die Behandlung mit Jod an seiner Wunde nicht ganz klaglos hinter sich
bringen konnte, bereitete dem Rotschopf nur wenig Befriedigung. Ihr Verstand
raste und suchte nach möglichen Wegen, ihn zu verletzen.
Sie
wollte ihm wehtun. Sein Herz brechen. Sein Glück zerstören und ihn leiden
sehen.
So
wie er es getan hatte…
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Hallo Mike, nicht ohne Grund habe ich erst jetzt hiermit angefangen, denn ich dachte mir irgendwie, dass es nicht wirklich mein Ding ist, wovon diese Geschichte handelt. Natürlich ist sie gut geschrieben wie immer, du weißt, wie sehr ich deine Art zu Schreiben schätze, aber dieses Thema ist absolut nicht meins. Bei mir kommen keine Erinnerungen an diese Zeit und dieses Alter hoch, denn bei mir war das alles sehr untypisch und völlig anders. Mich nehmen die Denk- und Verhaltensweisen der Personen auch nicht gefangen - vielleicht bin ich einfach zu alt und in bestimmten Bereichen zu abgeklärt dazu. Ich war damals anders und meine Altersgenossen auch. Zwar kann ich mich noch extrem gut an die schwierige Zeit der Pubertät erinnern und deshalb auch Jugendliche in dem Bereich heute sehr gut verstehen, aber diese "junge Liebe" war so nicht mal ansatzweise mein Erleben. Von daher werde ich erst mal nicht weiter lesen, ich wollte es dich aber wissen lassen.
AntwortenLöschenWie schon geschrieben "nicht alles kann jedem gefallen".
Gruß Nachtwind
Absolut richtig. Es kann dir nicht alles gefallen und ich bin deswegen keineswegs böse. Wäre ja albern. ;-)
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